Kolumbus - Familiengeheimnisse

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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#41

Supernova - Laras Schiff


Die mit Lichtgeschwindigkeit ausgestoßenen Neutrinos treffen zuerst auf die Lagrangewolke.
In Millisekunden verdampft die Materie, werden die Reste vom Strahlungsdruck extrem beschleunigt. Ringsum verdampfen, kollidieren und beschleunigen die Asteroiden. Trümmer stieben wild durcheinander, kollidieren erneut und verdampfen letztendlich im Feuer der Supernova.

Unmessbar kurz darauf erreicht die Energie die ANGELS CLOUD, das Schiff wird von dem gigantischen Strahlungsdruck ebenfalls ruckartig beschleunigt, Aggregate brechen aufgrund der Masseträgheit aus ihren Halterungen, Lara wird samt ihrem Pilotensessel durch die Zentrale gewirbelt, das Canopi des Cockpits kommt näher, noch ehe sie an einem Hindernis zerschellen kann, birst die Scheibe. Die von den Neutrions übertragene Energie heizt alles auf, verdampft sie und die komplette Zentrale, Laras sterbliche Überreste samt dem Pilotensitz flackern kurz auf, verdampfen ebenfalls in dem Energiechaos, werden zu einem Teil der Nova.

Nur für einen winzigen Moment hat ihr Körper und der Sitz einen Schatten auf den an der Rückwärtigen Wand angebrachten Bären geworfen, gab den Neutrinos ein winziges Moment der Trägheit mit, welche den Bären einen Bruchteil einer Nanosekunde länger vor dem Verdampfen schützte. Genug Zeit, um die metallischen Fäden im Bauch mit Energie auf zu laden.
Diese leuchteten in einem Gigantischen Blitz auf, warfen einen gleißend hellen Regenbogen in den strahlenden Farben eines Juwels durch das Loch im Cockpit nach draußen.

Die Angels Cloud, in dem Chaos in jedem Richtungsvektor rotierend, stand gerade so, daß das Licht in Richtung Galaktisches Zentrum abgestrahlt wurde.
Im gleichen Moment verdampft das Schiff restlos, nichts bleibt davon übrig als Energie, Strahlung und Licht.

Eines Tages, in unfassbar vielen Jahren würde sich dieser Regenbogen in dem im Entstehen begriffenen Stellaren Nebel abbilden und in die Galaxie hinein leuchten.
Falls eine Zivilisation dies eines Tages sehen konnte... Oder Menschen, wenn sie dem ganzen irgendwann nahe genug kamen.

Trotz ihrer gewaltigen Geschwindigkeit brauchen auch die Photonen sehr lange um die großen Distanzen zwischen den Sternen zu überwinden.
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#42

Erschütterung


Alfonso und Gottfried standen stocksteif, innig umklammert, Tränen liefen ihnen über das Gesicht.
Elke saß noch immer auf ihrem Platz, regungslos, auch sie, die vernünftigste von den Dreien schien über das was Dezett im Affekt heraus geschrien hatte, erschüttert.

Lange blieb es still, keiner von uns sprach auch nur ein Wort. Doch dann regte sich Alfonso, seine Kiefer mahlten, der Kehlkopf bewegte sich als schluckte er seinen Kummer mit Gewalt.
Sein Mund öffnete sich, ein langgezogenes Stöhnen entrang sich ihm. Er verstummte, holte tief Luft.
Dann, nach einem kurzen Moment des Innehaltens, stieß er Worte hervor.

Ihr habt es zurück gelassen, ihr Mistkerle. Ihr hattet es, und doch habt ihr es nicht gerettet.
Der reihe nach sah er uns an, deutete mit dem Finger auf Dezett, mich und als letztes auf Cathrin.

Hören sie auf.. mit einem gewaltigen Satz stand Cathrin direkt vor Alfonso, funkelte ihn mit wütendem Blick an. Wir wussten doch nicht, was wir da vor uns sahen, als wir auf der Brücke der Angels Cloud standen. Sie haben sich so bemüht, niemanden wissen zu lassen wie ihr verdammtes Diadem aussah, und jetzt wollen Sie UNS die Schuld geben?

Aber, Ihr wart dort, ihr hättet es doch mitnehmen können...

Für uns war es undenkbar, etwas von Laras Schiff zu entfernen, verstehen sie! Wir hatten Respekt.
Vielleicht hätten andere so gehandelt, aber WIR NICHT!

Cathrin zischte beinahe vor Wut. Alfonso, trotz daß er dastand wie eine Maus vor der Katze, wich er nicht zurück, es sah so aus, als müssten wir einschreiten, ehe sie sich noch...

SCHLUSS DAMIT. Elke hatte sich aufgerichtet und laut geschrien.
Der Bann, welcher uns alle gefangen hatte, die wütende Stimmung zwischen Cathrin und Alfonso brach, alle sahen wir zu ihr.

