Aller Anfang

Für eure schönsten Reiseberichte durch die Galaxie
Zuya Hiyaye
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Aller Anfang

#1

Ampetula (Heller Tag): „Mama, Teetonka hat gesagt, wenn man in ein Raumschiffdinges ist, dann dauert das, bis man Oma ist. Hat er geagt.“
Wincincala Wi (Mädchen): “Kinder, beeilt euch oder ihr müsst heute ohne Essen ins Bett.“
Ampetula: “Mama, aber man wird doch nicht Oma. oder?“
Teetonka (Redet viel): „Über super hundert Jahre alt.“
Ampetula:“Überhaupt nicht super!“
Wincincala Wi:“Kinder, hört auf zu streiten. Teetonka, du kannst mir helfen die Tasche zu tragen.“
Teetonka:“Immer ich!“
Wincincala Wi: “Keine Widerworte. Und Ampetula, Herrgott nochmal, pass auf wo du lang läufst.Jetzt sind deine Strümpfe nass.“
Ampetula:“Aber in dem Raumschiffdingsda ist man nicht hundert Jahre weg. Oder?“
Teetonka:“Hundert Zig Millionen Jahre. Das hat Einstein gesagt. Und Einstein hat immer Recht.“
Ampetula:“Hat er nicht.“
Teetonka:“Hat er doch.“
Ampetula:“Nein.“
Teetonka:“Hat er doch.“
Die junge Frau versuchte so gut es ging ihre Tragetaschen und ihre zwei Kinder durch die Straßen zu bugsieren. In der City war es gar nicht so leicht. Neben regem Publikumsverkehr einer Metropole, war auch der Verkehr ein Hindernis, dessen Lenker auch im 34 Jhd. noch nicht gelernt hatten, sich den Gegebenheiten anzupassen. Ein jeder gerierte sich, als hätte er die Straße für sich alleine oder verhielt sich so wie ihre Kinder im Vorschulalter bzw. im Grundschulalter.
Einmal mehr wünschte sie sich, dass ihr Mann Singuanaqua sie begleitet hätte. Doch der hatte vor zwei Jahren sein Leben auf einem Motorrad in eben jenem Straßenverkehr verloren.
Ihre Kinder hatten ein anderes Thema gefunden.

Ampetula: “Wenn ich groß bin, fliege ich ein Superriesenraumschiff und erkunde die Galaxis und die Milchstraße und den Dromedarnebel und und die ganze Galaxis wie Kolumbus.“
Teetonka: „Dann bist du aber immer unterwegs wie Opa und hast gar keine Zeit.“
Ampetula: „Toch, Kolumbus hat immer Zeit und kommt in Holovids und und und er hat sogar Amerika vergeentdeckt.“
Teetonka: „Nein hat er nicht.“
Ampetula: „Hat er wohoohl!“
Teetonka: „hat er nicht.“
Ampetula: „Toch!“
Teetonka: „Und wie erklärst du, dass wir schon vorher da waren?“
Ampetula: „Mama, wir war'n doch nicht vorher da. Oder?“
Teetonka: „Doch, unser Volk war schon lange vor Kolumbus in Amerika.“
Wicincala Wi: „Hört auf zu streiten.“
Ampetula: „Zeig ich dir, wie Kolumbus die Galaxis erforscht hat.“
Ampetula versuchte auf dem linken Bein durch Sprünge vorwärts zu kommen. Dann wecheselte sie auf das rechte Bein und anschließend wieder auf das linke Bein.
Ampetula: So! Pinnich nach es Sirius gespringt. Un, un, un so nach es, nach es, nach es Polarstern. Und jetzt springe ich nach das Dromedarnebel.
Sie setzte zu einem großen Sprung an, als sie so über ihre Beine stolpernd vornüber fiel.
Wincincala Wi:“ Mist! Kindchen, hast du dir...“
Ampetula stand mit glasigen Augen wieder auf und es schien, als würde sie losheulen.
Ampetula: Hat nicht weh getanDabei schüttelte sie heftig den Kopf, als wolle sie sich selbst überzeugen.
Zu allem Überfluss meldete sich auch noch ihr Kommunikator. Wicincala Wi hatte keine Hand frei, um den Anruf entgegen zu nehmen.

Wincincla Wi:“Schätzelein, tust du mir den Gefallen und drückst den Knopf?“
Ampetula:“Das da?“
Wincincala Wi:“ Ja.“
Ampetula hatte aber bevor sie antworten konnte den Knopf gedrückt.
Zuya Hiyaye (Geht in den Krieg):“Wer spricht denn da?“
Ampetula:“Meine Mama.“
Wicincla Wi erkannte die Stimme ihres Vaters, konnte aber nichts erkennen, weil Ampetula mit dem Kommunikator vor ihrem Gesicht herumwedelte. Auch ihr Vater würde nur wegen der irrwitzigen Kameraschwenks die keine der Bewegungskompensationssoftware der Welt hätte ausgleichen können, nur ein verwackeltes Bild der Umgebung wahrnehmen.
Zuya Hiyaye:“Und wer ist deine Mama?“
Ampetula: “Meine Mama.“Ampetula gab sich einen bestimmenden Ton, als gäbe es darüber keine Diskussion.
Zuya Hiyaye:“Seid ihr gerade einkaufen?“ Die Frage war eigentlich überflüssig.
Wincincala Wi:“ Ich bin gerade mit den Kindern unterwegs.“
Teetonka: “Opa, Opa, Mama darf ich“
Es entstand ein Handgemenge um den Kommunikator.
Teetonka: “Mitunkasila, toniktukahwo?“
Zuya Hiyaye: „Wasté. “
Wicincala Wi: “Teetonka kannst du das Ding mal so halten, dass ich was sehe?“
Wcincala Wi unterbrach das Lakotageplauder und Teetonka stellte seine Taschen ab, schob Ampetula an die Seite und hielt den Kommunikator zu seiner Mutter hoch, die ihrerseits eine gebückte Haltung einnahm und sich wieder aufrichten musste, damit auf dem Display nicht nur ihre Haare zu sehen wären.
Wincincala Wi:“Bist du in der Bubble?“Sie versuchte sich im Raumfahrerjargon.
Zuya Hiyaye: Seit Monaten schon. Ich weiß, ich hätte schon längst mal vorbeikommen sollen. Deswegen... oder anders herum. Ich habe mir heute eine Orca angesehen. Äußerlich ein Seelenverkäufer, aber noch gut in Schuss. Mit ein paar Pinselstrichen, müsste man sie wieder klar kriegen.
Also, um es kurz zu machen, ich wollte dich und die Kinder mitnehmen. Und es sind genügend Wissenschaftler dabei, die den Unterricht für Teetonka übernehmen könnten.
Außerdem habe ich als Psychologe genug Ahnung von Mathe, dass ich auch einspringen könnte.

Während Teetonka mit den Augen rollte -er mocht Mathematik nun ganz und gar nicht-, quollen die von Ampetula förmlich aus den Augenhöhlen.
Ampetula:“Fliecht Kolumbus mit? Und, und, und zeigt er mir inne Schule wie ein Raumschiff fliegt?“ Ampetula fing trotz ihres Unfalls vorhin wieder an auf einem Bein zu hüpfen und rezitierte bei jedem Sprung:“So und so und so und so und so und...
Zuya Hiyaye bekam ihr Hüpfen nur akustisch mit und sah in die besorgten Augen seiner Tochter.
“Kolumbus?“Ampetula schaffte es in einer raschen Bewegung ihrem Bruder den Kommunikator zu entwenden.
Den superallergrößten Entdecker aller Galaxien im gesamten Universum. Ohne kannste toch keine Sterne entdecken.
Teetonka „wakinye s'a“Teetonka gab Kolumbus einen Lakotanamen „Wakinye s'a“ (Fliegt immer), als würde seinem Opa deutlicher werden, um wen es sich handelt.
Zuya Hiyaye: Ich kann ihn ja mal fragen. Wicincala Wi fiel aus allen Wolken.
PAPA! Zuya Hiyaye bemerkte erst jetzt welchen Fehler er gemacht hatte.
Zuya Hiyaye: „Aber er wird sicher keine Zeit haben und ganz woanders hin fliegen.“
Wincincala Wi:“Gib den Kommunikator wieder zurück.“ Überaschenderweise gehorchte Ampetula sofort und widmete sich wieder ihren nicht ganz ungefährlichen Raumsprüngen, als wollte sie schon mal für später üben.
Wincincala Wi:“Wann soll es denn losgehen?“
Zuya Hiyaye:“Dieses Jahr noch. Aber erst müssen wir nochmal den Pinsel schwingen, dann muss die Inneneinrichtung angepasst werden und dann auch noch die Mannschaft zusammengetrommelt werden. Mit etwas Glück können wir Weihnachten an Bord feiern.“
Bei dem Wort Weihnachten stürzte Ampetula zum Kommunikator und versuchte ihn in ihre Hand zu bekommen, wogegen sich ihr Bruder diesmal besser zur Wehr setzen konnte.
Ampetula“Und und ich weiß auch schon, was ich mir zu Weihnachten wünsche.“
Wicincala Wi rollte mit ihren Augen, während ihr Vater wahrscheinlich immer noch rätselte, welchen Floh er seiner Enkeltochter ins Ohr gesetzt hatte.
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Re: Aller Anfang

#2

:doppeldaumen: Ich bin begeistert.
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Re: Aller Anfang

#3

Hammer!!
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Ein Indianer weint nicht

#4

Aaltje Valurot: „Habt ihr gesehen, wie die gelaufen sind? So!“ Sie zeigte es indem sie genau einen Fuß vor den anderen setzte.In Reih und Glied.Sie senkte ihre Stimme und gab sich einen bedeutungsvollen Ton. Und immer schön in gleichen Abstand.
Frank Zocheav brummte: “Mhm.“
Aaltje Valurot: „Ja, immer ganz genau und im gleichen Tempo. Und ihr Gesang:' Booombidibooom Badda Ooohm Mhmmmmmmm Oooohm Boddo Bruuum Hokus Pokus Elühühühsiuum Booom Bruummmm Boddo Biddi Boddo Badda ...“
Zuya Hiyaye: “Aaltje“ Er bedachte seine erste Offizierin mit einem mahnenden Blick.
Frank Zocheav: “Mhm.“
Aaltje Valurot: „Ehrlich! Den ganzen Tag singen und beten. Das hält doch kein Mensch aus. Da wird man ja bekloppt.“
Frank Zocheav: “Mhm.“
Aaltje Valurot: „Morgens Hosianna singen. Mittags frohlocken. Abends Halleluja singen. Morgens Hosianna, Mittags frohlocken, Abends halleluja“
Frank Zocheav: “Mhm.“
Aaltje Valurot: „Und das tollste ist, ich hab' mal gehört, die sollen in ihren Särgen schlafen.“
Raryn Thol hob eine Augenbraue.
Aaltje Valurot: „Nee, hab' ich gehört.“
Frank Zocheav: “Mhm.“
Aaltje Valurot: „Das ist aber auch lecker praktisch.“
Raryn Thol hob wieder eine Augenbraue. Diesmal ein bisschen höher.
Aaltje Valurot: „Ja, wenn die einmal sterben, dann einfach den Deckel drauf und ab damit.“
Frank Zocheav: “Mhm.“
Aaltje Valurot: „Obwohl ich mir nicht vorstellen kann in so 'nem Ding zu liegen.“ Nach einer Kunstpause. „Ein bisschen eng und unbequem.“ Nach einer weiteren Kunstpause. „Ich muss nachts rasen und toben können.“
Frank Zocheav: “Mhm.“

Bild

Die vier schlenderten durch einen kleinen Außenposten auf Bell's Wreck, dem dritten Planeten des Tau Ceti Systems. In Einiger Entfernung ragte majestätisch eine Beluga auf. Allerdings musste man bei genauerem Hinsehen zugeben, dass es eine alte Majestät war. Der Lack war sprichwörtlich ab, wie Aaltje Valurot, die erste Offizierin sicher gesagt hätte, wäre sie nicht mit einem andrem Thema beschäftigt.

