Kolumbus - Familiengeheimnisse

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Kolumbus - Familiengeheimnisse

#1

Zu Hause


Frühmorgens stand ich am Fenster, sah hinaus auf das Land, welches meine Vorfahren einst hier urbar gemacht hatten.
Lange war es her, der Planet war längst durch terraforming für Menschen frei betretbar.
Dennoch stand immer noch die Kuppel, gestaltet aus Titanstreben und Platten aus transparentem Aluminium. Nicht alle Platten waren noch vorhanden, so daß die Atmosphäre frei zirkulieren konnte.
Vögel konnten ein und aus fliegen, Insekten und fliegende Pflanzen oder deren Sämlinge.
Das Haus im Zentrum der Kuppel war aus Steinen des Planeten gebaut, das Holz stammte noch von Terra, zu der Zeit, als es gebaut worden war, gab es hier noch keine Wälder.
Trotzdem, durch modernste Konservierungsmethoden und liebevolle Pflege durch ihre Besitzer hatte sich alles seit vielen Generationen hervorragend erhalten.

Auch wenn das Anwesen trotz seiner Größe von außen alt und rückständig wirkte, Innen war alles modern und gemütlich eingerichtet, ein Kraftwerk im Keller gab genug Energie, und man konnte sich jederzeit mit Galnet verbinden oder über Funk kommunizieren.
Es war warm, und Gemütlich, gerade richtig zum Erholen.
Und nein, niemand wird erfahren auf welchem Planeten es steht, noch wie das System heißt. Nach wie vor hat meine Familie so ihre kleinen und großen Geheimnisse. Das versteht Ihr doch sicher.

Warum ich hier war?
Nun darüber kann ich reden, eine Lange Reise lag hinter Cathrin und mir, zusammen mit meiner treuen und zuverlässigen BETTY BOOP waren wir kreuz und quer durch die Galaxie gereist.
Amundsen´s Star, Arms End, Magellan´s Star, Beaglepoint, Chessi´s Bar, SAG A* und viel mehr hatten wir gesehen und dabei unzählige Systeme gesehen, gescannt und vermessen.
Sehr viele Credits waren dabei in die Konten von Cathrin, Betty und mir geflossen.
Nie wieder im Leben würde einer von Uns dreien je wieder etwas tun müssen, das uns nicht behagte.
Doch nach all den Wundern, den unzähligen Systemen, Planeten und erstaunlichen Eindrücken waren wir etwas müde. Wir brauchten eine Pause, etwas anderes.
Abgesehen von Betty, sie war unermüdlich, ein Wunder war das nicht.
Nach unserer Ankunft hier hatte sie mich gebeten, die Bubble erkunden zu dürfen, hier war sie ja nur sehr kurz gewesen, kannte fast nichts.
Ich hatte ihr gesagt, sie solle sich austoben, sich umsehen und alles erkunden.
Pro forma gab es eine Funkverbindung zu mir. Sie wahrte für die Außenwelt den Anschein, daß ich den Carrier aus der Ferne befehligte.
Jedoch geschah alles auf dem Carrier nach dem Willen von Betty.
Ein Problem sah ich darin nicht, und wenn ich so wie Gestern mal tatsächlich die Daten und Werte des Carriers aufrief, konnte ich sehen, daß sie ihre Sache nicht schlecht machte, das Vermögen auf dem Carrier wuchs und wuchs. Sie machte Geschäfte, übernahm Transporte, half wo nötig und nutzte jede Gelegenheit, die sich bot, um entweder Credits zu verdienen oder in neue Projekte zu investieren. Wo es möglich war, half sie auch völlig unentgeltlich.
Dabei half, daß sie während unserer Reise Möglichkeiten entwickelte, Schiffe fernzusteuern, und das nicht nur in ihrer Nähe. Sie konnte den Bordcomputer der Schiffe selbst über viele Lichtjahre hinweg korrekt agieren lassen, als wäre ein lebender Pilot an Bord.
Ein Mittel, welches sie außerhalb der Bubble während unserer Reisen nutzte um Tritium zu beschaffen, wann immer es notwendig war.
Nun nutzte Sie ihre Möglichkeiten und freute sich über jede neue Erfahrung, die sie sammeln konnte.

Während ich so da am Fenster stand und über all dies nach dachte, öffnete sich hinter mir eine Tür, Cathrin trat ein, nur mit einem Handtuch bekleidet.
Na, hast Du lange genug aus dem Fester gesehen?

Natürlich, zumal sich hinter mir ein viel interessanter Anblick befindet, sagte ich und drehte mich zu ihr um.
Sie sah mich einen Moment verblüfft an, immerhin hatte ich diesmal etwas ganz anderes geantwortet als sonst, aber für hier schien mir das passend.

Es raschelte, das Handtuch fiel, darunter war sie nackt, und mit einem einzige Satz sprang sie mich an.
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#2

Zu Besuch


Dezett betrat das uralte Anwesen ihrer Familie. Sehr lange war sie nicht hier gewesen, hier hatte sie Oma aufgezogen, hatte ihr ihre liebste Waffe gegeben, welche sie liebevoll nach ihr benannt hatte.

So lange war das her. Seit dem Tod von Oma hatte sie diesen Ort gemieden.

Doch jetzt, nachdem sie von seiner Rückkehr von seiner großen Reise wusste, wollte sie ihren Halbbruder besuchen und hier war er nun einmal gerade. Zusammen mit seiner Frau.

Nun ging sie durch die verschiedenen Hallen, Gänge und Räume, auf der Suche nach den beiden.
In einem der oberen Stockwerke hörte sie hinter einer nur angelehnten Tür etwas.
Sie schlich sich leise an, lugte durch den Türspalt.
Was sie sah, war Cathrins nackter wohlgeformter Po, und wie sie gerade Kolumbus...
Sie wandte sich ab, die beiden brauchten eindeutig noch etwas Zeit alleine.

Leise ging sie nach unten, streifte ziellos durch das Anwesen. Ihre Gedanken schweiften in die Vergangenheit ab, zu ihrer Kindheit hier, und verschiedenen Ereignissen, Festen und anderem.
Ohne daß sie es recht wahr nahm, kam sie dabei immer tiefer.
Langsam ging sie durch die Räume des ersten Kellergeschosses.
Ihre Gedanken bei ihrer Familie, dache sie darüber nach, wie seltsam diese doch war.
Oma hatte ihr immer wieder erklärt, wie wichtig es wäre, die Regeln einzuhalten. Nichts war wichtiger.
Eigenartig, dachte sie, es gab ja nur zwei. Sie lauteten:

  • 1.) Die Geheimnisse der Familie sind heilig, sie immer zu bewahren ist die Pflicht, jedes Familienangehörigen, niemals soll ein Außenstehender je davon erfahren.

    2.) Jedes Mitglied der Familie kann im Leben das tun, was es möchte, aber es muss beweisen, daß es für sich selbst sorgen kann. NUR wenn es dazu befähigt war, wurde ihm Zugang zum Familienvermögen gewährt.

Sie hatte die erste Regel immer befolgt, diese hatte ihr nie Probleme bereitet.
Auch der erste Teil der zweiten Regel war ihr nie allzu schwierig vorgekommen, Den zweiten Zusatz fand sie jedoch dämlich. Warum konnte man nicht ein klein wenig aus dem Topf nehmen? Damit wäre es einem doch leichter gefallen, voran zu kommen.

Aber noch erstaunlicher fand sie, daß die Familie dank dieser beiden Regeln im laufe der vielen Generationen stets reicher wurde.
Und sie war bei der Bewahrung ihrer Geheimnisse ebenfalls sehr erfolgreich, so sehr daß noch nicht einmal vermutet wurde, daß es diese gab.

Über diese Gedanken stieg sie eine weitere Treppe hinab, in den zweiten Keller, tiefer ging es nicht hinab, hier waren die ältesten Räume des Anwesens überhaupt. Kaum noch genutzt, die Wände bestanden hier nur aus grob behauenen Steinen des Planeten, an der Decke und den Wänden liefen noch völlig veraltete Kabel aus Metall mit einer isolierenden Umhüllung entlang. Uralt waren sie, und dennoch neuer als das Anwesen selbst. Nachträglich gezogen, als die Familie es sich hatte leisten können.
Leuchtgloben waren in regelmäßigen Abständen aufgehängt, daß alle noch einwandfrei funktionieren und den Keller in ein sanftes Licht tauchten, zeigte einmal mehr, daß man die Pflege des gesamten Anwesens wirklich ernst nahm.
Versorgt wurde das alles von einem kleinen Kraftwerk gleich im ersten Raum neben der Treppe.

Der zentrale Korridor, von dem links und rechts verschiedene Räume abzweigten, führte hier über die gesamte Länge des Anwesens entlang. Doch auch er endete vor einer aus groben Steinen gebauten Wand. Deren Kanten waren dennoch so kunstvoll behauen, daß sie sich beinahe Nahtlos ineinander fügten. Hier ging es nicht mehr weiter, Dezett drehte um, ging langsam zurück, reflektierte über ihre bisherige Karriere in der Galaxie.

Wirklich sehr reich war sie nicht, sie hatte drei, nein vier Schiffe und ein paar hundert Millionen Credits. War das schon viel? Nun, wenn sie wollte, hätte sie sich damit zur Ruhe setzen können.
Wollte sie das? Würde das nicht langweilig? Was hatte ihr Halbbruder in dieser Situation getan?
Er hatte zu dem Zeitpunkt wohl seine Leidenschaft für das Exploren entdeckt, dachte sie, statt sich zur Ruhe zu setzen hat er da erst voll aufgedreht und sein Vermögen und seine Flotte aufgebaut.
Zusammen mit der EoT hat er viele Abenteuer erlebt und egal was er tat, sein Konto ist immer dicker geworden, bis er zuletzt sogar einen Carrier kaufen konnte.
Dann die einschneidenden Ereignisse nach der DW2. Das lief nicht so gut, wir mussten ganz schön was tun, um ihn zu retten. Und was tut er danach? Macht einfach weiter, jetzt hat er mittlerweile ein noch viel größeres Vermögen.
Und Cathrin ist dabei auch sehr reich geworden, vermutlich könnte sie auch inzwischen einen Carrier kaufen, ohne auf das Geld der Familie zuzugreifen, nicht daß sie das direkt könnte.
Auch wenn sie mit Kolumbus verheiratet ist, ohne Ihn geht da nichts.
Sie hat es aber noch nie versucht...beeindruckend.

Nun gut, langsam sollte sie zurück gehen, immerhin musste sie sich dem ganzen noch als würdig erweisen.
Dezett taumelte, von dem Schock der intuitiven Erkenntnis wurde ihr schwindlig.

SIE … MUSSTE … SICH … WÜRDIG … ERWEISEN!

Endlich verstand sie, die Familienregel war so genial, OMI hatte ihr das immer gesagt, daß sie eines Tages den Sinn verstehen würde.
Sie keuchte auf, lehnte sich mit der rechten Hand an die Wand, um nicht umzufallen.
Es klickte, Der Stein unter ihrer Hand bewegte sich leicht in die Wand. Direkt vor ihrer Nase verschob sich ein Teil der Wand.
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#3

Ein unerwarteter Fund


Dezett starrte auf die gerade entstandene Öffnung in der Wand. Dahinter war es dunkel.
Anscheinend war dieser Teil des Kellers bei der letzten Modernisierung, als die Kabel gezogen wurden, ausgelassen worden.
Konnte es sein, daß der Raum schon vor dieser Zeit nicht mehr bekannt, sondern vergessen war?
So musste es wohl sein, sonst hätte es darin sicher eine Beleuchtung gegeben.
Dezett bewegte sich langsam auf die Öffnung zu. Die vorher nicht sichtbare Tür hatte sich nach innen geöffnet, im Licht des Korridors konnte man eine Empore erkennen, von einem Geländer eingefasst, rechts an der Kante führe eine Treppe noch tiefer in völlige Dunkelheit. An der Wand ein Schalter, ob damit etwa Licht gemacht werden konnte?
Sollte sie es wagen? Nun es würde wohl kaum eine Bombe damit gezündet werden, machte sie sich selbst Mut.
Sie bewegte ihre Hand zu dem Schalter, legte einen Finger darauf, drückte.
Es klickte und nichts geschah.
Sie legte den Schalter noch einmal um, in die Ausgangsstellung.
Hier kam sie so nicht weiter. Eine Lampe würde notwendig sein.

Dezett verließ den Raum, kaum stand sie auf dem Gang, knirschte es hinter ihr. Sie drehte sich um, sah wie sich die Tür langsam schloss. Offensichtlich hatte sie etwas ausgelöst, als sie den Raum verlassen hatte, wodurch die Tür wieder in ihre Ausgangslage zurück schwang.
Sie versuchte die Tür aufzuhalten, doch das gelang ihr nicht, sie war aus Stein und offensichtlich musste die Vorrichtung welche sie bewegte, in der Lage sein, das enorme Gewicht zu bewegen.
Mit einem letzten leisen knirschen verschloss sich der Raum.

Ob sie den Raum wieder öffnen konnte? Wo war noch einmal der Stein an der Wand? Auch diese war von ihr unbemerkt wieder in seine ursprüngliche Position zurück geglitten.
Nun, nachdem der Stein in der Höhe ihre Arme war, konnte es nicht unmöglich sein, ihn wieder zu finden. Sie tastete sich Stein für Stein zurück, bis es abermals klick machte.
Die Tür öffnete sich wieder.
Schon wollte sie los laufen, eine Lampe holen. Doch dann dachte sie, was wenn sich die Tür wieder schließt und ich die Stelle nicht wieder finde, der Korridor ist sehr lang, da suche ich ewig.
Also griff sie in ihre Taschen, suchte nach etwas, mit dem sie den Stein markieren konnte.
Nichts darin. Was nun?
Konnte sie OMILEIN hier ab legen? Würde sie nicht vielleicht weg kommen, wenn sie das gute Stück hier liegen ließ? Aber was dachte sie, hier lebte nur die Familie, Niemand würde es auch nur in den Sinn kommen, das Eigentum eines anderen zu nehmen, also legte sie ihre geliebte Waffe genau unterhalb des Steines ab.
Sie sah sich das ganze noch einmal an, ja, sie würde den entsprechenden Stein zum öffnen der Türe so auf jeden Fall finden.
Dann eilte sie nach Oben, um eine Lampe zu holen. Im ersten Stock gab es mehrere Räume, wo verschiedene Dinge gelagert wurden, darunter würden bestimmt auch tragbare Lampen sein, vielleicht fand sie auch einen Universalakkumulator, den sie vielleicht als Energiequelle gebrauchen konnte.
Schließlich gab es ja den Schalter, es fehlte also wohl nur Energie, nachdem bei der Betätigung nichts geschehen war. Zumindest hoffte Sie das, ein Defekt wäre aufgrund der langen vergangenen Zeit natürlich auch möglich.

