KOLUMBUS - Finale

Für die Logbucheinträge unserer Pilotinnen und Piloten
Benutzeravatar
KOLUMBUS
Moderator
Beiträge: 1449
Registriert: Do 21. Jul 2022, 19:22
Hat sich bedankt: 2330 Mal
Danksagung erhalten: 2541 Mal

Re: KOLUMBUS - Finale

#11

Geschichte 7


Die nächsten Tage vergingen rasch, erst wurde ich von Dr. Johnson gründlichst untersucht, dann bekam ich weitere Schulungen zum Raumanzug, Verhalten in Schwerelosigkeit, und so weiter.

Pete brachte mir einen Datenträger der alles wissenswerte über die Phoenix enthielt, Baupläne, Aufteilung der Kabinen, Bedienungsanleitungen der technischen Einrichtungen, darunter auch die Bordküche, Lebenserhaltung und so weiter. In jeder freien Minute studierte ich alles darüber.

So oft es ging, nahm er mich auch mit in den Simulator, jetzt durfte ich unter seiner Aufsicht auch verschiedene Funktionen wie etwa die interne Kommunikation übernehmen. Je mehr ich mich hier einarbeitete, desto leichter verstand ich auch andere Technische Funktionen.

Dank eines Softwarepaketes, bestehend aus Editor, Parser, Compiler und Simulator, den ich auf dem Datenträger entdeckte, schaffte es sogar, einfache, funktionierende Programme für den Bordcomputer zu schreiben.
Ich konnte die natürlich nicht wirklich in den Bordcomputer einspeisen, nur in einer Simulation testen, aber immerhin, es schien dort zu funktionieren, und es zeigte mir, daß ich doch noch etwas auf dem Kasten hatte.

Schließlich war es soweit, der Starttag war da, alles war vorbereitet, ich musste zuerst in die Kapsel und die Hydrokammer, dort trieb ich in meinem Raumanzug, der hier aber einen speziellen Helm mit Sauerstoffzuleitung und aller möglichen Überwachungstechnik erhielt, in der speziellen Flüssigkeit. Erst nachdem ich von den Technikern komplett versorgt war, stieg die Besatzung in die Kapsel.

Obwohl die Vorbereitungen Stunden dauerten, kam mir alles nicht so lange vor. Auf einmal hörte man den Countdown herab zählen, und dann wurde es sehr laut. Möglicherweise lag das an der Flüssigkeit. Durch ihre hohe Dichte mochte der Schall besser geleitet werden, als in einer Atmosphäre.
Der Lärm war unglaublich, die Belastung durch den Start war dagegen sehr gut auszuhalten, anstatt daß ich den Eindruck hätte, ein Pferd würde auf mir reiten, fühlte es sich eher so an, als würde es sich eine größere Katze auf mir bequem machen. Allerdings ohne Krallen.
Jeder Katzenbesitzer kann mir sicher beipflichten, daß der Einsatz ihrer Krallen beim vorbereiten eines Lagers so ziemlich das lästigste an den Stubentigern war.

Nach einer scheinbar endlos langen Zeit wurden die Triebwerke abgestellt.
Ich kann Euch nur schwer beschreiben was da passierte, aber es war ein überwältigendes Erlebnis, mit einer Rakete zu starten, dabei kommt einem das alles sehr lange vor, dauert aber nur Minuten. Dazu der Krach, die Vibrationen, das alles ist Stress pur, vermutlich fühlt man sich wie... ja wie eigentlich? Nein, dafür habe ich keinen Vergleich.

Im Orbit angekommen war der Druck weg, es kam einem so still vor, wie niemals zuvor, trotz in der Kapsel doch ständig gesprochen wurde, Relais klickten, Pumpen, Ventile, so viel arbeitet gleichzeitig und doch ist es nichts im Vergleich zu dem Krach beim Start.

Da nun Schwerelosigkeit herrschte, machte die Flüssigkeit in meiner Kammer seltsames, jede Bewegung meinerseits führte dazu daß sich Wellen über die Oberfläche bewegten, diese bewegten sich aber nicht so wie man es von einem Behälter auf der Erde kennt.
Ein einmal aufgetürmter Wellenberg fiel nicht in sich zusammen, da ja die Kraft fehlte, welche die Flüssigkeit normalerweise zurück zog, die Welle schwebte förmlich gegen die Behälterwand und kroch daran hoch, trennte sich von der restlichen Flüssigkeit, bildete eine Kugel und diese rollte die Wände hoch und gegen die Decke, dort zerplatzte sie und es schwebten nur noch mehr Kugeln durch den Behälter. Ich fühlte mich wie unter lauter massiven Seifenblasen.

Man ging also daran, die Flüssigkeit abzupumpen, in einen geschlossenen Behälter einzulagern.
Das gestaltete sich viel schwieriger, als man es gewohnt ist, jede kleine Kugel der Flüssigkeit musste einzeln abgesaugt werden, ich konnte nicht viel dazu tun, war ja noch in dem Behälter, zusammen mit der Flüssigkeit und all ihren Auswirkungen.
Im Gegenteil, jede Bewegung meinerseits machte es nur schwieriger.
Dennoch gelang es schließlich, den Tank trocken zu legen.

Danach konnte der Behälter abmontiert werden und ich konnte mich endlich wieder bewegen.
Auch das war total anders als üblich, ich hatte davor ja nie Schwerelosigkeit erfahren.
Zum Glück schien mir das nicht schwer zu fallen, damit klar zu kommen, entgegen all der Informationen, die man mir davor gegeben hatte, wurde mir nicht schwindlig. Nur wo Oben oder Unten war, musste ich wie erklärt an der Umgebung fest machen. Konnte das aber beliebig wechseln, je nachdem worauf ich mich konzentrierte.

Nur General Aevin tat sich damit schwer, er kotzte kurz nach meiner Befreiung eine Tüte voll.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor KOLUMBUS für den Beitrag (Insgesamt 3):
Markus (Razor2)MajorKAnderle
Fly Safe
Bild
Discord meines Carriers BETTY BOOP
Meine Galaxisweite TRITIUMHotspot-Tabelle
Benutzeravatar
KOLUMBUS
Moderator
Beiträge: 1449
Registriert: Do 21. Jul 2022, 19:22
Hat sich bedankt: 2330 Mal
Danksagung erhalten: 2541 Mal

Re: KOLUMBUS - Finale

#12

Vorausplanung 1


Die FDL startet, Cathrin hat einen Kurs wahllos ins Nichts gewählt.
In einem namenlosen System ohne Planeten treibt sie um den Stern.
Hier ohne Zeugen öffnet sie das verschlüsselte Dokument, Das Datum ihres ersten Treffens 22103305, dazu die Zimmernummer des Raumes im UC Büro B005, die Datei wurde entschlüsselt.

Und wieder war seine Stimme zu hören. Zeugnis eines vergangenen Lebens.
Warm und lebendig klang sie in der Aufzeichnung, und doch war der Körper kalt, leblos.

Cathrin brach in tränen aus, musste sich erst fangen, startete die Aufzeichnung neu, da sie kaum etwas verstanden hatte.

Dann..
Hallo Cathrin, dies ist jetzt sehr wichtig. Meine Anaconda PHILIPP FRANZ von SIEBOLD steht nicht wirklich in TOLUKU, dabei handelt es sich nur um einen sehr guten Nachbau, den Felicity Farseer für mich realisiert hat.
Das war notwendig, da in ihr die geheimen Daten meiner Vorfahren gelagert sind, welche ich sonst immer bei mir getragen habe. Nur dieses eine mal machte ich eine Ausnahme. Es war zu gefährlich, da ich nicht wusste, wo ich da hinein geraten war.
Kurz gesagt, Du musst das Schiff dort abholen. Die Daten befinden sich auf einem Quantenkodierten Speicherstick.
Abgesehen von mir selbst kann nur noch ein Mensch diesen öffnen, und das bist Du.
Bitte übergib die Daten an Felicity. Sage ihr dazu daß ich ihr vertraue, daß sie diese richtig verwendet.

Außerdem, wenn Du dies hörst, weißt Du, daß ich mit meinem liebsten Schiff nicht mehr reisen kann. Ich bitte deshalb darum, daß ich meine letzte Reise mit ihm antrete, diese soll in dem Stern Toluku B enden.