Aaltje Valurot: „Ich halte es ja mit dem ganzen Brimborium um ein höheres Wesen, ja für völligen Quatsch, wenn ihr mich fragt.“ Sie wartete keine Antwort ab. „Ist nur meine Meinung. Der A l l m ä c h t i g e.“ rezitierte sie bedeutungsschwanger
Aaltje Valurot: „Nee, ganz ehrlich. Wenn es so 'was wie ein allmächtiges höheres Wesen geben sollte, kann es dann einen Planeten mit so hoher Schwerkraft schaffen, dass es selbst nicht darauf stehen kann? Sach' ma'!“
Frank Zocheav: “Mhm.“
Rary Thol: Ähm...
Aaltje Valurot: „Nee, nee, nee, ganz ehrlich. Sach' ma'! Sach ma'!
Frank Zocheav: “Mhm.“
Rary Thol schüttelte den Kopf
Zuya Hiyaye, der sich selbst für einen gläubigen und spirituellen Menschen hielt - in mehrfacher Hinsicht - zweifelte nun aber auch daran, dass es ein höheres Wesen geben sollte, dass den Redeschwall seiner ersten Offizierin zum erliegen brächte.

Da vorne müssen wir hin. Zuya Hiya deutete die Richtung.

Bild

Innerlich versuchte er zu kalkulieren, wie teuer ihm ein neuer Anstrich käme, verwarf den Gedanke aber wieder, weil er sich einerseits nun wirklich keine Geldsorgen machen müsse, andererseits, weil er keinen blassen Schimmer hatte, wie viel Farbe wirklich nötig wäre. Vor ihnen war der Aufzug markiert, der ihnen den Zugang zum Schiff gewährte. Eine Wache vor dem Schiff checkte ihre Dokumente und zeigte dabei nicht die sonst ausdruckslose ernste Mine der anderen Glaubensbrüder, sondern lächelte sogar freundlich nach dem Ende der Prozedur.

Wache: “Ich hoffe, Sie finden wonach Sie suchen.“
Zuya Hiyaye: “Ich habe das Schiff gekauft und will es jetzt übernehmen.“
Aaltje Valurot an die Wache gewandt: „Ich hätte da mal eine Frage.“
Zuya Hiyaye streng: Nein, jetzt nicht.
Wache: “Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.“ Scherzhaft Ich nehme an, Sie wollen nicht gleich abheben. Oder?“
Zuya Hiyaye schüttelte lächelnd den Kopf: Wir werden in nächster Zeit mit einer größeren Instandsetzungsmannschaft anrücken.
Die Wache nickte und salutierte als sich die Gruppe dem Aufzug zuwandte.

Aaltje Valurot: „Ich hoffe ja, dass die Lebenserhaltung da drin angeschaltet ist. Ich muss aus dem Raumanzug raus. Das Helmvisier ist beschlagen und ich bin ganz schön ins Schwitzen gekommen“
Frank Zocheav: “Mhm.“

Als die Gruppe hinauf zum Brückendeck gefahren war und die Türen sich öffneten, traf es Zuya Hiyaye wie ein Schlag.
Rary Thol machte auf dem Absatz kehrt:“Ich muss raus!“Frank Zocheav folgte ihr.
Zuya Hiyaye war mit seiner ersten Offizierin allein und sah sich mit Entsetzen um, als sie den Weg zur Brücke fortsetzten. Aaltja Valurot unternahm nicht einmal den Versuch den Helm abzunehmen. Es war unmöglich zu beschreiben, was sich ihren Blicken bot. Als erstes fiel die Leere auf. Am ehesten war der Anblick zu beschreiben, wie kurz nach einem Raumkampf bei dem alle Teile des Schiffes auseinandergesprengt waren. Der äußere Eindruck, dass das Schiff nur ein wenig angekratzt war täuschte. Bzw. Das Innere hielt dem äußeren Anschein nicht stand. Aber diese inneren Schäden konnten nicht von einem Raumkampf herrühren. Es sah eher danach aus, als hätte man das Schiff einer Horde Germanen zur Plünderung freigegeben.

Aaltje Valurot: „Ich glaube, wir können die Helme abnehmen“
Zuya Hiyaye nickte. Aber beide behielten die Helme auf. Schon der Anblick hatte bei Raryn Thol einen Würgereflex ausgelöst. Die beiden betraten die Brücke und Zuya Hiyaye stellte die Brückenkontrollen auf on. Entweder waren sie unbeschädigt oder Raryn Thol hatte schon mit den Reparaturen begonnen.

Zuya Hiyaye machte sich Sorgen: Raryn?
Raryn Thol: Ja?
Zuya Hiyaye: Alles in Ordnung?
Raryn Thol verschwendete keinen Gedanken über ihre persönlichen Empfindungen. Es war auch das erste mal das Zuya Hiyaye seine erste Ingenieurin mit einer eher weiblichen Reaktion wahrgenommen hatte: Hier unten sieht es nicht viel anders aus. Die Grundfunktionen des Schiffs sind 'ten eight'
“Und...“versuchte Zuya Hiyaye zu fragen, aber Raryn Thol fiel ihm ins Wort: “Die Schäden sind zu komplex, um eine Diagnose zu stellen.“
Zuya Hiyaye: “Danke.“ Er fürchtete, dass das unaufrichtig klang. Ihm fiel auf, dass seine erste Offizierin nun schon seit einiger Zeit schwieg. Er blickte sie an.
“Man hat dich über den Tisch gezogen.“, sagte sie mit betroffener Stimme. Sie hatte den Raumhelm nun doch abgezogen und ihr Gesichtsausdruck ließ scheinbar erahnen welchen olfaktorischen Attacken sie ausgesetzt war. Sie schüttelte den Kopf: „Sieht nur so aus. Man kann die Luft atmen.“ Zuya Hiyaye nahm nun auch seinen Raumhelm ab und überlegte, wie er das seiner Tochter und seinen Enkelkindern berichten sollte. Er hatte ja erst vorgehabt sie heute schon mitzunehmen, Wicincala Wi, wollte aber mit den beiden wegen notwendiger Schutzimpfungen zum Arzt. Ein Start zu Weihnachten rückte nun in weite Ferne. Zumindest mit diesem Schiff.

Aaltje Valurot: “Ich sehe das so. Sie machte eine Kunstpause. “Eine Beluga ist nur zu 10% ein Raumschiff“
Zuya Hiyaye: Und?
Aaltje Valurot: “Und zu 90% ist es ein Luxushotel.
Und genau das hat man gründlich ausgeschlachtet“


Zuya Hiyaye: Das heißt, man müsste sich nur einrichten. Raryn?
Raryn Thol: “So einfach ist das nicht.“Es klang als hätte sie damit schon alles gesagt.
Zuya Hiyaye: “Und?“
Raryn Thol: “Zum Beispiel ist die Lebenserhaltung nicht blos einfach ein Modul was man irgendwo reinschiebt sondern ein komplexes System von Wasser-, Luft-, Staubfiltern mit Erneuerungsmoduluen, die das gesamte Schiffdurchziehen und in Waschbecken, Toiletten, Duschen, Airconditionern, Nahrungsreplikatoren usw enden. Von Aromazusätzen, Luft- und Lichtdesign mal ganz zu schweigen“
Aaltje Valurot: “Man will den Leuten schließlich was bieten“
Raryn Thol: “Und wie überall ist es so, wenn es einige wenige sehr bequem haben wollen, müssen andere viele dafür ganz schön schuften, um alles am Laufen zu halten.“
Aaltje Valurot: “Und auf diesem Schiff war alles nur vom Besten“
Raryn Thol: “Richtig.“
Aaltje Valurot: “Und genau das ist alles ausgebaut.“

Zuya Hiyaye wollte die Frage stellen, wie lange es denn dauern würde, um das Schiff wieder in einigermaßen brauchbaren Zustand zu versetzen, verkniff sich die Frage aber. Möglicherweise wäre es einfacher das Schiff abzuwracken und sich ein komplett neues anfertigen zu lassen. Dafür stellte Raryn Thol die Frage an Frank Zocheav: “Meint ihr, ihr bekommt das in den nächsten paar Wochen hin?“
Frank Zocheav antwortete für seine Verhältnisse gleich mit einem ganzen Roman: “Ist machbar!“

Zuya Hiyaye nickte: “Für heute haben wir genug gesehen.“, entschied er. Es schien als müsse er gegen seine Tränen ankämpfen.
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Leben auf und in verschiedenen Welten

#5

Wicincala Wi: „SIE WOLLEN WAS?“ Es klang beinahe hysterisch. Sie rieb sich die Augen.
Ministrant Eins: “Ankleiden.“ Er nickte dabei bedächtig mit dem Kopf als er es in aller Ruhe aussprach.
Wicincala Wi schüttelte fassungslos den Kopf und sie starrte abwechselnd auf die Männer, die in ihre Kabine eingedrungen waren -nein, nicht eingedrungen, sie hatten geklingelt und Wicincala Wi hatte die Tür freigegeben- und auf den Wecker -5:30 Uhr in der Frühe-.
Sie überlegte, ob sie die Sicherheit rufen sollte, aber dann wären nur andere Ministranten oder Novizen gekommen
: „Ich bin noch nicht gewaschen und außerdem-“
Der zweite Ministrant fiel ihr ruhig ins Wort: „Das hätte wir dann vor dem Ankleiden gemacht.“
Wicincala Wi: “Hören Sie, ich weiß ja nicht wie lange-“ Sie unterbrach sich selber. Sie wollte sagen, wie lange Sie schon keine Frau mehr gehabt hätten und ob sie sich deshalb auf diese Weise an sie heranmachen wollten, überlegte es sich aber anders. Wobei um halb Sechs bei ihr noch nicht von „überlegen“ gesprochen werden konnte. “Ich ziehe mich seit meiner Kindheit selber an und waschen kann ich mich auch alleine. Selbst meine Kinder ziehen sich schon von alleine an.“
Ministrant Eins: “Ihre Kinder wollten wir auch ankleiden“
Wicincala Wi: „Teetonka wird sie mit dem Tomahawk jagen, wenn Sie es auch nur versuchen.“
Der erste Ministrant rieb sich die Stirn um anzudeuten, dass ihr sechsjähriger Sohn schon längst auf dem Kriegspfad war. Er konnte sehr energisch sein, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. „Wir hatten die Ordre, nachdem wir den Kaplan gebadet und angekleidet hätten, Sie und Ihre Kinder anzukleiden.“
Wicincala Wi: „Und wie kommen Sie dazu?“ vor ihrem geistigen Auge schwebte ihre Hand über den Alarmknopf, sei es wegen der Anzüglichkeit, sei es wegen der Kinder, vor allem aber weil man sie um halb sechs aus dem Schlaf gerissen hatte.
Ministrant Zwei: “Der Abt wünscht, dass der Captain mit seiner Familie der Laudes beiwohnt.“