Sie flog vor Neugierde förmlich über die Treppenstufen in den ersten Stock. Lief einen Korridor entlang, bis sie hinter einer Kreuzung den ersten Lagerraum fand. Darin befanden sich aber nur nutzlose Dinge. Auf zum nächsten, gleich daneben, hier war auch nichts brauchbares.
Im dritten Raum, eine Ecke weiter fand sie endlich was sie suchte. Eine Tragbare Lampe mit Dauerbatterie, welche man entweder tragen oder auch aufstellen konnte. Und es gab tatsächlich mehrere Universalakkumulatoren, dazu auch ein Multikabel mit allen möglichen Anschlüssen.
Da der Akku schwerer war als gedacht, hängte Sie sich das Kabel um, Den Akku packte sie in einen Rucksack für Raumanzüge, der hier auch zu finden war. Mit der Lampe in einer Hand eilte sie wieder zur Treppe.
Der Weg zurück kam ihr viel länger vor, das Haus war aber auch wirklich groß. Sie eilte um die zweite Ecke, kurz vor den Treppen und prallte gegen Kolumbus.

Polternd fiel die Lampe, Kolumbus taumelte, hielt sich verzweifelt an Cathrin, welche dadurch auch fast das Gleichgewicht verlor. Sie konnte sich aber an der Wand stabilisieren und so konnten beide stehen bleiben.
Kaum wieder stabil, sahen sie zu Dezett, die auf dem Boden saß, sich gerade wieder aufrappeln wollte. Durch den schweren Rucksack fiel ihr das aber nicht so leicht.
Kolumbus lachte, reichte ihr die Hand und zog sie hoch.

Was machst Du denn hier? Und wozu brauchst Du die Lampe und.. was auch immer Du in dem Rucksack herum trägst?

Universalakkumulator, Dezett hatte es ausgesprochen, ehe sie nachdenken konnte.

Aha, und wozu brauchst Du den, ein Kabel hast Du auch dafür mit, wie ich sehe, wo fehlt es Dir denn an Energie, wo ist es zu dunkel?

Woher.. Dezett unterbrach sich, das konnte sich ein 10-Jähriges Kind zusammen reimen, wenn es wusste was sie dabei hatte.
Vergiss die Frage.

Okay, Du hast es bemerkt, klar kann man das leicht erraten, wenn man weiß was Du herum trägst.
Also, was hast Du vor?


Na gut, ich habe durch Zufall im zweiten Keller eine geheime Tür gefunden.
Im zweiten Keller? Ich kenne die Pläne des Anwesens sehr gut, da unten ist nichts in der Art verzeichnet.
Tja die Tür ist aber da, wenn Du willst, kann ich sie Dir zeigen.
Okay, jetzt hast Du mich neugierig gemacht. Cathrin, was denkst Du, willst Du mit kommen?
Ja klar, eine Tür hier im Haus, die Du auch nicht kennst. Das muss ja spannend sein.

Also gingen die drei Richtung Treppe. Dezett führte sie an.
Sag mal, seit wann bist Du denn hier? Kolumbus stellte die Frage an Dezett.
Sicher schon über zwei Stunden, ich wollte Euch einfach mal besuchen, nachdem ich heraus bekam, daß ihr wieder von Eurer Reise zurück seid.
Zwei Stunden? Und Du hattest nichts besseres zu tun, als runter in die Keller zu gehen?
Naja, ich wollte ja schon erst zu Euch, aber ihr habt ja gerade miteinander ge...
DEZETT, Du weißt doch, unsere Leser könnten auch minderjährig sein, mäßige deinen Ton.
Au mann, denkst Du echt, die wissen das nicht?
Darum geht es nicht, wir wollen schließlich nicht zensiert werden, oder?
Am ende macht man Dir deshalb einen dicken schwarzen Balken über Omilein, und das willst Du sicher nicht, oder?

Nein, also gut, ihr wart miteinander beschäftigt, ich wollte nicht stören, und um die Zeit zu überbrücken bin ich ziellos durchs Haus gegangen.

Okay, und wie hast Du die Tür gefunden?
Ich habe mich dort an die Wand gelehnt. Das war echt nur Zufall, gesucht habe ich danach nicht.
Dezett verschwieg ihren Moment der Erkenntnis, sie wollte irgendwie noch nicht darüber reden.
Ah, da sind wir schon, Dezett deutete auf ihre Waffe, die immer noch lag, wo sie sie zurück gelassen hatte.
Von der Tür war nichts mehr zu sehen, sie hatte sich tatsächlich selbst geschlossen, anscheinend war da ein komplexerer Mechanismus eingebaut, als man erwartete.

Na dann lass mal sehen, ich bin gespannt.
Also pass auf, Dezett drückte auf den entsprechenden Stein, wieder klickte es, er glitt etwas in die Wand und von rechts kam das bereits erwähnte knirschen, mit dem sich die Tür öffnete.

Tatsächlich, da ist eine Tür die in den Plänen des Anwesens nicht verzeichnet ist.
Kolumbus starrte in die Dunkelheit hinter der Wand.
Gerade noch zu erkennen war die Empore mit ihrem Geländer, rechts am Rand die Treppe in die finstere Tiefer mehr zu erahnen, als zu sehen.

Da drin ist es dunkel, sprach Dezett das offensichtliche aus. Und den Schalter an der Wand hatte ich schon versucht, da tut sich nichts. Darum habe ich eine Lampe geholt.

Verstehe, dann machen wir damit mal Licht. Dezett, Du hast als Finderin die Ehre.
Dezett trat ein schaltete die Lampe ein und stellte sie so ein, daß sie das Licht weit um sich herum verteilte.
Kolumbus und Cathrin traten nun auch ein und gingen an den Rand der Empore.
Ich bin nicht ganz sicher, aber ich glaube, wir sind hier an der westlichen Außenmauer. Wen ich es richtig einschätze, dann liegt alles hinter dem Geländer bereits außerhalb des eigentlichen Gebäudes. Darum ist wohl auch nie etwas aufgefallen, falls irgend Jemand die umliegenden Räume mal vermessen hat.
Er sah sich genauer um.

Die Decke war nun klar zu erkennen, sie setzte sich über die Empore hinweg noch ein paar Meter weit fort. Über dem freien Raum hinter der Empore war daran eine seltsam anmutende, transparente Kugel an einer Kette aufgehängt. Durch die einzelnen Kettenglieder zog sich ein dickes Kabel, welches an der Decke weiter nach hinten lief und dann nach unten in die noch immer dunkle Tiefe weiter lief.
Zu sehen war dort noch die Treppe, welche mehrmals abknickte und sich die Wand entlang nach unten wand. Nach der ersten kompletten Umrundung der Wand lag sie bereits so tief unten daß sie wieder in der Dunkelheit verschwand.

Nicht viel zu sehen, sagte Kolumbus, da werden wir wohl hinunter gehen müssen um heraus zu finden wo es hin geht.

Die drei stiegen die Treppe hinab, nach der ersten Umrundung konnte man tiefer erkennen daß die Treppe nach der zweiten Umrundung endete.
Ein kleiner Raum, wohl von gleicher Größe wie die Empore war erreicht, gegenüber der Treppe gab es einen offenen Durchgang. In dem wenigen Licht, welches hindurch fiel, waren noch undefinierbar verschiedene Gegenstände zu erkennen.

Auch hier war an der Wand ein Schalter, ebenso alt und nicht mehr gebräuchlich wie oben auf der Empore.
Dezett legte ihn probeweise um, auch hier geschah nichts.
Keine Energie, stellte Kolumbus fest, das hier ist also wohl auch nicht an das Hausnetz angeschlossen.
Scheint so, wenn wir irgendwo einen Anschluss finden, kann ich den Universalakkumulator anschließen.
Ja, aber dann sollten wir sehr vorsichtig sein, wir wissen nicht, ob die alten Kabel das noch aushalten.

Wollen wir nicht endlich sehen, was da drin ist, meldete sich Cathrin zu Wort, sie war während dem Dialog von den beiden an den Durchgang getreten und hatte versucht, darin mehr zu erkennen, jedoch fehlte es noch zu sehr an Licht, farblos und nur unscharf ließen sich nicht zu definierende Formen erahnen, mehr jedoch nicht.

Richtig, Dezett, willst Du wieder die Ehre haben, voran zu gehen? Nicht zuletzt, weil Du ja die Lampe hast.

Okay, Dezett durchschritt forsch den Durchgang. Licht fiel in den Raum, enthüllte einen großen Tisch, staubgeschwängert, auf dem mehrere Runde Objekte in Gestellen aufgehängt standen.

Der Raum selbst war rechteckig, schien im Hintergrund aber noch eine größere Nische zu haben, erkennbar an einer dunklen Stelle an der Rückwand. Kabel liefen über Decke und Wände, ein Strang schien in die Dunkelheit der Nische zu reichen. Die Wände bestanden ebenfalls aus dem groben Stein, der für die Kellerräume verwendet worden war. Auch hier waren diese kunstvoll behauen, die Fugen kaum erkennbar.

An den Wänden waren Regale aufgestellt, darin lagen unregelmäßig verteilt verschiedene Gegenstände, Rollen und Behälter, alles war dick von Staub bedeckt. Bilder, trüb von Staub darüber am der Wand. An der Decke konnte man zwei Kugelförmige Körper aus transparenten Material erkennen, welche an Kabeln hingen

Langsam gingen die drei tiefer in den Raum, sahen sich um, Ihre Schritte wirbelten Staub auf, wie lange war hier wohl niemand mehr gewesen?
Spuren waren außer ihren eigenen keine im Staub zu erkennen, es musste sehr lange her sein.

Dezett stellte die Lampe auf den Tisch, sah sich die Runden Objekte an.
Bei einem wurde sie ganz aufgeregt. Das ist doch LUNA.
Kolumbus trat dazu, sah sich den Gegenstand an, und nickte. Ja Du hast recht, das ist ein Mondglobus. Demnach, er sah nach rechts, auf einen anderen Globus, ja das ist die Erde.

Ein Modell der Erde und vom Mond? Cathrin war aus Neugierde zu den beiden hinzu gekommen.
Warum sollte man so ein Modell bauen? Ein Holo ist doch viel praktischer.

Ja, aber bedenke, das Teil ist uralt, damals, als die verwendet wurden, gab es wohl noch keine Holotechnik. So etwas hat man übrigens auch auf der Erde meiner alten Realität benutzt.
Oh, Dezett hatte den Mondglobus berührt, drehte daran. So ist das also, dann müssen die Dinger echt alt sein. Was ist das hier? Sie deutete auf einen in verschiedenen Rottönen gehaltenen Globus.
Kolumbus sah ihn sich an, ah das ist der Mars, ich erkenne das Valles Marineris.
Das soll der Mars sein? So sieht der doch gar nicht aus, ich war vor kurzem im Solsystem, und kenne den Planeten gut.
Ja, aber sah der Mars immer schon so aus? Denk mal nach, Du hast doch so einiges über Terraforming gelernt.
Ähhh, nun jaaa, ich fand das Thema sooo langweilig und habe lieber Omilein zerlegt, geputzt und wieder zusammen gesetzt....
Kolumbus schüttelte den Kopf, lachte, tja, ich hätte es wissen müssen.
Na egal, das IST der Mars, aber vor dem Terraforming, so sah er tatsächlich einmal aus.
Wenn ich das alles richtig einschätze stehen wir hier in einem Teil der Vergangenheit, der nicht allzu weit nach der Epoche liegen muss, als die Menschheit mit der über lichtschnellen Raumfahrt begonnen haben muss.


Aber lass uns jetzt mal nachsehen, ob wir da hinten den Universalakkumulator anschließen können.
Wenn es hier wieder Energie gibt, leuchten vielleicht auch die Lampen da oben an der Decke wieder. Das würde es uns leichter machen, wenn Jemand nach Oben gehen will.

Dezett sah ihn schief an. Wieso, es braucht doch nur einer von uns nach Oben zu...

Ah, siehst Du, wer geht, müsste die Lampe mit nehmen, dann bleiben aber die anderen im Dunklen zurück. Wir müssten also alle gehen oder bleiben.
Verdammt richtig, na gut sehen wir nach, ob da was ist.

An der dunklen Nische angekommen, zeigte sich, daß sie doch größer war als gedacht. In ihr stand ein Bett, Hinter einer Zwischenwand fanden sich Sanitäre Anlagen. Alles genau so staubig wie der vordere Raum.

In einer anderen Ecke standen auf einem steinernen Podest seltsame Kästen. Kabel führten zu ihnen.
Bei näherer Betrachtung stellte Kolumbus fest, daß es wohl uralte Batterien waren. Nach so langer Zeit waren sie nicht mehr zu gebrauchen. Vorsichtig machten sie die Kabel los, und verbanden sie mit dem Universalakkumulator. Vorsichtig schaltete Dezett ihn ein, zuerst auf eine sehr niedrige Spannung eingestellt. Nichts geschah, Dezett gab langsam mehr Energie frei, bis in der Lampe an der Decke ein schwaches Glühen zu sehen war, trübe und dunkelrot.
Jetzt langsamer, sagte Kolumbus, nicht zu schnell, nicht daß die Lampen durchbrennen.
Okay, ich bin vorsichtig.
Nach geduldigem und langsamen hoch regeln, war der Raum endlich hell erleuchtet.
Auch im Hauptraum leuchteten die Lampen nun hell und stetig.
Gut so, das reicht, mehr braucht es nicht. Wie lange wird die Energie reichen?
Dezett sah sich die Anzeigen an. Bei der Einstellung können wir die Lampen mindestens eine Woche an lassen.
Also genug Zeit, denke ich.
Kolumbus sah sich um, Dezett trat dazu, sah sich das Bett an. Wer da wohl drin geschlafen hat?
Vielleicht bekommen wir das ja noch heraus. Er wird ja hoffentlich nicht noch in dem Bett liegen.