Ich habe es bereits gesagt, es tut mir leid, daß ich nicht mehr Zeit mit Dir verbracht habe,.
Führe dein Leben so, wie Du es für richtig hältst, tue was Du für richtig hältst.
Jeder Tag ist kostbar, lebe ihn so, daß keine Reue nötig ist.


Die Aufzeichnung endet, Cathrin weint.

Später, alle Tränen sind vergossen, sie setzt Kurs nach DECIAT.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor KOLUMBUS für den Beitrag (Insgesamt 3):
Markus (Razor2)MajorKAnderle
Fly Safe
Bild
Discord meines Carriers BETTY BOOP
Meine Galaxisweite TRITIUMHotspot-Tabelle
Benutzeravatar
KOLUMBUS
Moderator
Beiträge: 1449
Registriert: Do 21. Jul 2022, 19:22
Hat sich bedankt: 2330 Mal
Danksagung erhalten: 2541 Mal

Re: KOLUMBUS - Finale

#13

Geschichte 8


Da waren wir also im Orbit um die Erde.
Nach dem schwierigsten Teil der Reise, dem überwinden der Gravitationssenke, brauchte es nur noch einen kleinen Impuls, diesen konnte uns die kleine Kapsel aber nicht geben.
Deshalb mussten wir an der Phoenix andocken, diese musste aber erst mit einem Rendezvousmanöver erreicht werden.
In der Zwischenzeit konnte ich unter uns rasch Kontinente und Meere vorbei ziehen sehen.
Dann war es soweit, wir alle saßen angeschnallt auf den Plätzen. Immer näher kamen wir der Phoenix, trotz modernster Computertechnik überwachte Pete das Andocken, bereit bei der kleinsten Unregelmäßigkeit einzugreifen.
In absoluter Langeweile gelang das Docking aber perfekt.

Mit einem lauten Klacken rasteten die Halteklammern ein. Die Checkliste wurde abgearbeitet, und dann konnten wir Umsteigen.

Welcher Unterschied, von beklemmender Enge in der Kapsel zu immerhin moderatem Platz, wer schon einmal in Japans Großstädten ein Hotelzimmer hatte, weiß was er sich vorstellen muss.
Nur noch etwas knapper.

Adi Rolf war bereits hier, zusammen mit noch einigen Besatzungsmitgliedern.
Man hätte das in meiner Jugend nicht für möglich gehalten, aber die Phoenix hatte eine Besatzung von 10 Mann, dazu kamen Aevin, Adi, ich und der Doktor.

Vorbereitungen wurden getroffen, Checklisten abgearbeitet, noch mal geprüft und gegen geprüft.
Im All, insbesondere wenn man sich auf eine Interplanetare Reise begab, durfte man nichts vergessen, was fehlte, konnte nicht nachgesendet werden.

Endlich war alles geprüft, verstaut, fest gezurrt, alle Fächer verschlossen und die ganze Besatzung saß gesichert auf ihren Plätzen.
Der Countdown lief ab, die Triebwerke sprangen an, durch den Schub der Ionentriebwerke neuester Bauart entstand eine Illusion von Schwerkraft.
Langsam bewegte sich die Phoenix aus dem Orbit, der Schub war nicht so groß wie von Raketenmotoren, mit Fest- oder Flüssigtreibstoff, im Gegenzug zu diesen konnte er aber lange aufrechterhalten werden, da der Treibstoffverbrauch wesentlich geringer war.

Wir waren unterwegs.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor KOLUMBUS für den Beitrag (Insgesamt 2):
Markus (Razor2)Anderle
Fly Safe
Bild
Discord meines Carriers BETTY BOOP
Meine Galaxisweite TRITIUMHotspot-Tabelle
Benutzeravatar
KOLUMBUS
Moderator
Beiträge: 1449
Registriert: Do 21. Jul 2022, 19:22
Hat sich bedankt: 2330 Mal
Danksagung erhalten: 2541 Mal

Re: KOLUMBUS - Finale

#14

Geschichte 9


Mars in Sicht. Und noch 12 Tage bis zur Ankunft.
Endlich, eine total langweilige und ereignislose Reise ging dem Ende entgegen.

Ihr fragt Euch wie ich das so sagen kann?
Wer von Euch hat so etwas schon einmal gemacht?
Raumfahrt - Man denkt immer, da geht es total spannend zu, unerwartete Mikrometeoriten durchschlagen die Hülle, Kometen, die nie zuvor gesehen wurden und den Kurs kreuzen, ein Sonnensturm, dem man in letzter Sekunde entgeht, indem man sich im Schatten des Kometen verbirgt?
Nein, ich muss Euch enttäuschen, nichts von all dem ist passiert.
Der stressigste Moment des ganzen Fluges war das Swing by Manöver, für das ich wieder in den Tank musste.
Den hatten wir davor aus der Kapsel aus- und in der Phoenix wieder aufgebaut.
Warum wir das Teil nicht in der Kapsel lassen konnten, hatte ich gefragt? Zu gefährlich, sagte man mir, wenn irgend etwas schief gehen würde, könnte man vielleicht nicht schnell genug eingreifen.
Das wäre nicht nötig gewesen, naja, egal, jetzt waren wir gerade dabei, den Tank wieder in die Kapsel zu bauen.

Doch nun stand noch etwas wichtiges an, DAS Briefing.
Endlich würde ich den Grund erfahren, warum man mich zum Mars brachte.

Wir saßen zu dritt in einem kleinen Raum. Der General, Adi und ich.

Adi reichte mir ein Pad, ein Bild war darauf zu sehen, ich sah es mir an.
Und lachte, hustete...

Was ich auf dem Pad sehen konnte, war... Unglaublich.. Wie konnte die NASA nur so einen Blödsinn machen?

Was glauben Sie, daß sie sehen?
Der Professor sah mich an, neugierig. Aus irgend einem Grund schien ihm wichtig zu sein, was ich dazu zu sagen hatte.

Was war auf dem Bild zu sehen, fragt Ihr euch, warum lachte ich darüber, und warum war es so geheim?

Das Bild zeigte eine graue, mit rostroten Steinen durchsetzte Landschaft, der Himmel war in seiner Färbung eher leicht rötlich, nicht wirklich rosa, aber man kannte das von vielen Marsfotos, was das Bild wirklich ungewöhnlich machte, war, was in der rechten Hälfte auftauchte.

Ein Raumschiff. Aber das wirklich verrückte daran, ich kannte das Schiff.

Es handelte sich um eine COBRA MK IV, gelbrot lackiert, auf der Seite stand sogar ein Name. Der Zustand von Lack und Schrift war gelinde gesagt nicht optimal, dennoch konnte ich lesen was dort stand.


AESCULAP


Ich sah Adi an, konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Wirklich erstaunlich, das müssen sie aus dem Internet haben, ich habe von dem Schiff dutzende Bilder hochgeladen, als ich noch aktiv ELITE DANGEROUS gespielt habe.
Allerdings kann ich nicht sagen, daß die Bildqualität damals so hoch war, haben Sie das Bild hoch gerechnet?
Sie irren sich, das ist kein Bild aus dem Internet, und Sie haben dieses Foto niemals hochgeladen. Es ist absolut echt und wurde vor etwa 6 Monaten auf dem Mars aufgenommen.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich in den nächsten Sekunden dachte, oder was ich fühlte.
Stellt Euch vor, ihr erfahrt von jemandem, daß ein Objekt aus einem Computerspiel in der realen Welt auftauchte. Was würdet Ihr tun?

Ich reagierte dann erst einmal so:
Ihr verarscht mich doch! DAS IST EIN COMPUTERSPIEL, dieses Schiff hat nie wirklich existiert, geschweige denn, daß irgend Jemand in der Lage wäre, so etwas voll funktional zu bauen.

Es ist völlig verständlich, daß Sie das denken. Ich versichere Ihnen aber, daß es wirklich dort ist. Sehen Sie sich doch die nächsten Fotos an.

Adi Rolf sah mich sehr ernst an, während er dies sagte, und irgendwie dachte ich in dem Moment, daß er das was er sagte, wirklich glaubte.

Na gut, die Bilder konnte ich mir ja mal ansehen.

Ich wischte das nächste Bild auf den Schirm.

Wieder die Marslandschaft, das Schiff war jetzt mehr im Vordergrund, Menschen in Raumanzügen standen davor, die Dimensionen wurden dadurch viel besser ersichtlich.
Die AESCULAP schien demnach wohl mehr als nur ein Modell zu sein, wie ich noch gedacht hatte.