Zuya Hiyaye hatte hier auf Bells Wreck einen Belugaliner erworben, mit dem er seine Tochter und ihre Kinder mit auf eine längere Erkundungstour mitnehmen wollte. Die SINGUANAQUA sein bei den „Explorern auf Tour“ registriertes Schiff war für „Familienausflüge“ zu eng und zu klein.
Von einem Belugaliner erhoffte er sich aber etwas mehr Komfort. Hier stellte es sich aber heraus, dass das Schiff zwar „raumtüchtig“ war, aber es beinahe komplett ausgeschlachtet worden war.
Alles, was irgendeinen Komfort geboten hätte, war weg. Ob während der Liegezeit gestohlen oder schon vorher ausgebaut, ließ sich nicht klären.
Der Orden bzw. die hiesige Bruderschaft erwies sich dabei als äußerst nützlich. Raryn Thol hatte dabei besonderes Verhandlungsgeschick an den Tag gelegt, so dass man mit der eigenen Crew wesentlich verstärkt durch die Bruderschaft relativ rasch voran kam.
Es war dabei erstaunlich, obwohl es so schien, dass die Mönche sehr langsam arbeiteten und sich bei jedem Arbeitsschritt leicht zu bekreuzigen schienen und obwohl sie ihre Arbeit zu den regelmäßigen Stundengebeten unterbrachen, dass sie wesentlich effizienter und im Endeffekt schneller arbeiteten, als wenn man das Schiff in eine offizielle Werft geflogen hätte. Anfangs hatte die Mannschaft zwar noch Bemerkungen gemacht aber dann hatte man sich in den verschiedenen Arbeitsgruppen zusammengerauft. Nur später als die oberen Decks eingerichtet wurden, wurde die Arbeit der Brüder stets von einem leichten Kopfschütteln, angesichts des zur Schau gestellten Luxus, begleitet, so schien es zumindest. Aber eigentlich konnte man in den verhaltenen Bewegungsabläufen der Mönche nichts hineininterpretieren.
Trotz der vielen Arbeit war man hier an einen Ort gelangt, an der bei jedem nach einer gewissen Zeit eine innere Ruhe einkehrte, wofür man an anderen Orten Unsummen ausgab, um Urlaub vom Alltagsstress zu haben, nur um dann vom Alltagsstress in den Urlaubsstress und danach wieder in den Alltagsstress zu gelangen. Kein Wunder, dass der Orden in den letzten Jahrhunderten enormen Zulauf bekam, obwohl man in einer Theokratie seine Freiheit einbüßte und sich einem strengem Reglement unterwarf.

Die Mannschaft der SINGUANAQUA oder des neuen Schiffs, unterlag zwar nicht diesem Reglement, aber der hiesige Abt hatte in den Unterlagen die Zuya Hiyaye ihm einreichte, entdeckt, dass dieser die „Missio“ besaß und sich gewundert, warum er diesen Weg nicht weiter verfolgt hätte. Dies wäre nicht weiter von Belang gewesen oder sogar hinderlich, wäre nicht Teetonka gewesen, der im Gottesdienst alle Abläufe kannte und sich im richtigen Moment aufstellte, hinkniete, hinsetzte. Dies überzeugte den Abt, dass Zuya Hiyaye nicht ganz vom Glauben abgefallen war und seine Kinder bzw. seine Enkelkinder entsprechend erzog.
Dem Abt ging es dabei nicht um zur Schau gestellte Frömmigkeit, sondern um die innere Haltung.
: “Wir sind hier weitgehend sekularisiert, aber wir achten die Regeln.“
Der Abt setze fort: “Clamare potes: "Domine Domine", si fidem non habes, amittis.”
Zuya Hiyaye nickte:“Ich danke Ihnen für Ihre Mithilfe. Wenn Sie erlauben, möchte ich an dem Morgengebet teilnehmen.“
Abt: “Es wäre uns eine Ehre, wenn Sie die Lesung halten würden.“
Zuya Hiyaye: “Domine, labia mea aperies. „
Abt: “Et os meum annuntiábit laudem tuam. “ Der Abt gab seinen Begleitern ein Zeichen, die sich daraufhin entfernten. “Vielleicht kommt ihre Tochter mit ihren Kindern mit. Der Junge hat so eine wunderschöne Stimme, wenn er singt.“
Zuya Hiyaye: “Ich werde meine Tochter fragen.“
Abt: “Ich habe schon nach ihr schicken lassen.“

Ein paar Orangenbäumchen näherten sich wankend den beiden.
Deana Wegmann: ”AUS DEM WEG! AUS DEM WEG!”
Der Abt und Zuya Hiyaye blickten sich an, gingen aber bereitwillig wenn auch bedächtig aus dem Weg
”Meine Biologin”, wandte sich Zuya Hiyaye an den Abt. Der Abt nickte.
Deana Wegmann: ”AUS DEM WEG DA VORNE”
Zuya Hiyaye: ”Wohin wollen Sie mit den Bäumen?”
Deana Wegmann: ”Die kommen ins Arboretum und zwei pflanze ich in die Lounge”
Zuya Hiyaye: ”Das muss ich mir nach dem Morgenlob mal ansehen.”
Deana Wegmann: ”Morgenlob?”
Zuya Hiyaye: ”Morgengebet.”
Deana Wegmann: ”Ach so!”
Abt: ”Ich wusste nicht, dass man auf Raumschiffen Bäume anpflanzen kann.”
Deana Wegmann: ”Sie werden in eine Mischung aus Nährlösung und Substraten eingebracht und dann durch vektorisiertes 'UV' veranlasst in eine Richtung zu wachsen. Auf Raumschiffen wechselwirken sie dann mit der Lebenserhaltung und-”
Zuya Hiyaye: ”Ich denke der ehrwürdige Herr Abt wird sich Ihren Vortrag sicher gerne nach dem Morgengebet anhören wollen, wenn wir das Schiff besichtigen.”
Der Abt nickte und Deana Wegmann machte sich auf dem Weg zur Luftschleuse.
Abt: ”Es wäre mir eine Ehre, wenn ich das Schiff vor dem Abflug segnen dürfte. Sie planen doch Gottes schöne weite Welt zu erkunden.”

Die beiden wandten sich dem Gebäude zu in dem sich die Gemeinschaft zum Morgengebet versammelte als eine andere junge Frau sich in hohem Tempo den beiden näherten. Zuya Hiyaye erkannte seine Tochter. Ohne Gruß fuhr sie ihren Vater an. ”Sag mal Papa, war es deine blöde Idee, dass- .”
Zuya Hiyaye: ”Guten Morgen.” Zum Abt. ”Meine Tochter, sie-”
Wicincala Wi: ”Die Kerle wollten mich ausziehen!”
Abt: ”Ankleiden.”
Wicincala Wi sah den Abt an, als wolle sie ihn zum Duell fordern.
Abt: ”Vermutlich ein Misverständnis. Ich hatte nach Ihnen schicken lassen. Und Liturgieträger werden dazu üblicherweise eingekleidet.”
Wicincala Wi: ”Üblicherweise? Hören Sie-”
Abt: ”Ich bitte um Verzeihung!”
Wicincala Wi: ”Hören Sie, ich will mit dem ganzen Ram Tam Tam nichts zu tun haben.”
Abt: ”Patientia est virtus patientis. Ich bitte nochmals um Verzeihung.”
Zuya Hiyaye nickte.
Wicincala Wi: ”Papa, willst du denn gar nichts unternehmen?”
Zuya Hiyaye: ”Das Misverständnis wird sich sicher auflösen lassen. Doch im Moment wollen wir zum Morgenlob. Der hochwürdige Herr Abt hat mich gebeten die Lesung zu halten. Jesaja neun, wenn ich mich nicht irre.”
Abt: ”Richtig.” Und zu Wicincala Wi: ”Ich bitte nochmals um Verzeihung und werde mich nach dem Morgengebet um die Angelegenheit kümmern.”
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Thargoiden

