Kolumbus - Familiengeheimnisse

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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#31

Ankunft


Drei Schiffe kommen aus dem Sprung. Nach dem Sprungaustritt orientieren sie sich, das System bietet nicht viel, der Stern lädt zum auffüllen der Treibstofftanks ein.

Und als interessantestes Objekt findet sich ein Carrier.

Endlich, danach haben sie gesucht, schwer beunruhigt waren sie, als das Funksignal ausblieb, einzig die letzte berechnete Position blieb als Anhaltspunkt.
Nun bleibt eine Frage... Ist es auch der gesuchte Carrier?
Um das zu ergründen, steuern sie nach dem Tanken seine Position an.
Nahe genug, verlassen sie den Supercruice.
Ein Scan zeigt die Kennung, es ist die BETTY BOOP. Sie jubeln, endlich sind sie am Ziel.

Rasch nähern sie sich, fordern Landeerlaubnis.
Doch diese wird nicht erteilt.

Einer funkt den Carrier an.
Wir sind gekommen um unser Eigentum einzufordern, lasst uns landen.

Betty antwortet.
Achtung, Sie nähern sich Privateigentum. Eine Landeerlaubnis kann nicht erteilt werden, ehe der Eigentümer nicht anwesend ist. Bitte halten Sie so lange Abstand, bis dieser eintrifft.

Wir wollen nicht warten, wenn es nicht anders geht landen wir auch so.

Die Schiffe beschleunigen, fliegen näher an Betty heran.
Sie überlegt, ihre Abwehrgeschütze könnten das Problem lösen, aber so radikal will sie nicht vorgehen, ohne sich mit Kolumbus abgestimmt zu haben.
Dennoch kann sie die Schiffe auch nicht einfach andocken lassen, niemand ist an Bord, das könnte zu unangenehmen Fragen führen.

Sie fährt die Waffen aus.
Ein Warnschuss wird abgefeuert, so berechnet daß er den Schild des ersten Schiffes streift, sofort bricht der Schild zusammen.
Dies ist die letzte Warnung, sie können ohne die Erlaubnis des Besitzers nicht landen, warten Sie in mindestens 8 KM Entfernung oder sie werden zerstört.

Der Pilot des ersten Schiffes flucht über Funk, ruft etwas von wegen blöder Computer, dreht aber ab, die beiden anderen Schiffe folgen. Sie verweilen knapp hinter dem geforderten Mindestabstand.

Carrier und Schiffe beobachten sich, lauern aufeinander...
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#32

Suche


Kolumbus geht zu der Treppe, steigt nach Unten.
Dort angekommen sieht er sich um, der Treppenabgang liegt im vorderen Drittel eines langen Ganges der über die gesamte Länge des Schiffs führt. Zum Bug hin ist er wesentlich kürzer, als zum Heck. Über seine gesamte Länge führen unregelmäßig verteilt links und recht Schotten zu den Lagern und Maschinenräumen.

Wo fange ich an? Am besten mit den Lagern. Er geht zu dem ersten Schott auf der rechten Seite, öffnet die Tür.

In dem Raum sind Regale und Schränke, die meisten geschlossen, bei einigen stehen die Türen offen.
Auf den Regalen liegt beinahe nichts, nur einige Kleinteile, Schrauben und Muttern. Hier und da ein Werkzeug.
Schnell hat er sie alle abgesucht, wendet sich den Schränken zu, öffnet Türen, sieht alles durch, schließt die Türen wieder, bald hat er systematisch in jeden Schrank, jedes Fach und jede Schachtel
gesehen. Ergebnislos.
Der nächste Raum, und noch einer, dann ist er am Ende des Ganges, ein Schott führt in den spitzen Teil des Bugs, der direkt unter dem Cockpit liegt.
Mehrere Behälter stehen in dem kleinen dreieckigen Raum. Auch diese öffnet er, darin Kleidung, mehrere Pilotenanzüge und andere persönliche Sachen von Lara. Einen Moment schreckt er zurück, kann er...? Doch ja, er muss. Auch hegt er keine böse Absicht.
Beherzt nimmt er die erste Kiste in Angriff, nimmt jedes Teil vorsichtig heraus, tastet es ab, und legt es beiseite, bis die Kiste leer ist. Auch hier findet sich nichts, er räumt alles wieder zurück, schließt die Kiste und geht zur nächsten.
Eine Stunde später geht er den Korridor und die Räume in der anderen Richtung ab, die meisten Räume sind leer, nur vereinzelt finden sich uralte Konzentrate, die man sicher nicht mehr essen könnte.

Dann nach den Treppen durchsucht er die Maschinenräume.
Große versiegelte Maschinen sind sauber verteilt auf den Deckplatten verankert. Konsolen und Bildschirme sind an den Wänden verteilt. Kaum eine Ecke ist ungenutzt, nicht viele Möglichkeiten etwas zu verstauen oder zu verstecken.
Er kommt schneller voran, im hinteren Drittel sind nur noch die Triebwerke, beidseitig nehmen die gigantischen Maschinen beinahe den gesamten Raum ein, nur ein schmaler Gang mit Gitterboden führt entlang. Konsolen und Monitore sind seitlich aufgehängt. Kein Raum, etwas zu verstecken.
Trotzdem lässt er nichts aus, dann geht er auf der anderen Seite zurück gleich der nächste Raum enthält das Kraftwerk, als er eintritt, empfängt ihn rotes flackern, beinahe jeder Bildschirm, jede Lampe, Leuchte oder Anzeige blinkt rot. Kaum eine grüne oder gelbe Anzeige, der Notfallmodus ist daraus klar ersichtlich.
Vom Reaktor selbst kommt kaum ein Geräusch, nur ein leises Säuseln, wo sonst mächtig donnernd die Energie für das große Schiff generiert wird.
Auch in diesem Raum sucht er alles ab, findet jedoch nichts.

Am Ende kommt er wieder an der Treppe an, hier Unten ist also nichts.
Kolumbus betritt die erste Stufe der Treppe, stutzt, kurz verharrt er, dann geht er wieder hinunter, sieht hinter die Treppe. Tatsächlich ist sie nicht massiv, dahinter ist noch eine Nische. Das Licht des Korridors fällt nicht vollständig hinein, er beugt sich vor.
Das Licht seiner Helmlampe reißt im der hintersten Ecke eine kleine Kiste aus dem Dunkel.
Kolumbus muss sich bücken um sie zu erreichen, seine Hand fasst einen Griff an der Seite, er zieht sie aus der Nische.
Stellt sie auf die Treppe, ein Schloss ist nicht zu sehen, nur ein Klapphebel hält den Deckel.
Soll er gleich hinein sehen, oder die Anderen rufen? Die Neugierde siegt, er hebt den Verschluss an, öffnet den Deckel, hält vor Anspannung die Luft an, sieht hinein.
Darin ist... nur ein Schraubenschlüssel. Zischend lässt er die Luft heraus, atmet durch.
Gut daß er die Anderen nicht aufgeschreckt hat, für Nichts.

Er geht die Treppe hinauf. Zurück zur Zentrale, trifft dort Cathrin und Dezett.

Du hast ja lange gebraucht, meint Cathrin.
Da unten war ganz schön was abzusuchen, viele Schränke und die ganzen Nischen zwischen den Maschinen und Aggregaten. Und zuletzt fand ich noch eine Kiste versteckt unter der Treppe.

Und? Dezett sieht Kolumbus neugierig an, was war drin?
Nur ein Schraubenschlüssel. Habt ihr denn auch unter die Treppe geschaut?
Cathrin nickt, Dezett schüttelt den Kopf. Ich sehe schnell nach.
Sie läuft los, Cathrin und Kolumbus sehen ihr nach, Dezett verlässt die Zentrale, in dem Moment sieht Cathrin etwas, stutzt, richtet ihre Lampe auf den Teil der Rückwand, auf den sie aufmerksam geworden ist.

Das Licht fällt auf eine kleine Nische, darin ein Stofftier.
Was ist das? Sie sieht Kolumbus an. Ich weiß nicht, lass uns nach sehen.
Dezett kommt in dem Moment zurück. Da war nichts unter der Treppe, spricht sie aus, dann bemerkt sie, daß ihr gar nicht die Aufmerksamkeit gilt. Was habt ihr?
Da ist etwas in der kleinen Nische neben Dir. Cathrin leuchtet mit ihrer Lampe weiter darauf.
An der Wand? Was ist es?
Ein Stofftier, wir wollten es uns gerade näher ansehen.
Dezett dreht sich um sieht das Stofftier in der Nische, will danach greifen. Kolumbus stürmt vor hält sie zurück. Warte, durch die Kälte und Trockenheit ist es bestimmt hart und brüchig. Nicht anfassen.
Huh, Du meinst ich hätte es fast kaputt gemacht?
Kann sein, gehen wir kein Risiko ein. Fassen wir es nicht an, wenn wir es vermeiden können.
Alle drei treten näher, sehen in die Nische.