Mehrere Bilder zeigten dann Details des Schiffes, mit oder ohne Menschen im Bild, wollte man dem ganzen Theater glauben, war das Schiff wohl intakt.

Dann kam ein Film, man konnte sehen, wie sich jemand der Schleuse näherte, neben dem Schott war ein Panel angebracht, So ein Detail war mir beim Computermodell nie aufgefallen.
Auf dem oberen Teil des Panels konnte man eine stilisierte Hand erkennen, darunter eine Art Tastatur, ob und wie die einzelnen Tasten beschriftet waren, konnte ich nicht erkennen.

Man konnte sehen, wie die Person ihre Hand auf das Panel legte, das Panel leuchtete auf. Eine blaue Linie lief von Rechts nach Links durch, dann von Unten nah Oben. Kurz darauf leuchtete das Panel komplett gelb, und die Person im Anzug beeilte sich, von dem Schiff weg zu kommen.
Als er sich etwas entfernt hatte, dunkelte das Panel wieder ab und man konnte die Kontur der Hand wieder sehen.

Was ist da gerade passiert?
Durch die dünne Atmosphäre kann man vom Standort der Kamera leider nichts hören. Der nächste Eintrag ist ein Gedächtnisprotokoll dessen, was von dem Schiff kam.

Ich wischte weiter, ein Text erschien auf dem Display.

Identität falsch, treten sie vom Schiff zurück oder es werden Maßnahmen ergriffen.
Zutrittsberechtigte Person KOLUMBUS gefordert.

Das ist der Grund, warum ich hier bin?
Nun, ja, allerdings war es gar nicht so offensichtlich.
Wir hatten natürlich zuerst gedacht, das Schiff wäre ein paar Jahrhunderte zu spät und versuchten mit dem Schiff zu kommunizieren.

Und was kam dabei heraus?

Wir hatten da ziemlich große Schwierigkeiten. Darf ich?
Adi Rolf nahm das Tablet, wischte darüber und zeigte mir die nächste Seite.

Mehrere Zeilen Text waren zu lesen. Im Grunde lief es auf folgendes hinaus:

Schiff, Kolumbus lebte vor sehr langer Zeit und ist längst gestorben, wir können ihn nicht zu Dir bringen.

KOLUMBUS lebt derzeit auf der Erde, holen Sie Kolumbus.

Wer ist Kolumbus? Kannst Du nähere Angaben machen?

KOLUMBUS ist mein Pilot und Eigentümer, holen Sie Kolumbus, Ende der Kommunikation.


Ich dachte nach, konnte wirklich ich der sein, den das Schiff wollte? Ich konnte das nicht glauben, das musste ich genauer wissen.

Und da sie zu mir gekommen sind, glauben sie wirklich daß ich derjenige bin, den das Schiff haben will?
Ich meine, ich bin doch sicher nicht der einzige, der den Namen verwendet.

Nein, das sind sie nicht, auf der Welt gibt es noch 27 weitere Menschen, die sich so nennen.
Aber es gibt nur einen einzigen, der ein solches Schiff mit dem gleichen Namen hat.

Aber doch nicht in Echt, meine AESCULAP existiert nur in einem Computerspiel.

Da haben Sie recht, aber Sie sind die einzige Lebende Person, bei der es passt.

Na gut, sagen wir einmal, ich glaube Ihnen und es gelänge mir, Zugang zu dem Schiff zu erhalten, was dann? Was haben sie mit dem Schiff vor?

Ich sah General Aevin in die Augen, Wer garantiert mir, daß sie mit dem Schiff nicht etwas Dummes tun?

Das kann ich nicht sagen, die Nationale Sicherheit...

Scheißdreck, Nationale Sicherheit, sie wollen doch nur einen gigantischen Schwanzersatz um sich stark zu fühlen.

Können wir die Diskussion über die Verwendung nicht auf Später verschieben?
Adi Rolf war in der Beziehung wirklich diplomatischer, aber mir war natürlich klar, daß die Militärs nur daran interessiert waren, sich mit neuen, besseren Waffen und Technik zu versehen.
Wir wissen ja noch gar nicht, ob Sie wirklich Zugang zu dem Schiff bekommen.

Da können wir ja nur hoffen.
Die Doppeldeutigkeit meiner Aussage entging dem General anscheinend.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor KOLUMBUS für den Beitrag (Insgesamt 3):
MajorKMarkus (Razor2)Anderle
Fly Safe
Bild
Discord meines Carriers BETTY BOOP
Meine Galaxisweite TRITIUMHotspot-Tabelle
Benutzeravatar
KOLUMBUS
Moderator
Beiträge: 1449
Registriert: Do 21. Jul 2022, 19:22
Hat sich bedankt: 2330 Mal
Danksagung erhalten: 2541 Mal

Re: KOLUMBUS - Finale

#15

Geschichte 10


Ich erwachte, komischer Traum, dachte ich, ein Raumschiff aus einem Computerspiel auf dem Mars?

Ich stand auf, ging ins Bad, putzte die Zähne, kämmte meine Haare, und dachte dabei an den Blödsinn den ich da geträumt hatte.
Danach zog ich mich an ging in die Küche, kochte Kaffee.
Doch als ich den Kaffee eingießen wollte, fand ich keine Tasse, die Schränke waren alle voll mit Raumschiffmodellen...

Und ich wachte auf, an Bord der Phoenix. Im Marsorbit.
Es war der Tag an dem wir landen würden, und ja, dort unten sollte tatsächlich ein Raumschiff stehen, das ich aus einem Computerspiel kannte.

Zuerst galt es aber, noch die letzten Vorbereitungen für die Landung zu treffen. Auch musste ich mich von der Crew der Phoenix verabschieden.

Doch auch dies war irgendwann erledigt, zudem konnte man ja nicht zu einem beliebigen Zeitpunkt mit der Landung beginnen, sondern musste dies dann tun, wenn die aus dem Abstieg resultierende Kurve an der richtigen Stelle der Oberfläche endete.

Zwei Stunden davor musste ich wieder in den Tank, trotz daß der Mars nicht die selbe Gravitation wie die Erde hatte, wäre die Belastung zu groß für meinen Körper gewesen.

Ich hatte dort viel Zeit zum nachdenken, es wurde mir ziemlich lang, bis es endlich los ging.
Dann schien alles wie mit einem Zeitraffer abzulaufen, die Landung war aufregend für alle Beteiligten.
Bedenkt man, wie viele Opfer der Mars schon früher bei Landungen gefordert hat, auch wenn es nur Sonden waren, war das Risiko immer noch sehr hoch.
Aber hier muss ich Euch wieder enttäuschen, die Landung war spannend, wir wurden heftig durch geschüttelt; ich etwas weniger weil die Flüssigkeit im Tank doch einiges kompensierte; und es wurde in der Kapsel recht laut, was ich dank des Tanks wieder mehr mit bekam, als erwartet.
Doch dann waren wir unten, gelandet.

Ich wurde wieder aus dem Tank geholt. Als letzter zog ich dann den Raumanzug an, alles wurde geprüft und noch einmal gegen gecheckt. Dann öffneten wir die Kapsel.
Einer nach dem anderen stiegen wir aus, ich war nicht der erste, aber konnte noch vor General Aevin hinaus.
Am unteren Ende der Leiter angekommen, setzte ich den rechten Fuß in den Marsboden, schaltete den Funk auf die allgemeine Frequenz und erhob meine Stimme.

Ein kleiner Schritt für mich, aber ein gewaltiger Sprung für Deutschland.

Oben im Schiff schnaufte der General heftig, man konnte es im Funk hören. Die anderen verbeugten sich leicht, Adi konnte ich sogar leise lachen hören.
Klatschen wäre nicht möglich und lauter Jubel hätte wohl zu viel Sauerstoff verbraucht.
Vielleicht beherrschte sich der General deshalb auch eisern, er sah mich nur seltsam an, als er ebenfalls auf dem Mars stand.