#6

Zuya Hiyaye: „Wir haben schon darüber geredet und ich werde in der Angelegenheit keine Aktionen dulden.“ Er erteilte sonst keine Befehle, sondern betrachtete seine Mannschaft als eingeübten Chor, dessen Vielstimmigkeit auch ohne Dirigenten funktionierte, aber die Angriffe der Thargoiden, ließen einige aus der Mannschaft nervös werden. Seine Köchin Amy Jolouis hatte sogar bei einem Angriff auf eine Station im Ebisu System ihren Lebensgefährten verloren. Der Chor schien nun einen Misklang zu bekommen.
Joshua Schwartzvald: „Ich habe schon gehört, dass Sie ein Thargoidenfreund sind, aber die Thargoiden haben uns den Krieg erklärt.“
Zuya Hiyaye: „Die Thargoiden haben uns gar nichts erklärt. Und deren Freund bin ich auch nicht“
Joshua Schwartzvald: „Und warum wollen Sie nicht gegen sie kämpfen?“
Zuya Hiyaye: „Ich möchte Schwierigkeiten aus dem Weg gehen. Außerdem haben wir hier genug zu tun. Sie sehen ja hier wird jede Hand gebraucht. Ich bin den Thargoiden mal vor vielen Jahren begegnet. Die Begegnung war zwar nicht angenehm, aber verglichen mit den Berichten von heutzutage harmlos.“
Austin Streif: „Es geht auch nicht ums kämpfen. Wir wollen ein paar arme Seelen da raus holen“ Er drängte Joshua Schwartzvald in den Hintergrund um eine weitere Eskalation seiner Ungehörigkeit gegenüber dem Captain zu verhindern und weil er glaubte, dass er und die anderen Offiziere bessere Argumente hätten. Außerdem wollte man vom Chef die SINGUANAQUA erbetteln, die derzeit im Dock lag.
Zuya Hiyaye: „Gut, wir haben schon einmal darüber gesprochen und wir werden dieses Schiff nun nicht waghalsigen Abenteuern opfern so kurz vor der Fertigstellung und-.“
John Vucarno: „Wir würden sie SINGUANAQUA nehmen. Sie hätte für unsere Zwecke ausreichend Platz.“
Stephanie Chio Kimmi: „96 Plätze und eine kleine Krankenstation.“
Austin Streif: „Es wird zwar eng, aber es ist jeweils nur für einen kurzen Transfer.“
Stephanie Chio Kimmi: „Wir wären sozusagen ein Rettungsschiff oder ein Krankentransporter“
Austin Streif: „Humanitäre-“
Zuya Hiyaye: „Ich verstehe“
Leah Alexander: „Und wir bekämen endlich mal ein paar Blumen zu sehen“ Zuya Hiyaye und John Vocarno schüttelten den Kopf. Zuya Hiyaye, weil er nicht verstand was seine Fertigungstechnikerin meinte und John Vucarno, weil sie den sich abzeichenden Erfolg der Verhandlung zunichte machte.
Joshua Schwartzvald: „Ja richtig! Und den Blumen treten wir dann ordentlich in den Arsch.
Leah Alexander: „Ja, so richtig mit Anlauf.“
Joshua Schwartzvald: „Sag mal Leah, hat dich eigentlich schon mal jemand für einen Mann gehalten?“.
Leah Alexander: „Nein, und dich?“
Der angesprochene New Wave Neandertaler gab der Harpyie der Hochtechnologie einen kräftigen Hieb auf den Oberarm, was diese mit einem Knietritt in seine Magengegend konterte. Schmerzhaft sicher, aber offensichtlich Teil eines Rituals zweier junger Dobermänner beim Spiel, dachte sich Zuya Hiyaye. Geschickt drängten sich die drei Offiziere in das Blickfeld.
Austin Streif: „Die beiden würden wir mitnehmen.“ Er tat so, als wäre dies ein zusätzliches Argument.
Zuya Hiyaye: „Und wen noch alles?“
Stephanie Chio Kimmi: „Nur wir fünf.“
Zuya Hiyaye: „Aber ich brauche Sie hier. Die AMPETULA-“
Austin Streif: „Die AMPETULA?“
Zuya Hiyaye: „Die Systeme werden gerade getestet. Die Schreiner, Elektriker und Maler sind innen noch am arbeiten und dann muss das Schiff noch ausgestattet werden.“
Austin Streif: „Das macht Aaltje.“
Zuya Hiyaye: „Und was ist mit Ihnen?“Er schaute auf seine Ärztin.
Stephanie Chio Kimmi: „Auch das ist nichts Neues. Wir fliegen nicht zum ersten mal raus. Ich brauch was gegen Kopfschmerzen, Übelkeit, Kreislauf, Knochenbrüche, Wunden, Wundstarrkrampf, Mullbinden, Verbandzeug, Skalpelle, Haken, Spreitzer, Knochensägen, Messer, Gabel, Schere und Löffel. Das Übliche halt. Aaltje weiß Bescheid und ich habe ihr eine Liste gegeben.“
John Vucarno: „Und eine Ärztin, würde dort sicher eher gebraucht, als hier bei der Innengestaltung eines Kreuzfahrtschiffes.“
Zuya Hiyaye: „Die AMPETULA ist kein-“
Austin Streif räusperte sich.
Stephanie Chio Kimmi: „Austin ist ein guter Pilot. Er würde kein Risiko eingehen.“
Zuya Hiyaye kannte seinen Piloten als ausgesprochen umsichtig und sicherheitsbetont. Bei keinem anderem Piloten hatte er beobachtet, dass er seine Steuerkommandos dreifach absicherte und stets Assistenz eines Copiloten nach einem Sprung anforderte. Nicht der Weltraum, nicht die vielen kriegerischen Handlungen, keine Raumpiraten, nicht einmal die Thargoiden machten den Weltraum gefährlich, sondern eigene Unachtsamkeit und Übermut. Austin Streif war das genaue Gegenteil eines Draufgängers. Zuya Hiyaye hätte ihm ohne Bedenken sein Leben anvertraut. Und nun verlangte dieser Pilot eines seiner Schiffe für eine Rettungsmission.

Er nickte.
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Zuya Hiyaye
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Die Puppe Timmy

#7

Stephanie Chio Kimmi: „Sag mal, was hältst du eigentlich davon, dass Zuya Hiyaye seine Enkelkinder mit auf die Reise nehmen will?“ Stephanie Chio Kimmi hatte sich neben Austin Streifs Pilotesitz gestellt und hielt sich daran fest, obwohl die Magnetstiefel sie auf dem Boden hielten, wenn sie sich nicht zu sehr bewegte.
Austin Streif: „Was soll ich davon halten?“
Stephanie Chio Kimmi: „Nun sag doch, was meinst du?“ Sie stieß ihn dabei an, zog aber ihre Hand gleich wieder zurück.
Austin Streif: „Nun ja-“ Er räusperte sich verlegen, weil er nicht wusste, ob ihre Frage ernst gemeint war, oder ob sie nur mit ihm spielen wollte. Genauso wie beim ersten Offizier Aaltje Valuroot wusste man bei ihr nicht wann sie es ernst meint oder wann es ihr nur um eine kurzweilige Plauderei ging. Er musste sich auf den Flug konzentrieren. Nicht dass die Abläufe ungewohnt für ihn wären, aber gerade die Routine war einer der Gefahren, der sich jeder Pilot ausgesetzt sah. John Vucarno assistierte zwar als Sicherheitsoffizier. Er war aber eben nur eine Unterstützung. Stephanie Chio Kimmi ließ nicht locker, als er eine Weile nichts sagte.

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Stephanie Chio Kimmi: „Also ich fände Kinder ganz fantastisch“ Sie legte dabei wie beiläufig ihre Hand auf Austin Streifs Schulter. Als sie bemerkte, das John Vucarno sie bei der Frage ansah und dann schließlich nickte, als hätte er sich eben gerade erst dazu entschlossen, tat sie so als würde sie ein Staubkorn von seiner Schulter wedeln.
Sie kannte Austin Streif als zuverlässigen Piloten und sie bewunderte seine Ruhe mit der er die Instrumente bediente. Wo andere hektisch auf die Knöpfe hackten und an den Steuerrudern zerrten, wirkten bei ihm die Abläufe als spiele er auf dem Klavier den ersten Satz der Mondscheinsonate von Beethoven, um nach dem Andocken beim Abschalten der Systeme in den zweiten heiteren Satz überzuleiten.

Austin Streif: „Kinder sind schon ganz nett“
Stephanie Chio Kimmi: „Meinst du?“
Austin Streif sah sie kurz verblüfft an und war nun überzeugt, dass sie mit ihm spielte. Er überlegte, dass er dazu eigentlich keine Zeit hätte.

Leah Alexander: „Irgendwas stimmt-“ Austin Streif hatte schon längst reagiert indem er überhaupt nichts machte außer die Nullstellung des Schubrglers zu kontrollieren. Er sah auch zu John Vucarno herüber, dessen Schubregler auch auf null stand und der demonstrativ beide Hände hob, um zu signalisieren, dass er gar nichts machte.
John Vucarno: „Eine Interdiktion.“
Austin Streif: „Ich weiß.“
Leah Alexander: „Thargoiden?“
Stephanie Chio Kimmi: „Kindchen, das kann man jetzt noch nicht-.“

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Das Schiff trat aus dem Hyperraum und wurde herumgeschleudert. Austin Streif wartete die Bewegungen ab und ließ seine Hände über den Kontrollen schweben, wohl um sich und den anderen zu demonstrieren, dass es nun das Beste wäre nichts zu machen. Unvermittelt gab er Vollschub und zündete den Booster, ohne dass Außenstehende gemerkt hätten, dass er das Schiff wieder unter Kontrolle gehabt hätte. Das Schiff schoss nach vorne. Aus den gelassenen Bewegungen des „Adagio sostenuto“ wurde nun ein „Presto agitato“. Er verminderte den Schub auf unter 50% und steuerte es in Richtung Sprungpunkt, um den Schub dann wieder voll hoch zu fahren und nochmals den Booster zu zünden.

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Joshua Schwartzvald: „Wir werden angegriffen.“ Es klang beinahe, als hätte er Angst. Stephanie Chio Kimmi bekam es auch mit der Angst zu tun. Während Austin Streif und John Vocarno dafür keine Zeit zu haben schienen. John machte zwar nichts, sondern ließ weiterhin seine Hände über den Kontrollen schweben, jederzeit bereit einzugreifen, wenn etwas schief gehen sollte.Gedanklich hatte er aber jedes Manöver verfolgt, wenn auch nicht so schnell wie Austin Streif, wenn er ehrlich war. Es schien fast so als würde der Pilot Sekundenbruchteile in die Zukunft sehen können.
Leah Alexander: „Thargoiden?“
Stephanie Chio Kimmi: „Ja“
Wie zur Bestätigung kamen über Funk Geräusche als würde jemand riesige Metallbehälter über den Boden schleifen.
Leah Alexander: „Und wo sind sie?“
Austin Streif: „Hinter uns“
Joshua Schwartzvald: „Und was haben die vor?“
John Vucarno: „Dieses Schiff zerstören“
Leah Alexander: „Will denn keiner was unternehmen?“
John Vucarno: „Steph, bring die beiden von der Brücke.“
Joshua Schwartzvald: „Aber-“
Stephanie Chio Kimmi bugsierte die beiden von der Brücke, die ihrerseits nur geringen Widerstand leisteten. Es gab Regeln. Und eine Regel lautete, dass man Vorgesetzten gehorchen sollte, sonst ist man seinen Job los.
Austin Streif gab immer wieder Schub als die ersten Laserstrahlen oder mit was die Alien auch immer schossen nach der SINGUANAQUA leckten, bis die Abkühlphase beendet war. Hätte Stephanie Chio Kimmi hingesehen, hätte sie bemerkt, dass seine Bewegungsabläufe nun wieder in das ruhige Adagio sostenuto über gegangen waren, als wäre ein Thargoidenangriff etwas alltägliches. Dabei war es purer Fatalsimus. Was hätte man auch tun sollen, als immer wieder Schub zu geben und den Hyperdrive zu aktivieren, wenn die Abkühlphase es erlaubte. Schließlich war es soweit. Diesmal achtet John Vocarno aber darauf, ob Austin Streif wirklich seine Sicherheitsroutinen durchführte oder ob sie sich nicht durch Unachtsamkeit aus der Entspannung über eine überstandene Notsituation heraus in eine neue Notsituation brachten. Aber Austin Streif schien in der Hinsicht wie ein Roboter.