Darin sitzt ein Stoffbär, große Augen, abgerundete Ohren, die Pfoten rundlich, so daß das Stofftier niedlich und kinderfreundlich wirkte. Sein Fell blass, beinahe weiß, auf dem Bauch schwach erkennbar ein Bogen, matt, aufgestickt mit Fäden aus einem anderen Material als das Fell.

Nachdem sie es ausgiebig gemustert hatten, sprach Dezett. Davon stand nichts in Heinrich Barts Bericht, haben er und seine Kameraden den Bär übersehen?
Kolumbus überlegt, er hat geschrieben, daß sie sehr gründlich gesucht hätten, ich kann mir das eigentlich nicht vorstellen. Eventuell hat er es nach all den Jahren nur vergessen, oder er dachte, daß das nicht wichtig ist.
Und glaubst Du, sie haben nach gesehen, ob das Diadem in dem Bären ist? Cathrin sah Kolumbus an, sollen wir ihn öffnen um nach zu sehen?
Der sah zurück, ich weiß nicht, wenn wir ihn berühren, könnte das schon zu viel sein. Du hast doch den Scanner an deinem Anzug, kannst Du nicht den benutzen und nachsehen, ob sich etwas darin befindet?
Cathrin zieht das Scanwerkzeug aus dem Gürte ihres Artemis, versuchen wir es. Sie richtet den Scanner auf den Bären, aktiviert ihn. Unsichtbar emittiert der Scanner Energie, diese durchdringt den Bär wird von den verschiedenen Materialien absorbiert, zurück geworfen oder durchdringt diese.
Aus dem was die Detektoren wieder erreicht, generiert der eingebaute Rechner ein Ergebnis.

Nein, da ist nichts besonderes drin, sagt Cathrin, nachdem ihr das Ergebnis auf die Innenseite ihrer Helmscheibe projiziert wurde. Nur eine gleichmäßig verteilte Füllung, keine Einschlüsse.
Auch hinter dem Bär ist nichts. Ursprünglich muss er wohl eine rosa Farbe gehabt haben, in den Haaren des Fells finden sich entsprechende Farbpigmente. Und die Stickerei auf dem Bauch war auch mal farbig. Da wurden verschiedene niederwertige Metalle verarbeitet damit der Bogen in Rot, Gelb, Blau und Violett zu sehen war.

Ein Regenbogen. Kolumbus sprach es aus. Der Bogen auf dem Bauch zeigte einen Regenbogen. Das war... ist wohl ein Glücksbärchi.
Ein Glücksbärchi? Was ist das denn?
Das gab es in meiner alten Realität, Stoffbären in unterschiedlichen Farben, aber jeder hatte einen Regenbogen auf dem Bauch. Davon wurde sogar eine Zeichentrickserie und Filme gemacht.
Anscheinend ist hier zumindest auch das Stofftier entstanden.


Das muss aber lange her sein. Cathrin sah nachdenklich aus. Ich wüsste nicht, daß es das in meiner Kindheit gab.
Nun vielleicht war das zu Laras zeit so. Wieso sonst könnte sie so ein Stofftier haben.
Aber der Bär ist nicht, was wir suchen. Lassen wir ihn hier sitzen. Sicher hat Lara oder ihr Freund dort hin gesetzt, damit er dem Schiff Glück bringt.


Ja, Dezett stimmte zu, das kann nicht das Diadem sein, sie sah auf, das... ist es doch wirklich nicht?
Dezett schüttelt den Kopf, nein kann nicht sein, bestätigt sie sich selbst.
Nein, ich glaube auch nicht. Cathrin verneinte ebenfalls. Und selbst wenn wir es gefunden hätten. Wir wollten ja eh nichts mit nehmen.

Kolumbus wirft einen langen nachdenklichen Blick auf das Stofftier, dann reißt er sich los. Nein, das kann ich mir auch nicht denken.
Dann sind wir hier wohl fertig, wollen wir gehen?
Ja, das denke ich auch.
Ich ebenfalls.
Dann gehen wir, aber vorher sollten wir noch Abschied von Lara nehmen.

Alle drei drehten sich noch einmal zu Lara um, verbeugten sich stumm, drehten sich um und schritten aus dem Cockpit, gingen langsam zur Schleuse.

Auf dem Weg dorthin empfangen sie einen Funkspruch. Eine Stimme, die Kolumbus als eine der Ableger von Betty erkennt, spricht.

Achtung ich rufe Kolumbus, Dezett und Cathrin, höchste Eile ist geboten. Der Stern wird in kurzer Zeit zur Supernova. Wir müssen das System schnellstens verlassen.
Ich wiederhole. Achtung...
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#33

Flucht

Kolumbus sendet eine Bestätigung während sie mit größerer Eile zur Schleuse laufen.

Kolumbus spricht, wie viel Zeit bleibt uns?
Nach kurzer Zeit geht die Antwort ein. Vor kurzem sind sämtliche Sonden, die ich nahe dem Stern platziert hatte, ausgefallen. Der Stern wird zur Supernova. Es bleiben 38 Minuten, um das System zu verlassen.
Danke für die Warnung, wir sind auf dem Weg, Du kannst Dich in Sicherheit bringen.
Negativ, ich warte auf Euch, wir verlassen das System gemeinsam.
Gut, dann halte Dich bereit, wir kommen gleich.

Die Schleuse ist beinahe erreicht. Sie treten ein, Dezett schließt die innere Tür, Cathrin betätigt den Öffnungsmechanismus, die Atmosphäre wird abgesaugt, dann beginnt die äußere Türe sich zu öffnen.
Noch 35 Minuten...

Kolumbus, die Maschinenintelligenz meldet sich erneut, ich stelle zwischen Eurer Position und der T9 eine Ansammlung von Anomalien fest. Ich bin bewaffnet, soll ich eingreifen?
Negativ, die Anomalien sind harmlos, wir hatten bereits Kontakt und sie haben uns nie bedroht.
Verstanden, ich bleibe in Bereitschaft.
33 Minuten...

Die Schleuse ist offen, Dezett, Cathrin und zuletzt Kolumbus verlassen die Angels Cloud.
Sie schweben zur Fritz Zwicky, 4 Anomalien sind in der Nähe zu sehen. Als Kolumbus einige Meter von der Angels Cloud entfernt ist, nähern sie sich ihm.
Noch 32 Minuten...

Kolumbus? Die Maschinenintelligenz klingt besorgt.
Alles in Ordnung.
Die Gelb leuchtenden Energiebälle schweben bei Kolumbus, er fühlt... Besorgnis, Verlustangst, Unsicherheit... Er versucht sich vorzustellen daß an Bord der Angels Cloud alles unverändert ist.
Die Energiebälle werden dunkler. Ein weiteres Gefühl... Zufriedenheit...
30 Minuten...

Kolumbus ist unschlüssig, einen kurzen Moment, er kann sie doch nicht... dann...
In Gedanken stellt er sich vor wie der Stern explodiert, die Energie sich ausbreitet, alles vernichtet.
Davor sein Schiff wie es schneller als die Explosion entschwindet.... Entsetzen lähmt ihn fast...
Er reißt sich aus dem Gefühl, eine weitere Vorstellung... Energiebälle, die in sein Schiff eingelassen werden, darin mit aus dem System fliegen.... Er fühlt Unglauben... Hoffnung... Unsicherheit... dann... Zustimmung...
Die Energiebälle fliegen blau glühend in vier Richtungen weg.
Es bleiben 29 Minuten...

Kolumbus eilt den Beiden anderen hinterher. Sie treffen in der Schleuse zusammen.
Sie schließt sich, Atmosphäre strömt ein, Die Innenschleuse öffnet sich.
Alle drei werfen die Helme in die nächst Ecke, eilen durch den Hauptkorridor zur Brücke.
Kolumbus wirft sich in den Pilotensitz. Dezett und Cathrin besetzen die beiden anderen Stationen.
Das Schiff wird reaktiviert, alle Systeme hoch gefahren.
25 Minuten sind noch übrig...