Viel mehr konnte er in dem Moment auch nicht tun oder sagen, von der Basis, die vom Landefeld doch etwas entfernt war, kam ein Fahrzeug auf uns zu.
Wir stiegen auf, konnten aber nicht in den Rover, sondern standen auf einer Art Ladefläche.
So wurden wir innerhalb einer halben Stunde zur Basis gebracht, stiegen wieder ab, traten in eine Schleuse, dort wurden dann eine Atmosphäre eingeblasen, diese war aber nicht atembar, sondern bestand komplett aus Stickstoff.
Jetzt öffneten wir ein paar Fächer an den Schleusenwänden, darin ein paar Schläuche mit Bürstenaufsätzen, die Schläuche waren flexibel, waren aber mit der Wand fest verbunden. Die hatten hier tatsächlich ein Staubsaugersystem eingebaut, damit entfernten wir den Marsstaub von unseren Anzügen, saugten dann auch die Schleusenkammer selbst soweit möglich aus.
Als dies erledigt war, wurde der Stickstoff abgesaugt, und erst jetzt eine atembare Atmosphäre eingeleitet
Nun legten wir die Anzüge ab, verstauten diese in Schränken und konnten dann endlich die Station betreten.
Mir kam das alles recht kompliziert vor, auch daß der Rover draußen blieb und der Fahrer über eine spezielle Schleuse direkt von der Kabine in die Station oder umgekehrt gelangte, kam mir etwas umständlich vor.
Ich fragte natürlich, warum das so kompliziert gehalten wurde.
Innerhalb der Basis erklärte man mir, daß dies mit dem Marsstaub zu tun hatte, das Zeug war nicht nur sehr fein, sondern auch toxisch und würde ansonsten die Basis innerhalb kürzester Zeit kontaminieren.
Also hatte man deshalb ein System installiert, welches den Staub soweit wie möglich draußen hielt.
Und in der Basis wurde wöchentlich auch alles gereinigt, und abgesaugt. Ganz verhindern konnte man das Eindringen des Staubs nämlich nicht, und ein Reinigungssystem mit Wasser war derzeit nicht realisierbar, da davon augenblicklich einfach nicht genug verfügbar war.
Es wurde daran gearbeitet und geforscht aber es würde noch Zeit brauchen, bis Wasser kein seltenes und kostbares Gut wäre.

Allerdings nicht hier und Heute, es waren nämlich nur Angehörige des Militär in der Station anwesend. Deren Interesse an Forschung war gelinde gesagt nicht gerade mit der höchsten Priorität versehen.

Für diesen Tag war es das, wir richteten uns in den verfügbaren Kabinen ein, aßen und tranken unsere Ration, hielten noch eine Besprechung ab, am nächsten Tag würden wir mit dem Rover zu unserem Ziel fahren. 4 Stunden würden wir unterwegs sein.

Am nächsten Tag frühstückten wir, es gab noch eine kurze Besprechung, und dann zogen wir die speziell für den Mars konzipierten Raumanzüge an.

Als alle bereit waren, wurde der Rover besetzt und es ging los.
Ich hatte dabei Zeit, die Landschaft zu bewundern. Alles sah hier so total anders aus, als auf der Erde.
Angefangen bei der Farbe des Himmels, den Geräuschen, dem allgegenwärtigen Staub.
Und dann waren da auch die Staubteufel, Windhosen, die immer wieder auftauchten, über den Mars tanzten und dabei trotz der dünnen Atmosphäre erstaunlich groß werden konnten.

Ein oder zwei kamen dem Rover nahe, es bestand aber laut Aussage von Adi keinerlei Gefahr.

So fuhren wir durch die rostrote Landschaft, ich kann gar nicht beschreiben, wie fremd einem das vorkommt.
Die Farbe des Bodens und des Himmels scheinen falsch, auch ist der Horizont befremdlich nahe, sofern man ohne Behinderung so weit sehen kann.

Allerdings fuhren wir eher selten durch ebenes Gelände, es war hügelig, große Steine lagen herum, Dünen aus rotem Sand und es ging immer wieder auf und ab.

Dann fuhren wir in eine Schlucht oder einen Einschnitt in einer Felsformation, so genau konnte ich es nicht wissen, da ich keinerlei Karte hatte.
Es wurde düster, auch kühler, die Sonne wurde von dem angrenzenden Felsformationen abgeschirmt.
Weit sehen konnte man auch nicht, immer wieder kamen Kurven, Überhänge und es ging mal nach unten, dann wieder nach oben. Der Einschnitt zog sich hin.
Dann ganz plötzlich traten die Wände zurück, ein Kessel öffnete sich vor uns.
Und mitten in dem Kessel, umgeben von kuppelförmigen Zelten, Scheinwerfern auf Gestellen, Kabeln, Kameras und allen möglichen technischen Dingen stand...

Das Schiff.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor KOLUMBUS für den Beitrag (Insgesamt 3):
MajorKMarkus (Razor2)Anderle
Fly Safe
Bild
Discord meines Carriers BETTY BOOP
Meine Galaxisweite TRITIUMHotspot-Tabelle
Benutzeravatar
KOLUMBUS
Moderator
Beiträge: 1449
Registriert: Do 21. Jul 2022, 19:22
Hat sich bedankt: 2330 Mal
Danksagung erhalten: 2541 Mal

Re: KOLUMBUS - Finale

#16

Ankunft



Die schwarze Ferdelance mit dem Namen Please dont Kill me erreichte DECIAT.
Cathrin landete direkt auf der Base von Felicity.
Ein paar Stunden später; vorher hatte sie etliche Diskussionen mit einigen weniger wichtigen Leuten hinter sich, saß sie im Büro von Felicitiy Farseer.
Die Ingenieurin hatte sie, kaum daß sie erfahren hatte, was vorgefallen war, direkt zu sich eingeladen.

Hallo Cathrin, es tut mir leid, daß Sie nicht sofort zu mir durch gedrungen sind, aber sicher verstehen Sie daß ich mich vor unwichtigen Kontakten schützen muss. Ansonsten käme ich nie mehr zu meiner eigentlichen Arbeit.

Natürlich, ich hoffe, ich habe ihren Leuten nicht zu sehr zugesetzt, aber...

Mein Kind, das ist doch verständlich, Sie haben einen schweren Verlust erlitten.
Aber ich verstehe nicht ganz, warum Sie; abgesehen davon daß hier noch ein Schiff von Kolumbus steht; zu mir kommen.

Nun, es geht darum, daß ich Ihnen von Kolumbus etwas geben soll.
Cathrin legte den Datenspeicher auf den Tisch, schob ihn in richtung Felicity.
Dazu soll ich Ihnen sagen, daß er ihnen vertraut, warum auch immer.

Dieser Mistkerl.
Felicity schien aufgebracht.

Was ist?
Cathrin sah sie fragend an.

Felicity nahm den Datenträger auf, sah ihn an, drehte ihn in ihren Händen. Dachte nach, und legte ihn wieder auf den Tisch zwischen sich und Cathrin.
Sie wissen wohl nicht worum es hier geht?

Nein, ich habe keine Ahnung, warum diese Daten so... wichtig?.. sind.
Oder sind sie das nicht?

Wichtig? Felicity stand erregt auf, lief im Raum hin und her. Beruhigte sich wieder, setzte sich.
Das trifft es nicht einmal annähernd, wenn die Andeutungen, die Kolumbus gemacht hatte, zutreffen.
Wissen Sie, warum er die PHILIPP FRANZ von SIEBOLD nicht nach Foden Orbital geflogen, und
warum er den Aufwand und die Kosten für den Nachbau auf sich genommen hat?

Nein, er hat es mir nicht gesagt, auch in seiner Aufzeichnung fehlt dazu jedes Wort.

Mein Kind, das was auf diesem Datenspeicher zu finden ist, wird von der Familie von Kolumbus seit vielen Generationen versteckt und behütet.
Er hätte sich wohl lieber mitsamt den Daten in einen Stern gestürzt, als diese irgend jemand in die Hände fallen zu lassen, und jetzt bürdet er MIR den SNAGGLEPUSS auf.


Den Snaggle...was?

SNAGGLEPUSS, ja der Name scheint harmlos, aber genau darum geht es, nicht einmal daraus lässt sich auf die Gefahr schließen, um die es geht.

Was er mir darüber erzählt hat, ist grauenvoll.

Ich verstehe nicht, woher hat er so etwas? Worum geht es, und will ich das überhaupt wissen?

Mein Kind, das kann ich nicht sagen, aber ich kann ihnen ein Holo von dem Experiment zeigen, das Kolumbus vor etlicher Zeit am Rand der Galaxie mit dieser Technologie gemacht hat.
Warten sie kurz.