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Später war Stephanie Chio Kimmi aus dem Frachtraum zurückgekommen, als sie die Station LEVI STRAUSS HUB erreichten.
Stephanie Chio Kimmi: „Das sieht ja verheerend aus“
Austin Streif nickte: „KS 626 SINGUANAQUA [EOT] bittet um Andockerlaubnis.“
Operator: „KS 626 De Lacey. Wir befinden uns in einer äußerst bedrohlichen Situation. Docken Sie nicht, wenn Sie nicht Flüchtlinge evakuieren wollen. Ich wiederhole: Docken Sie auf keinen Fall, falls Sie keine Flüchtlinge evakuieren“

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Es klang hysterisch und Stephanie fragte sich ob es noch etwas zu evakuieren gab und in welchem Zustand sich die Flüchtlinge befanden.
Operator: „Notfall-Andockerlaubnis erteilt. Docken Sie auf Dock 03“
Austin Streif nickte: „Verstanden, Andocken auf Andockbucht 03.“
Operator: „Unmittelbar nach dem Andockvorgang, werden Notfallmaßnahmen eingeleitet.“
Austin Streif nickte: „Wir haben eine Ärztin-“
Der Operator schloss unvermittelt den Kanal mit einem Knacken, als wieder das Geräusch von schleifendem Metall aus den Funkempfängern zu hören war.
John Vocarno: „Die Situation ist wohl ernster als erwartet.“ Es klang beinahe belustigt und wieder ein wenig wie der alte John Vucarno, der sich in den letzten Monaten irgendwie verändert hatte und ernster war, ohne das jemand die Ursache nachvollziehen konnte.
Plötzlich fielen die Systeme der SINGUANAQUA aus und sprangen genauso schnell wieder an.

Austin Streif: „Das kann ja heiter werden.“

Stephanie Chio Kimmi ging mit John Vucarno, Leah Alexander und Joshua Schwartzvald die sich diesmal ruhig verhielten von Bord.
Mehrere Gruppen von Flüchtlingen drängten sich an den Ladeluken.

Joshua Schwartzvald: „Das Kontingent für die SINGUANAQUA bitte hier der Reihenfolge nach anstellen und nicht drängeln.“
Leah Alexander tat so als würde sie sonst von der Waffe Gebrauch machen.
Ein Mann mit Kravatte stand mit einer kleinen Gruppe am weitesten vorne.

Kravatte: „Hier sind unsere Bordtickets. Sechzehn Personen. Und es winkt ein kleiner Zuschlag, wenn es etwas schneller geht.“

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Joshua Schwartzvald nickte. Eine Frau mit einem rosa Bubikopf, die bei einer Gruppe mit Kindern gestanden hatte drängelte sich vor.
Leah Alexander: „ZURÜCK! Hier geht alles der Reihe nach. Keiner drängelt sich vor.“
Die junge Frau sah sich verzweifelt um: „Verzeihung, aber dieser-.“
Leah Alexander: „ICH SAGTE ZURÜCK!“
Die junge Frau sah Stephanie Chio Kimmi an: „Können Sie mir wenigstens zuhören?“
Leah Alexander: „ICH SAGTE ZURÜCK!“ Sie hantierte bedrohlich mit ihrer Waffe.
Stephanie Chio Kimmi: „Um was geht es?“
Junge Frau: „Ich habe eine Gruppe von 56 Kindern und acht Betreuer und Betreuerinnen. Ich heiße Emilia Frye leite das-“
Kravatte: „Das will hier kein Mensch wissen, Sie haben ja gehört, was der Chef hier gesagt hat.“
Er deutet auf Joshua Schwartzvald.
Stephanie Chio Kimmi bestimmt: „Lassen Sie die Frau ausreden“
Emilia Frye: „Wie gesagt, das Nursery Children Hospital wurde zerstört und wir konnten nur wenige Medikamente-“
Stephanie Chio Kimmi: „In welchem Zustand sind die Kinder?“
Emilia Frye: „Es geht so, nur leichte Verletzungen. Aber alle wurden traumatisiert. Und natürlich sind einige sehr krank und brauchen medizinische Versorgung bzw. Langzeittherapien“
Kravatte: „Geht es hier langsam weiter?.“ Er sah Joshua Schwartzvald an, als solle er ein Machtwort sprechen.
Stephanie Chio Kimmi: „Wir ziehen die Kinder vor.“
Kravatte: „Was?.“
Stephanie Chio Kimmi: „Keine Sorge, Ihre Gruppe geht auch mit an Bord.“
Eine andere dominant erscheinende Frau die hinter der Gruppe mit dem Mann stand drängte sich vor.
Ayana Kirkland: „Ayana Kirkland. Verzeihung, aber dieser Herr hatte sich vor Ihrer Ankunft vorgedrängelt.“
Stephanie Chio Kimmi: „Wie viele sind Sie“
Ayana Kirkland: „Sechzehn“
Stephanie Chio Kimmi: „Passt.“ Zu Joshua Schwartzvald und Leah Alexander „Wir machen dann hier dicht.“


John Vucarno hatte inzwischen den Zugang zur SINGUANAQUA bewacht und hatte mit einigen Leuten zu tun, die sich außerhalb des Reglements Zutritt verschaffen wollten. Er half mit die Flüchtlinge in die Kabinen zu verteilen, was bei den Kindern seltsamerweise leichter gelang als bei den Erwachsenen. Sie verhielten sich im Gegensatz zu den Erwachsen brav und anständig und befolgten, wenn auch mit großer Angst in den Augen alle Anweisungen. Es war eine verkehrte Welt.Ein kleines Mädchen drehte sich auf einmal um und mit ihren Händen zu greifen als sie von einem Betreuer auf den Arm genommen wurde.
„Timmy ist noch da draußen. Wir haben Timmy verloren.“
Der Betreuer schüttelte den Kopf. John Vucarno zählte mit den Augen noch einmal alle durch. Sie waren vollständig.
Austin Streif kam nach hinten:„Eines dieser Dinger fliegt noch da draußen herum.“
John Vucarno:„Dann sollten wir-“
Es war wie zur Bekräftigung wieder das Geräusch von schleifendem Metall zu hören. In der Flüchtlingsgruppe wurde es unruhig und einige Kinder begannen zu weinen.
Austin Streif:„Die gesamte Station ist im Alarmzustand“
John Vucarno:„Was machen wir?“
Austin Streif:„Man sagt nichts. Ich fürchte, es würde auch niemanden stören, wenn wir ohne Freigabe abfliegen.“
John Vucarno:„Das ist Wahnsinn!“
Austin Streif:„Keine Sorge, wir bleiben eine Weile hier..“
Es war wieder das Geräusch von schleifendem Metall zu hören.
Austin Streif lächelnd:„Siehst du? Die Thargoiden stimmen mir zu.“

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Stephanie Chio Kimmi hatte sich inzwischen um die Kinder gekümmert.
Stephanie Cjio Kimmi „So und dann machen wir da ein Pflaster drauf und dann wird alles wieder gut.“
Kleiner Junge:„Wie heißt du?“
Stephanie Chio Kimmi:„Stephanie“
Kleines Mädchen:„Tante Stephanie?“
Stephanie Chio Kimmi:„Ja?“
Kleines Mädchen:„Bist du ein Doktor?“
Stephanie Chio Kimmi:„Ja.“
Kleines Mädchen:„Jasmin hat hier was am Arm“ Sie zerrte ein anderes blasses und schüchternes kleines Mädchen mit roten Haaren hervor. „Zeig der Frau Doktor mal.“
Stephanie Chio Kimmi sah sich die Wunde an und schaute dem Mädchen in die Augen. Fast schien es ihr, als wären es die schüchternen Juniorversionen ihres ersten Offiziers Aaltje Valurot Es war zum Glück nur eine Schürfwunde.
Stephanie Chio Kimmi:„So das machen wir erst einmal sauber. Vorsicht, das brennt ein wenig.“ Das kleine Mädchen ließ die Prozedur tapfer über sich ergehen und sah Stephanie Chio Kimmi mit ihren grünen Augen an. „Und dann kommt da natürlich auch ein Pflaster drauf. Schau mal, ein schönes buntes mit Bildchen“ Das Mädchen lächelte, sank aber gleich wieder in die Knie als wieder das Thargoidengeräusch zu hören war.
„Mama.“ Es versteckte sich weinend hinter ihrer Freundin.

Es schien, dass die Thargoiden auf die SINGUANAQUA lauerten, obwohl das unlogisch war. Warum sollten sie ausgerechnet auf das Schiff warten. Aber dann fiel ihr ein, dass sie das einzige größere Schiff waren, dass angedockt hatte.
Stephanie Chio Kimmi:„Sag mal Austin, können wir nicht einfach starten?“
Austin Streif:„Wir warten hier exakt 15 Minuten, dann fliegen wir los.“
Das enervierende Geräusch der Thargoiden terrorisierte die ganze Gruppe und es roch nach Urin. John Vucarno merkte, dass es auch bei ihm feucht im Schritt wurde und hoffte, dass es niemand bemerkte. Er wandte sich an das Mädchen, dass noch auf der Suche nach Timmy war
John Vucarno:„So, junge Frau. Wir machen uns nun auf die Suche nach Timmy.“ Er fasste das Mädchen bei der Hand, die anfing glücklich zu lächeln.
John Vucarno: „Und ihr verhaltet euch alle ruhig.“ Die Kinder nickten. Nur Kravatte näherte sich ihm.
Kravatte: „Halten Sie das für richtig? Sie halten sich hier unnötig auf, während die Vicher da draußen kreisen und die Station in Schutt und Asche legen wollen.“
John Vucarno sah sich um: „Mhm, wie ich sehe, hält sie noch.“
Kravatte: „Ich will Ihren Captain sprechen.“
Stephanie Chio Kimmi:„Der ist nicht da.“ Ihr ging durch den Kopf, dass sie einfach losgeflogen waren ohne die Rangfolge zu klären. Untereinander wäre das auch nicht notwendig gewesen, äußere Umstände erwarteten immer einen der den Hut aufhatte. Und so jemand wichtiges oder jemand der sich für wichtig hielt stand jetzt vor ihr. Sonst an Bord hatte Zuya Hiyaye das Sagen, dann kam Aaltje Valurot, dann Raryn Thol und dann Austin, John und sie. Sie waren formell gleichrangig und sie wusste nicht wie das dann geregelt ist.
John Vucarno: „Austin fliegt in einer viertel Stunde ab. Bis dahin gehen wir -mit Ihrer Erlaubnis Captain- auf die Suche nach Timmy.“ Er sah Stephanie Chio Kimmi dabei an. Austin Streif nickte
Austin Streif: „Ich mache das Schiff startklar.“
Kravatte starrte die drei mit offenem Mund an, während John Vucarno mit dem Mädchen das Schiff verließ. Den Wartenden draußen bot sich ein seltsamer Anblick, dass ein bewaffneter Mann mit einem kleinen Mädchen am Arm unbekümmert nach etwas suchte, obwohl die Thargoiden draußen die Menschenmenge jedesmal in Angst und Schrecken versetzten. Sie schritten die Reihen ab die im üblichen Unrat einer Station stand die am Reinigungspersonal sparte. Ein paar Halbstarke spielten mit einem Stoffbündel Fußball.
Kleines Mädchen: „DA IST TIMMIE, Onkel, da vorne.“
Die JUngensahen John Vucarno fragend an und wollten ihr kürzlich gefundenes Spielzeug nicht hergeben. Als aber das Mädchen daran zerrte und John Vucarno sie ernst ansah gaben sie dann doch mit einer kleinen Schokoladenbestechung nach.