Als das Schiff bereit ist, gibt Kolumbus das Zielsystem ein. Die Sprungmarkierung weist vom Hautstern weg, sehr gut. So können sie direkt in den Sprung gehen. Die Synchronisation mit dem anderen Schiff wird hergestellt. Dann. Wir müssen noch warten.
WAS? Dezett ist entsetzt.
Worauf? Cathrins Stimme klingt schrill, sie ist ebenfalls aufgeregt.
Wir sind fast weg, warum noch warten?
Die Energiebälle. Ich lasse sie nicht zurück.
Wie? Spinnst Du jetzt? Dezett springt auf. Die haben dich doch...
NEIN, Kolumbus schreit das Wort heraus. Ich bin vollkommen klar, sie haben hier keine Überlebenschance und das wisst Ihr. Eine Supernova zerstört hier alles, wenn sie im System bleiben, ist es aus.
Über den Dialog hinweg ist die Zeit auf 21 Minuten zusammen geschrumpft...

Ein Energieball erscheint in Orterreichweite, intensiv blau leuchtend eilt er auf die T9 zu.
Kolumbus greift zu den Kontrollen, der Schild fällt, die Frachtschleuse öffnet sich.
Die Maschinenintelligenz meldet sich. Die Zeit läuft ab. Warum senkst Du die Schilde und öffnest die Frachtluke?
Besteht Gefahr für Euch?

Nein, ich muss die Anomalien retten, darum habe ich die Schilde deaktiviert und die Luke geöffnet.
Gib mir Zeit, diese an Bord zu nehmen.

Einen kurzen Moment lang kommt keine Antwort. Für eine Computerintelligenz ist das bemerkenswert. Dann, verstanden. Der letztmögliche Zeitpunkt für eine Flucht ist in 12 Minuten.
Verstanden, gib Du den Zeitpunkt vor.
Ich stelle den Timer, Synchronisation ist aktiv, sobald dieser abgelaufen ist, beschleunigen beide Schiffe automatisch und gehen in den Sprung.
Gut.
11 Minuten sind noch übrig...

Der Energieball hat das Schiff beinahe erreicht, jetzt sind auf dem Schirm ringsum Signale zu erkennen.
Die Automatik registriert 28 Signale, alle eilen auf das Schiff zu.
Kolumbus aktiviert die Außenkamera, daneben auf einem anderen Bildschirm der Frachtraum.
10 Minuten...

Der erste Energieball passiert die Luke, gelangt durch die offene Schleuse in den Frachtraum, das intensive blau strahlende Leuchten verändert sich zu einem satten Gelb.
Weitere Energiebälle erreichen das Schiff, einer nach dem anderen gesellt sich zu dem ersten im Frachtraum.
8 Minuten...

Noch sind 15 Energiebälle außerhalb des Schiffes, reihen sich auf strömen einer nach dem anderen in das Schiff. Der Frachtraum leuchtet immer stärker in sattem Gelb.
10 Energiebälle müssen noch in das Schiff, 5 Minuten bleiben.

6 Energiebälle, dann vier, zwei, noch einer, 2 Minuten....

Der letzte schwebt durch die Luke. Kolumbus greift zur Steuerung, will gerade die Luke schließen, als noch ein Signal auf dem Schirm auftaucht, es eilt mit großer Geschwindigkeit zum Zentrum des Schirms. Er zögert, wartet, 1 Minute...

Die letzte Minute verrinnt Sekunde um Sekunde. Der Energieball nähert sich immer mehr, 48 Sekunden... 40 Sekunden... der hellblau leuchtende Energieball ist auf 300 Meter heran.
30 Sekunden, der Energieball ist zu schnell, bremst ab, doch es reicht nicht, er fliegt an der Schleuse vorbei, bremst weiter ab. 100 Meter, ist er wieder entfernt ehe er zum Stillstand kommt.
15 Sekunden... Der Bewegungsimpuls ist aufgezehrt, er nähert sich wieder. Erreicht die Schleuse.
5 Sekunden... Kolumbus schlägt auf den Schalter der Schleuse, mit einem entschlossenen Ruck schiebt die andere Hand den Schubhebel auf maximale Beschleunigung.
2 Sekunden... Die Synchronisation sorgt dafür daß die Viper gleichzeitig beschleunigt.
Kolumbus aktiviert den Schild, derweil steuert die Computerintelligenz beide Schiffe aus der Lagrangewolke. Schafft die notwendige Distanz für den Sprung. Endlose Sekunden vergehen, bis der Sprung eingeleitet werden kann.
Dann endlich beginnt der Countdown. 4. 3, 2, 1, 0...
Beide Schiffe entschwinden aus dem Normalraum, kurz bevor hinter ihnen das Inferno eintrifft.
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#34

Aufeinandertreffen


Die Alarich und Fritz Zwicky traten nahe dem Stern aus dem Sprung.
Beide Schiff orientieren sich, die Betty Boop wird angepeilt.
Sie beschleunigen, im Whitchspace kommt das Ziel rasch näher.
Der Austrittspunkt wird erreicht, beide Schiffe wechseln in den Normalraum.
Kolumbus orientiert sich, vor ihm auf dem Orterschirm ist die Betty, links neben ihm erkennt er die Viper. Und rechts voraus, drei weitere Ortersignale.
Das ist eigenartig, wendet er sich über Normalfunk an die Viper. Hat Betty noch mehr Schiffe ins all geschickt?
Mir ist nichts bekannt. Augenblick, ich empfange eine Codierte Nachricht.
Kurz darauf.
Kolumbus, die drei Schiffe sind jene Verfolger, die ihr vom Rumpf der Betty entfernt hattet. Sie haben Uns wieder gefunden. Betty hat sie auf Distanz gehalten. Was sollen wir tun?
Kolumbus überlegt.
Ich würde das gerne friedlich klären. Sie haben Dich noch nicht erfasst. Du bleibst zurück und wartest ab. Ich nähere mich an und dann versuche ich mich mit den Piloten zu einigen.

Er beschleunigt Richtung Betty. Die Viper bleibt zurück.

Kaum taucht die T9 in die Orterdistanz der drei Schiffe ein, beschleunigen diese ebenfalls, nicht jedoch Richtung Betty, sondern auf einen Punkt zwischen Kolumbus und der Betty.

Kolumbus trachtet danach den Punkt des Zusammentreffens innerhalb der Sicherheitszone des Carriers zu legen.
Er boostet, sobald der Kondensator wieder genug Energie bereit hält, boostet er wieder.

Alle Schiffe nähern sich einander an. Die drei Schiffe werden sichtbar.
Ein Funkspruch trifft ein. Ausgangspunkt ist eine der Anacondas.
Stoppen Sie sofort, und übergeben sie uns unser Eigentum.
Kurz darauf funkt auch Betty.
Achtung, ich dulde keine Übergriffe innerhalb meiner Sicherheitszone. Verhalten Sie sich friedlich, oder ich eröffne das Feuer.

Wir wollen unser Eigentum, diesmal entkommt Ihr uns nicht.
Verdammt, die Idioten würden doch nicht. Aber die Anacondas fuhren tatsächlich ihre Waffen aus.
Die Situation wurde immer gefährlicher.
Letzte Warnung, stoppen Sie ihre feindlichen Handlungen oder ich eröffne in 5 Sekunden das Feuer.
4 – 3 -

HAAALT
Kolumbus schrie es in den Funk. NIEMAND schießt, alle hören mir zu.
Gleichzeitig stoppt er die T9.
Betty, kein Feuer eröffnen, Waffen einfahren.
An die Piloten in den Anacondas. Hören sie zu, bitte fahren Sie die Waffen ein. Lassen Sie uns reden.
Wir wollen unser Eigentum. Geben sie das Diadem heraus, dann gibt es auch keinen Ärger.
Ich würde es Ihnen geben wenn ich es hätte.
Blödsinn, sie haben es. Warum sonst hätten sie nach der Angels Cloud suchen sollen.
Wir haben in dem Schiff nichts gefunden, und auch nichts von dort mit genommen.
Wir glauben Ihnen nicht. Sie MÜSSEN es haben.

Gut, wissen Sie was, wenn Sie mir nicht glauben, dann sehen Sie selbst nach.
Wir treffen uns alle auf der Betty, dann lasse ich sie an Bord und Sie können sich selbst überzeugen, daß wir nichts haben, das Ihnen gehört.
Ihr Carrier lässt uns nicht landen, und selbst wenn, woher sollen wir wissen, daß sie nicht schnell etwas ausladen?
Das lässt sich regeln. Passen Sie auf.
BETTY.

Ja Kolumbus.
Lass die drei Anacondas Landen, weise ihnen Landepads zu, die zusammen liegen.
Wenn sie gelandet sind schicke sie zu dem Landepad, das Du mir zuweist, sie können es dann beobachten, und erst dann lande ich.

Er wendet sich wieder an die drei Piloten der Anacondas. Haben Sie gehört, so können sie sicher sein, daß niemand heimlich das Schiff verlässt. Sind sie damit zufrieden?