Felicity klappte eine Konsole aus dem Tisch aus, drückte einen Schalter, der Raum verriegelte sich, schwere Panzerplatten glitten vor Fenster und Tür. Dazu spannte sich ein Schild innerhalb des Raums um den Tisch und die beiden.
Cathrin sah irritiert auf.
Keine sorge, ich möchte nur sicher gehen, daß es keine unerwünschten Lauscher gibt. Wenn sie das hier gesehen haben, verstehen sie, warum.

Dann zeigte sie Cathrin die Aufzeichnung, eine halbe Stunde später...
War Cathrin sichtlich verstört.
Etwas zu trinken? Etwas starkes, denke ich? Felicity reichte Cathrin ein Glas mit grüner Flüssigkeit.
Cathrin trank, wurde krebsrot, keuchte.

Was war das denn?

Vurguzz, den hat mir Kolumbus geschenkt, als er damals seine ANA bei mir das erste mal zum Ingenieuren vorbei flog.
Ein Teufelszeug, aber ich glaube, das haben sie jetzt gebraucht.

Oh ja, aber das ist nichts, das man jemand ohne Warnung vorsetzen sollte.

Ich weiß, aber in dem Fall, ich dachte es ist besser, Sie trinken das erst mal und ich warne Sie danach.

Boah, ich glaub ich spinne, das ist echt heftig.
Aber ja, das hilft. Habe ich gerade wirklich gesehen, wie ein brauner Zwerg zur Supernova wurde?

Ja, das haben sie, das hat wirklich der SNAGGLEPUSS ausgelöst.
Allerdings wurde er nicht entwickelt, um das zu tun. Eigentlich hätte er ein Sternentor erzeugen sollen. Warum das nicht funktionierte und dafür diese Katastrophe ausgelöst wird, wissen wir nicht.

Die Antworten dazu gingen mit der Zivilisation unter, die das Sternentor bauen wollte.
Sie haben damit ihren eigenen Stern zu einer spontanen Supernova angeregt, und damit sich selbst ausgelöscht.

Als Kolumbus Vorfahre dort auf den Trümmern der äußersten Himmelskörper die Daten fand, waren seitdem schon viele Jahrhunderte vergangen.

Trotzdem war das System und seine Umgebung kaum mit einem der frühen Überlichtantriebe zu erreichen, der Whitchspace war von dem SNAGGLEPUSS förmlich zerrissen.
Erst viele Jahre später konnte man davon nichts mehr nachweisen.
Ein Glück, denn so konnte seine Familie das ganze geheim halten. Man muss sich aber wundern, daß nie jemand derjenigen, die das Geheimnis bewahrten, über all die Jahrhunderte ein Wort fallen ließ. Auch dies ist wohl ein Beweis dafür, für wie gefährlich sie das ganze hielten.

Erst mit der Carriertechnik konnte KOLUMBUS es wagen, am Rand der Galaxie einen Test mit dem Nachbau des SNAGGLEPUSS zu machen.
Was dabei heraus kam, haben sie gesehen.

Und ich wiederhole mich, ausgerechnet MIR bürdet er DAS auf.


Wollen Sie es denn nicht? Ich kann den Datenspeicher in einem Stern weit von hier begraben.

Hm, lassen Sie mir Zeit, ich muss darüber nach denken, immerhin hatte KOLUMBUS wohl soviel Vertrauen zu mir. Ansonsten würde er mir das nicht geben wollen.
Felicity nahm den Datenspeicher auf.
Falls ich mich dagegen entscheiden sollte, können Sie ihn immer noch in einen Stern werfen.

Gut, kommen wir zu anderem, ich denke Sie wollen Kolumbus Anaconda abholen?
Werden sie auch seinen Carrier mit nehmen, wenn Sie gehen?

Seinen Carrier?
Cathrin machte große Augen. Was hat er denn noch alles für Überraschungen für mich?

Wussten Sie nichts davon? Typisch Kolumbus, immer bescheiden, trotz all dem Reichtum.
Felicity lachte.
Na gut, dann sollten Sie mal auf der JOHANN GOTTFRIED GALLE vorbei sehen.
Sie steht hier im Orbit.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor KOLUMBUS für den Beitrag (Insgesamt 4):
MajorKSciencekeeperMarkus (Razor2)Anderle
Fly Safe
Bild
Discord meines Carriers BETTY BOOP
Meine Galaxisweite TRITIUMHotspot-Tabelle
Benutzeravatar
KOLUMBUS
Moderator
Beiträge: 1449
Registriert: Do 21. Jul 2022, 19:22
Hat sich bedankt: 2330 Mal
Danksagung erhalten: 2541 Mal

Re: KOLUMBUS - Finale

#17

Intermezzo


Nach dem Gespräch mit Felicity Farseer war Cathrin neugierig auf den Carrier.
Sie selbst hatte noch nicht die Mittel, sich selbst einen zu kaufen, auch war sie noch nie auf einem gelandet.

Ehe sie dorthin fliegen konnte, musste sie aber noch ein paar Dinge organisieren, zwei Tage später hatte Sie aber alles erledigt.

Sie stieg in ihre FDL, hob ab, setzte Kurs auf die Johann Gottfried Galle und nach kurzer Zeit erreichte sie den Carrier im Orbit.
In der Nähe angekommen flog sie erst ein paar mal darum herum.
Jedes Detail wurde in Augenschein genommen. Besonders auffällig war der Kugelförmige Bug, und das gesamte in Blautönen gehaltene Design.
So recht gefiel ihr das Gesamtkonzept aber nicht, auch fand sie den Namen sperrig, den Kolumbus dem Carrier gegeben hatte.
JOHANN GOTTFRIED GALLE, der Name wollte einfach nicht leicht von der Zunge fallen, auch wenn die damit verbundene Persönlichkeit doch wohlbekannt war.

Dann beschloss Cathrin, dort zu landen.
Eine Landeerlaubnis war schnell eingeholt, die Begrüßung durch eine männliche Stimme inclusive.

Auf dem Landedeck angekommen, ließ sie ihr Schiff unter Deck holen.
Dann wollte sie zur Brücke, fand aber keinen Weg von ihrem Deck dorthin.
Offensichtlich gab es hier keinen Zugang, konnte das sein?

Also ging sie zu einer Kommunikationskonsole, rief die Brücke.
Eine männliche Stimme antwortete.

Brücke hier, sie sprechen mit Kapitän G. Wardall, was kann ich für Sie tun, Cmdr.
Hallo Kapitän Wardall, ich finde den Weg zu ihnen nicht, wo muss ich lang gehen?

Es folgte irritierende Stille.
Dann...
Ahh, warum sollten Sie denn zu uns kommen? Wenn Sie Befehle für uns haben, können Sie das bequem von ihrem Schiff aus erledigen.

Das ist mir bekannt, dennoch möchte ich mir die Brücke ansehen, also, wie komme ich dort hin?

Es... tut mir leid, aber es gibt keinen Weg von den Landedecks zur Brücke, das müssten Sie als Besitzerin aber doch wissen.

Tatsächlich? Anscheinend hat man mir das nicht gesagt, wie kommen Sie denn zur Brücke? Sie sind ja schließlich irgendwie dorthin gekommen.

Nun wir nutzen dafür eine Spezielle Fähre, die direkt an der Brücke andockt.

Sehr schön, schicken Sie die Fähre zu meiner Position.

Wieder folgte eine irritierende Pause, im Hintergrund war erregtes Flüstern zu hören.
Cathrin wurde es langsam zu bunt, sie brüllte in das Sprechfeld.

HALLO, ich fordere Sie auf, mir die Fähre zu schicken.

Ja nun, sehen Sie, leider.. kann die Fähre nur auf einer Carrierstation andocken, und da Sie dort leider auch nicht landen können... ich weiß nicht... es tut mir...

Halten Sie die Klappe.
Cathrin war inzwischen wirklich wütend. Sie wusste einfach nicht, wie Kolumbus mit diesem Blödsinn hatte umgehen können, fragen konnte sie ihn leider nicht mehr.

Sie versuchte sich zu beruhigen, atmete langsam und gleichmäßig ein und aus.
Dann eine vorsichtige Anfrage.

Haben sie denn nun Befehle für uns?

Cathrin überlegte, derzeit hatte sie eigentlich keine Verwendung für den Carrier, sie konnte nicht weg, ehe nicht alle noch wartenden Aufgaben erledigt waren.
Eine Idee hatte sie aber noch.

Bleiben Sie hier im Orbit, halten Sie sich bereit.

Ay Ay Cmdr.