Sie erreichten rechtzeitig das Schiff und das Mädchen drückte John Vucarno und setzte sich bei Ihm auf den Schoß

Stephanie Chio Kimmi:„Na, da habt ihr euch ja alles gefunden. Wann ist es denn so weit?“
John Vucarno wirkte abwesend: „In zwei drei Monaten, wenn alles gut läuft. So, der Onkel muss jetzt aber auf die Brücke, sonst können wir nicht wegfliegen.“
Austin Streif und Stephanie Chio Kimmi sahen sich verblüfft an und begriffen erst allmählich was John Vucarno ihnen ungewollt mitgeteilt hatte.
Kravatte:„Eine Puppe? Sehe ich das richtig eine Puppe?“ Er sah sich Beifall heischend um, fand aber nur bei wenigen Personen in seiner Gruppe Zustimmung. Pünktlich nach einer viertel Stunde und als Austin Streif glaubte, dass das Thargoidenschiff aufgegeben hatte, zumindest war in den letzten Minuten nichts zu hören gewesen, fragte er um Abflugerlaubnis. Die Antwort war eher kryptisch.
Operator: „Andockbucht freigegeben. Versuchen Sie Ihr Glück.“
Austin Streif startete das Schiff, fuhr in einer Handbewegung das Landegestell ein und drückte auf den Schalter für die vertikalen Düsen. Nach einer kurzen Zeit zündete er die Booster, obwohl das in Stationsnähe verboten war und aktiviert nach der Massefreigabe den Frameshiftantrieb.

Der Rest der Reise war für alle wieder das Adagio in das sich aber bei einigen auch der dritte Satz der Klaviersonate von Frédéric Chopin mischte. Einige musste man im Ungewissen zurücklassen und bei einer späteren Tour holen. Wenn es denn noch eine Möglichkeit gab. Doch diese Gruppe war froh, als vor den Fenstern die blaue Perle von „Hanandroo“ auftauchte. Sie und Timmy waren gerettet. Lediglich Kravatte, ein Mister Carney, Leiter eines Finazdienstleistungsunternehmens ging wutschnaubend von Bord.


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Isch bin Gäbtain unnich will jetzt wen entbindn

#8

John Vucarno: „Sag mal Austin, kannst du dich noch an die große Geburtstagsparty vor zwei Jahren auf Fodden Orbital erinnern?“ Die drei Offiziere Stephanie, Austin und John hatten sich in einen der vielen Lokale auf der Tranquility-Station verabredet, während Leah Alexander und Joshua Schwartzvald sich wahrscheinlich in einem andeem Lokal zusammengestezt hatten oder wahrscheinlich die Station auf der Suche nach billiger Unterhaltung unsicher machten. Zum Glück durften sie keine Waffen tragen, sonst hätte es ganz sicher Ärger gegeben und auch die drei hätten ihren letzten Sold von Zuya Hiyaye abholen können.

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Austin Streif: „Mhmklaar, dada had doch der Chef wiehießer nochmal-“
John Vucarno: „Largo Ormand?“
Austin Streif: „Ja, genau der.“
John Vucarno: „Sag mal, und du kennst nichtmal seinen Namen?“
Austin Streif: „Dochis mein bester Gumbl“
Stephanie Chio Kimmi lachte laut auf: „Das glaubdir kein Mensch“
Austin Streif: „Doch isser. Prost!“
Stephanie Chio Kimmi: „Das war'n Gelage, Da war doch noch einer, der, der so viel Schnaps gebracht hatte. Irgendwas mit Schach oder so.“
John Vucarno: „Chessi?“
Stephanie Chio Kimmi: „Ja, ich glaube.“
John Vucarno: „Der kommandiert heute einen ganzen Carrier.“
Stephanie Chio Kimmi: „Ist der noch zu haben?“
John Vucarno: „Der Carrier?“
Stephanie Chio Kimmi: „Nee, dieser Chessi.“
John Vucarno: „Stephanie!“
Stephanie Chio Kimmi empört: „Man kann ja mal fragen.“
John Vucarno: „Sagt mal erinnert ihr euch an die Damen, die uns die Getränke an den Tisch gebracht haben?“
Austin Streif: „Oh ja! Die eine mit so'nem Wuschelkopf und sooo was von Vorbau.“ Er zeigte es mit den Händen und übertrieb dabei erheblich.
John Vucarno: „Ja, und die Andere.“
Austin Streif: „Die hatte nicht so'nen Vorbau. Die war aber lustig. Er äffte sie nach. „Ich denke die Herren haben nun genug getrunken.
Stephanie Chio Kimmi: „Sie hat aber dann doch noch Getränke gebracht. Dem Chef war das richtig peinlich.“
Austin Streif: „Largo Ormand?.
Stephanie Chio Kimmi: „Nee, unserem Chef. Ihrgönnt euch aber auch nicht richtig benehmen.“
Austin Streif: „Du abber auch nich.
Stephanie Chio Kimmi: „Besser als ihr. I c h k a n n n o c h g a n z d e u t l i c h s p r e c h e n. Seht ihr?“
John Vucarno: „Mhm.“ Er nickte.
Austin Streif: „Isch sauftich dreimal unnerm Disch.
Stephanie Chio Kimmi: „Unnich hab' meine Tricks.“
Austin Streif: „Deine Tricks.“
Stephanie Chio Kimmi: „Ja, meine Tricks.“
John Vucarno: „Sie ist schwanger.“ Er blickte seine Freunde erwartungsvoll an.
Austin Streif kicherte: „Die will doch kein Mensch“
Stephanie Chio Kimmi kicherte mit: „Die hat'n Brett im Arsch.“
John Vucarno kicherte mit, hatte dabei aber einen traurigen besorgten Blick
Austin Streif kicherte: „Die will doch kein Mensch. Wie hieß die noch mal?“
Stephanie Chio Kimmi: „K e i n e Ahnung. Isschon solange her.“
Austin Streif: „Bellamy.“
John Vucarno: „Prissy“
Austin Streif: „Nee, Bellamy.“
John Vucarno: „Die andere“
Austin Streif: „Keine Ahnung. Also ich war's nicht.“
Stephanie Chio Kimmi: „Und ich schon gar nicht.“
Austin Streif kicherte: „Du warst es.“ Er zeigte lachend auf John Vucarno, der nickte.
Austin Streif kicherte: „Nee, mal ehrlich, an der ist doch nichts dran.“
John Vucarno: „Also ich-“
Stephanie Chio Kimmi: „Woher weißt du, das sie schwanger ist?“
Austin Streif kicherte: „Joa, zwei Jahre is 'ne schwierige Geburt. Nich wahr Steph? Ich geh' nochmal was bestellen.“ Er wankte zur Bar, wo er sich neben einen viel zu jungen Bubikopf setzte. Die aber demonstrativ keine Notiz von ihm nahm.

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Stephanie Chio Kimmi: „Nee, sag mal.“
John Vucarno: „Also wir-“
Stephanie Chio Kimmi kicherte: „-waren granatenhagelvoll. So wie heute.“
Stephanie Chio Kimmi: „Isch natürlich nich. Ich hab' meine-“
John Vucarno: „Du hast deine Tricks. Geschenkt. Wir haben uns nochmal getroffen.“
Stephanie Chio Kimmi kicherte: „Klar, wir sehen uns fast jeden Tag.“
John Vucarno: „Nein, wir haben uns nochmal getroffen.“
Austin Streif: „Mit Bellamy?“ Er war von der Bar wieder zurück.
John Vucarno: „Prissy.“
Stephanie Chio Kimmi: „Un davon issi schwanger? Die hat dir'n Bären aufgebunden. Keine Frau ist zwei Jahre schwanger.“
Austin Streif kicherte: „Vielleicht stammt sie ja von Elefanten ab und keiner hat's gemerkt.“
John Vucarno: „Also“
Stephanie Chio Kimmi: „Quatsch, die wog höchstens 45 Kilo. Am Rand der Unterernährung.“
John Vucarno: „48 Kilo“
Austin Streif : „Sag mal hast du sie erst mal auf die Waage gestellt?“
John Vucarno: „Nein, wir haben-.“
Stephanie Chio Kimmi: „S'schon sssu lange her. Isch muss mich hinlegen.“
Austin Streif kichete „Nich hier, issoch noch früh.“
Stephanie Chio Kimmi: „S'schon -“ Sie versuchte auf ihre Uhr zu sehen, konnte aber nichts erkennen.
John Vucarno: „geheiratet.“
Austin Streif: „Bellamy?“
John Vucarno: „Prissy. Meine Frau heißt Prissy.“
Austin Streif mit tiefer trauriger Stimme: „D e i n e Frau heißt P r i s s y. D a a s ist eine sehr traurige Nachricht. Prost!“
Stephanie Chio Kimmi: „Prost!“
Austin Streif: „Niemand sollte so jung heiraten.“
Stephanie Chio Kimmi: „och, diesen Chessi.“
Austin Streif: „Niemand.“
Stephanie Chio Kimmi: „Niemand.“
Austin Streif: „Niemand.“
Stephanie Chio Kimmi: „Außer ich.“
Austin Streif: „Außer du.“
John Vucarno: „Vielleicht ist es wirklich schon spät.“
Austin Streif: „Nee, isnoch früh.“
Stephanie Chio Kimmi: „Issnoch früh“ Sie nickte.
John Vucarno: „Also meine Frau ist seit sechs Monaten schwanger und-“
Austin Streif: „Dann bring se mit un wir geh'n einen trinken.“
Stephanie Chio Kimmi: „Prost.“
John Vucarno: „Also wenn wir jetzt diese lange Reise machen, dann will ich bei der Geburt bei ihr sein.“
Austin Streif: „Dann bring se mit.“
Stephanie Chio Kimmi: „Ja, dann bring se mit.“
John Vucarno: „Da muss ich Zuya Hiyaye fragen.“
Austin Streif: „Dann bring se mit.“
John Vucarno: „Sie würde während der Tour entbinden. Also-“
Austin Streif: „Dann bring se mit.“
Stephanie Chio Kimmi: „Isch mach dir 'ne Entbindung, das hasse noch nicht geseh'n“
Austin Streif: „Steph kann das.“ Er klopfte ihr auf die Schulter.
Stephanie Chio Kimmi nickte: „Mhm, kann ich. Ich hol das Kind da raus wie nix.“
Austin Streif: „Aber nich heute.“
Stephanie Chio Kimmi: „Doch, bringt mich auf meine Krangenstazion.“
Austin Streif: „heute nich.“
Stephanie Chio Kimmi: „Doch, isch bin Gäbtain unisch will jetzt wen entbindn.“
John Vucarno: „Ich zahle. Wir müssen morgen früh raus.“
Stephanie Chio Kimmi: „Ich will jetzt wen entbinden.“
Austin Streif: „Ich bring dich ins Bett“
Stephanie Chio Kimmi: „Und dort wird dann entbunden.“
John Vucarno zahlte die Rechnungen und überlegte, wie er mit Zuya Hiyaye reden sollte. Aber morgen musste er mit seinen Freunden die sicher einen dicken Kopf haben würden erst einmal losfliegen. Er hoffte nicht der einzige zu sein der noch nüchtern war. Vor zwei Jahren hätte er mitgetrunken. Er hätte sich mit den anderen einen Wettbewerb geliefert und hätte am nächsten Morgen nicht gewusst, wie er in Bett gekommen war. Prissy hatte er damals am Tag darauf noch einmal getroffen. Sie hatte die Überreste beseitigt, die er und die anderen achtlos hinterlassen hatten. Dann waren sie in ein Cafe auf Fodden Orbital gegangen. Sie hatte ihm erzählt dass sie Bilder malte und Geschichten schrieb. Er träumte von einer Karriere als Kommandant. Sie hatte ihn an dem Tag gezeichnet. Es war ein schönes Bild. Er trug es in seiner Tasche als Andenken. Sie wollte mal die Sterne sehen und mal einen Planeten mit atembarer Atmosphäre. Danach trafen sie sich noch einige Male und jedesmal wenn Zuya Hiyaye in Fodden Orbital Daten ablieferte, trafen sie sich. Vor einem Jahr hatten sie dann geheiratet. Er hatte niemandem davon erzählt. Und jetzt war sie seit sechs Monaten schwanger. Ausgerechnet, wenn er wieder auf eine lange Reise ging.
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Liebes Tagebuch