Dezett sah Kolumbus an, bist Du dir da sicher? Trat zu dem Bett und hob die Decke an.
Der uralte Stoff hielt dem nicht mehr stand, zerriss, und löste sich in einer Wolke aus Staub auf.
Dezett hustete, würgte, stolperte und setzte sich unwillkürlich auf das Bett.
Mit einer noch gewaltigeren Staubwolke löste sich der restliche Stoff auf, alle drei flohen hustend aus dem Raum, verfolgt von dem Staub vieler Jahre.
Leider löste sich durch das schnelle Laufen in der aufgewirbelten Luft auch hier etliches an Staub, so daß sie gleich weiter liefen, und die Treppe nach oben stürmten.
Auf der Empore angekommen, atmeten sie durch.
So geht das nicht, Kolumbus nieste. Bei dem Staub sind wir erstickt ehe wir etwas heraus finden.
Lasst uns nach oben gehen, uns saubermachen und etwas Essen.
Bis wir fertig sind, schicke ich ein paar Leute vom Personal mit Reinigungsrobotern runter. Die sollen den Staub beseitigen und aufpassen daß dabei nichts kaputt geht.

Einverstanden, Dezett und Cathrin nickten.

Sie verließen den Keller, reinigten sich selbst, anschließend beauftragte Kolumbus drei Bedienstete, den Raum zu reinigen. Diese gingen mit dem entsprechenden Gerät nach unten
Nehmt Filtermasken Klasse 4 mit, hatte Kolumbus ihnen noch aufgetragen, da unten ist sehr viel Staub in der Luft.
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#4

Unbemerkter Diebstahl


Im Keller machten sich die Bediensteten daran, den Staub durch die Geräte entfernen zu lassen.
Systematisch saugten, wischten und filterten die Maschinen den Staub von allem.
Einer der Männer kümmerte sich um die Nische, hier hatten die Maschinen kein leichtes Spiel, durch das zerfallene Bettzeug war hier besonders viel Staub und Schmutz zu entfernen.
Dennoch, mit maschineneigener Effizienz blieb immer weniger davon übrig.

Von dem Bett blieb nur das Gestell und eine Konstruktion aus hölzernen Federbrettern übrig.
Die Maschinen dabei beobachtend, wie sie sich durch den Raum arbeiteten, sah er zu, wie an einer Stelle des Bodens ein rechteckiges flaches Stück mit beigener Oberfläche unter dem Staub auftauchte. Ehe die Maschinen es beschädigen konnten, hob er es auf, schüttelte den restlichen Staub herunter.

Durch das Schütteln erkannte er, daß das Rechteck auf der anderen Seite etwas farbiges hatte.
Er drehte es um, erkannte daß es sich dabei um ein Bild handelte.
Neugierig geworden betrachtete er es genauer, stutzte, dann sah er sich um, die anderen Bediensteten hatten nichts davon mit bekommen, sehr gut.
Er steckte das Bild heimlich ein, sorgte anschließend dafür daß der Raum sauber wurde.

Nach etlicher Zeit war alles Staubfrei, die Bediensteten räumten die Maschinen zusammen und gaben Kolumbus Bescheid.

Stunden später; nach Dienstschluss; wurde aus dem Haus des Bediensteten eine codierte Nachricht abgesendet.
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#5

Erkundung

Nach einem üppigen Mal gingen die drei wieder nach unten in den Keller.
Staubfrei und sauber, hell erleuchtet konnten sie sich alles genauer ansehen.
Auf dem Tisch waren nun auch etliche großformatige Karten zu entdecken, diese hatte zuvor der Staub verborgen.
Bilder an den Wänden zeigten Sterne und Planeten, manche namenlos, andere beschriftet.
An der Rechten Wand fanden sich Bilder aus dem Solsystem, SOL, TERRA, Jupiter, und Saturn waren darunter.
Regale lagen voller zusammengerollter Karten, sah man sie sich näher an, fanden sich darauf statt der Heute gültigen Sektorennamen nur Zahlen, Koordinaten der Region, aber nach welchem System?
Die drei suchten das erste Regal ab, fanden aber nichts, was ihnen einen Hinweis auf den Zweck all dieser Heimlichkeit gab.

Dann teilten Sie sich auf, Dezett ging wieder in die Nische, Kolumbus suchte mit Cathrin weiter das zweite Regal ab, hier standen auch Behälter darin, nacheinander öffneten Sie diese, fanden darin Mineralien, Steine und Kristalle. Diese waren wohl auf anderen Planeten gesammelt worden.
Doch jeder Hinweis auf System oder Planetenname fehlte. Auch hier nur Zahlen, die für die beiden keinen Sinn ergaben.

Dezett suchte derweil die Nische ab. Das Bettgestell gab nichts mehr her, weder darauf noch darunter war etwas zu sehen.
Die Sanitären Anlagen, nun auch blitzblank verbargen ebenfalls kein Geheimnis.
Neben dem Bett stand ein kleines Schränkchen, sie öffnete es, darin lagen drei Objekte.
Sie nahm sie heraus.
Seltsam, zwischen zwei dicken Deckeln waren haufenweise rechteckige Blätter aus einem ihr unbekannten Material. Darauf ihr unbekannte Zeichen, angeordnet in Reihen.
Was das wohl bedeuten könnte?
Sie legte die Dinger auf das Schränkchen, sah sich weiter um, ob sie noch etwas anderes finden könnte.
Dabei fiel ihr auf, daß das Schränkchen innen sehr klein wirkte, waren dessen Wände wirklich so dick?
Sie tastete es außen und innen ab, eine Seitenwand schien locker, sie versuchte sie zu bewegen.
Schließlich fand sie heraus, daß sie sie verdrehen konnte. Dahinter ein in seltsam dickes Material eingewickelter Gegenstand.
Die Hülle ließ sich nicht abnehmen, ein langes, dickes rundes Etwas war darum gewickelt und mit einer seltsamen Konstruktion ineinander verschlungen.

Dezett versuchte, das Ding zu öffnen, aber sie kam nicht weiter, sollte sie es mit Omilein versuchen?
Sie tastete schon danach, als... Nein, besser sie brachte das zu den beiden anderen, nicht daß sie doch etwas kaputt machte.

Sie nahm die Gegenstände auf dem Schränkchen und das Bündel, ging in den Hauptraum.

Hallo, ich hab da was gefunden.
Sie legte alles auf den Tisch, Kolumbus und Cathrin traten dazu.
Was könnte das sein, habt Ihr eine Ahnung? Dezett deutete zuerst auf die Objekte mit den dicken Deckeln.
Keine Ahnung, Cathrin nahm eines der Objekte in die Hand, drehte es hin und her. Schließlich gab sie es Kolumbus, kennst Du so etwas?
Er nahm es an sich. Ja, das ist ein Buch.
Ein Buch? Dezett und Cathrin waren beide gleichermaßen erstaunt.
Ja, ein Buch, aber noch nach der alten Art, bedrucktes Papier das mit eine Schutzumschlag gebunden wird.
Lasst mal sehen.
Kolumbus öffnete den ersten Umschlag.
Ah, interessant, in meiner alten Realität war das der Anfang, hier scheint es das Ende zu sein.
Er fing von der anderen Seite an. Blätterte auf und um.
Oh...
Was?
Ich kann das lesen, es ist mit dem Alphabet gedruckt, das in meiner alten Realität gebräuchlich war.
Der Titel lautet...

Betrachtungen der Raumkampftaktik unter Einbeziehung neuer Antriebstechniken.
Von...E. V. Aevinus Das klingt ja fast wie... kann das sein?


Was meinst Du? Cathrin sah ihn neugierig an.
Der Name klingt fast wie jemand, den ich in meinen letzten Tagen in der alten Realität kennen lernte. Kein angenehmer Mensch. General Aevin nannte er sich, allerdings erfuhr ich nie seinen Vornamen.

Mal schauen, was wir da noch haben.
Der nächste Titel lautete:
Die Moralische Fortentwicklung der Menschheit – Unter Berücksichtigung ihrer Ausbreitung im Universum. Geschrieben von Ah Di Rolph.
Das gibt es nicht, auch der Name klingt ähnlich, bei mir war das Adi Rolf.

Und das dritte? Dezett zeigte deutlich, daß sie fasziniert war, Ist das auch von jemand, den Du kanntest?
Es gibt nur einen Weg, das zu erfahren. Damit nahm Kolumbus das dritte Buch und öffnete es.

Er las, und das Buch viel ihm aus der Hand. Eine Träne kullerte.
Cathrin nahm ihn in den Arm, war es so schlimm?
Nein eher erfreulich, diesmal ist es jemand, den ich mochte.
Wer?
Eine Krankenschwester aus dem Hospitz, wo ich zuletzt war, ehe ich auf den Mars gebracht wurde, wo dann die AESCULAP stand.
Naja, sie hat sich hier wohl etwas mehr erreicht, wenn ich das richtig sehe.

Er nahm das Buch wieder in die Hand und las vor:

Neue medizinische Methoden und Heilmittel – Speziell für Exoplaneten und unbekannte Biologie
Von Doktor Bridget Fussschutzer.

Der Name ist absolut identisch mit dem in der alten Realität. Erstaunlich. Ich wüsste gerne wie es der Bridget in meiner alten Realität erging.
Leider werde ich das wohl nie erfahren können.

Na gut, aber was ist das?
Kolumbus deutete auf das Bündel.
Das fand ich in einem Geheimfach, aber ich komme nicht dahinter, wie man das öffnet.

Hm, ein Knoten, das kennt man hier wohl nicht mehr. Kolumbus griff sich das Bündel, werkelte etwas an der Schnur und schließlich konnte er den Knoten lösen.

Sorgfältig wickelte er die Schnur ab, genau beobachtet von Dezett und Cathrin.
Dann wickelte er das Bündel langsam aus. Das ist wohl Leder, ziemlich gutes Material, selbst nach so langer Zeit ist es nicht spröde, wer auch immer es hergestellt hat, war ein Meister darin.

Leder? Cathrin sagte nur das Wort, aber darin klangen mehr als zwei Fragen mit.
Auch das kennt man hier wohl nicht, oder nicht mehr? Nein? Leder ist eine Tierhaut, die durch spezielle Konservierungsmethoden haltbar gemacht wurde, ich kenne das als Gerben.
Es wurde als Kleidung benutzt, aber auch um wichtige Dinge sicher zu verpacken.
So wie hier.
Kolumbus packte das Bündel weiter aus.
Ein Datenträger kam zum Vorschein, augenscheinlich war er nicht viel anders konstruiert, wie die heutigen, wenn man dem Aussehen der Anschlüsse trauen konnte.
Da sie hier keine Möglichkeit zum auslesen hatten, legte Kolumbus den Datenträger vorerst beiseite und machte sich daran, das Bündel endgültig auszupacken.
Er legte die letzte Lage des Leders zurück. Wo unser unbekanntes Familienmitglied ein weiteres Buch sicher verwahren wollte.

Auf dem Leder lag vor den dreien ein Buch mit schwarzem Umschlag, Titel sah man keinen.
Auch war es dünner als die anderen Exemplare.

Kolumbus öffnete das Buch, die erste Seite darin war... leer.
Er blätterte um, wieder eine leere Seite, auch die nächste und übernächste, und folgende Seiten waren leer.
Seltsam, weshalb sollte jemand ein leeres Buch so gut verstecken und schützen.
Vielleicht eine unsichtbare Schrift? Sagte Cathrin nachdenklich.
Oder? Dezett drehte das Buch um, blätterte es auf und auf der erste Seite standen Buchstaben, sorgfältig mit Hand geschrieben.

Was steht da? Die Zeichen sind ähnlich wie in den anderen Büchern, oder?
Ja, aber das ist mit Hand geschrieben, da gibt es natürliche Abweichungen.
Lass mich mal schauen.


Kolumbus nahm das Buch in die Hand und las:

Helft der schwachen Lara.
Er hat sie oft angerufen und erzählt.
Engel gibt es wirklich.
Leben dort oben in der Galaxie.
Lass sie uns besuchen...


Alle drei sahen sich verwundert an.
Dezett fand als erstes die Sprache wieder.
Laras Lied? In so einem alten Buch? Wie lange gibt es das schon?
Wer weiß? Kolumbus strich mit der Hand über die Seite, es ist schon ein komischer Zufall, daß das Lied hier wieder auftaucht.
Jetzt bin ich wirklich neugierig, lasst uns nachsehen was auf den weiteren Seiten steht.

Er blätterte um und las:
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#6

Das Reisebuch von Heinrich Barth


Ich schreibe das für mich selbst, vermutlich wird es nie jemand zu lesen bekommen.
Wir alle haben geschworen, nie darüber zu sprechen, wohin wir gingen und wo wir waren.
Doch ich werde alt, und mehr und mehr erscheint mir das geschehene wie in einem Traum.
Darum muss ich es für mich aufschreiben, hier an diesem Ort, der selbst der Familie unbekannt ist.
Ich fand ihn durch Zufall. Behielt dieses kleine Geheimnis stets für mich.
Er muss wohl bereits beim Bau des Anwesens geschaffen worden sein, in keinem mir bekannten Plan taucht er auf. Nicht einmal Energie gab es hier, also brachte ich eine Energiequelle, Kabel und Lampen an.

Das Lied, es hat mich tief in der Seele berührt. So viel Traurigkeit, so viel Leid klang daraus.
Ich habe es durch Zufall gehört, als es das erste mal gesungen wurde.
Ein weiterer glücklicher Zufall sorgte dafür daß ich es aufzeichnen konnte. Den Datenträger verwahre ich mit dem Buch.
Und aus tiefster Überzeugung habe ich mich spontan entschlossen zu helfen.
Kurz danach ergab sich bereits eine Möglichkeit, ein Aufruf wurde gestartet, Lara zu helfen.
Ich meldete mich sofort, wurde als einer der ersten Zehn mit in die Unternehmung aufgenommen.
Nicht wenig Erstaunt war ich, als ich erfuhr, WAS da geplant wurde, wir sollten nicht nur für Laras Schutz sorgen, sondern sie sollte begleitet werden, man wollte ihrer Reise zum Erfolg verhelfen und dafür sollte alles getan werden, jedes Mittel aufgebracht, das notwendig war.