Landen Sie auf der Betty. Wenn sie dort sind gehen sie zu dem Landedeck auf dem ich landen werde. Dann kommen Sie an Bord, sie könne das ganze Schiff absuchen niemand wird Sie daran hindern.

Eine längere Pause, dann... Einverstanden.

Die drei Anacondas erhalten Landeerlaubnis, sie fliegen zur Betty. Kolumbus steuert die T9 ebenfalls Richtung Betty, hält sich aber gut Sichtbar über den Landedecks.
Die Anacondas docken auf den Landepads, diese wurden nicht eingefahren. Aus jedem Schiff trat eine Person. Diese gingen zu einem hell erleuchteten Landedeck, stellten sich dort auf, so daß sie alles beobachten konnten.
Dann kam von Betty die Information, daß alles bereit war. Kolumbus steuerte das Landepad an.
Langsam senkte sich die T9 darauf, wurde verankert. Alle Systeme fuhren herunter, die Energieversorgung wurde von dem Carrier übernommen.
Kolumbus wandte sich an seine Begleiter.
Bleibt hier, tut nichts. Ich hole unsere Gäste ab. Dann ging er zur Personenschleuse, öffnete sie. Die drei Piloten kamen die Rampe herauf.
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#35

Supernova

Die letzten Atome fusionieren zu Eisen. Die Energieproduktion versiegt.
Das Gleichgewicht zwischen Gravitation und Strahlungsdruck... endet.
Außen ist davon noch nichts zu sehen, da die Photonen welche aktuell im Kern erzeugt wurden, noch einen langen Weg durch die verschiedenen Schichten aus Materie vor sich haben.
Im Augenblick aus dem Stern austretende Photonen haben bereit eine Reise von vielen tausend Jahren hinter sich ehe sie als sichtbares Licht und fühlbare Energie aus dem Stern hervor treten.

Innerer Stern..
Im Kern wird die vorhandene Materie schockartig unter dem Druck ihrer eigenen Gravitation komprimiert.
Jetzt fusioniert auch Eisen, nachdem durch die gigantische Zunahme von Druck und Gravitation genügend Energie zugeführt wird. In Bruchteilen von Sekunden entstehen schwerere Elemente, werden gigantische Mengen von Neutrinos frei gesetzt.
Unter normalen Bedingungen reagieren diese kaum mit Materie, jetzt wird jedoch eine Grenze überschritten, die Neutrinos kollidieren mit der Materie des Sterns, treiben diese auseinander, der Stern... Explodiert in einer gigantischen Supernova.
Energie, Strahlung und Materie werden ausgestoßen, verwüsten die Überreste des geschundenen Systems endgültig.
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#36

Schiffsinspektion


Die drei Piloten treten in die Schleuse der T9. Auf der Schwelle bleiben sie stehen.
Zwei Männer und eine Frau stehen in ihren geschlossenen schwarzen Anzügen da, die Visiere der Helme sind geschlossen, spiegeln. Kein Gesicht ist zu sehen, man weiß nicht wohin der Blick fällt. Kolumbus begrüßt sie.
Willkommen in der Fritz Zwicky, meine beiden Begleiterinnen erwarten Sie im Cockpit.
Keine Antwort, reglos stehen sie da. Kolumbus überlegt, soll er noch etwas sagen?
Er entscheidet sich, zu schweigen. Lange Sekunden stehen sie da, dann hebt die Frau ihre Hände zum Helm, nimmt ihn ab.

Ein hübsches Gesicht kommt zum Vorschein, braune Augen, Stupsnase, umrahmt von langen roten Haaren, die sie zu einem Knoten gebunden hat, so daß sie keine Probleme unter dem Helm verursachten.

Sie trat näher und sprach mich an.
Sie sind Kolumbus?
Ich nickte.
Sie haben uns nicht wenige Umstände gemacht, aber nun sind wir hier.
Ich schwieg, wartete auf das, was sie sagen wollte, sie sprach aber nicht sofort weiter. Ob sie überlegte, wie sie ihr anliegen vorbringen wollte, oder ob sie auf mehr von mir wartete, würde ich aber nie erfahren.
Einer ihrer Begleiter verlor die Geduld, sprang einen Schritt vor und schrie.
WO ist es, geben Sie unser Eigentum endlich frei.
Sie drehte sich um, brach ihr Schweigen gezwungener maßen.
GOTTFRIED REINHARD TREVIRANUS der siebenundzwanzigste, wir hatten das doch durch gesprochen. Nachdem Deine Methoden nicht zielführend waren, wollten wir es mit etwas mehr Vernunft angehen.
Boa, welche Stimmgewalt, dieses kleine Persönchen konnte sehr energisch werden, wie ich gerade mit erleben konnte. Alleine durch ihre Stimme schien sie um 10 cm zu wachsen.
Ihre beiden Begleiter dagegen schienen zu schrumpfen, nun – sie zogen eigentlich die Köpfe ein.

Beide standen betreten da, sprachen kein Wort.
HABT Ihr verstanden, ICH kläre das jetzt, Ihr beide wartet ab, und lernt.
Leises grummeliges Murmeln, kaum verständlich kam von den beiden, jahabenwirverdammichn...
Der Rest blieb unverständlich.

Die stimmgewaltige Frau drehte sich wieder zu mir um. Über Ihr zorniges Gesicht lief eine Welle der Veränderung, sanft wurde der Ausdruck, freundlich und schließlich schenkte sie mir ein Lächeln, das Eisasteroiden zum schmelzen hätte bringen können.

So, ich hoffe, wir können uns jetzt vernünftig unterhalten.
Gerne, sagte ich, würden Sie mir dafür bitte in die Zentrale folge.
Gerne, aber zuvor, um ein klein wenig Sicherheit zu gewinnen – können Sie mir versichern, daß niemand heimlich das Schiff verlässt, wenn wir die Schleuse verlassen?

Hmm, ich hätte einen Vorschlag, ich trat an die Schleuse, schloss sie. Dann deutete ich auf eine Konsole.
Wenn Sie möchten, können Sie hier einen Sperrcode eingeben. Die Schleuse lässt sich dann erst wieder nach dessen Eingabe öffnen.
Sie sah mich an. So viel Vertrauen wollen Sie mir geben?
Ja, ich möchte endlich reinen Tisch machen.
Nun denn, sie trat an die Konsole, ein paar Tastendrücke, eine rote Lampe leuchtete. Dann wollen wir in die Zentrale gehen.
Sie schritt selbstsicher voran, kannte sich mit dem Inneren einer T9 offensichtlich aus.
Ich folgte ihr, hinter mir trotteten ihre beiden Begleiter mit leichtem Abstand.

Kaum war die T9 verriegelt holte Betty über den am weitest entfernten Landeplatz die Viper herein.
Unbemerkt dockte sie an, ging unter Deck, eine Komplikation, die vermieden werden konnte, weniger.

In der Zentrale angekommen, hier standen wir nun.
Ich trat einen Schritt vor. Darf ich vorstellen, meine Frau Cathrin, meine Halbschwester Dezett.
Meinen Namen wissen sie bereits, und Sie sind?

Sie deutete hinter sich auf den Typ, der vorhin los geblafft hatte, nun dies ist mein Cousin Gottfried Reinhard Treviranus. Der Bruder seines Vaters...
Ihr Arm wanderte zu dem anderen Begleiter, der immer noch seinen Helm trug.
Hat einen Neffen, und er ist dessen Bruder, Alfonso Erich Trevinranus.
Und ich bin Elke Treviranus.


Nachdem wir nun einander vorgestellt haben, denke ich, können wir zu dem kommen, weswegen wir so viel auf uns genommen haben.

Ja, fiel ich ihr ins Wort, sie suchen das Gleißende Diadem der Sterne. Nur haben wir es nicht.

Nun sehen Sie, da sind wir uns nicht sicher, und wir möchten uns gerne sicher sein.
Und genau darum sind wir jetzt hier und reden miteinander. Wenn ich nicht irre, wollten sie genau deshalb das Schiff durchsuchen, Sie sind darin, wir sind alle hier versammelt, wegen mir können Sie beginnen.
Meine beiden Begleiter werden das Schiff durch suchen, und ich werde, wenn Sie verzeihen sie persönlich durchsuchen.
Warum sollten wir uns untersuchen lassen? Wir haben nichts getan und vor allem haben wir nichts gestohlen. Cathrin klang wütend.

Cathrin, bitte, Du weißt daß wir nichts zu verbergen haben.
Sie zischte, unglaublich daß ich dies von ihr zu hören bekam, dann. Nun gut, aber... Begeister bin ich nicht... Sie sah Elke an... wehe wenn Sie nicht nur nach dem Diadem suchen.