#9

Sonntag 13. November 3008

Heute ist nicht unser Tag. Voller Euphorie wollten wir dieses Jahr noch eine weitere Tour in die Milchstraße unternehmen. Besonders Ampetula meine Enkeltochter war von der Idee angetan, dass meine Tochter und ihre Kinder mitkommen sollten, nachdem ein Schicksalsschlag ihnen ihren Vater genommen hatte.
Die Schiffsbesichtigung mit Aaltje Valurot, Raryn Thol und Frank Zocheav hatte aber alle Hoffnungen zerschlagen.
Raryn Thol meint zwar, dass das Schiff flugtauglich wäre, aber dass es sich nur für kurze Transporte eigne. Es wirkte als hätte man es geradezu ausgeplündert.
Ein Anzeige führte ins Leere. Man hat aber eine Interstellare Fahndung veranlasst.


Montag 14. November 3008

Rary Thol hat angefangen die Energieanlagen einzubauen. Eine große Hilfe waren dabei die hiesige Bruderschaft. Es wurde in drei Schichten gearbeitet.
Nach und nach trifft die Mannschaft ein und mit Hilfe der Mönche schien die Arbeit voranzugehen.
Am Nachmittag gab es in der Siedlung Strahlenalarm. Bells Wreck ist doch noch ein wenig zu nahe an der Sonne. Und ausgerechnet meine Tochter Wicincala Wi hatte die Sicherheitsvorkehrungen nicht beachtet. Sie musste geborgen werden und wurde behandelt. Beinahe hätte ndie Kinder nicht nur ihren Vater, sondern auch noch ihre Mutter verloren.

Dienstag 15. November 3008
Einer der Laderoboter wurde beschädigt. Raryn Thol meint es wäre ein Totalschaden.
Die Mannschaft kümmert sich aber erst einmal um den Reaktor und die Notstromaggregate.

Mittwoch 16. November 3008
Stephanie Chio Kimmi möchte die Krankenstation auf dem Brückendeck (Deck 1??) haben.
Wir haben das auf den Plänen vermerkt. Der Reaktor funktioniert nun wieder. Die Notstromaggregate auch. Wir haben also wieder Energie. Als nächstes soll die Lebenserhaltung reaktiviert werden.
Die verteilt sich auf den zwei unteren Decks. Es gibt insgeamt sechs Decks. Das unterste Deck ist ein reine Frachtdeck. Das Deck darüber war wohl mal der Servicebereich. Darüber die drei Decks sind die Mannschafts- und Passagierkabinen. Das oberste Deck ist für die Sensorik vorgesehen.

In der Siedlung treffen Flüchtlinge aus dem Hipparcos 22460 System ein die dringend behandelt werden müssen. Die Mönche ziehen das verständlicherweise vor. Irgendwas ging da schief. Ich habe die Nachrichten nicht verfolgt. Es ging aber darum, dass man einen endgültigen Schlag gegen die Thargoiden geplant hatte.
Ich hatte mal vor Jahren eine Begegnung. Sie legten meine Systeme lahm, ließen mich aber dann in Ruhe. Die Systeme sprangen automatisch wieder an, nachdem sie sich entfernt hatten.

Donnerstag 17. November 3008
Die Mönche in der Siedlung haben alle Hände voll zu tun. Das legt die Arbeiten am Schiff beinahe wieder lahm.
Am Nachmittag starb einer der Flüchtlinge, weil die Medikamente knapp wurden.
Ich wollte eigentlich mit dem Abt sprechen, ob es einen Kompromis geben könnte, aber das Leben selbst ist kompromislos. Einige aus meiner Crew, allen voran Stephanie Chio Kimmi wollen helfen und Medikamente besorgen.


Freitag 18. November 3008
Die Medikamente sind weiterhin knapp. Austin Streif und Brittney Thion Sohran sind unterwegs zum Solsystem in der Hoffnung dort Medikamente aufzutreiben.

Nachtrag. Heute sehr spät am Abend hatte Derek Zhanel einen Unfall. Er hatte sich beim Einbau eines der Umweltsysteme eingeklemmt und musste befreit werden. Er hatte sich übernommen und versucht ein Aggregat alleine einzubauen, weil er keine Helfer mehr hatte.
Zum Glück ist er mit einigen Prellungen davongekommen.

Samstag 19. November 3008
Am Morgen gab es wieder eine Sonneneruption. Diesmal hielten sich aber alle an die Sicherheitshinweise.
Am Abend wurden weitere Flüchtlinge angekündigt. Bei der Medikamentenknappheit wird die Situation hier langsam dramatisch.
Ein weiterer Laderoboter der Siedlung wurde irreparabel beschädigt.
Raryn Thol meint, dass sie seit Jahren nicht mehr gewartet wurden.

Sonntag 20. November 3008
Derek Zhanell hat notdürftig zwei Kabinen im Schiff angeschlossen. Ein Teil der Mannschaft kann nun, wenn auch etwas eingeengt im Schiff schlafen. Das verkürzt die Arbeitszeit.
Vor allen Dingen müssen sie sich aber nicht vor den Mönchen rechtfertigen, warum sie den Gottesdienst nicht besuchen und sie Sonntags arbeiten.
Allerdings hat das auch keiner von uns gefordert. Aber der Aufenthalt hier setzt einen schon ein wenig unter Gruppendruck.
Mittags geht ein weiterer Laderoboter zu Bruch.
Dafür konnten Austin und Britteney Thion Sohran ein paar der benötigten Medikamente besorgen.
Ein paar.
Spät am Abend bekomme ich die Nachricht, dass ein Entrümpelungsunternehmen in den nächsten Tagen allen Unrat aus dem Schiff räumt. Das war ein erhebliches Hindernis, weil er von der einen Ecke in die andere Ecke geräumt werden musste.

Montag 21. November 3008
Am Morgen kommen weitere 15 Flüchtlinge an. Dass die mannschaft nun im Schiff schlafen kann, entlastet die Situation in der Siedlung, die nun zunehmend zum Lazarett wird.

Dienstag 22. November 3008
Es konnten weitere Medikamente besorgt werden. Zumindest die Situation entspannt sich.

Mittwoch 23. November 3008
Der Entrümpelungstrupp ist angerückt. Nun stapelt sich alles um das Schiff. Der Berg erscheint größer als das Volumen des Schiffes es hergibt.
Ich habe nicht nur den Eindruck, dass man das Schiff entkernt hat, sondern dass man es lange Zeit als Müllhalde benutzt hat.

Donnerstag 24. November 3008
Ein Trupp verunglückter Asteroidenminer unter Commander Warren Ponce trifft ein. Von den 12 konnten die Mönche nur zehn retten. Percy Lynn und Deliah Underwood erlagen ihren Verletzungen. Eine Untergrundverdrängungsrakete hatte sich statt in den Asteroiden in die ASP-Explorer gebohrt und ausgelöst.

Freitag 25. November 3008
Die Entrümpelungsarbeiten schreiten voran.
Samstag 26. November 3008
Einer Gruppe von 20 Flüchtlingen wurde die Andockerlaubnis verweigert. Die Mönche stoßen nun an ihre Kapazitätsgrenzen.
Teetonka mein Enkel hat sich erkältet.

Sonntag 27. November 3008
Erster Advent
Am Morgen eine Sonneneruption. Keine Vorkomnisse.
Am Abend berichtet mir Natalia Sosa von den Verhältnissen rund um das Hipparcos 22460 System.
Die meisten Flüchtlinge kommen gar nicht von da, sondern aus den umliegenden Systemen. Sie befürchten einen Rachefeldzug der Thargoiden.
Was sie aber da eingesetzt haben kann sie mir nicht erklären. Es müsse sich um eine Art Superwaffe handeln.
Am Abend gehe mich mit der Familie zur Adventsandacht. Lyman Gwystoei kommt auch mit.

Montag 28. November 3008
Keine besonderen Vorkommnisse

Dienstag 29. November 3008
Keine besonderen Vorkommnisse

Mittwoch 30. November 3008
Unter den Flüchtlingen rumort es.
Mehrere Thargoiden vermutlich Mutterschiffe sind auf Kurs zum Kern des von Menschen besiedelten Raumes.

Donnerstag 1. Dezember 3008
Eine Gruppe Piraten versucht sich gewaltsam Zutritt zur Siedlung zu verschaffen.
Nachdem sie vergeblich mit ihren Waffen auf verschlossene Türen geschossen hatten, zogen sie unverichteter Dinge wieder ab. Für mich war das ein Beispiel gewaltlosen Widerstands, Die Mönche hatten uns einfach alle eingeschlossen, so das niemand gefährdet wurde.

Nachtrag In der Nacht haben Thargoiden ein paar Kernsystem angegriffen.

Freitag 2. Dezember 3008
Keine besonderen Vorkommnisse

Samstag 3. Dezember 3008
Keine besonderen Vorkommnisse

Sonntag 4. Dezember 3008
zweiter Advent
Keine besonderen Vorkommnisse

Korrektur:
In der Nacht haben wieder einige Piraten die Siedlung überfallen.
Die Abwehr der Mönche war die übliche.

Montag 5. Dezember 3008
Wir konnten einen Namen aufschnappen. „Long Carrol“
Den Behörden ist er bekannt.

Dienstag 6. Dezember 3008
Die Mönche haben den Kindern ein paar Süßigkeiten vor die Tür gelegt.
Am späten nachmittag stellt sich heraus, dass die Piraten sich an der Wasserversorgung des Schiffes zu schaffen gemacht bzw. sie sabotiert haben.
Am Abend fliegt Brittney Tion Sohran los. Es ist etwas mit ihrem Sohn. Genaueres konnte ich nicht erfahren. Ich hatte bislang auch noch nichts von einem Vater gehört.