Ich war zu dem Zeitpunkt kein Forscher, sondern hatte den Weg des Händlers gewählt, war dadurch auch zu einem bescheidenen Vermögen gekommen. Viel war es nicht, aber es hatte gereicht, um mir den Respekt der Familie zu sichern.

Nun musste ich mich entscheiden, hier war kein Händler nötig, sondern ein Forscher, Explorer nannten sie sich. Konnte ich das auch?
Ich konnte, stürzte mich in das Abenteuer.
Ein Schiff musste dafür beschafft werden. Vor einem Jahr war ein neues Modell auf dem Markt erschienen, sie nannten es ANACONDA. Wirklich teuer, aber für vieles geeignet.
Ich orderte ein solches Schiff, mit allem was für die Reise notwendig war. Beinahe meine ganze Barschaft gab ich dafür aus.

Fast den ganzen Rest und noch etwas mehr aus dem Familienvermögen stellte ich der Unternehmung zur Verfügung. Ich bewahrte mir nur soviel zurück daß ich notfalls zweimal die Versicherung hätte zahlen können.

Viel Zeit blieb mir nicht für meine Vorbereitungen, aber ich schaffte es gerade rechtzeitig.
Mit großer Eile flog ich zu dem abgesprochenen Treffpunkt.
Als ich dort ankam, hatten sich bereits über 60 Teilnehmer versammelt. Wir warteten auf die anderen Teilnehmer, 100 sollten es werden.
Dazu kamen noch die 5 Transportschiffe, alles T9, welche alles notwendige Equipment für Lara zu unserem ersten Ziel bringen würden. Alle hatten gespendet, viele Millionen waren dort hinein geflossen, damit würde die ANGELS CLOUD repariert werden.

Schließlich waren alle versammelt. Eine Konferenzschaltung über Funk wurde mit allen Teilnehmern geschaltet. Das Vorgehen wurde abgesprochen. Wir würden nicht alle gleichzeitig im Zielsystem ankommen, damit wir nicht zu gefährlich wirkten. Aufsehen würden wir genug verursachen, so viele Schiffe konnten nicht übersehen werden, zumal wir uns auch nicht zu verstecken gedachten.

Dann war es soweit, in genau geplantem Rhythmus sprangen wir in das Zielsystem, ich war bei der 5 Welle dabei.
Dort angekommen nahmen wir unsere Postionen ein, kein einziges Signal wurde an Andere oder die Station abgesetzt. Nur untereinander tauschten Wir codierte Signale aus, um uns zu koordinieren. Ansonsten verhielten wir uns friedlich und still.
Nach und nach versammelten sich über den Tag verteilt alle unsere Schiffe.
Als er zu Ende ging, waren wir alle zugegen und hatten uns aufgestellt. Unser Teamleader schaltete den Funk auf eine systemweite Frequenz und setzte den vorbereiteten Spruch ab.
Ich gebe ihn hier wieder, so wie ich mich daran erinnere.


„Wir Explorer sind gekommen um eine der Unseren abzuholen.
Ab sofort steht Lara und die ANGELS CLOUD mit ihrer Pilotin unter unserem Schutz!
Jeder Angriff auf Sie oder ihr Schiff ist ein Angriff auf uns,
wir werden darauf mit der nötigen Härte reagieren.“

Der Funkspruch endete, und er setzte ein Signal in den Whitchspace ab. Kurz danach erschienen die 5 Transporter.
Auf ein Zeichen schalteten wir alle die Scheinwerfer an. Ein Lichtdom entstand, durch diesen flogen die T9 zu der Station und landeten.

Hier draußen in unseren Schiffen hieß es jetzt warten. Wichtiges spielte sich derweil in der Station ab. Die Piloten der Transporter waren aus gutem Grund alle Frauen. Wir wollten damit zeigen, daß wir vertrauenswürdig waren.
Was hier und jetzt in der Station geschah, erfuhren wir später, ich stelle es dennoch direkt hier an, weil es hierhin gehört.
Die Pilotinnen nahmen Kontakt zu Lara auf, sprachen mit ihr und überzeugten Sie davon, daß sie unsere Hilfe bedenkenlos annehmen könne.
All unsere Hilfe, alles was wir zu tun gedachten, würden wir auf eigene Kosten tun. Nichts davon sollte Sie treffen.
Dann, nachdem alles abgesprochen war, begannen sie, Laras Schiff zu reparieren. Ein paar Verbesserungen wurden dabei vorgenommen, das wichtigste war jedoch das Medizinische System, welches installiert werden sollte, um Ihr die bestmögliche Versorgung zu garantieren.
Endlich war dies alles geschafft.

Nun ging es daran, den Start durch zu führen. Hier war Vorsicht geboten, Laras Feinde; immer noch vollkommen unbekannt; konnten dabei jederzeit auftauchen.
Es war abgesprochen, welche unserer Schiffe sich zu einem Verband zusammen fanden.
Wir waren alle bewaffnet, wenn auch nicht in der bestmöglichen Weise.
Unsere Schiffe waren allesamt ein Kompromiss zwischen Reichweite und Kampffähigkeit.
Der Fokus lag dabei weiterhin auf Reichweite, ein einzelnes Schiff konnte nicht viel gegen ein echtes Kampfschiff ausrichten, aber viele?
Lara stand in ihrem Hangar bereit, das Schiff voll aktiviert, nur die Starterlaubnis musste sie noch einholen. Aber, noch nicht.
Außen rief uns ein Signal, zeigte an, daß wir uns bereit halten sollten. Alle Piloten nahmen ihren Platz in ihren Schiffen ein.
Dann kamen die Transporter, setzten sich an den Beginn unseres Korridors.
Nun waren alle Schiffe in Position.
Ein weiteres Signal ging ein, 100 Schiffe machten sich bereit, fuhren die Waffen aus, Schilde wurden aufgebaut, verstärkt, Energie neu verteilt. Adrenalin strömte durch unsere Adern.
Das verursachte Unruhe im System, doch darauf konnten wir an diesem Punkt keine Rücksicht nehmen.
Drinnen in der Station bekam nun auch Lara ein Signal, daraufhin forderte sie die Startfreigabe an.
Diese wurde erteilt, sie gab Energie auf die Triebwerke. Die ANGELS CLOUD hob von dem Landepad ab. Schilde wurden aufgebaut, verstärkt, soweit möglich.
Sie steuerte das Schiff Richtung Schleuse, hindurch, Außen sahen wir die wunderschöne Anaconda aus der Station heraus fliegen sehen.
Langsam durchquerte sie die Schleuse, tauchte vollständig in das All ein.
Dann gab sie Schub, flog durch unseren Korridor. Sie hatte ihn noch nicht zur Hälfte durchflogen, als drei Schiffe auftauchten. Stumm, schwarz, bedrohlich. Sie fuhren die Waffen aus.
Und versuchten, Laras ANGELS CLOUD zu erreichen. Schossen wild um sich auch auf unsere Schiffe.

Alarm klang durch unsere Flotte. Wir standen zwischen den Angreifern und Lara, und HIER würden wir nicht weichen. WIR waren bereit, hatten einen Plan, und wir schossen zurück.
Ein für Exploration ausgestattetes Schiff hat normalerweise keine Chance gegen ein auf Kampf gefittetes Schiff. Auch nicht zwei oder drei...
Aber, hier kamen auf einen Angreifer 25 Schiffe, 25 blieben bei Lara und schirmten Sie gegen die Angreifer ab.
Wir hatten unsere Taktik zuvor abgesprochen, wir wussten welche Schiffe zusammen arbeiten und angreifen würden.
Und noch wichtiger, wir wussten wofür wir kämpften.
Die Angreifer griffen verbissen an, wollten immer wieder zu Lara durchbrechen, doch wir ließen sie nicht, und wenn doch ein Schuss auf ihr Schiff abgegeben werden konnte, stellte sich eines der bei ihr verbliebenen Schiffe in die Schussbahn, immer abwechselnd. Kein Schild wurde überlastet, getroffene hatten genug Zeit für die Regeneration.

Die Angreifer wurden dagegen unablässig von uns beschossen, nicht alle von uns trafen, aber durch die schiere Anzahl doch genug, ihre Schilde wurden schwächer, brachen zusammen. Dann ging es auf ihre Hülle.
Hier forderten wir sie auf, sich zu ergeben, immer wieder, sie hörten nicht. Also...
Es gab nur einen Weg, wir schossen weiter. Heute sollte der Kampf endgültig beendet werden, so oder so.
Das erste Schiff, eine Viper wurde zerstört. Im letzten Moment konnte man die Rettungskapsel heraus brechen sehen. Dahinter ein Feuerball, entfesselt vom Kraftwerk, welches die darin gefangenen Energien nicht mehr halten konnte.
Das Licht verblasste, wurde von einem weiteren Feuerball abgelöst, das Kraftwerk einer Python hatte den Angriffen nichts mehr entgegen setzen können.
Nun war nur noch ein Schiff übrig, ein neues Modell der Föderation. Damals noch kaum bekannt, den Namen erfuhr ich erst nach meiner Rückkehr, Federal Gunship, ein sehr schwer gepanzertes Schiff, wir hatten große Mühe, da durch zu kommen, trotz daß es langsam und nicht sehr wendig war. Aber nun konnten noch mehr Schiffe darauf feuern. Letztendlich brach ein Schuss durch, zerstörte das Cockpit. Der Pilot stieg aus, nachdem die Rettungskapsel heraus war, zündete die Selbstzerstörung.
Ob es Zufall war, oder ob einer unserer Piloten mit Absicht handelte, das weiß ich nicht, aber die Rettungskapsel prallte in den Schild seines Schiffes. Taumelte. Funken flogen.
Beschädigt trieb sie durch den Raum.
Unser Leader beschloss, sie aufzunehmen. Sie wurde auf sein Schiff verbracht.
Der Pilot wurde aus der Kapsel geholt, eingesperrt. Später wollen wir von ihm erfahren, warum sie Lara angriffen, ihr Schiff immer wieder zerstörten.
Doch zuerst sammelten wir uns wieder, formierten uns. Die 5 T9 wurden verabschiedet, sie blieben zurück, da sie für Fernreisen nicht geeignet waren.
Dann gab Lara uns ihren Kurs wir gaben die Route in unsere Navigationssysteme ein. Synchronisierten uns alle.
Nach dem wir vorbereitet waren, beschleunigten Wir, richteten uns aus, und Sprangen.
Wir waren unterwegs.
Unser Kurs führte uns rasch aus dem zivilisierten Bereich der Galaxie heraus. Dann Richtung Zentrum.
Lara gab das Tempo vor, und es war hoch, Sie scannte die ganzen Systeme nur grob, verschaffte sich nur einen Überblick. Feinscans der Himmelskörper machte sie nie. Es schien eher so, daß sie sich mehr für den freien Raum zwischen den Planeten interessierte.
Doch Sie fand nichts, oder sollte ich sagen, Sie fand nicht das was Sie interessierte.
Währenddessen hatten wir viel Zeit, uns mit dem Gefangenen zu befassen.
Anfangs war er total verstockt, sagte kein Wort.
Wir hatten es aber auch nicht leicht damit, wie wir mit ihm umgehen sollten.
Folter kam nicht in Frage. Normale Fragen wollte er nicht beantworten, nicht einmal seinen Namen wollte er uns verraten. Vorerst...

Wir hatten ihn in einer Kabine untergebracht, die wir so verändert hatten daß er weder alleine hinaus konnte, noch darin irgend eine Möglichkeit hatte, zu fliehen, oder etwas zu unternehmen.
Allerdings änderte sich etwas, je weiter wir in die unbekannte Galaxie vorstießen.
Je weiter wir uns von den bewohnten Sektoren entfernten, desto ängstlicher wurde er, dann geriet er in Panik.
Wir konnten ihn kaum noch beruhigen, er flehte uns an, ihn zurück zu bringen. Dann begann er zu reden.
Sein Name war Gottfried Reinhold Treviranus, und es schockierte uns zutiefst, als er sagte, er würde aus der Familie von Laras Freund stammte.

Warum verfolgten sie Lara? Diese Frage trieb uns in der Folge an.
Seine Antwort machte alles nur noch komplizierter, sie suchten etwas, das in Laras Besitz war als er starb.
Ihr Freund hatte es ihr zum Geschenk gemacht.
Es solle etwas unerhört wichtiges sein, trotz aller Fragen schwieg er dazu, wie es aussah.
Er nannte es das „Gleißende Diadem der Sterne“. Und ohne dieses Juwel wäre die Familie unvollständig.
Lara hätte nach der Hochzeit dazu gehört, doch so weit war es wegen dem Unfall nicht mehr gekommen.
Darum müsse die Familie es unter allen Umständen wieder bekommen, sie würden hierfür sogar das Unglück von Lara in kauf nehmen.

Nun wussten wir zumindest den Grund, jetzt stellte sich aber eine andere Frage.
Sollten wir Lara damit belasten? Wir diskutierten lange, und nach einer gründlichen Beratung beschlossen wir, Lara nicht damit zu belasten.
Sie hatte nur ein Ziel, die Asche ihres Geliebten war an Bord ihrer Angels Cloud, und sie hatte ihre Reise begonnen, wir hatten kein Recht, diese zu stören oder Ihr noch mehr Sorgen zu bereiten.

Um alle Schwierigkeiten zu vermeiden, wurde unser Gefangener, dessen Panik derweil immer größer wurde, in einer Rettungskapsel aufbewahrt.
In der Kryostase konnte er weder uns, unserer Mission, noch sich selbst schaden.
Wir versprachen ihm, daß er nach Beendigung der Reise wieder in die Zivilisation gebracht und frei gelassen würde.
Durch die Suspendierung würde er auch nie wissen, wohin Laras Reise führen würde.