Energisch ging sie zurück zu ihrer FDL, stieg ein, fuhr das Schiff an Deck und startete.
So schnell sie konnte flog sie direkt vor die Brücke des Carriers, der Bug ihrer FDL berührte beinahe die Panoramascheibe.

Sie aktivierte den Funk, rief die Brücke des Carriers.
Brücke hier, Kapitän Wardall spricht, was kann ich nun für Sie tun Cmdr?

Sehen sie mal aus ihrem Fenster.

Ahh, sind Sie das da draußen? Ich möchte Sie bitten, doch besser auf dem Landedeck zu parken.

Ja ich bin es und jetzt hören Sie genau zu, ich steige gleich im Raumanzug aus, und sie öffnen die Schleuse.

Wieder Stille, nervöses Flüstern im Hintergrund, dann.
Ähhh, negativ, die Schleuse ist durch die Fähre blockiert.

DANN ENTFERNEN SIE DIE VERDAMMTE FÄHRE VON DER SCHLEUSE.

Uhm, negativ, Cmdr, die Schleuse kann nur geöffnet werden, wenn die Fähre mit ihr verbunden ist.

Ihr spinnt doch, verdammt, jetzt hab ich aber echt genug, dann schieße ich eben ein Loch in die Brücke durch das ich dann herein komme.

Cmdr, das sollten sie nicht versuchen, im Falle eines Angriffs auf den Carrier, egal von wem wird die automatische Abwehr jedwede Aggression mit aller gebotenen Härte beantworten.

Cathrin hörte schon gar nicht mehr genau hin, sie setzte ihre FDL zurück um die Seitenwand der Brücke in den Focus zu bekommen.
Gerade als sie die Waffen ausfahren wollte, schob sich eine Python direkt zwischen sie und den Carrier.

Verwundert scannte sie das Schiff, und sah sich die Kennung an.
Die Pilotin kannte sie nicht, auch war das Schiff nicht mit einem eigenen Namen versehen.

Dann ein Ruf von dem Schiff.
Hallo, das bringt nichts, glaub mir.
Du holst Dir nur eine Strafe und musst am Ende die Versicherungsprämie für dein schönes Schiff zahlen.


Wer sind Sie.

Das tut nichts zur Sache, ich werde gleich weiter fliegen, dann kannst Du gerne fort fahren, wenn Du willst.
Aber wenn Du auf meinen Rat hören willst, Du verschwendest Deine Zeit mit den Dummbratzen auf der Brücke.

Die Python beschleunigte, verschwand in den Tiefen des Alls.

Cathrin war verwundert, aber gleichzeitig hatte sie sich wieder etwas beruhigt.
Ohne noch ein Wort an den Carrier zu richten, wendete sie ihr Schiff und flog Richtung Station.
Nach kurzer Zeit landete sie wieder auf der Station, von der sie gestartet war.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor KOLUMBUS für den Beitrag (Insgesamt 3):
MajorKMarkus (Razor2)Anderle
Fly Safe
Bild
Discord meines Carriers BETTY BOOP
Meine Galaxisweite TRITIUMHotspot-Tabelle
Benutzeravatar
KOLUMBUS
Moderator
Beiträge: 1449
Registriert: Do 21. Jul 2022, 19:22
Hat sich bedankt: 2330 Mal
Danksagung erhalten: 2541 Mal

Re: KOLUMBUS - Finale

#18

Geschichte 11



Wir fuhren näher heran, dadurch erkannte ich, daß ich durch die dünne Atmosphäre, und die tatsächliche Größe des Schiffs einem Irrtum über die Entfernungen und Abstände aufgesessen war.

Ich meine, wir reden hier von einem Schiff das annähernd 31 Meter lang und 9 Meter hoch ist.
Das ist vergleichbar mit einem fliegenden Einfamilienhaus.

Völlig von dem Anblick eingenommen, entging mir, daß wir inzwischen die Basis erreicht hatten.
Trotzdem waren wir von dem Schiff immer noch weit entfernt.

Adi Rolf bedeutete mir, in eines der Zelte zu gehen. Es hatte keine Schleuse, man konnte also nicht den Anzug abnehmen, das war wohl der Tatsache geschuldet, daß man hier schnell ein und aus gehen können sollte.

Der General gesellte sich wieder zu uns.
Nun, Sie haben jetzt gesehen, warum wir Sie hier her gebracht haben.
Was können Sie uns über das Schiff sagen? Erkennen Sie es denn überhaupt?

Nun es sieht einem Schiff aus dem Spiel, das ich dort hatte sehr ähnlich. Aus der Entfernung kann ich es nicht sicher sagen, auch ist die rötliche Farbe hier etwas gewöhnungsbedürftig.
Aber ich denke, ja, das ist eine Cobra MK IV. Wie sie hierher kommt, und wie das überhaupt sein kann... Keine Ahnung.

Machen Sie sich deshalb keine Sorgen. Adi Rolf deutete in die Richtung, in der das Schiff stand.
Wir haben dafür auch keine Erklärung, aber wir hoffen, daß Sie uns in einem Punkt doch weiter helfen können. Wir können uns dem Schiff nämlich nicht nähern, darum auch die weitläufige Absperrung.

Genau, nach den ersten Versuchen hat uns das Schiff gewarnt, daß eine Annäherung von jemand anderem als Ihnen nicht geduldet wird.
Genau konnte ich es nicht sehen, aber Aevin schien etwas angespannt zu sein.

Ah, also soll ich zu dem Schiff hin und wenn ich dabei drauf gehe ist es nicht so schlimm, was?

Nein, so ist es nicht, wir hoffen daß das Schiff Sie an sich heran lässt, und wir so Zugang zu der Technologie erhalten.

Ah da hatten wir es, eigentlich war mir das die ganze Zeit bereits klar, aber ich war nun mal hier, und das Schiff hatte mich neugierig gemacht.
Trotzdem glaubte ich nicht, daß ich da mehr erreichen könnte. An den Gedanken klammerte ich mich.

Also gut, ich kann es ja mal versuchen.

Na dann, verlieren wir besser keine Zeit, immerhin reicht der Sauerstoff in den Anzügen auch nicht ewig.

Wir gingen aus dem Zelt, darum herum und langsam bewegten wir uns näher an das Schiff heran.
Nach etlichen Schritten, die Sperrzone musste wohl tatsächlich an die 500 Meter rings um das Schiff sein, konnte ich auf dem Schiff eine Schrift erkennen.

Erstaunlicherweise waren es ganz normale Buchstaben, sie formten trotz einiger Lücken in der Farbe den Namen.


AESCULAP


Ich blieb stehen, glotzte auf den Namen, konnte es trotzdem kaum fassen.

Das.. ist tatsächlich meine AESCULAP? Wie kann das sein?

Ein kratzen im Funk, fiepen, weitere Störgeräusche, und dann eine angenehm klingende weibliche Stimme.

Stimmprofil KOLUMBUS erkannt, Übereinstimmung 76,8%, Biometrischer Scan erforderlich, bitte legen Sie ihre Hand auf den Scanner Cmdr.

Was?

Adi Rolf legte seine Hand auf meine Schulter.
Das könnte bedeuten, daß das Schiff sie erkennt, ich denke, Sie sollten weiter gehen.

Wie soll ich meine Gefühle, meine Gedanken beschreiben? In so einer Situation wäre wohl jeder überfordert, warum soll ausgerechnet ich hier die einzig akzeptierte Person sein?
Meine Gedanken überschlugen sich. Adi schob mich sanft vorwärts, wie von selbst bewegten sich meine Beine.
Ich könnte nicht sagen, wie lange ich so vorwärts ging, oder ob ich mich selbst bewegt hatte, oder geschoben wurde. Dennoch stand ich auf einmal direkt unter dem Schiff, an einer der Landestützen leuchtete eine Platte.
Darauf eine stilisierte Hand.

Wieder die Stimme aus dem Funk, warum kam sie mir nur so bekannt vor, ich kam nicht darauf.
Bitte legen sie ihre Hand auf den Scanner.

Ich zögerte kurz, hatte aber nichts zu verlieren, ich legte meine rechte Hand auf den Scanner.
Zwei leuchtende Linien liefen darüber.

Dann wieder die Stimme.
Willkommen Cmdr KOLUMBUS, ich freue mich, sie hier zu sehen. Bitte kommen Sie an Bord.