Mittwoch 7. Dezember 3008
Die Arbeiten schreiten nun zügig voran. Die beiden Unteren Decks sind fas vollständig fertiggestellt. Wir haben sogar einen Swimmingpool der aber nur benutzt werden kann wen wir auf Planeten mit einigermaßen Schwerkraft gelandet sind. Ansonsten wird das Wasser abgepumpt.
Es gibt auch eine Kegelbahn. Damit wurd mir insgeheim ein Wunsch erfüllt. Ich kegel zwar nicht gut, aber gerne.
Die Mönche lassen nun auch wieder kleine Gruppen von Flüchtlingen zu.

Donnerstag 8. Dezember 3008
Keine besonderen Vorkommnisse

Freitag 9. Dezember 3008
Keine besonderen Vorkommnisse

Samstag 10. Dezember 3008
Die Entrümpelungsarbeiten sind abgeschlossen parallel arbeiten wir uns nun Deck für Deck vor und richten uns ein. Es können nun mehr Manschaftsmitglieder im Schiff schlafen

Sonntag 11. Dezember 3008
dritter Advent


Montag 12 Dezember 3008
Eine Gruppe Soldaten (12) fragt um Andockerlaubnis. Sie haben einige Verwundete an Bord.
Zwischen unserer und deren Mannschaft findet ein reger Austausch statt.
John Vocarno, Stephanie Chio Kimmi und Austin Streif wollen sich an der Evakuierungsaktion in Tarachs Tor beteiligen. Dort wurde ein Lazarettschiff stationiert. Zwei besatzungsmitglieder begleiten sie.
Ich halte nichts von den Aktionen gegen die Thargoiden aber humanitäre Hilfe kann ich kaum verwehren. Ich glaube die treibende Kraft ist Austin Streif, dem es hier zu langweilig wurde. Als Pilot kann er sich nicht viel beteiligen.
Am schmerzlichsten wird mir Stephanie Chio Kimmi fehlen, weil sie die Krankenstation einrichten soll. Sie sollte ja auf Deck eins.

Dienstag 13. Dezember 3008
Keine besonderen Vorkommnisse

Mittwoch 14. Dezember 3008
Keine besonderen Vorkommnisse

Donnerstag 15. Dezember 3008
Keine besonderen Vorkommnisse
Jedesmal wenn es schien dass das Schiff nun fertiggestellt werden kann, tauchen neue Probleme auf. Raryn Thol empfindet das aber als Alltag. Es muss jetzt alles fein abgestimmt werden.

Freitag 16. Dezember 3008
Wir erhalten nun wieder tatkräftige Unterstützung von den Mönchen.
Inzwischen sind auch die Tischler und die Installateure da die sich Deck für Deck vorarbeiten.

Samstag 17. Dezember 3008
Keine besonderen Vorkommnisse
Die Arbeiten schreiten voran.

Sonntag 18. Dezember 3008
Vierter Advent
Keine besonderen Vorkommnisse
Einige Mannschaftsmitglieder richten die Labore auf Deck 3 ein.

Montag 19. Dezember 3008
Wieder eine Sonneneruption. Ich glaubte schon Tau Ceti hätte sich schlafen gelegt. Der Stern hat auch gut 5 MRD Jahre mehr auf den Buckel als unsere Sonne. Aber die Anmerkung ist nicht gerade sehr Astronomisch. Mit Michael Hauser werde ich sie aber auch nicht besprechen.
Meine Tochter beklagt, dass einige Männer in ihre Kabine eingedrungen wären. Die sollten die aber nur abholen und glaubten sie liturgisch einkleiden zu müssen. Sie ist inzwischen mit den Kindern auf das Schiff umgezogen.

Dienstag 20. Dezember 3008
Keine besonderen Vorkommnisse
Die Arbeiten schreiten voran.

Mittwoch 21. Dezember 3008
Keine besonderen Vorkommnisse
Die Arbeiten schreiten voran.

Donnerstag 22. Dezember 3008
Die Crew der SINGUANAQUA ist wieder zurückgekehrt.
Austin Streif und John Vucarno werden wieder ordentlich mit der MAY DAY eingespannt.
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HomunkKOLUMBUS
Zuya Hiyaye
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Abflug

#10

Stephanie Chio Kimmi: „Moin.“ Die junge Frau schleppte sich mit den letzten Reserven zum Frühstückstisch, wo die anderen vier Besatzungsmitglieder zusammensaßen. Sie machten einen erbärmlichen Eindruck, wie nach einer verlorenen Schlacht. Stephanie Chio Kimmi nahm die Kanne Kaffee und das Marmeladenglas und wollte es mit Kaffee füllen. John Vucarno nahm es ihr behutsam aus der Hand und ersetzte es durch ihre Kaffeetasse

Stephanie Chio Kimmi: „Was?“
John Vucarno: „Das war die Marmelade.“ Stephanie Chio Kimmi sah sich auf den Tisch um.
Stephanie Chio Kimmi: „Ah so! Wer hat mich eigentlich ins Bett gebracht?“
Austin Streif: „Ich hab dich hingetragen.“
Stephanie Chio Kimmi: „Hast du mich ausgezogen?“
Austin Streif: „Nein.“
Stephanie Chio Kimmi: „Warum nicht?“
Austin Streif glaubte dass das Spiel nun wieder los ging. Hatte aber andere Sorgen.
Austin Streif: „Wir brechen hier ab.“
Stephanie Chio Kimmi: „Was?“
Joshua Schwarzvald: „Ja, was?“
Austin Streif: „Die Thargoiden haben sich zurückgezogen und Levi Strauß Hub wird wieder aufgebaut.“
Leah Alexander: „Was?“
John Vucarno: „Das Wort wird langsam inflationär?“
Joshua Schwarzvald: „Was?“
Austin Streif:: „Quod erat demonstradnum.“
Joshua Schwarzvald und Leah Alexander schüttelten den Kopf, während Stephanie Chio Kimmi völlig abwesend schien.
Stephanie Chio Kimmi: „Hab' ich gestern was gesagt?“
John Vucarno: „Wie viele der etwa 550000 Wörter soll ich dir wiederholen.“
Stefanie Chio Kimmi: „Echt?“
John Vucarno: „Na ja, ganz so viele waren es nicht.“
Stephanie Chio Kimmi: „Und war irgendwas dabei, was ich wissen sollte?.
Austin Streif:: „Nö, nur dass du Chessi heiraten wolltest.“
Stephanie Chio Kimmi: „Wen?.
John Vucarno: „Chessi“
Stephanie Chio Kimmi: „Kenn ich nicht.“
Leah Alexander: „Wieso sollen wir abreisen?“
Austin Streif: „Ich sagte es bereits. Levi Strauß Hub wird wieder aufgebaut. Wir haben unseren Job erldigt.
Joshua Schwarzvald: „Dann müssen wir die Thargoiden verfolgen. Das ist die Gelegenheit.“
Austin Streif: „Ach ja?“
Joshua Schwarzvald: „Ich habe das mal gesehen. Man muss erst rundrum die Blätter oder Herzen abschießen und-“
John Vucarno: „Hat man Ihnen bei der Gelegenheit auch beigebracht, wie man eine Python fliegt?“
Joshua Schwarzvald: „Ich bin doch kein Pilot.“
Austin Streif: „Dann hätten wir das geklärt.“
Stephanie Chio Kimmi: „Wir könnten ja beim Wiederaufbau helfen. Ich schätze es gibt dort immer noch Leute die, die medizinsch versorgt werden müssen.“
John Vucarno: „Ich will euch ja nicht den Spaß verderben, aber im Tau Ceti System liegt ein Schiff, dass auf seinen Wiederaufbau wartet und dessen Crew will hier Thargoiden jagen.“
Austin Streif: „Stimmt, wir haben den Chef lange genug im Stich gelassen.“
Die drei Offiziere nickten überenstimmend. Nur Joshua Schwarzvald und Leah Alexander sahen sich ihres Abenteuers beraubt. Wahrscheinlich hatten sie vorige Tage die Gefahr nicht erfasst, in der sie schwebten und aus der sie Austin Streif mit seinen Flugmanövern herausmanövriert hatte.
Auf Bells Wreck war die Begrüßung eher verhalten. Man war froh, dass sie wieder da waren. Mehr aber auch nicht.




Zuya Hiyaye: „War es schlimm?“
John Vucarno: „Es ging.“ Er nickte.
Zuya Hiyaye: „Schön dass ihr wieder hier seid.“ Er schüttelte bedächtig den Kopf
„Schön dass ihr wieder hier seid.“ Austin Strif glaubte manchmal, dass Zuya Hiyaye nun mit zunehmendem Alter langsam senil würde.
Stephanie Chio Kimmi: „Wie war es hier?“
Zuya Hiyaye: „Oh wir sind voran gekommen. Die Besatzung ist mittlerweile ins Schiff umquartiert worden. Die Systeme funktionieren alle. Jetzt müssen sie alle nur noch letzten Checks unterzogen werden. Ihr kommt also gerade rechtzeitig. Hattet ihr mit Thargoiden zu tun?“
Austin Streif: „Ja.“ Die Antwort war kurz und knapp. Beinhaltete aber alles Wesentliche. Begegnungen mit Thargoiden waren niemals angenehm.
Zuya Hiyaye: „Verstehe. Schön dass ihr wieder hier seid.“ Er wollte sich entfernen aber John Vucarno hielt ihn auf.
Stephanie Chio Kimmi: „Tja, dann gehe ich mich mal um meine Krankenstation kümmern.“
John Vucarno: „Auf ein Wort.“
Zuya Hiyaye: „Ich höre.“
John Vucarno sah Austin Streif an und seine Blicke bedeuteten ihm, dass das Gespräch privater Natur war, so dass auch er sich entfernte.
Zuya Hiyaye: „Worum geht es?“
John Vucarno: „Ich habe geheiratet.“
Zuya Hiyaye: „Das ist ja wunderbar. Kenne ich sie?“
John Vucarno: „Das glaube ich nicht. Aber-“
Zuya Hiyaye: „Aber?“
John Vucarno: „Sie ist im sechsten Monat und ich wollte sie auf die Reise mitnehmen.“
Zuya Hiyaye sagte nichts.
John Vucarno: „Gegenüber der SINGUANAQUA ist dieses Schiff ein Luxusdampfer. Ich denke meine Frau würde an Bord nicht sonderlich stören.“
Zuya Hiyaye nickte.
John Vucarno: „Vielleicht könnte sie sich auch nützlich machen.“
Zuya Hiyaye: „Aaltje muss darüber in Kenntnis gesetzt werden und sie sind natürlich für ihre Sicherheit verantwortlich.“
John Vucarno: „Ich bin für die Sicherheit alle verantwortlich.“
Zuya Hiyaye: „Das meine ich. Wir haben nun unerfahrenes Personal an Bord. Kommst du damit klar?“
John Vucarno: „Ich denke schon.“
Zuya Hiyaye: „Dann steht dem nichts im Wege.“
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Zuya Hiyaye für den Beitrag (Insgesamt 3):
HomunkKOLUMBUS-Ozzie J. Isaacs
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