Ich war überrascht, war Cathrin eifersüchtig?
Elke sah lächelnd zurück. Keine Sorge, ich habe absolut kein Interesse an ihm. Sie hatte es also auch bemerkt.

Nun gut, dann sollten wir beginnen, am besten Durchsuchen sie zuerst mich, danach Cathrin und Dezett.
Okay, stellen Sie sich hier hin, Arme ausgestreckt, sie kam näher, tastete mich ab. Cathrin sah wütend zu.
Nachdem sie fertig war, sah sie Cathrin an. Mit einem Lächeln, das Eis zum schmelzen bringen könnte, sprach sie: Sehen Sie, alles gut, er ist noch in einem Stück.
Wollen wir dann?

Naaa guut, Cahtrin war immer noch sehr angespannt, stellte sich aber ebenso auf wie ich.
Kurze Zeit später war auch sie durchsucht.

Dezett kam an die Reihe, stellte sich auf.
Elke tastete sie ab, stockte erstaunt bei dem großen Holster, in dem Omilein steckte.
DAS ist aber eine große Wumme, boah. Sie zog sie aus dem Holster, ich wollte schon eingreifen, weil Dezett Niemanden ihre Waffe anfassen lies. Bisher war jede Person, die das versucht hatte, zu Boden gegangen. Verletzt...Mehr oder weniger... eher mehr wenn ich nach dachte...
Aber diesmal, Dezett sah Elke so seltsam an. Das ist Omilein, hörte ich sie sagen, meine liebste Knarre.
Eine tolle Knarre, Elke war eindeutig begeistert. Darüber sollen wir später reden. Sich steckte die Waffe wieder ins Holster, tastete Dezett zu Ende ab.

Sie haben tatsächlich nichts bei sich. Los ihr beiden, wolltet ihr nicht ein Schiff durchsuchen?
Ihre beiden Begleiter gingen los.
Elke sah zu, wie sie die Zentrale verließen, das Schott schloss sich. Sie sah mich wieder an.
Nun gut, jetzt können wir uns in Ruhe unterhalten.

Ja und zuerst will ich wissen, woher Sie wussten was wir vor hatten.
Wir haben mit niemandem gesprochen, nicht eine Person außerhalb dieses Raumes wusste von dem was wir planen. Also?

Elke zog einen Speicherstick aus ihrer Tasche, legte ihn auf den Tisch. Darauf ist die Erklärung.
Ich nahm ihn, sah ihn an, sah Elke an. Ist er sicher?
Keine Sorge, ich habe keine schädlichen Dateien darauf.
Nun gut, ich steckte ihn in den Port. Und jetzt?
Datei einsachtvier.
Ich rief die Datei auf, ein Bild wurde projiziert.
DAS ist das Foto, rief Dezett im selben Moment.

Sie kennen das Bild? Elke schien erstaunt.
Nun, eher das was davon übrig war, als wir es fanden.
Im Holo war der Bug einer Anaconda alter Bauart zu sehen, lackiert in himmelblau, weiß und gold.
Davor eine lächelnde Frau, eindeutig Lara.

Woher haben sie das?
Dazu muss ich etwas ausholen.
Dann tun Sie es.
Wollen wir das wirklich weiter im Stehen besprechen?
Sie hatte damit nicht unrecht, dies alles könnte etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, also gingen wir in den Konferenzraum neben der Zentrale, setzten uns. Den Stick hatte ich mit genommen und am Tisch wieder eingesteckt, vor uns schwebte das Foto.
Elke begann zu erzählen.
Nachdem vor etlichen Generationen das Gleißende Diadem der Sterne verloren ging, hat unsere Familie danach gesucht. Ein Mitglied hatte uns damals berichtet daß Lara das Diadem wohl nicht bei sich hatte, also suchten wir das ganze System ab, von dem sie gestartet ist.

Das... ganze System? Wie lange hat das gedauert?
Sehr lange. Und wir fanden nichts.
Also haben wir uns darauf konzentriert, diejenigen zu beobachten, welche damals dabei gewesen sind.

Nun, um es kurz zu machen, seit Generationen hatten wir immer ein Mitglied unserer Familie in die Dienste ihrer Familie gestellt. Dieses hätte uns informieren sollen, wenn eine Spur des Diadems auftauchen würde.

Und genau das ist passiert, als wir den Geheimen Raum im Keller fanden. Einer der Angestellten die ich zum Staubwischen dort hinein geschickt hatte, war ihr Familienmitglied, richtig?
Ja, und er fand dabei das Foto, daraufhin hat er uns alarmiert und wir haben Sie im Auge behalten.
Dummerweise hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht das Kommando, sonst wären wir anders vor gegangen, aber letztendlich hat es uns doch hier her gebracht.
Ja das hat es, nur das Diadem ist nicht hier, wir haben es nicht, und wir haben es auch nicht an Bord von Laras Schiff gefunden.

Nun Sie sagen, daß es nicht hier ist, aber woher wussten Sie überhaupt wohin sie fliegen mussten?
Ihr Vorfahre fand das Foto, aber dort war noch mehr, wir fanden einen Bericht den einer meiner Vorfahren, der die Reise von Lara begleitete, verfasst hat. Ich werde es ihnen zeigen.
Ich rief eine Kopie von Heinrich Barths Bericht auf, schob ihn zu Elke, diese begann zu lesen.

Dezett sprach Kolumbus leise an. Glaubst Du daß es klug ist, ihr das zu zeigen?
Ja, ich denke, daß wir nicht länger ein Geheimnis daraus machen sollten, an das Schiff kommen sie nicht mehr heran, es ist von der Supernova zerstört worden.

Elke sieht auf, zerstört? Supernova? Was sagen Sie da?
Sie hören wirklich gut. Ich wollte das eigentlich so vorsichtig wie möglich ansprechen... Aber, als sie uns vorhin im All trafen, kamen wir aus dem System, in dem sich Laras Schiff seit Jahrhunderten befand.
Doch wir entkamen gerade noch im letzten Moment, als wir von dort hierher zurück sprangen, starb dort gerade der Stern in einer Supernova.


Gibt es dafür einen Beweis?
Sie können gerne sämtliche Astrometrischen Daten zu dem System einsehen.
Ich rief die Systemdaten auf, schob alles zu ihr herüber, sie sah es durch.
Ihr Gesicht versteinerte. Sie haben Recht. Aber das...

Ich flüsterte.
Ja, das bedeutet, daß alles in dem System zerstört wurde, auch Laras Schiff.

Und damit alles, was sich an Bord befand. Elke sprach es aus. Immer leiser werdend.
Sie schwieg.

Ich schwieg ebenfalls, was hätte es in diesem Moment noch zu sagen gegeben.
Nach einem langen Moment setzte Elke an, wollte etwas sagen.

Gottfried Reinhard kam herein gestürmt, schrie laut.
Was verdammt noch mal habt Ihr da im Laderaum?
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#37

Zwischenspiel mit Anomalien


Ich erschrak, die Anomalien. Hätte ich meine Gäste warnen sollen, daß wir sie an Bord hatten?
Wie auch immer, dafür war es zu spät, sie hatten sie wohl gefunden.
Was konnte ich sagen? Die Wahrheit war ja selbst für mich kaum zu glauben.
Aber.. Warum nicht. Ich blieb am besten ehrlich.
Das sind meine Gäste, ich habe sie im letzten Moment aus dem sterbenden System gerettet.
Gäste? Sie nennen das Gäste?

Er war offensichtlich in Panik, wie konnte ich ihn nur beruhigen.
Sie müssen sich keine Sorgen machen, wir hatten in dem System mit ihnen zu tun, und sie haben uns nie angegriffen. Sie sind lediglich neugierig und wollen leben, genau wie Sie und ich.

Nichts tun sagen Sie? Alfie ist in den Laderaum hinein, dann blieb er einfach stehen und hat angefangen zu singen, ich bekomme ihn auch nicht mehr aus dem Laderaum heraus.
Wir müssen ihn retten.


Also das interessiert mich jetzt auch. Elke stand auf. Sie sagen es ist sicher?
Ja, sie haben uns wie gesagt nie bedroht oder angegriffen.
Und warum hat es Alfie dann erwischt? Die Frage war berechtigt.
Ich weiß das klingt für jemanden, der noch nicht mit ihnen zu tun hatte, verrückt, aber sie kommunizieren mittels Gefühlen. Und wenn man da nicht aufpasst, kann es einen überwältigen.