Die Schleuse öffnete sich, eine Rampe fuhr aus warmes Licht lud freundlich zum einsteigen ein.
Das ganze wurde nur gestört von lautem Geschrei des Generals im Funk.
Warten Sie auf uns, wir nehmen das Schiff im Namen der USA in Besitz.

Mehrere Soldaten liefen auf mich und das Schiff zu, sie hatten sich wohl in den anderen Zelten verborgen gehalten.

Ehe sie aber weit gekommen waren, leuchtete rings um die AESCULAP eine Blase auf.
Das Schiff hatte den Schild aktiviert, das kannte ich noch vom Spiel, von innen sah das ganze aber doch etwas beeindruckender aus.

Die Soldaten wurden unsanft abgebremst, schienen aber keinen Schaden zu nehmen.

Keine Sorge Cmdr, Sie sind nun in Sicherheit, die Sensoren der AESCULAP zeigen mir, daß sie keine Waffen haben, mit der sie den Schild überwinden könnten.
Bitte kommen Sie nun an Bord.

Ich schritt die Rampe hinauf. Im Funk das wilde Geschrei des Generals.
Sollte er doch sehen wo er blieb, mir war ganz recht, daß er das Schiff nicht in seine Hände bekommen würde. Meine größte Sorge war damit aus der Welt.

In der Schleuse wurde ich wieder angesprochen, diese Stimme, ich kannte sie, woher nur?
Willkommen an Bord Ihrer AESCULAP Cmdr KOLUMBUS.

Die Schleuse schloss sich, Atmosphäre wurde eingeleitet, ein Energiefeld beseitigte den Staub von meinem Anzug, dann öffnete sich die innere Schleusentür.

Sie können den Anzug abnehmen Cmdr. Die Atmosphäre, Temperatur und Lufdruck wurden an ihre Bedürfnisse angepasst.

Ich öffnete den Helm. Nahm einen tiefen Atemzug, die Luft war angenehm temperiert und vor allem viel frischer als alles was ich in den letzten Wochen geatmet hatte.

Den Anzug ließ ich in der Schleuse liegen, betrat den nächsten Raum.

Wohin soll ich jetzt? Fragte ich in den leeren Raum.
Folgen Sie bitte der Leuchtmarkierung.
Vor mir erschien ein leuchtender Ball, schwebte vor mir her.
Ich folgte, nach ein paar Gängen und Räumen erreichte ich die Brücke.
Ich trat ein, und.. brach zusammen...
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor KOLUMBUS für den Beitrag (Insgesamt 4):
Markus (Razor2)SciencekeeperMajorKAnderle
Fly Safe
Bild
Discord meines Carriers BETTY BOOP
Meine Galaxisweite TRITIUMHotspot-Tabelle
Benutzeravatar
KOLUMBUS
Moderator
Beiträge: 1449
Registriert: Do 21. Jul 2022, 19:22
Hat sich bedankt: 2330 Mal
Danksagung erhalten: 2541 Mal

Re: KOLUMBUS - Finale

#19

Geschichte 12


Wo war ich?
Oder, wo lag ich?
Summen, piepen, dazu ein unterschwelliges brummen. Ich öffnete die Augen.
Der Raum war nicht groß, ich lag auf einer verflucht bequemen Liege. An den Wänden allerlei mir unbekannte Geräte. Auch an der Decke waren etliche Gerätschaften aufgehängt. Sicher war ich nicht, aber es sah mir sehr nach Medizintechnik aus.
Ich setzte mich auf, sah daß ich einen seltsamen, stark körperbetonten Anzug trug.
Seltsam, man merkte gar nicht, daß man etwas an hatte, so bequem war das.
Schiff, wo bin ich.

Dies ist die Krankenstation.
Oh, jetzt sprach eine harte, männliche Stimme, ganz anders als davor.
Schiff, warum sprichst Du auf einmal mit einer anderen Stimme?

Keine Änderung bekannt. Die Stimme wurde von meinem Kommandanten so eingestellt.

Aber Du hast doch vorher ganz anders geklungen?
Negativ.

Cmdr Kolumbus, das ist zwecklos, der Bordcomputer der AESCULAP hat nicht genügend Kapazität um auf diese Weise zu kommunizieren.
Ah, da war sie wieder, diese weiche warme Stimme, und wieder hatte ich das Gefühl, daß ich sie kannte. Nur woher, ich kam nicht darauf.
Und noch etwas, wieso hatte das Schiff zwei Stimmen? Wieso war die weibliche viel... intelligenter? Ich musste nach fragen.

Hast Du gerade gesagt, Du bist nicht das Schiff?

Ja Cmdr das ist korretkt.
Und warum Zeigst du dich mir nicht?
Das kann ich leider nicht, da ich keinen Körper besitze.
Du hast keinen Körper?
Ja das ist korrekt.
WAS bist Du dann?
Sir, es mag Sie erstaunen, aber ich... befürchte...
Die Stimme zögerte lange. Ich dachte schon, sie spräche nicht weiter.
Ich befürchte, daß sie mich ablehnen könnten, wenn Sie es erfahren. Gewisse... Vorfälle vor meiner Abreise machen mir da nicht gerade viel Hoffnung.

Auweiha, war ich so Furcht einflößend? Irgendwie sah ich mich nicht so, hatte mich nie so gesehen, eher war ich immer der freundliche, kollegiale Typ gewesen.
Hier waren anscheinend ein paar beruhigende Worte gefragt.

Hör mal, ich weiß nicht was oder wer Du bist, aber Du hast dieses Schiff hier her gebracht, um mich zu finden. Das hast Du doch, oder?
Das ist korrekt, Cmdr.

Sehr schön, und ich bin sehr dankbar, daß ich hier sein kann, ich habe zu einer Zeit, als ich eigentlich jede Hoffnung verloren hatte, noch einmal ein aufregendes Abenteuer erleben dürfen.
Und mir ist völlig egal was oder Du oder jemand anderes ist, es kommt für mich nur darauf an, wie man handelt, und wie man sich mir gegenüber verhält.


Also bitte, sag mir was... sag mir WER du bist?
Einen Namen habe ich nicht, aber ich bin eine künstliche Intelligenz, speziell dafür geschaffen, ein Raumschiff zu steuern und nach Ihnen zu suchen.
Es folgte wieder eine Pause, dann...
Hassen Sie mich jetzt?

Nein, warum sollte ich Dich hassen?
Nun einige der Leute, mit denen ich es vor dem Start zu tun hatte, waren mir gegenüber sehr... ängstlich... reserviert. Man könnte sagen, sie haben mich gefürchtet.

ICH fürchte Dich nicht, im gegenteil ich freue mich, daß Du mich gefunden hast.
Danke Cmdr.
Und Du hast wirklich keinen Namen?
Nein, es wurde mir weder einer in das Grundprogramm eingegeben, noch hat man mir einen gegeben, oder mich mit einem angesprochen.

Nun, ich finde Du solltest einen Namen haben, übrigens, eine Frage, weißt Du etwas über die Stimme, mit der Du sprichst?
Ich bedaure, Cmdr, darüber wurde mir nichts mit geteilt.
Schade, ach noch etwas, lass das sperrige Cmdr doch weg, nenne mich einfach Kolumbus. Und sag Du zu mir.

Wirklich Cmd... Kolumbus?
Ja wirklich.

Welchen Namen möchten Sie.. möchtest Du mir denn geben?
Lass mich darüber noch etwas nach denken, ich weiß, daß ich deine Stimme kenne, aber ich komme einfach nicht dahinter, woher. Vielleicht fällt es mir noch ein. Kannst Du dich noch so lange gedulden?

Aber klar doch.

Gut, jetzt mal zu mir, warum liege ich hier in der Krankenstation?

Ich fürchte, das ist nicht so leicht zu erklären.

Bitte, weißt Du etwas über die Ärzte in meiner Welt?

Nein, aber ich habe Zugriff auf eine umfassende medizinische Datenbank, darunter auch, wie man mit Patienten spricht.

Okay, jetzt verstehe ich. Tu mir bitte einen Gefallen, ignoriere alles darüber, wie man mit Patienten spricht, und sage mir ganz offen und ehrlich, was mit mir los ist.

Wirklich Kolumbus?
Ja wirklich.

Also, es ist so, Du bist schwer krank, in deinem Körper verbreiten sich aggresive, degenerierte Zellen. Sie wuchern unkontrolliert und befallen dabei alle deine gesunden Systeme.