Sie können nichts dafür, es ist unser eigener Fehler. Ihre Stimme wurde leiser, erstarb.
Aber, das Geheimnis...
Hätten wir es nicht so übertrieben damit, hätten wir uns ihnen anvertraut – sie deutete auf mich – dann würde das Diadem jetzt nicht verloren sein... Sie wurde wieder leise.
Nein, es ist nicht ihre Schuld, es ist unsere.
Eine Träne lief über ihre Wange.

Ich hatte das Gefühl, etwas tun zu müssen, aber was? Ich überlegte fieberhaft und kam darauf, wir mussten ein Ritual ausführen. Aber, dazu bräuchten wir alle etwas starkes zu Trinken.

Entschlossen ging ich zu meiner Bar, griff nach einer Flasche, dachte kurz nach, es war die letzte, welche tatsächlich von der Erde stammte, all meine restlichen Vorräte waren trotz hervorragender Qualität doch nur Nachahmungen.
Ja, entschied ich, dies hier war das Opfer wert, ich nahm ein paar Gläser und ging zurück.

Jetzt begehen wir ein Ritual unserer Familie, wir trinken gemeinsam von dem Wodka der Versöhnung, gebrannt in der Urheimat nach altem Rezept.
Ich verteilte die Gläser, hob meines rief NASTROVJE und leerte es, dann; für den stärkeren Effekt; warf ich es an die Wand, wo es zerbrach und die Scherben auf den Boden fielen, Dezett tat es mir gleich, Cathrin ebenso, dann Elke und nach und nach folgten mir alle.

Nun sind alle Streitigkeiten gebrochen, wir sind versöhnt, sprach ich.

Alfonso und Gottfried, gebannt von der Handlung, nickten. Sie setzten sich nebeneinander, hielten sich gegenseitig. Elke setzte sich dazu, sie sprachen leise mit einander.

Dezett und Cathrin traten zu mir. Dezett sprach mich leise an. Familienritual der Versöhnung, warum habe ich noch nie davon gehört?
Wir brauchten etwas das die Anderen beruhigte, ich hatte nicht viel Zeit und habe es speziell für diesen Fall erfunden. Ich zwinkerte.
Hat wohl auch funktioniert. Sie zwinkerte zurück.

Nach einer weile standen Elke und die beiden anderen auf. Kamen zu uns.

Wir haben uns beraten und da nun alles gesagt und getan ist, bleibt hier nichts mehr zu tun, wir kehren nach Hause zurück.
Das werden wir auch, Sie könnten zusammen mit uns reisen, wenn sie möchten. Auf der Betty ist reichlich Platz, denken Sie darüber nach.
Die drei sahen mich unschlüssig an, Gottfried entrang sich ein Gähnen, Alfonso tat es ihm nach.
Sie sind erschöpft, wollen sie nicht erst noch ein paar Tage ausspannen, ehe Sie sich entscheiden?
Freundlich sah ich sie alle an.
Ich möchte Ihnen vorschlagen, nach allem was Sie durch gemacht haben, sollten Sie sich erst ausruhen, danach können Sie immer noch aufbrechen, wenn Sie das möchten, oder mit uns gemeinsam zurück Reisen.
Elke sah zu den beiden anderen, die nickten langsam.
Gut, dann bleiben wir noch ein paar Tage, ruhen uns aus, danach sehen wir weiter.
Wir würden dann gerne schlafen gehen, sprach Gottfried, Alfonso nickte nur dazu.

BETTY zeige den Beiden doch bitte eine der Luxuskabinen.
Gerne bitte folgen sie dem Leuchtsignal, liebe Gäste.
Gottfried und Alfonso gingen einem in sanftem grün leuchtenden Signal folgend hinaus.

Möchten Sie sich auch zurück ziehen? Elke wollte gerade etwas sagen, da mischte sich Dezett ein.
Moment, das übernehme ich.
Sie nahm Elke an der Hand. Zwinkerte ihr zu.
Komm mit, Du hast mich untersucht, jetzt will ich mich revanchieren und da wartet auch ein kleines Vögelchen auf Dich. Elke sah sie fragend an.
Dezett flüsterte sie ihr etwas ins Ohr, Elke errötete leicht, lächelte und nickte.
Hand in Hand gingen beide.

Da bahnt sich wohl etwas an. Cathrin grinste bis über beide Ohren, wir sind die letzten, sollen wir hier noch länger herum stehen, oder wollen wir uns nicht auch zurück ziehen?
Ich nahm sie in den Arm, küsste sie.
Ja, ich denke, für Heute ist alles getan, gehen wir.

Auch wir beide gingen in unsere Unterkunft. Hinter uns löschte Betty das Licht.
Auf der BETTY BOOP wurde es still, die Ruhe einer friedlichen Nacht zog ein.
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#43

Heimreise


Ich stehe auf der Brücke der BETTY BOOP, sehe hinaus in das Universum.
Vor mir nur wenige Sterne, der Rand der Galaxie ist nahe. Darunter das Licht jenes Sterns, dessen Ende wir gerade noch entkamen.
Bis hierher ist das Licht der Supernova noch nicht gelangt, es werden noch viele Jahre vergehen ehe es hier zu sehen ist.