Ja, sie haben Macht über Schwachköpfe, flüsterte Dezett im Hintergrund, Cathrin knuffte sie in die Seite. Psst.
Aber ich denke wir sollten nicht soviel diskutieren, gehen wir am besten zum Laderaum und sehen zu, daß wir ihren Begleiter dort raus bekommen. Ich hoffte, daß ich damit den Peinlichen Beitrag von Dezett überspielen konnte.
Es klappte, Elke nickte, ich war mir nicht sicher ob sie das nicht gehört hatte, ober ob sie es einfach überhörte.
Sie lief los, Richtung Laderaum, wir folgten ihr.

Noch auf dem Weg zum Laderaum kam uns ein wunderbarer Bariton entgegen.
Er hat sie oft angerufen und gesagt...
Alfonso hatte die ganze Zeit noch nicht gesprochen, daß er so eine schöne Stimme hatte...

Am Luk zum Laderaum hielten wir an, es stand weit offen und inmitten der durch den Raum schwebenden Anomalien kniete Alfie auf dem Boden und sang mit dieser wunderbaren Stimme.
Engel gibt es wirklich...

Seht ihr, sprach Gottfried dazwischen, er ist von den Dingern total überwältigt.
Ja, es hat ihn voll erwischt, Dezett sah unverwandt zu Alfie hinüber, aber er singt so toll, sollen wir noch etwas warten?
DEZETT, Du siehst doch, daß Gottfried sich sorgt, wir müssen ihn da raus holen.

Na gut, ich geh ja schon, Dezett betrat den Raum, ich folgte ihr direkt auf dem Fuß.
Innen... Musste ich einen Moment inne halten, beinahe hätte ich mit gesungen, Dezett stockte auch kurz im Schritt, dann hatten wir uns wieder unter Kontrolle und gingen zu Alfie hinüber, griffen ihn beide unter die Arme, hoben ihn auf die Füße.
In dem Moment bekam ich von den Anomalien ein Gefühl des Unbehagens übermittelt, es war so als würde die Luft zu dick und falsch schmecken. Daraus schloss ich, daß sie sich hier im Laderaum nicht wirklich wohl fühlten, dagegen würde sich aber etwas tun lassen.
So versuchte ich, den Anomalien zu vermitteln, daß ich ihnen eine bessere Umgebung schaffen wollte. Kurz darauf fühlte ich mich erleichtert.

Schritt für Schritt ging es jetzt hinaus, kaum hatten wir den Raum verlassen, hörte er auf zu singen.

Was... Wo... was ist passiert?
Gottfried sprang dazu, stieß uns beiseite, nahm ihn in den Arm.
Alles ist gut, es ist vorbei. Du bist in Sicherheit. Dabei streichelte er ihm zärtlich über das Haar.

Ohhhh, Dezett machte große Augen, sooo ist das alsooo...

Elke trat zu uns. Ja die beiden sind ein Paar. Darum war Gottfried auch so aufgeregt, ich hoffe, daß sie das verstehen können.
Ich blickte zu Dezett, in Erwartung einer scharfen Bemerkung wollte ich vorbeugen, aber.
Dezett lächelte, blickte die beiden nur an und sprach nicht ein Wort.
So sensibel hatte ich sie gar nicht in Erinnerung.
Aber gut, ich beließ es dabei, lieber keine schlafenden Omis wecken, dachte ich.

Sind die beiden nicht verwandt? Cathrin sprach da etwas an, an das noch keiner gedacht hatte.
Elke lachte leise, ja, aber eben sehr weitläufig, und seien wir mal ehrlich, Kinder können sie ja keine bekommen, also...
Was soll´s, Cathrin sprach die finalen Worte.
Ok, ich übernahm wieder, wollen wir zurück in den Besprechungsraum?
Gerne aber vorher? Elke sah mich an, Sie haben diese... Anomalien, half ich aus.
Diese Anomalien aus dem System mit Laras Schiff gerettet, ja?
Genau, so ist es, ich wollte sie dort nicht umkommen lassen.
Gut, aber wenn das gewöhnliche Anomalien wären, würden die doch nicht das Lied kennen. Oder hat Alfie das von sich aus gesungen?

Nein, das ist tatsächlich ein etwas rätselhafter Punkt. Sehen Sie, wir können nicht wirklich mit den Anomalien kommunizieren, sie drücken sich eher durch Gefühle aus. Aber aus irgend einem Grund, sind sie mit Lara und ihrem Schicksal verbunden.
Ich kann nur Vermutungen anstellen, anhand dem Reisebericht meines Vorfahren.
Sie hatten ihn glaube ich, noch nicht zu ende gelesen, oder?


Nein, Elke schüttelte den Kopf.

Dann sollten Sie das jetzt tun, die Informationen darin werden weiter helfen, danach kann ich Ihnen meine Vermutung näher bringen.
Und ich denke, Ihre beiden Begleiter sollten es ebenfalls lesen.

Oder, ich wandte mich an die beiden Herren, müssen sie noch weiter suchen? Sind sie mit dem Schiff noch nicht durch?
Gottfried hielt Alfonso immer noch im Arm, sah mich aber an und antwortete. Nein, wir sind mit der Durchsuchung fertig, der Laderaum war tatsächlich der Letzte Ort, den wir noch absuchen wollten.
Möchten Sie darin noch weiter suchen? Nein, danke, es war ja gut zu erkennen, daß da nur diese Dinger drin sind.
Nun denn, gehen wir doch bitte alle nach Oben, Ihr Freund kann dann gerne auch etwas erfrischendes zu Trinken bekommen, damit er sein Erlebnis besser verarbeiten kann.

Danke.... glaube ich.

Gut, gehen wir.
Auf dem Weg nach Oben trat Elke zu mir und Dezett. Ihre beiden Begleiter liefen arm in Arm etwas weiter hinten. Mit leiser Stimme sprach sie:
Sie kamen mit den Anomalien in dem Raum ja recht gut klar, anscheinend haben sie tatsächlich nur macht über Schwachköpfe. Sie zwinkerte Dezett zu, lächelte kurz und fiel wieder etwas zurück.
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#38

Umsiedlung


Auf dem Weg nach oben fragte mich Elke. Wie soll es jetzt weiter gehen?

Wenn es nach mir geht, sollten wir die ganze Sache endgültig aus der Welt schaffen.
Haben sie eigentlich den Reisebericht meines Vorfahren zu Ende gelesen?

Nein, durch die ganzen Ereignisse kam ich damit nicht recht voran.

Dann sollten sie das jetzt tun, und ihre beiden Begleiter auch. Danach erzähle ich Ihnen auch, was wir heraus gefunden haben.

Elke sah zu den beiden anderen. Ist das okay für Euch?
Ja. Ja.
Dann machen wir das so.
Freut mich, und wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gerne das Schiff nach unten in den Hangar bringen und die Anomalien in eines der größeren Lager umsiedeln, dort kann ich auch die Umweltkontrollen so einstellen, daß die Umgebung der in der Lagrangewolke gleich kommt.
Sie müssten mir dafür allerdings die Schleuse entsperren. Da Sie inzwischen wissen, daß wir das Diadem nicht haben, spricht doch nichts dagegen, oder?


Elke sah mich an, dachte kurz nach. Stimmt, die Schleuse habe ich mit dem Code 1234 gesichert.
1234? Ich war ungläubig. Echt jetzt?
Ja, echt, sie lachte, wären Sie denn drauf gekommen?
Ich dachte kurz nach, lachte auch, nein, wäre ich nicht.
Sehen Sie.

Ich gehe dann mal, mich um die Anomalien kümmern.
Dezett stand auf, wenn es Dir recht ist komme ich mit.

Ich sah wieder zu Elke, die nickte, nur zu.
Cathrin dagegen wollte bleiben, also gingen wir zwei nach unten..
Im Hangar ging ich rasch in einen daneben gelegenen Raum, sprach dort Betty an.
BETTY du hast ja bestimmt schon alles an Daten aus der Fritz Zwicky übernommen. Kannst Du in einem der Lagerräume eine Atmosphäre schaffen, die der in der Lagrangewolke gleicht, aus der die Anomalien stammen?
Natürlich, ich bereite gleich den Lagerraum direkt unter dem Schiff vor, sie können dann direkt dorthin überwechseln.

Wie lange wirst Du dafür brauchen? In 10 Minuten ist alles vorbereitet.
Gut das warten wir ab und siedeln die Anomalien dann gleich um.
Für den Wechsel würde ich den Hangar auch gleich mit der Atmosphäre fluten, ihr solltet Eure Raumanzüge anlegen.
Machen wir. Dezett und ich holten unsere Anzüge aus der T9, legten sie an, bis wir fertig waren, hatte Betty ihre Vorbereitungen ebenfalls abgeschlossen.
Ich öffnete die große Ladeluke an der T9, die Anomalien konnten heraus, flogen eine nach der anderen durch den Hangar in den Laderaum.
Nachdem die letzte in den großen Laderaum geflogen war, schlossen wir alle Luken, Betty pumpte das Gasgemisch ab und ersetzte es durch die normale Bordatmosphäre.