In den nächsten Tagen ging es zügig voran, das Zentrum der Galaxie kam immer näher, doch noch ehe wir es erreichten schwenkte Lara nach Nordnordwest ab.
Ab da ging es nicht mehr ganz so schnell voran, sie verweilte in manchem System länger, in anderen sprang sie sofort weiter, manchmal machte sie längere Pausen, wir erkannten kein System dahinter.
Noch ein paar tausend Lichtjahre weiter fing es an, Lara baute körperlich schneller ab, als bisher.
Tag für Tag wurde die Strecke, die wir zurück legten, kleiner.
Dann, wir waren etwa 15.880 Lichtjahre hinter Sagittarius A*, bei etwa 190° auf dem galaktischen Rad. Und wir waren sehr hoch über der Nullebene, 1900 wurde in dem Koordinatenanzeiger ausgewiesen.
Es ging nicht mehr weiter. Lara war zu erschöpft, sie konnte nicht mehr weiter.
Das System war an sich nichts besonderes, drei Sterne gab es hier, eine O-Stern, mit großem Abstand einen L-Stern und einen M-Stern welche sich innerhalb von nur zwei Tagen umkreisten.
Planeten waren hier keine entstanden, doch es gab einen großen Asteroidengürtel zwischen Hauptstern und den beiden Begleitern.
Hier verbrachten wir mehrere Tage. Die Lebenszeichen von Lara wurden immer schwächer.
Sie hatte uns gebeten, nichts weiter zu unternehmen, auch wenn es schwer fiel, wir würden das unvermeidliche nicht verhindern können.

Traurig und hilflos mussten wir abwarten. Doch wir alle hatten geschworen, Lara bis zum Ende zu begleiten, und wir würden unseren Schwur erfüllen.
Die Stunden gingen dahin, Laras Lebenszeichen wurden schwächer, immer schwächer...
Dann, nach langem untätigen warten sendete Lara eine letzte Nachricht.
„Die Engel, sie sind gekommen.“
Dann herrschte Stille. Laras Leben war erloschen, vorbei...
Ob sie die Engel wirklich besucht hatten? Wir wussten es nicht.

Und wir hatten noch eine schwere Pflicht, 10 von uns wurden ausgewählt, auf Laras Schiff zu wechseln und ihr dort die letzte Ehre zu erweisen.
Erstaunt stellte ich fest, daß ich dazu gehören sollte.
Wir wechselten auf die Angels Cloud, im Schiff angekommen, gingen wir in die Zentrale.
Dort fanden wir Lara auf dem Platz des Kommandanten, ihr Gesichtsausdruck friedlich, sie lächelte noch im Tod. Neben ihr stand die Urne mit der Asche ihres Geliebten.

Wir dachten darüber nach, sie in ihrer Kabine aufzubahren, entschieden uns aber dagegen. Hier im Cockpit würde sie immer vom Licht der Sterne, welche sie besuchen wollte beschienen werden.

Wir sorgten nur dafür daß sie für immer mit ihrem Freund zusammen sein konnte. Keine Sorge, wir taten nichts ungebührliches, aber für alle Zeiten würde sie seine Urne nun im Arm halten.

Und wieder hatten wir unterschiedliche Ansichten darüber, was wir nun tun sollten.
Einerseits wollten wir wissen, ob das Gleißende Diadem der Sterne hier an Bord wäre, andererseits... wir waren sicher, es gehörte Lara.
Schließlich einigten wir uns, selbst wenn wir es fanden, würden wir es nicht entfernen.
Das Schiff wurde durchsucht, jede Luke, jedes Fach, alle Wartungsgänge, Klappen und Schränke durchsuchten wir. Alle Kabinen, den Maschinenraum, Triebwerke, das ganze Schiff.
Wir fanden nichts. Kein Edelstein, nichts aus wertvollem Metall, Kristall oder anderen Exotischen Materialien war aufzufinden.
Am ende trafen wir in der Zentrale noch einmal zusammen. Die schwerste Pflicht rief, einer von uns musste nachsehen, ob Lara das Diadem trug. Ich erklärte mich bereit, innerlich entschuldigte ich ich bei ihr, voller Respekt machte ich mich an die Untersuchung, konnte aber auch bei Ihr nichts entdecken.
Wir kamen zu dem Schluss, daß es nicht an Bord sein konnte, Lara hatte es anscheinend in der Heimat zurück gelassen.

Nun mussten wir nur noch das Schiff verlassen. Davor programmierten wir die Lebenserhaltung noch um, die Atmosphäre im Schiff würde fortan aus reinem Stickstoff bestehen bei 0% Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von 243 Kelvin.
So würde sichergestellt, daß Laras Körper für alle Zeiten gut erhalten blieb.
Nach dieser letzten Pflicht verließen wir die Angels Cloud für immer.
Zurück auf unseren Schiffen wurde erneut eine Konferenzschaltung für alle Schiffe geschaltet.
Unsere Erkenntnisse wurden an alle weiter geleitet, daß das Diadem nicht hier war, erstaunte alle.
Doch unsere vergebliche Suche sprach eine deutliche Sprache.
Es wurde über unser weiteres Vorgehen beraten, auch welchen Kurs wir für den Rückweg nehmen sollten. Der direkte Kurs schien uns zu gefährlich, alle Umwege würden aber die Rückreise erheblich in die Länge ziehen.
Nach langem hin und her hatte ich eine gewagte Idee. Während lebhaft diskutiert wurde, dachte ich darüber nach, konnte man das tun? Es war verrückt, würde aber zum einen die Reisezeit so kurz wie möglich halten, aber...
Ich sprach es aus:
Was wäre wenn wir direkt zurück fliegen, und beim Eintritt in das Startsystem alle unsere Schiffe sprengen? Sämtliche Daten der Reise würden dadurch vernichtet und niemand könnte sie rekonstruieren.
Der Nachteil wäre natürlich, daß es einen erheblichen finanziellen Verlust bedeuten würde.
Zum einen die Versicherung für das Schiff, zum anderen natürlich den gesamten Erlös aus den Scandaten.
Dies würde nur dann funktionieren, wenn ALLE Teilnehmer unserer Expedition dazu bereit sind.
Und es wäre nur sinnvoll, wenn es einstimmig ausgeführt würde, da andernfalls doch Daten der Reise weiter existieren würden, welche missbräuchlich angewendet werden könnten.
Trotz aller Uneigennützigkeit der Teilnehmer war ich erstaunt, daß es zu dem Vorschlag keine Ablehnung gab. Wir würden also bei Ankunft im Startsystem alle die Selbstzerstörung auslösen.

Somit konnten wir auch die kürzeste Route zurück nehmen. Scans sparten wir uns, nur die Zeit für den Fuelscoop nahmen wir uns vor dem nächsten Sprung. Dennoch zog sich der Rückflug in die Länge.

Dennoch ging auch die längste Reise einmal zu Ende, nach vielen Tagen stand der letzte Sprung an. Wir führten ihn gemeinsam aus, kamen an, entfernten uns ein gutes Stück vom Einsprungpunkt und, nach einem kurzen Countdown aktivierten wir gleichzeitig die Selbstzerstörung.
Einhundert Schiffe detonierten gemeinsam, ebenfalls gemeinsam trafen einhundert Rettungskapseln auf der Station ein, von der wir gestartet sind.
Einhundert Commander lösten über die Versicherung ihre Schiffe ein. Und sie wurden von der Stationssicherheit befragt, was geschehen war.
Die armen Leute, sie verzweifelten beinahe, nachdem sie einhundert mal die gleiche Geschichte hörten.
„Nein, mein Schiff wurde nicht angegriffen, kein Verbrechen ist geschehen, ich habe die Selbstzerstörung freiwillig aktiviert. Nein, es geht mir gut, ich wollte es wirklich tun.“
So oder ähnlich fielen die Antworten auf ihre Fragen aus.

Nachdem dies alles erledigt war, wollten wir wieder unserer Wege ziehen, unseren Geschäften nach gehen. Ich etwa verkaufte meine Anaconda, kaufte mir ein Handelsschiff.
Handel lag mir mehr, als Forschung, das hatte ich auf dieser Reise eindeutig feststellen können.

Doch zuvor, nun belagerten uns Reporter und neugierige, alle stellten Fragen, wollten wissen wo wir waren, und vor allem wo Lara war.
Niemand von uns redete, wir schwiegen hartnäckig.
Nach einiger Zeit gaben die Reporter auf, eine Geschichte, die nicht weiter erzählt werden kann, weil es keine neuen Fakten gibt, war für deren Publikum nicht interessant. Und uninteressantes wurde nicht weiter verfolgt.
Auch die anderen Neugierigen wurden weniger, doch irgendwann; niemand wusste hinterher wie es geschah; kamen Gerüchte auf.
Es hieß auf einmal das System, in dem Lara gestorben war, wäre von außergewöhnlicher Schönheit.
Gleichzeitig wurde Laras Lied populär, vor allem bei Beerdigungen spielte oder sang man es.
Über viele Jahre verfremdete sich die Geschichte, nur der Text des Liedes blieb unverändert.

Ich selbst hatte ganz andere Probleme, die Ausgaben vor der Reise, welche ich zum Teil aus dem Familienvermögen bestritten hatte, machten mir nun größere Probleme.
Unser Vermögensverwalter wurde bei mir vorstellig, teilte mir mit, daß für mich der Zugang gesperrt wurde, da ich sehr lange nicht für einen Ausgleich gesorgt hatte.
Es läge jetzt an mir, dieses Privileg wieder zu erarbeiten. Keine leichte Aufgabe, die Geschäfte liefen schlecht für mich, in meiner Abwesenheit hatte sich einiges verändert, nur mühsam kam ich bei meinen Handelsaktivitäten auf eine positive Bilanz.

Es dauerte sehr lange, bis ich dem Familienvermögen soviel hinzufügen konnte, wie ich entnommen hatte.

Und ich hatte damals nach der Rückkehr noch die schwere Aufgabe, unseren Gefangenen wieder in die Freiheit zu entlassen. Ich hatte ihm auch erzählt, daß Lara das Diadem nicht bei sich hätte, sagte ihm in allen Einzelheiten, wie wir ihr Schiff abgesucht hätten.
Doch er glaubte es nicht, meinte nur, wir hätten es ganz sicher übersehen.
Allerdings wollte er auch jetzt nicht sagen, wie es aussähe. Dieses Geheimnis wurde nie gelüftet.
Ich hörte Jahre später, daß seine Familie dennoch das ganze System auf den Kopf stellen würde, und nach dem Diadem suchte. Gefunden soll sie nie etwas haben. Ob es doch bei Lara an Bord sein konnte? Dem widersprach, daß wir damals sehr gründlich gesucht hatten.

Nun war ich alt, verlebte meinen Ruhestand hier im Anwesen. Und wie zu Anfangs geschrieben, ich wollte meine Geschichte nicht vergessen, darum schrieb ich sie auf.
Das Speichermodul lege ich dazu, es enthält die einzig verbliebene Kopie des Liedes welche Lara selbst gesungen hat.
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#7

Kolumbus klappte das Buch zu.


Mehr steht hier nicht,die weiteren Seiten sind leer.
Er sah auf. Cathrin sah ihn an. KOLUMBUS - was ist los, deine Augen, sie leuchten wie Sterne?
Dann beantwortete sie sich ihre Frage selbst. Du willst da raus, und das Schiff von Lara finden, nicht wahr?
Oh ja das will ich, wirst Du mit kommen?
Cathrin dachte kurz nach, lächelte. JA, ich bin auch neugierig, ich komme mit.
Hey ihr Zwei, dafür daß Ihr nicht mehr habt, als die Geschichte aus dem Buch, seid ihr aber schon sehr entschlossen.
Kolumbus sah Dezett an, staunte, seine Halbschwester hatte sich verändert. Er hatte es schon vorher unbewusst bemerkt, aber jetzt trat es deutlich hervor, sie zeigte eine Reife, die ihr bisher gefehlt hatte.
Du hast Recht Schwester, aber sag mir, bist Du nicht auch neugierig? Möchtest Du nicht nach sehen, ob das Schiff da ist? Ob das Diadem nicht doch an Bord ist?

Ja, aber dennoch, ich wende ein, daß dies einfach nur eine Geschichte sein könnte, die sich Heinrich Barth ausgedacht hatte, nachdem er die Legende gehört hat.
Und wo sollen wir suchen? Über die Route der Reise gibt es keine Aufzeichnungen.

Moment, Kolumbus lächelte, öffnete noch einmal das Buch und las vor:

„Dann, wir waren etwa 15.880 Lichtjahre hinter Sagittarius A*, bei etwa 190° auf dem galaktischen Rad. Und wir waren sehr hoch über der Nullebene, 1900 wurde in dem Koordinatenanzeiger ausgewiesen.“

Ja, das ist zumindest eine Spur, du hast möglicherweise Recht. - Trotzdem, wir wissen immer noch nicht, ob es nicht mehr als eine Geschichte ist.

Das können wir eventuell nach prüfen, ich schlage vor, wir gehen nach Oben, das Buch und den Datenträger nehmen wir mit. Ich möchte sehen, was darauf ist. Vielleicht gibt uns das einen Hinweis. Und dann habe ich Hunger, immerhin sind wir seit Stunden hier unten. Was ist mit Euch?

Alle stimmten zu, sie gingen nach oben auf die Empore, dort schalteten wir das Licht aus. Gingen nach draußen, die Tür schloss sich.
Kolumbus sah sich noch einmal genau die Lage des versteckten Schalters an. Die Lage und der Raum würden dem Archiv hinzu gefügt werden, dafür wollte er Sorgen. Immerhin war es ein Teil der Familie, und es sollte nicht wieder für Jahrhunderte in Vergessenheit geraten.

Sie gingen nach Oben in Kolumbus private Räume, dort ließen sie sich ein üppiges Mahl bringen, aßen, tranken.
Frisch gestärkt wurde der Datenträger in einen passenden Port gesteckt, ob er nach all der Zeit überhaupt noch lesbar war?
Tatsächlich gab es ein Ergebnis, es wurde eine Audiodatei gefunden, ansonsten war das Modul leer. Eine gründliche Analyse ergab, daß sämtliche Speicherzellen mit Ausnahme der wenigen Sektoren mit der Audiodatei noch nie beschrieben wurden, es war also auch nichts geheimes oder verschlüsseltes darauf gespeichert oder gelöscht worden.
Die Audiodatei wurde aktiviert.
Aus den Wiedergabefeldern war eine rauchige Frauenstimme zu hören, die sang.
Laras Lied erklang, tiefe Traurigkeit, Verzweiflung und Hilflosigkeit wurde von der Stimme vermittelt.
Nur drei Zuhörer waren in dem Raum, sie alle vergossen Tränen, so sehr nahm sie das Lied mit.
Als es verklang und sie sich wieder gefangen hatten, sprach Cathrin aus, was alle dachten.
Kein Wunder daß sich damals Leute bereit fanden, ihr zu helfen. DAS muss jeden mit nehmen.