Na, hast Du dich endlich satt gesehen?
Ich will schon antworten, doch ich zögere. Diesmal hat Dezett diese Frage gestellt, die rituelle Antwort.. passt hier nicht.

Ich drehe mich um, hinter mir stehen Dezett und Cathrin, beide lächeln, sehen mich erwartungsvoll an.
Wie könnte ich mich je an den Wundern der Galaxie satt sehen, antworte ich, sie bietet so viel schönes, interessantes und bewundernswertes. Ich lächle.

Siehst Du, spricht Cathrin zu Dezett, ich habe mächtige Konkurrenz, die Frage ist nur, wen liebt er mehr, mich oder die Galaxie.
Was ist das für eine Frage, ich gehe zu Cathrin, DU bist meine Galaxie, ich schließe sie in die Arme und küsse sie.

Dezett sieht uns dabei ungeniert zu, lächelt.
Hoppla, wir kommen wohl ungelegen. Elke und ihre beiden Reisegefährten betreten ebenfalls die Brücke.

Ich küsse Cathrin noch ein paar Sekunden, dann löse ich mich, sehe zu unseren Gästen.

Sie wirken gefasst, haben sich wieder gefangen, den Schock ihres Verlustes mögen sie noch nicht vollständig überwunden haben, aber die Zeit würde hier wohl das übrige tun.

Keineswegs, haben sie mein Angebot überdacht, eine Entscheidung getroffen, wie sie nach Hause reisen wollen?
Ja, wir würden gerne mit Euch reisen, der Weg hier her war uns lang, trotz dem Grund der uns antrieb.
Für die Rückreise hätten wir nicht so einen starken Antrieb, es würde uns sehr einsam und schwer werden.


Dann ist es entschieden, seien Sie unsere Gäste und reisen Sie mit uns.
Gerne.

Eines muss jedoch noch getan werden, die Anomalien können nicht ewig an Bord der Betty bleiben, ich würde sie gerne in einem für sie geeigneten System ansiedeln.
Wie wollen Sie so ein System finden? Elke stellte die entscheidende Frage.
Nun, ich habe so meine Möglichkeiten.
BETTY?

Ja Kolumbus?
Würdest Du bitte die Datenbank nach einem geeigneten System für die Anomalien durchsuchen.
Suche wird ausgeführt, ich werde dafür etwas Zeit benötigen.
Weil Du von Zeit sprichst, kannst Du schon eine Prognose abgeben, wie lange wir die Anomalien noch ernähren können?
Anhand der bisher ermittelten Daten werden uns die passenden Vorräte in 9 Tagen aus gehen.
Dann hoffen wir, daß es uns möglich ist, den Anomalien vorher eine neue Heimat zu bieten.

Der Bordrechner ihres Carriers ist aber sehr... selbstständig, wenn ich es so sagen darf. Haben Sie keine Sorgen deswegen?
Hatte ich hier einen Fehler gemacht? Hätte ich nicht vor unseren Gästen mit Betty sprechen sollen? Nun es war geschehen, jetzt konnte ich nur noch das Beste daraus machen.
Nein, ich bin mir zu 100% sicher daß ich mich auf Betty verlassen kann. Ich bitte Sie, vertrauen sie ihr auch, und wenn sie das nicht wollen, dann vertrauen sie mir.
Nun, es ist Ihr Carrier.

Elke drehte sich Richtung Panoramascheibe.
Sie sah hinaus, direkt auf den einen Stern, welcher in diesem Moment schon nicht mehr existierte und den unumstößlichen Regeln der Physik wegen hier immer noch zu sehen war.
Kaum zu fassen, daß er hier immer noch leuchtet, sprach sie.
Ich trat neben sie. Und doch ist er bereits erloschen. Hier wird das aber erst in 19 Jahren und 8 Monaten zu sehen sein.
Elke sah mich an, was meinen Sie, wollen Wir alle uns dann wieder hier treffen, und das Ereignis bewundern?
Eine gute Idee, Dezett stand auf einmal neben uns, das tun wir. Cathrin stimmte ebenfalls zu.
Auch Gottfried und Alfonso nickten.
Dann ist es abgemacht, wir treffen uns in 19 Jahren, 8 Monaten wieder hier.

Kolumbus?
Ja Betty?
Ich habe ein System gefunden, welches für die Anomalien geeignet ist, und welches wir rechtzeitig erreichen können. Aber wir müssen dafür unseren Kurs ändern, da es sich im Osten befindet.
Egal, setze den Kurs, ich sah unsere Gäste an, Sie sind doch einverstanden, es stört sie nicht?
Auf den kleinen Umweg kommt es wohl nicht mehr an. Also ja.
Dann beginnen wir, Betty, beginne bitte die Sprungsequenz.
Kurs liegt an. Erster Sprung ist berechnet und wird nach dem Aufladen des Antriebs ausgeführt.

Nach einer weile erwachten die mächtigen Aggregate von Betty, rissen uns in den Whitchspace.


Ende
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