Das wars, wir können zurück. Dezett wollte schon los, aber ich hielt sie noch zurück.
Ich möchte noch sehen, ob die Anomalien zufrieden sind, gehen wir auch in den Laderaum.
Na gut, schauen wir noch nach dem Rechten.

Wir betraten den Laderaum, den BETTY für die Anomalien aufbereitet hatte. Grüne Gasschwaden zogen durch den Raum, die Atmosphäre simulierte die Bedingungen in der Lagrangewolke beinahe perfekt, selbst die Sichtweite war innerhalb des eingeschränkten Raumes so begrenzt, daß man nicht mehr alle Anomalien sah.
Dennoch waren einige dabei, durch den Raum zu schweben. Sie tanzten umeinander flogen über uns hinweg, tauchten in die Nebelschwaden ein, verschwanden und tauchten wieder auf.

Eine kleine Weile bewunderten wir den Tanz der Anomalien, dann dachte ich, wäre es Zeit zu den anderen zurück zu kehren.
Doch gerade als ich mit Dezett auf den Ausgang zu ging, kamen zwei Anomalien auf uns zu.
Neugierig blieb ich stehen, Dezett ebenfalls, was meinst Du wollen die?
Keine Ahnung warten wir ab.
Sie kamen näher und völlig unvermittelt bekam ich großen Hunger. Mein Magen knurrte.
Dezett sprach mich an, sag mal wollen wir nicht gehen und etwas essen, ich bin so was von hungrig...
Du auch? Das ist es, rief ich, die Anomalien brauchen etwas zu Essen.
Du könntest Recht haben ja, Dezett war ebenso erstaunt wie begeistert.
Aber was?
Ja gute Frage,was essen die überhaupt?
Betty, hast Du eine Ahnung, was die Anomalien essen könnten?
Ich bedaure, dafür fehlen Daten, ich schlage vor, Du zeigst ihnen die Vorräte, wenn sie davon etwas gebrauchen können, werden sie es Dich sicher spüren lassen.

Gute Idee, Betty. Ich sah die beiden Anomalien an, versuchte mir vorzustellen, daß ich ihnen etwas zeigen wollte, wovon sie wählen könnten.
Ganz unvermittelt schwebten sie auf die Schleuse zu, von der aus es zu dem Vorratslager ging.
Die lernen schnell, vermute ich. Dezett eilte ihnen nach.
Ich lief auch los.
Wir wechselten mit den beiden Anomalien in den Lagerraum.
Dort schwebten sie sofort auf den ersten Container zu.
Anhand der Kennung stellte ich fest, daß darin mein geliebter Kaffee lagerte.
Ob sie den mochten? Ich holte eine Probe heraus, zeigte sie den Anomalien, aber die schwebten gleich zum nächsten Container.
Fujin Tee, das Lieblingsgetränk von Cathrin – Aber auch nicht das richtige, der nächste Container enthielt verschiedene Alkoholika, auch ein Fehlschlag.
Es ging von Container zu Container, nichts passte.
Weiter hinten lagerten meine Spezialitäten aus der Erdregion Franken. Ich fürchtete bereits um meinen geliebten Schinken, aber nein, auch der war nicht richtig.
Rouladen, gefüllt... Oh nein, aber auch die verschmähten sie.
Die nächsten Container, Schokolade, Gummibärchen, Lakritze, alles nichts.
Danach die Behälter mit Gewürzen, Salz, Pfeffer, Knoblauch, Zwiebeln, verschiedene Gemüse. Nichts passte.
Dann auf einmal beschleunigten die Anomalien, flogen in großer Eile auf einen ganz weit hinten stehenden Container zu. Vor ihm tanzten sie auf und ab.
Ich eilte ihnen nach, Dezett folgte.
Dann sah ich die Kennung des Containers, konnte das sein? Dezett las ebenfalls, was der Inhalt war, ich hörte sie kurz würgen.
Dann, was konnten wir schon verlieren, holte ich eine Packung aus dem Container, öffnete Sie und legte sie vor die Anomalien.
Diese stürzten sich darauf, sanken darauf, rollten über die Proben hinweg.
Zurück blieb etwas grauer Staub, ein Gefühl von Sättigung machte sich in mir breit.
Das ist es, rief ich Dezett zu, los hilf mir, wir müssen genug von dem Zeug rüber schaffen, für die anderen.

Wir entnahmen so viele Packungen, wie wir tragen konnten, eilten zurück in den Raum der Anomalien, packten aus, verteilten auf dem Boden und konnten beobachten wie nach und nach jede Anomalie sich ihren Teil holte.

Ein Glück, daß wir das Zeug nicht über Bord geworfen haben, sagte Dezett.
Ja, ein echtes Glück, sagte ich.
BETTY, kannst Du den Container hier rüber schaffen und für eine Zuteilung sorgen wenn die Anomalien etwas davon brauchen?
Das ist kein Problem, Kolumbus.
Danke. Und wir müssen heraus finden, wie lange wir mit den BORKENHÜGELSTEAKS aus kommen, Betty.
Verstanden, ich werde anhand dem Verbrauch eine Prognose erstellen, sobald ich mehr Daten habe.

Dann wäre auch das geklärt, wir haben schon ziemlich viel Zeit hier zu gebracht, gehen wir wieder nach Oben.
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#39

Aussprache


In dem Besprechungsraum zurück, stellte ich fest, daß unsere Gäste wohl das Dokument zu ende gelesen hatten.
Tut mir leid, daß es jetzt doch etwas länger gedauert hat.
Haben Sie den Reisebericht von Heinrich Barth gelesen?

Ja. Elke sprach wieder für die beiden anderen. Und sie sagen, das Dokument lag seit dem Ableben ihres Ahnen in dem Geheimraum im Keller, ohne daß Ihre Familie davon wusste.
So ist es, meine Halbschwester hat den Zugang nur zufällig gefunden.

Mag sein, aber die Geschichte klingt total falsch, das wurde uns ganz anders erzählt, Alfie sprach sehr bedächtig, bei Uns ist es so, daß Lara das Diadem einfach mit genommen hat, obwohl wir sie darum gebeten hatten, es zurück zu geben.
Hm, ich kann Ihnen nicht sagen, ob Ihre Version stimmt, oder unsere, ob beide falsch sind, oder überhaupt eine Version richtig ist. Nach all der Zeit mag sich an den Geschichten vieles verändert haben. Denken Sie nur an die Legende, wie sie heute unter den Explorern erzählt wird.
Doch wir können hier und jetzt auf dem aufbauen, was wir wissen, und die Differenzen ausräumen.


Am besten fängt Dezett nun an und erzählt Ihnen wie sie den Raum fand.
Gerne. Elke sah gespannt zu Dezett.
Diese dachte kurz nach, dann begann sie zu berichten.
Wie von mir gehofft, ließ sie alles aus, was die Familienregeln anging.
Ihre Ausführungen dauerten auch nicht sehr lange.

Danach erzählte ich von unserer Reise.
Ich war gerade an dem Punkt angelangt, als wir endlich Laras Schiff gefunden hatten, als ich unterbrochen wurde.
Gottfried war aufgesprungen und rief. Das System, sie müssen uns die Koordinaten geben, dann fliegen wir sofort dorthin.

Das geht nicht, Sie würden in den sicheren Tod springen.

Aber, das Schiff, es ist dort, und damit auch das Diadem...
Es tut mir leid, aber, ich habe doch gerade von der Supernova erzählt, wir kamen dort gerade noch im letzten Moment weg... es gibt dort kein Schiff mehr und wenn das Diadem an Bord war, so ist es nun ebenfalls...
Ich verstummte.

Gottfried, Alfie sahen so traurig aus, ihre Augen schimmerten feucht.
Das... Diadem... ist... zerstört...?
Sofern es an Bord war, ja.

Aber, woher sollen wir wissen ob die Supernova tatsächlich...?
Ich habe die Astrometrischen Daten gesehen, er sagt die Wahrheit. Meldete sich Elke zu Wort.

Darf ich diese Daten einsehen? Alfie war vorgetreten, sah mich bittend an. Ich habe mich früher mit Astrophysik beschäftigt.
Von meiner Seite spricht nichts dagegen, sie können die Daten gerne einsehen. Ich deutete auf das Terminal.
Er ging hinüber, die Daten wurden aufgerufen und angezeigt.
Mehrere Minuten später sahen wir, wie ihm Tränen die Wangen herunter liefen. Seine Hände hielten sich an der Konsole fest, ein trauriges Schluchzen entrang sich seiner Kehle, das zeitgleich seinen Körper erschütterte.
Ruhe...
Danach drehte er sich um. Es ist wahr, das System ist vernichtet und damit alles darin. Auch...
das Schiff und..