Dezett sprach aus, was sie alle drei dachten.
Wenn Lara das Heute so singen würde, wäre ich sofort auf dem Weg um ihr zu helfen.

Ich denke wir sind uns einig, aber ich denke; Kolumbus zögerte einen Moment, dachte nach; ja ich denke ich forsche dennoch im Archiv nach, was dort über Heinrich Barth zu finden ist. Vielleicht gibt uns das einen Hinweis über seine Glaubwürdigkeit.

Leider kann das nur ich tun, Dezett hat ja noch nicht bewiesen daß Sie würdig ist, und Du Cathrin bist zwar durch unsere Heirat mit der Familie verbunden, aber leider nicht blutsverwandt.
Ja Du hast mir die Regeln erklärt, komische Sache, warum ist das eigentlich so?

Es hat damit zu tun, wie unsere Familie ihr erstes Vermögen verlor, damals konnte jeder sofort darauf zugreifen, und einige weniger Verantwortungsbewusste Leute übertrieben es.

Als die Familie dann unter großen Opfern und Anstrengungen bei dem zweiten Terraforming des Mars wieder zu Vermögen kam, wurde beschlossen, daß Maßnahmen ergriffen werden sollten, welche dafür sorge tragen würden, daß wir nie wieder in solch eine Situation kämen.
Bis heute hat es sehr gut funktioniert. Also warum sollte man bewährtes ändern?
Auch wurde damals dieses, unser Anwesen gebaut, nachdem wir das Land auf dem Planeten gekauft hatten. Und naja, Du siehst ja, daß wir es sehr ernst damit meinen, nicht wieder in die alten Fehler zu verfallen.


Nun gut, Cathrin sah Kolumbus an, dann kümmerst Du dich wohl um die Nachforschungen im Archiv, ich werde mich um ein paar Dinge kümmern, die ich noch zu erledigen habe.
Und was machst Du? Sie sah Dezett an.


Ich? Momentan habe ich nichts zu tun, mal schauen. Zuerst werde ich wohl mal in meine Räume gehen und mich frisch machen. Danach.. Das sehe ich dann schon.

Die drei nickten sich zu, gingen auseinander und jeder seiner Wege.
Kolumbus ging direkt zum Familienverwalter, grüßte ihn und legte ihm das Buch und den Datenträger auf seinen Schreibtisch.
Was ist das?
Ein Reisebuch von Heinrich Barth, einem früheren Familienmitglied, und auf dem Datenträger ist eine Original Aufnahme von Laras Lied, die auch aus seinem Besitz stammt.

Bist Du sicher? Dabei handelt es sich doch nur um eine Legende.
Das dachten wir alle, und jetzt taucht das hier auf, und man könnte daraus schließen, daß die ganze Legende wahr ist. Auch wenn es sich wohl etwas anders abgespielt haben mag. Die Legende wurde wohl über die Jahrhunderte verklärt.
Du kannst Dich später gerne selbst überzeugen, Dir das Lied anhören, aber ich würde mir an Deiner Stelle ein Tuch bereit legen. Du wirst es brauchen.


Das tue ich, aber jetzt, woher hast Du das alles?

Das ist noch interessanter, meine Halbschwester hat im zweiten Keller eine geheime Tür gefunden, die über eine Treppe noch tiefer in einen ebenfalls geheimen Raum führt.
Nichts davon in den Plänen verzeichnet. Auch davon kannst Du dich später selbst überzeugen.

Kolumbus gab ihm eine genaue Beschreibung von der Lage des geheimen Schalters und der Türe.

Das sind sehr interessante Neuigkeiten, danke daß Du damit zu mir kamst.
Das ist selbstverständlich, ich benötige jetzt aber auch etwas, ich möchte mich bitte über Heinrich Barth und sein Leben informieren, vor allem interessiert mich, wie seine Glaubwürdigkeit eingeschätzt wurde.

Das sollte kein Problem sein. Der Verwalter tippte etwas in seine Konsole, sah auf, und schüttelte den Kopf.
Es tut mir leid, aber da gibt es doch ein Problem.
Welches, Kolumbus war erstaunt.
Du bist seit kurzem nicht mehr berechtigt, auf das Familienvermögen und das Archiv zuzugreifen.
WAS, wieso das denn?
Es ist so, daß Du für die Anschaffung deines Carriers und seine später vorgenommene Modernisierung eine sehr hohe Summe aus dem Familienvermögen entnommen hast.
Dieses Saldo wurde seit mehr als zwei Jahren nicht ausgeglichen, und Du kennst ja die Regeln, wir haben sie nicht ohne Grund.

Ja, ich kenne die Regeln. Kannst Du mir sagen, um welche Summe es sich handelt?
Natürlich, es handelt sich um ein Saldo von 7,6 Milliarden Credits.
O k a y... Nun denn, besteht die Möglichkeit, daß ich dieses Problem schnell aus der Welt schaffen kann, wenn ich zu dem Familienvermögen etwas beitrage?
Der Verwalter sah in sein Terminal.
Ja, solltest Du dein Saldo innerhalb des nächsten Tages ausgleichen, wird dein Zugriff wieder hergestellt. Danach müsstest Du; auch wenn Du es ausgleichst; ein Jahr warten, ehe Dir der Zugriff wieder gewährt wird. Anscheinend bist Du gerade noch rechtzeitig zu mir gekommen.

Nun gut, ich würde mich gerne darum kümmern, und komme dann wieder zu Dir, passt es Dir in?
Einer Stunde. Danach muss ich mich um einen anderen Termin kümmern.
Gut, dann bin ich bald zurück.

Kolumbus stand auf, grüßte und ging.
Rasch begab er sich in seine Räume, sah zuerst seinen Kontostand ein.
8.475.384.533 Credits. Gut, wenn er sich davon 5 Milliarden für das Familienvermögen nahm, blieb ihm immer noch genug. Aber zum Ausgleich reichte es noch nicht ganz.
Trotzdem nahm er den Transfer sofort vor.
Dann schaltete er eine Verbindung zur Betty.
Hallo Betty, wie geht es Dir denn?
Hallo Kolumbus, es geht mir sehr gut, Dir doch hoffentlich auch.
Ja danke, was machst Du denn gerade so?
Ich habe mich mit Mining befasst und werde die nächsten Tage die gewonnenen Rohstoffe in verschiedenen Systemen verkaufen, wo ich gute Preise bekomme.
Was hast Du denn im Laderaum?
Ach nichts besonderes, etwa 10.000 Tonnen Niedertemperaturdiamanten, 3.000 Tonnen Leerenopale und noch 2.500 Tonnen Tritium für den Antrieb.
Betty, Du hast ein riesiges Vermögen im Laderaum, ich bin erstaunt.
Ja, ich weiß, aber mir bedeuten die Credits nichts, Du kannst darüber verfügen, soweit sie nicht für meinen Betrieb notwendig sind.
Weil Du das gerade erwähnst. Ich könnte da tatsächlich etwas gebrauchen, ehrlich gesagt rufe ich unter anderem deshalb an.
Kein Problem, willst Du mir erzählen warum?
Natürlich, ich vertraue Dir und würde darum auch nicht einen Credit ohne dein Einverständnis nehmen.
Kolumbus erklärte Betty, was geschehen war, und wofür er die Credits brauchte.
Dann fragte er. Wie viel hast Du denn gerade auf dem Carrierkonto?
12.953.435.866 Credits, mehr wenn ich die Ladung verkauft habe.
Was könntet Du mir geben, ohne deinen Betrieb zu gefährden?
Du könntest bedenkenlos 11 Milliarden nehmen, wenn Du es brauchst.
Hmm, weißt Du was, ich nehme 10, würdest Du sie bitte auf folgendes Konto transferieren.
Kolumbus nannte Betty die Daten, sie bestätigte den Transfer.

Und was wolltest Du noch?
Ich plane eine Reise, und würde dafür deine Hilfe benötigen. Es geht dabei sehr weit über SAG A* hinaus nach Norden, und dort müssen wir ein System finden, von dem ich weder Koordinaten noch eine Bezeichnung habe, nur eine ungenaue Entfernungs- und Richtungsangabe, sowie welche Himmelskörper sich dort befinden sollen.
Die genauen Einzelheiten möchte ich nicht über Funk teilen, das besprechen wir, wenn ich bei Dir an Bord bin.

Gut dann warte ich darauf, bis Du bei mir eintriffst.
In der Zwischenzeit werde ich meine Ladung verkaufen und Tritium bunkern.

Sehr schön, ich melde mich bald wieder.
Auf wiedersehen und gute Geschäfte, Betty.

Danke Kolumbus, auf Wiedersehen.

Ein Blick auf die Uhr zeigte, daß bereits mehr als 30 Minuten vergangen waren. Kolumbus begab sich sofort wieder zurück zu dem Büro des Verwalters.
Hallo, da bin ich wieder.
Willkommen zurück, darf ich annehmen, daß Du dich um deine Probleme gekümmert hast?
Ja, ich möchte Dich bitten, meinen Status noch einmal zu prüfen.
Gerne, es dauert nur einen kurzen Augenblick...

Der Verwalter tippte wieder etwas in sein Terminal, stutzte... dann...
Ich kann bestätigen, daß deine Privilegien wieder hergestellt werden. Dank Dir ist das Vermögen der Familie um 7,4 Milliarden gewachsen. Im Namen unserer Familie sage ich vielen Dank.

Gerne, wenn jetzt alles in Ordnung ist, würde ich gerne die Archivdaten zu Heinrich Barth einsehen.
Ich lege sie Dir auf das Terminal dort drüben.
Der Verwalter deutete auf eine kleine Sitzecke mit Terminal.
Wenn Du fertig bist schalte es einfach ab, ich werde mich dann um meinen anderen Termin kümmern.
Danke, ich wünsche Dir noch einen schönen Tag.

Kolumbus setzte sich an den Terminal und begann nachzuforschen.
Den Anfang machten die Grunddaten.

Heinrich Barth, männlich.
Geboren 15.04.2399
Gestorben 08.09.2537
Bestattet im Familiengrab. Standardverfahren.


Dann ging er seinen Lebensweg durch, dort fanden sich lange zeit nur Standard-Einträge.
Mit 24 Jahren hatte er sich der Familie gegenüber als Würdig erwiesen, und Zugriff auf deren Vermögen erhalten.
Drei Jahre später belastete er dieses mit der Summe von 900.000.000 Credits, kaufte ein Schiff und Ausrüstung dafür. Die nicht für diesen Kauf verwendete Summe wurde für unbekannte Zwecke ausgegeben, ohne deren Verwendung zu erklären oder zu begründen.
Daraufhin begab er sich auf eine Forschungsreise von der er etwa zwei Jahre später erfolglos zurück kehrte.
Er verkaufte das Schiff wieder und begann mit seiner davor aufgegebenen Handelstätigkeit, welche sich aber als wenig Profitable erwies. Mehr als zwei Jahre lang wurde der Saldo nicht um einen Credit verringert.
Seine Privilegien wurden daraufhin ausgesetzt.
Jahre harter Arbeit folgten, mit viel Mühe und Fleiß konnte H.B. Den Saldo ausgleichen und dem Familienvermögen die Summe von 1.500.000 Credits hinzu fügen.
Seinen Lebensabend verbrachte er auf dem Familienanwesen, wo er an oben angegebenen Datum an Altersschwäche verstarb.

Zusatz: Mit zunehmender altersbedingter Senilität erzählte H.B. von seiner Expedition, an der angeblich weitere 100 Piloten teilnahmen. Er behauptete, das Schiff nach der Rückkehr freiwillig gesprengt zu haben, um ein Geheimnis zu wahre, dafür konnten jedoch kein untermauernden Beweise gefunden werden.
Achtung: Es muss dringend darauf hingewiesen werden, daß abgesehen von letztem Zusatz die Glaub- und Vertrauenswürdigkeit von H.B. bezüglich der Familie nicht angezweifelt werden kann.


Kolumbus hatte genug gesehen. Für ihn stand fest, daß er die Reise unternehmen wollte.
Und wenn er dort draußen tatsächlich die ANGELS CLOUD finden konnte, würde es die Reise wert sein, wenn nicht, auch dann!

Er schaltete das Terminal aus, und verließ das Büro des Verwalters.
Spontan entschloss er sich, einen kurzen Besuch bei Heinrich Barths letzter Ruhestätte zu machen.
Es schien ihm angemessen, dem Vorfahren seine Ehrerbietung zu erweisen.

Er begab sich hinaus nach der Westseite des Grundstücks, etwa 500 Meter vom Anwesen entfernt, noch nicht am Rand der Kuppel. In einer leichten Senke befanden sich mehrere alte Eichen, tatsächlich wurden diese Bäume einst von Terra mit gebracht und von der Familie über alle Zeit immer gepflegt und nachgepflanzt, wenn nötig.
Darum in unregelmäßigen Abständen waren fünfeckige Säulen drappiert.
Viele glitzerten bunt im Licht des hiesigen Sterns.
Erstaunt sah Kolumbus, daß auch Dezett sich auf dem Friedhof befand, sie legte gerade an einer Säule eine einzelne weiße Lilie ab.
Kolumbus blieb in gebührendem Abstand stehen, wartete bis sie fertig war, da er nicht stören wollte.
Dann blickte Dezett auf, winkte ihm zu, er trat näher.
Omilein liegt hier, Dezett deutete auf eine Stelle an der Säule, in der viele Edelsteine eingelassen waren. Es waren aber keine gewöhnlichen Edelsteine, und deren Wert lag nicht in ihrer Seltenheit begründet.