Er schwieg.

Gottfried erhob sich, nahm ihn in den Arm, führte ihn zu seinem Platz, setzte sich neben ihn.
Damit ist jede Hoffnung dahin...

Moment. Dezett fiel ihm ins Wort, das steht noch nicht fest, unser Vorfahr hat mit seinen Kollegen das Schiff durchsucht und nichts gefunden, wir haben ebenfalls alles auf den Kopf gestellt und niemand hat ein Diadem gefunden. Es KANN nicht an Bord gewesen sein.

Wir haben zu Hause alles abgesucht, jede der beteiligten Familien wurde über Generationen überwacht, so wie auch Ihre. Nie gab es einen Hinweis oder eine Spur, bis auf ihre Entdeckung. Wenn das Diadem dort wäre, hätten wir es gefunden.

Na gut, wie wäre es denn, wenn Sie uns endlich sagen, wie es aussieht. Dann würden wir ihnen endgültig bestätigen können, daß es nicht an Bord war.

Das ist geheim und darf nur Familienangehörigen enthüllt werden.

Ja, aber Sie sagen, das Diadem ist vernichtet, ich meine, es könnte noch existieren. Wenn Sie uns nicht sagen wie es aussieht, bekommen wir keine Klarheit.
Stimmt, aber es ist geheim und darf nur Familienangehörigen enthüllt werden.
Das löst das Problem nicht.
Aber es ist geheim.
Und Wir erlange keine Gewissheit.
Trotzdem ist es geheim.

Dezett und Gottfried lieferten sich ein Wortgefecht, bei dem sie sich im Kreis drehten, zudem konnte ich deutlich erkennen, daß mein Schwesterchen sich dabei immer mehr aufregte, ihre linke Hand zitterte und zuckte verdächtig vor dem Holster von Omilein, ich sollte wohl besser einschreiten, ehe sie die Kontrolle verlor.

Stopp ihr beiden. Ich sprach ziemlich laut, um ihren Disput zu durchbrechen, alle sahen mich an.
Da ich nun die volle Aufmerksamkeit habe, lässt sich das Problem nicht irgendwie lösen?
Ich sah Elke direkt an, sie war von dem ganzen Haufen noch die vernünftigste.
Können Sie nicht irgendwie eine Ausnahme machen, uns sozusagen für das Geheimnis würdig sprechen?

Elke dachte nach, Alfie und Gottfried sahen sie ebenso gespannt an wie ich. Dezett hatte sich wieder im Griff, ihre Hände hingen völlig entspannt herab. Man konnte in der Stille hören, wie wir Atem holten.

Dann sah sie auf.
Es gibt eine Möglichkeit.
Und welche? Dezett war erneut total aufgeregt, hatte die Frage laut heraus gestoßen.
Sie müssen die geheimen Rituale ausführen, den geheimen Schwur schwören und die geheime Brauselimo trinken.
Dezett klappte die Kinnlade herunter.
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Re: Kolumbus - Familiengeheimnisse

#40

Die Rituale



Zwei Stunden später fanden wir uns alle in einem großen Freizeitraum mit freier Fläche ein.
Elke war in ihr Schiff zurück um; wie sie sagte; die notwendigen Dinge zu holen.
Auf einen Tisch hatte sie eine große Tasche gestellt, nun stellten wir uns auf ihr Geheiß alle im Kreis auf. Sie begann.

Als erstes, deklamierte Elke, muss der Familientanz getanzt werden, dies muss auf dem ehrwürdigen Boden unserer Heimat geschehen.
Äh, aber wir sind doch zehntausende Lichtjahre von ihrer Heimat entfernt, voll ungläubigem Klang stellte Dezett diese Tatsache in den Raum.

Elke sah sie fest an. Alles fügt sich, bitte unterbrich mich nicht wieder.

Als erstes, wiederholte sie, muss der Familientanz getanzt werden, dies muss auf dem ehrwürdigen Boden unserer Heimat geschehen. Und sie zog ein Gefäß heraus, öffnete es, griff hinein und sprach.

Heilige Erde, gesammelt auf der Heimat.
Sie zog die Hand heraus, trockene Erde darin diese verstreute sie dünn auf dem Boden.

Durch die Vereinigung mit unserer geheiligten Erde ist dieser Boden nun ein Teil der Heimat. Mögen sich alle aufstellen zum Familientanz, wie er seit Generationen überliefert ist, bis zurück zur Urheimat Erde.

Und wir stellten uns auf, abwechselnd einer von Uns und einer der anderen.
Elke spielte eine mir unbekannte Musik ab, dann begannen wir.
Es war ein komischer Tanz, zuerst machten wir einen Sprung nach rechts, dann ein Ausfallschritt nach links. Wir griffen an unsere Hüften und liesen sie gegen den Uhrzeigersinn kreisen.
Dies wiederholten wir etliche male, bis wir es wohl zu Elkes Zufriedenheit getanzt hatten.

Nun, um die Verbundenheit mit der Familie zu bekunden, sprechen wir den uralten Schwur, dessen Worte von den Vorfahren stammen und uns leiten, so lange wir zurück denken können.

Alfonso sprach uns die Worte vor, wir sprachen sie nach.

Solche sechs wie wir fünf, gibt es keine vier, weil wir drei die zwei einzigen sind.

Ich sprach sie einfach nach, trotz daß es der größte Unsinn war, Cathrin gelang es ebenfalls, nur Dezett hatte dabei Mühe gehabt, nicht laut los zu lachen.
Aber am Ende hatten wir auch diese Hürde genommen.

Anschließend sammelte Elke jedes Staubkorn der Erde auf, dessen sie habhaft werden konnte.
Für das letzte Ritual können wir zurück in den Konferenzraum.
Na dann, gehen wir.
Dort angekommen setzten wir uns hin, Elke entnahm ihrem Gepäck 6 kleine Flaschen mit einem halbtransparenten grünen Inhalt.
Feierlich sprach sie, während sie jedem von uns eine Flasche hin stellte, Als letztes trinken wir die geheime Brauselimo, deren Rezept wir von unseren Vorfahren erhielten und deren Pflanze auf unserer Heimat gedeiht.
Fertig mit ihrer Ansprache setzte sie sich auf ihren Platz, stellte die letzte Flasche vor sich ab, sah auf, nahm die Flasche, öffnete sie und sagte, bitte nehmen sie ihre Brauselimo und öffnen sie.
Wir öffneten jeder die kleine Flasche, ein leichtes Zischen ließ etwas Kohlensäure erahnen, ein leicht fruchtiger, süßlicher Duft stieg mir in die Nase und regte eine Erinnerung. Aber woran?
Ich konnte den Gedanken nicht weiter verfolgen, denn Elke sprach PROST hob die Flasche an und trank, wir taten es ihr gleich.
In meinem Mund entfaltete sich ein Geschmack, bei dem ich mich an einen Spaziergang in einem Wald kurz nach einem erfrischenden Frühlingsschauer erinnert fühlte.
Ich kannte den Geschmack, es war... WALDMEISTER. Aber dies wusste ich aus meiner alten Realität. Als Kind hatte ich diese Limo geliebt. Schon ewig lang hatte ich keine mehr getrunken. Und ich musste beinahe ans andere Ende der Galaxis reisen um zu entdecken, daß es das hier auch gab.
In meinem Kopf kreiste ein Gedanke. Konnte ich es wagen, nachzufragen ob ich von der Limo ein paar Tonnen kaufen könne?
Doch Elke setzte gerade ihre leere Flasche ab, sah uns mit glücklichen Augen an und sprach.
Nun sind sie mit unserer Familie verbunden.
Jetzt können wir ihnen enthüllen, wie das Gleißende Diadem der Sterne aussieht.
Ich verschob den Gedanken an einen Handel auf später, das hier war viel spannender.

Elke zog erneut den Speicherstick heraus, legte ihn auf den Tisch.
Bitte rufen Sie die Datei Neunachtzwei auf.
Ich nahm den Stick, schob ihn in den Port und rief die entsprechende Datei auf.
Doch statt einem Bild sah ich vor mir PASSWORT EINGEBEN:
Ich versuchte es spontan mit 1234
Statt eines Fehlers wurde das Bild aufgebaut. Cathrin sprang mit einem Aufschrei auf.
Mir gefror das Lächeln ein und Dezett rief laut:

DAS GIBTS NICHT, DAS IST DAS GLÜCKSBÄRCHI!
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