Seit dem ersten Verstorbenen Familienmitglied das hier beigesetzt worden war, hatte sich die Tradition durchgesetzt, daß aus der Asche des Verstorbenen ein Edelstein gepresst wurde.
Durch die Lebensumstände, Strahlung, Essen, Atmosphäre und vieles mehr sammelten sich in den Körpern sehr unterschiedliche Stoffe an. Diese sorgten für eine einzigartige Färbung des entstehenden Juwels.

Kolumbus Blick folgte Dezetts finger, sah auf einen blaugrünen Stein.
Ist sie das?
Ja, ich war seit langer Zeit nicht mehr hier, genau genommen seit ihrer Beisetzung.
Das hat Dich damals sehr mit genommen. Kommst Du jetzt besser damit zurecht?
Ja... Ja, ich denke das ist jetzt so.
Schön, Omilein hätte nicht gewollt, daß Du so lange traurig bist. Was hat sie immer gelacht.
Ich erinnere mich, ihr Lachen hat mir immer sehr gefallen.

Warum bist Du hier?
Ich will zu bei Heinrich Barth, es erscheint mir angemessen, da wir schon so viel von Ihm erfahren haben.
Ah so. Was hast Du noch raus gefunden?
Nun, ganz klar ist es nicht, aber es gibt ein paar interessante Hinweise.

Oh. Na dann, wenn ich sowieso hier bin, dann begleite ich Dich.
Danke. Kolumbus wandte sich einem kleinen Wetterfesten Terminal zu, welcher unauffällig unter dem zentralen Baum installiert war. Rief die Position von Heinrichs Ruhestätte auf.


Säule 26 IV Reihe 17 / 5

Dort angekommen konnten sie an der angegebenen Position einen absolut klaren Diamanten bewundern.
Still standen sie eine Weile da, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Dann verbeugte sich Kolumbus, Dezett machte es ihm nach.

Danke für dein Buch, sprach Kolumbus schließlich zu dem Stein. Wir werden deinen Spuren folgen, auch wenn Du wohl nicht damit gerechnet hast, daß dies jemals geschieht.
Ich verspreche, daß wenn wir die ANGELS CLOUD finden, sie und Lara mit dem größtem Respekt zu behandeln.


Einen Moment blieben sie noch stehen, dann gingen sie zurück ins Anwesen.
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#8

Planung

Am nächsten Tag trafen die drei sich nach dem Frühstück in Kolumbus Räumen.

Kolumbus begann damit, Cathrin und Dezett zu erklären, welche Erkenntnisse er im Archiv gewonnen hatte.
Viel ist das nicht, Cathrin fasste ebenso kurz zusammen, was sie von dem Wenigen gehört hatte.

Nein Viel ist es nicht, aber die Hinweise sind stimmig zu der Geschichte aus dem Buch.
H.B machte eine lange Reise, zusammen mit weiteren Teilnehmern, wenn man weiß daß es um Laras Legende geht, ergibt es Sinn. Auch der Hinweis, er habe das Schiff freiwillig zerstört, um Beweise zu vernichten, lässt sich so deuten.


Gut und schön, nehmen wir an, Du hast recht, dann bleibt immer noch die Frage, wo wir suchen sollen.

Das stand doch auch im Buch, hast Du nicht aufgepasst?
Kolumbus projizierte einen Text in den Raum.

...das Zentrum der Galaxie kam immer näher, doch noch ehe wir es erreichten schwenkte Lara nach Nordnordwest ab...

...Dann, wir waren etwa 15.880 Lichtjahre hinter Sagittarius A*, bei etwa 190° auf dem galaktischen Rad. Und wir waren sehr hoch über der Nullebene, 1900 wurde in dem Koordinatenanzeiger ausgewiesen...


Und dazu noch die Beschreibung des Systems selbst:

..Das System war an sich nichts besonderes, drei Sterne gab es hier, einen O-Stern, mit großem Abstand einen L-Stern und einen M-Stern welche sich innerhalb von nur zwei Tagen umkreisten...

Das sollte doch helfen, die richtige Region zu finden, natürlich bleibt dort noch genug Raum, den man durchsuchen muss. Aber man könnte sich auf maximal drei Sterntypen beschränken, das hilft auch weiter.

Trotzdem, das ist nicht in ein paar Tagen geschehen, Dezett wirkte sehr ernst, Damit wärst Du alleine für lange Zeit beschäftigt.

Er ist nicht alleine, Cathrin stand auf, ich begleite ihn auf jeden Fall.
Na meinst Du etwa, ich bleibe zurück, natürlich helfe ich mit. Abgesehen davon, dabei kann ich mir ein gutes Finanzpolster zulegen, schließlich bedeutet das auch eine Menge Systemdaten.

Kolumbus sah erstaunt auf, schon wieder, Dezett wirkte irgendwie... reifer, nicht mehr ganz so... leichtsinnig? Nein das war nicht das richtige Wort, es wirkte wie... Ah sie nahm das Leben auf einmal anscheinend etwas ernster, sehr gut, das musste man im Auge behalten.
Am besten erst mal nichts sagen, abwarten...

Okay, ihr wärt also alle beide dabei. Das ist gut. Dann sollten wir das ganze planen.
Auf jeden Fall würde ich dafür die BETTY mit ins Boot holen, so kommen wir schneller dort hin und können genügend Schiffe und Ausrüstung mit führen.
Auch haben wir so eine mobile Basis und mehr Bequemlichkeit.


Gut, aber wie steht es um den Treibstoff für die Betty? Reicht der hin und zurück.
Das müssen wir noch durch rechnen. Aber selbst wenn nicht, Betty kann selbstständig Mining betreiben, und wenn wir dazu mit helfen, schaffen wir in ein oder zwei Tagen bestimmt genug Tritium heran um wieder ein paar tausend Lichtjahre weiter zu kommen.

Für die Suche schlage ich vor, sollten wir dann jeder ein Schiff mit gleichen Voraussetzungen benutzen, ich würde dafür eine Anaconda vorschlagen.

Ja, Cathrin nickte, das ist ein gutes Schiff, viel Sprungreichweite, stabil, mit mehr als genug Platz für alle notwendigen Module.

Richtig. Meine PHILIPP FRANZ von SIEBOLD ist ja schon ein sehr gut ausgebautes Explorerschiff, das sich bewährt hat. Darum würde ich vorschlagen, daß Ihr je ein solches Schiff mit führt, den Bauplan kann ich Euch zur Verfügung stellen.

Kolumbus wischte ein paar mal über das Terminal und je eine Kopie wurde zu Cathrin und Dezett gespiegelt.

Cathrin sah sich den Bauplan an, nickte. Ja, das kann ich mir innerhalb von ein oder zwei Wochen zusammen stellen und durch engineeren.
Sehr schön, Kolumbus sah zu Dezett.

Wie steht es mit Dir?
Ahhh, nun ja, ich bin noch nicht ganz mit den Ingenieuren durch, darum... Nein, ich kann mir so ein Schiff derzeit nicht zusammen stellen.
Wie viele Ingenieure hast Du denn bisher durch?
Nun jaa, ich muss zugeben, daß ich mich damit bisher...
Genug, Kolumbus unterbrach Dezett. Du hast also noch nicht mal Felicity Farseer oder Elvira Martuk besucht. Dabei hatte ich Dir doch bei unserer letzten gemeinsamen Tour genau erklärt, wie wichtig das ist. Auch hatte ich Dir geholfen, die 5ooo LY vom Startsystem leicht zu erreichen.

Das stimmt, aber ich fand das sooo langweilig.
Cathrin kicherte im Hintergrund. Sag nur, Du hast lieber Omilein zerlegt und wieder zusammen gesetzt.
Nein, nicht nur, ich habe auch...

Ist nicht so wichtig, Kolumbus unterbrach wieder.
Tatsache ist, daß Du in der nächsten Zeit kein Schiff beschaffen kannst, das ausreichend für unser Vorhaben vorbereitet ist.

Nein, das stimmt...

Also gut, ein Vorschlag, ich baue ein weiteres Schiff auf, und..
Das leihst Du mir aus, diesmal unterbrach Dezett Kolumbus.
Ihm stand der Mund offen, er musste einen Moment inne halten. Nachdenken.
Ich bin erstaunt, eigentlich hätte ich erwartet daß sie das Schiff geschenkt haben will.
Wieder so ein Anzeichen, daß sie reifer geworden ist, auch wenn es immer noch gegen sie spricht, daß sie sich bisher nicht um ihre Karriere und die Anerkennung der Familie gekümmert hat.
Nun... gut, mal sehen, wie es weiter geht.


Ja? Du willst es nur geliehen haben? Bist Du sicher?
Ja, ich bin sicher, und falls das Schiff mir gefällt und ich es nach der Reise behalten möchte, werde ich es Dir abkaufen.

Gut, dann machen wir das so.

Nun denn, nachdem das geklärt ist, sollten wir mal schauen, wie wir dorthin gelangen.
Kolumbus tippte etwas in das Terminal, eine Karte der Galaxie wurde in den Raum projiziert.
Kolumbus markierte TOLUKU, danach leuchtete SAG A* auf, Colonia wurde eingeblendet.
Dann zeichnete er eine Linie von SAG A* nach Nordnordwest, ließ sie in einer Entfernung von 15.880 LY auf 190° einrasten, hob sie auf +1900.

Das ist die Position, wo wir unsere Suche beginnen werden. Mal sehen, ob dort ein System ist, welches wir als Ziel anpeilen können.
Die markierte Position wurde heran geholt, dann hinein gezoomt. Doch dort fand sich kein System, welches angepeilt werden hätte können. Sie hatten ein leeres Stück Raum vor sich.
Eigenartig, ich prüfe noch einmal die Werte und Eingaben.
Die Daten erwiesen sich als korrekt.
Nachdenklich betrachteten alle drei die Karte, dann meinte Dezett.
Es wäre doch möglich, daß Heinrich Barth die Position nicht ganz korrekt beschrieben hat, immerhin hat er das ganze erst nach Jahren aufgeschrieben, möglicherweise hat sich in der Erinnerung des Mannes ein Fehler eingeschlichen.
Nun, etwas anderes haben wir nicht, lass mal sehen, was hier in der Nähe ist.
Kolumbus nahm den Zoom etwas zurück.
Dezett sah sich die Karte näher an, dann, geh mal etwas weiter runter, vielleicht hat der gute Heinrich sich bei der Höhe geirrt, statt 1900 nur 190.
Das ist aber ein großer Unterschied.
Ja so scheint es, aber eigentlich muss man nur eine Null mehr schreiben, als nötig, das macht den Fehler nicht kleiner aber als Erinnerungsfehler...
Ist er eher klein, ja.
Gut versuchen wir es mal.


Die Eingabe wurde gemacht, die Karte änderte die Position und hier waren Sterne zu sehen.
Sie sahen sich deren Bezeichnungen an, gaben verschiedene Systeme bei der Routenplanung an, aber deren Positionen waren nicht exakt erfasst. UC hatte darüber also noch keine Daten erhalten.
Sie mussten lange suchen ehe sie ein System fanden, wo sich jemand umgesehen hatte und das sie für die Routenplanung verwenden konnten.

Seine Bezeichnung lautete SCHIGNIAE AA-A H0.
Das ist wohl die nächstmögliche Option, von dort aus müssen wir uns dann manuell weiter vor arbeiten.
Ja, aber erst müssen wir mal dorthin kommen. Wie weit ist das eigentlich?
Kolumbus gab die beiden Systeme ein, löste die Routenplanung aus.
Hm 40440,10 LY, 85 Sprünge wird die Betty dorthin benötigen.
Ohhh, für den Hinweg brauchen wir 9804 Tonnen Tritium, wenn die BETTY anfangs komplett ausgelastet ist.
Und das gleiche für den Rückweg. Cathrin sprach es aus.
Ja und da die Betty in ihrer aktuellen Ausbaustufe kann nur 19200 Tonnen Tritium Lagern, dazu 1000 Tonnen im Tank.
Das ist etwas knapp, wenn wir uns dort noch bewegen wollen.
Richtig aber was ist wenn wir ein oder zwei Module ausbauen?
Kolumbus ging die Daten durch, ah es würde reichen wenn wir das Ausrüstungsdock ausbauen.
Dann können wir mit dem Tankinhalt 21950 Tonnen Tritium mit nehmen und für die Forschung und Rückflug hätten wir noch 12146 Tonnen übrig, notfalls könnten wir auf dem Rückweg auch Mining betreiben, beim Hinflug würde ich gerne jeden unnötigen Aufenthalt vermeiden.

Dezett und Cathrin sahen sich die Daten an, beide stimmten zu.
Also dann machen wir es so.

Dann kümmern wir uns jetzt alle um unsere Vorbereitungen, ich muss ein Schiff zusammen stellen und engineeren, auf der Betty vorbei fliegen und ihr alle notwendigen Daten mitteilen. Das machen wir lieber nicht über Funk, so wie wir auch nicht untereinander per Funk miteinander über das Thema sprechen sollten, ehe wir fertig und unterwegs sind.
Alle waren einverstanden.
Gut, Cathrin stand auf. Ich gehe dann gleich, und besorge mir eine Anaconda, baue sie entsprechend aus und erledige das Engineering.
Dezett erhob sich auch, na dann mache ich mich auch mal auf den Weg, ich kann zwar nicht so ein Schiff zusammen stellen, aber ich werde dennoch ein paar Vorbereitungen treffen, soweit die Zeit reicht.
Schön, Kolumbus wunderte sich schon wieder, zeigte es aber nicht, dann machen wir uns alle auf den Weg. Wir treffen uns dann, wenn alles erledigt ist. Wer fertig ist, fliegt nach TOLUKU und sendet an die anderen das Wort Familienausflug.
Ich schlage vor, daß wir die ganze Unternehmung auch so nennen. Das gibt mir auch eine gute Begründung, die Betty von allen fremden Schiffen und Gästen zu räumen.

Okay, dann los.
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#9

Vorbereitungen


Kolumbus flog sofort ab, als erstes führte ihn sein Kurs zur BETTY.
Dort angekommen setzte er Ihr auseinander, worum es ging, und was dafür zu tun wäre.
Betty sicherte ihm zu, daß sie die notwendigen Vorbereitungen innerhalb dreier Wochen abgeschlossen haben würde. Sie verabredeten sich im System TOLUKU.

Dann ging es nach Shinrarta Dezhra, dort in der Station Jameson Memorial kaufte er immer seine Schiffe, die Qualität dort war einfach überzeugend.
Auf dem Weg dorthin hatte er sich überlegt, daß es sicherer wäre, wenn er gleich zwei Anacondas ausrüstete. Dezett war mit so großen Schiffen noch nicht geflogen, da war ein Reserveschiff wohl kein Fehler.
Zwei Anacondas wurden gekauft, mit entsprechenden Modulen ausgerüstet, er opferte einen beträchtlichen Teil an Daten und Materialien um das Engineering soweit möglich vor Ort zu erledigen.
Sodann machte er einen Reiseplan, der ihn auf optimaler Route zu den verschiedenen Ingenieuren brachte um die restlichen notwendigen technischen Veränderungen vornehmen zu lassen.

Dabei musste er die beiden Anacondas jeweils zu der entsprechenden Werkstatt transportieren lassen.
Mit zunehmender Verbesserung konnte er jeweils eine Anaconda selbst steuern, so daß er die Kosten für den Schiffstransport reduzieren konnte. Die bisher genutzte DBX würde nur einen Bruchteil der Kosten verursachen.
Nach mehr als einer Woche hatte er die beiden Schiffe fertig, seine Lager für Daten und Materialien war nun aber arg zusammen geschrumpft. Eine Tatsache die ihm ein unangenehmes Jucken im Gehirn verursachte.

Da noch genügend Zeit war, machte er noch Touren zu den besten Hotspots für Materialien und Daten, verbrachte je zwei Tage damit, dort seine Lager wieder zu füllen.

Dann traf das Funksignal von Cathrin ein, sie war bei Toluku angekommen.
Also machte er sich auf den Weg dorthin.
Dabei fiel ihm ein, er würde noch Namen für die beiden neuen Schiffe benötigen.
Ein Schiff ohne Namen war wie ein Mojito ohne Rum.
Wie konnte er sie nennen?
Nun es waren Schwesterschiffe seiner PHILIPP FRANZ von SIEBOLD.
Was lag da näher als? Zwei Namen kamen ihm in den Sinn... Ja, sie würden passen.
Er nannte sie:
ENGELBERT KÄMPFER
und
JUSTUS REIN

Die Einträge würde er gleich in FODEN ORBITAL vornehmen.
Jetzt fehlten noch passende Lackierungen, die Justus Rein würde er blau lackieren lassen.
Bei der Engelbert Kämpfer musste er etwas länger überlegen, entschied sich dann aber für Polarweiß.

Somit waren alle Vorbereitungen von seiner Seite aus abgeschlossen.
Am nächsten Tag traf er auf FODEN ORBITAL ein.

Dort angekommen, ließ er über die Werft die neuen Schiffe anliefern, danach begab er sich in sein Quartier, wo ihn Cathrin bereits erwartete.

Nach kurzer Absprache wurden die vereinbarten Signale an Dezett und Betty abgesendet.
Nun hieß es warten.

Am nächsten Tag vertrieb sich Kolumbus die Wartezeit im G-Star, mit einem Mojito saß er an einem Tisch nahe der Panoramascheibe und beobachte das kommen und Gehen draußen. Während er einem T-7 Transporter hinter her sah, traten drei Piloten an seinen Tisch.
Guten Tag Kolumbus, wir drei würden gerne auf ihrem Carrier andocken und mit fliegen.
Kolumbus sah auf, sah sich die drei an, sie standen ziemlich nervös vor ihm, einer konnte kaum still stehen, der andere sah ständig im Raum umher, nur derjenige, der ihn angesprochen hatte, stand gelassen vor ihm und sah ihn direkt an.
Warum auch immer, sie gefielen ihm nicht, er hatte ein starkes Gefühl von Abneigung.
Auch konnte er bei seinem Vorhaben keine Mitreisenden gebrauchen.
Also. Es tut mir leid, aber wir machen einen Familienausflug, niemand der nicht der Familie zugehörig ist, kann zugelassen werden. Ich kann ihnen diesmal leider nicht helfen.
Aber, wir müssen mit.
Wie gesagt, diesmal nicht, sonst bin ich der letzte der nicht helfen würde, aber hier kann ich keine Ausnahme machen.
Wieviel?
Wie bitte?
Wie viel müssen wir zahlen, um Sie umzustimmen?
Kolumbus wurde wütend, NIE hatte er von irgend Jemanden für die Möglichkeit der Mitreise auch nur einen Credit verlangen. JEDER wusste das, und nun kam dieser Schnösel und wollte ihn mit ein paar Credits beleidigen.
Er stand auf, sah den Piloten fest an. Nein, und jetzt gehen Sie.
Aber...
Es war sinnlos, Kolumbus drehte sich um und ging vom Tisch weg, zum Ausgang, die drei ließ er einfach stehen. Jetzt hätte er eh keine Lust mehr auf einen weiteren Drink gehabt.
Er ging zu seiner Kabinenflucht.
Cathrin war bereits da, er erzählte ihr was passiert war. Danach gingen beide zu Bett.

Dezett traf zwei Tage später ein, kurz danach erreichte auch die Betty Toluku.

Alle drei setzten über.
Kolumbus verließ seine DBX Belldandy, Cathrin war in einer rot-goldenen Anaconda angekommen, und Dezett dockte in einer mattschwarzen Krait Phantom an.

Alle drei trafen im Hangar aufeinander.
Kolumbus hatte gerade an einer Werftkonsole den Transfer seiner neuen Schiffe aktiviert.
Cathrin trat dazu, sah sich die Details der Schiffe und deren Namen an.
Respekt, Du hast gleich zwei Schiffe gebaut.
ENGELBERT KÄMPFER, JUSTUS REIN, interessante Namen sind das. Passen gut zu deiner PHILIPP FRANZ von SIEBOLD.
Eigentlich könntest Du noch ein weiteres dazu tun, mit dem Namen BERNHARD VAREN, oder?

Nein. Kolumbus schüttelte den Kopf.
Das würde nicht passen.
Wieso nicht?
Es ist so, die ersten drei Namen sind alle selbst in das Land gereist, haben es aus erster Hand erlebt und beschrieben. Letzterer aber war nie dort, er hat nur die Berichte, Briefe und Erzählungen anderer überarbeitet und zusammen gefasst. Ich sage nicht, daß er nichts geleistet hat, nur daß er eben nicht in den Kontext meiner ersten ANA passt.

Okay... Wenn Du es sagst.
Ich sehe es so, ja, aber jetzt zeig mir mal dein Schiff, Kolumbus sah sich Cathrins ANA und deren Ausstattung an. Dann betrachtete er das Schiff selbst, die Lackierung und las den Namen. Lachte...

PLEASE DONT OVERSHOOT – Soll mir das etwas sagen?
Naja, ich habe festgestellt daß das Schiff doch etwas träge ist. Und da dachte ich, es passt zu meiner PLEASE DONT KILL ME. Cathrin überlegte einen Moment, vielleicht könnte man stärkere Antriebsdüsen nehmen um das etwas zu kompensieren?
Ja, daran hatte ich auch schon gedacht, das müsste man einmal im Computer durch gehen, vielleicht findet man ja noch einen besseren Kompromiss zwischen Reichweite und Antrieb. Das Kraftwerk müsste dann aber auch angepasst werden, wir haben unterwegs ja viel Zeit.

Dezett war inzwischen auch gelandet, hatte über eine Werftkonsole ihre Schiffe zur Betty bestellt und holte aus ihrem Schiff ein paar Gepäckstücke.
Sie kam die Rampe ihrer Krait herunter, über jeder Schulter eine Tasche, links und recht in jeder Hand ebenfalls.
Schwer beladen gesellte sie sich zu den anderen beiden. Eine Tasche rutschte ihr von der Schulter, prallte auf den Boden und rutschte durch den Schwung ihrer Bewegung ein Stück auf Cathrins Füße zu.
Aus dem inneren drang ein intensives rhythmisches Summen, Cathrin bückte sich, hob die Tasche auf, griff hinein und zog einen Gegenstand heraus, das Summen wurde lauter.
Oh das ist ein Birdmaster 307, mit variabler Vibration, Pulsator und... Äh...
Dezett stand hochrot daneben. Cathrin besann sich, drückte einen Knopf und steckte das Teil zurück in die Tasche.
Sie drehte sich zu Kolumbus um, der klugerweise ganz still und reglos daneben stand.
Du, ich bringe Dezett mal zu ihrer Kabinenflucht. Wir treffen uns später auf der Brücke.
Kolumbus nickte, drehte sich um und ging.
Von hinten konnte er noch hören, daß Cathrin zu Dezett sprach.
Ist doch alles in Ordnung, dafür musst Du dich nicht schämen, wir sind immerhin rech....
Der Rest verklang in der Leere und Weite des Hangars.

An den ganzen Schiffen, die hier standen vorbei ging Kolumbus in Richtung Brücke.
Dort angelangt, begrüßte ihn Betty.
Hallo Kolumbus, wie geht es Dir denn?
Sehr gut, danke, ich hoffe doch, Dir geht es ebenso gut.
Oh ja, danke, ich kann mich nicht beklagen.
Wie steht es denn um deine Vorbereitungen?
Die sind abgeschlossen, ich habe wie vereinbart das Ausrüstungsmodul ausgebaut, und das Lager mit Tritium voll gefüllt.
Wasser, Lebensmittel und alle Dinge des Täglichen Bedarfs, sowie Ersatzteile und Betriebsstoffe wurden bis zum Optimum aufgefüllt und eingelagert.
Das Andocken für alle, ausgenommen Dezett, Cathrin und Dir ist ausgesetzt, es wurden mit meiner Ankunft hier in Toluku auch automatisch alle fremden Schiffe und Module auf Foden Orbital transferiert. Die Kosten habe ich mir erlaubt, von meinem Konto zu bestreiten.


Danke Betty, dann sind wir bereit?
Ja, ich habe einen Kurs errechnet, der uns direkt zu dem von Dir genannten System führt.
Gut, dann können wir starten.
Ich leite den Count...

Könnten wir noch etwas warten?
Cathrin hatte die Zentrale betreten, kam auf Kolumbus zu.
Was ist los, hast Du etwas vergessen?
Nein, aber ich habe mich mit Dezett unterhalten, und wir wollen auf Foden noch einen kleinen Einkaufsbummel machen. Sie will mir den Laden zeigen, wo sie den Birdmaster 307 gekauft hat.
Cathrin zwinkerte dabei, und lächelte verschmitzt.
Ahhh, Kolumbus lachte, na dann los mit Euch zwei, so lange können wir schon noch warten, ehe wir starten.
Danke, Cathrin lief schon zum Ausgang, warf ihm von dort noch ein Küsschen zu das er geschickt auffing.

Eine Stunde später waren Dezett und Cathrin unterwegs auf Foden, Kolumbus wollte noch einmal die eingelagerten Verbrauchsgüter durch sehen und ging hinunter in den Laderaum.
Eine Tonne Any Na Kaffee – gut, Fujin-Tee für Cathrin – 1 Tonne, gut.
Ein Container fränkische Schäuferle, check. Ein Container Schinken und Krakauer, check.
Eine Tonne Gewürze, Zucker und weitere Kochzutaten.

Dann stutzte er, ein Container Borkenhügelsteaks? Betty, wo kommt der her?
Ich konnte ihn günstig von einem reisenden Händler erstehen; ich glaube er hieß Michael; er meinte daß es sich dabei um eine sehr nahrhafte Delikatesse handelt.
Betty, hast Du eine Ahnung wie Borkenhügelsteaks schmecken?
Nein, ich habe keinen Geschmackssinn, aber wenn es Dir hilft, ich hatte den Inhalt überprüft und dabei festgestellt, daß es sich dabei um ein für Menschen absolut verträgliches Lebensmittel handelt, es enthält viele Vitamine, Mineralstoffe, essentielle Fettsäuren. Einhundert Gramm davon decken den halben Tagesbedarf eines ausgewachsenen Mannes.
Kolumbus lachte, danke Betty, trotzdem, das Zeug schmeckt für uns Menschen absolut gräßlich, darum glaube mir, niemand von uns drei wird davon auch nur einen Bissen wollen. Und ich bin auch sicher, niemand wird das Zeug von uns kaufen wollen. Es ist vollkommen nutzlos.
Soll ich den Container dann einfach abwerfen?
Nein, das wäre aktive Raumverschmutzung, wir stellen ihn ganz nach hinten und sehen später, was wir damit tun.
Verstanden, ich lasse ihn umsetzen.

Kolumbus setzte danach die Inspektion fort, er war gerade beim osmotischen Brauchwasseraufbereitungssystem, als er ein Geräusch hörte, das er bisher auf der Betty noch nie gehört hatte.
Ein schwaches klonk, pause, noch einmal klonk, und dann ein drittes mal kloooonk.
Betty?
Ja Kolumbus.
Hast Du das auch gehört?
Ja, meine Sensoren haben ein unbekanntes Geräusch aufgenommen.
Hast Du dafür eine Erklärung?
Nein, ein solches Geräusch wurde von mir noch nie erfasst.
Du weißt also nicht, was es bedeutet? Könnte das bedeuten, daß Du eine Beschädigung hast, die nicht erkannt wurde?
Nein, ich bin zu 100% einsatzfähig, mein Rumpf ist vollständig intakt, alle Systeme sind vollständig überprüft, es gibt nirgends auch nur den kleinsten Defekt.
Gut, dann sollten wir das ganze im Auge behalten, nur für den Fall daß es wieder auftritt.
Einverstanden, ich führe trotzdem eine erneute Analyse durch.
Gut, ich gehe noch die restlichen Lagerbestände durch und dann müssen wir nur noch auf die beiden anderen warten.

Nach zwei Stunden war Kolumbus fertig, alles war zu seiner Zufriedenheit, er ging zurück auf die Brücke. Kurz darauf kamen Dezett und Cathrin an Bord.

Betty, bist Du fertig mit der Analyse?
Ja, ich konnte keine Abweichung zu meiner letzten Analyse feststellen.
Nun gut, dann beginnen wir jetzt mit der Reise.
Einverstanden, ich leite die erste Sprungsequenz ein.
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#10

Oha "Kolumbus" kann wütend werden xd^^
:eekh:
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Fliegt alle sicher. o7
:up:
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