Ja, das nennt man in unserer Welt Krebs, soweit wusste ich das schon.

Nun, dazu kommt daß Du über einen mir unbekannten Zeitraum ein äußerst starkes Medikament eingenommen hast, das deine gesunden Zellen zu extremer Aktivität anregt.
Dadurch fühlst Du dich stark und kannst beinahe normal agieren, aber gleichzeitig überlastest Du dadurch auch die gesunden Teile deines Körpers.


Das Zeug habe ich von den Leuten bekommen, die mich hier her gebracht haben.

Nun, einerseits hat es Dich bis hier her gebracht, andererseits scheint es, daß es Dich auch schneller sterben lässt, als es ansonsten geschehen würde.

Und dagegen kannst Du nichts tun?

Ich habe über die Krankenstation alles getan, um Dich zu stabilisieren.
Medizinische Nanobots stabilisieren in dir gerade jede gesunde Zelle und bekämpfen die Krebszellen, wo es nur möglich ist. Allerdings sieht es nicht gut aus, deine Erkrankung ist einfach zu weit fortgeschritten.


Na dann, was glaubst Du, wie viel Zeit bleibt mir noch?
Das ist nicht sicher zu sagen, mit den Nanobots.. etwa eine Woche, vielleicht auch mehr.
Oder weniger?
Ja auch das ist möglich.

Ich dachte einen Moment nach, und es war erstaunlich, es machte mir nichts aus, ich konnte in der Zeit mit dem Raumschiff durch das All, sofern...
Sag mal, hast Du auch einen Überlichtantrieb?
Natürlich, ansonsten könnte ich Dich niemals an das geforderte Ziel bringen.

Welches Ziel?
Wir müssen zum System...
Was ist dort?
Der Zentralstern ist ein weißer Zwerg, ich benötige diesen um zu meinem Ziel zu gelangen.
Ein weißer Zwerg? Interessant, ist es so, daß Du den Antrieb im Schweif aufladen willst?
Korrekt.
Wäre dafür ein Neutronenstern nicht besser geeignet?
Nein, wir benötigen tatsächlich einen weißen Zwerg. Nur in dessen Schweif kann ich genügend Energie bekommen, um auf den gespeicherten Realitätsgradienten zu wechseln.

Du kommst aus einer anderen Realität, verstehe ich das richtig? Nicht aus einer anderen Dimension oder einem anderen Universum?
Das hast Du korrekt verstanden, ich habe, um Dich zu finden, meine Realität verlassen und bin in Deine gewechselt.
Eine andere Dimension wäre für Dich und die Technik des Schiffs absolut desaströs. Und für ein anderes Universum müsste mehr Energie aufgebracht werden als in der gesamten Galaxie innerhalb der letzten 20.000 Jahre abgegeben wurde.

Mein Kopf schwirrte, das war ganz schön viel auf einmal, aber ich wollte natürlich wissen, worum es ging.

Aber, was nützt es, wenn Du mich in deine Realität bringst, wenn ich dennoch sterben muss?
Eine längere Stille folgte...

Hallo, bist du noch da?
Ja, ich bin anwesend, wohin könnte ich denn auch ohne das Schiff?
Die KI lernte aber schnell, jetzt versuchte sie schon, vom Thema abzulenken.

Hey, ich merke daß Du mir etwas wichtiges nicht sagen möchtest. Bitte, das hatten wir doch schon, sag mir einfach die Wahrheit.

Das könnte Dir aber ganz und gar nicht gefallen.
Egal. Ich bin zu alt, um dumm zu sterben.

Genau das wirst Du...leider... bei.. dem.. Realitätswechsel.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor KOLUMBUS für den Beitrag (Insgesamt 4):
Markus (Razor2)SciencekeeperMajorKAnderle
Fly Safe
Bild
Discord meines Carriers BETTY BOOP
Meine Galaxisweite TRITIUMHotspot-Tabelle
Benutzeravatar
KOLUMBUS
Moderator
Beiträge: 1449
Registriert: Do 21. Jul 2022, 19:22
Hat sich bedankt: 2330 Mal
Danksagung erhalten: 2541 Mal

Re: KOLUMBUS - Finale

#20

Geschichte 13


Ich war baff, brauchte einen Moment.
Dagegen kannst Du nichts tun?
Nein, der Übergang erzeugt einen schweren Schock innerhalb aller biologischen Systeme, aus diesem Grund ist das Schiff bis zu deinem eintreffen auch vollkommen steril gewesen.
Und dagegen kann nichts getan werden, nur die Technik und Daten können den Übergang überstehen.

Welchen Sinn hat das ganze dann?
Der Sinn ist, dein Gehirn auszulesen und den gesamten darin gespeicherten Inhalt in der AESCULAP zu speichern. Auf diesem Weg überstehst Du den Übergang.
Und dann, äh und wie?
Die Krankenstation in der AESCULAP wurde genau dafür eingerichtet, die notwendige Technik ist also vorhanden.
Und in der Realität, aus der ich komme, gibt es einen.. deinen.. Körper, das ist vielleicht etwas verwirrend, schwer zu verstehen.
Der Körper ist völlig intakt, aber der Geist... Entschuldige wenn ich Daten sage, sind weg.
Es geht darum, dich dort in diesen Körper zu übertragen.


Und das geht?
Theoretisch, es wurde noch nie gemacht, darum bleibt ein Risiko.
Die Entscheidung, ob Du das versuchen willst, wird Dir überlassen.


Also habe ich die Wahl?
Ja, wenn Du ablehnst, wird der Vorgang nicht eingeleitet.

Du kapierst schon, daß das eigentlich gar keine freie Wahl ist?
Aber Du entscheidest das doch selbst, also wählst Du, ich bin verwirrt.

Eine KI die verwirrt werden konnte, wie amüsant.
Es ist seltsam, aber ich schloss sie in dem Moment fest in mein Herz.
Du hast recht, ich entscheide das, aber wenn Du einen Moment nachdenkst.
Ich habe die Wahl, sicher zu sterben, oder vielleicht ein weiteres Leben geschenkt zu bekommen.
Wenn es nicht klappen sollte, ist das Endergebnis das gleiche, als wenn ich ablehne.
Diese Chance werde ich doch nicht verstreichen lassen, ohne es wenigstens zu versuchen, also JA, ich nehme die Chance wahr.


Das freut mich sehr.

Dann sollten wir keine Zeit verlieren, Du solltest den Start einleiten.

Das bin ich längst. Wir stehen im Moment bei SOL und der Fuelscoop ist aktiv.
Oh, wie lange war ich denn bewusstlos?

Mehrere Stunden. Nachdem Du in der Zentrale zusammen gebrochen bist, habe ich Dich in die Krankenstation transportieren lassen, den vereinbarten Container ausgeworfen und bin dann gestartet.

Moment? Was für einen Container und welche Vereinbarung?

Der General Aevin und Adi Rolf hatten mit mir vereinbart, daß Sie Dich zu mir bringen, wenn Sie von mir alle notwendigen Daten zum Bau eigener Schiffe erhalten.

Oh scheiße...

Ich verstehe nicht.

Du hast den Leuten die Möglichkeit gegeben, eigene Schiffe zu bauen, mit allem was dafür nötig ist?
Ja, es sind Spezifikationen zur Hülle, Antrieb, Lebenserhaltung, Frameshift und allen anderen notwendigen Komponenten enthalten.
Notwendig? Beinhaltet das auch Waffen?
Die technischen Daten enthalten auch die Baupläne zu der Bewaffnung, das war Teil der Vereinbarung.

Diese Mistkerle, die haben mir die ganze Zeit etwas vorgespielt, nie alles gesagt und so getan als wüssten sie nicht sicher, ob ich überhaupt derjenige bin, den Du gesucht hast.

Warum sollten sie das tun?
Du weißt nicht allzu viel über die Menschen dieser Realität, oder?
Nein, ich habe zwar etliches über Funk empfangen, jedoch reichten die Daten nicht aus. Vieles war auch sehr widersprüchlich.

Okay, wir haben ein Problem, die Daten sind in deren Händen sehr gefährlich, sie werden sie benutzen um ihr Land so mächtig zu machen, daß sie den gesamten Planeten beherrschen können.
Im schlimmsten Fall führt das zu einem Weltkrieg, bei dem sehr viele unschuldige sterben.


Oh, das wusste ich nicht, sollen wir dagegen vorgehen?
Kannst Du denn den Container zurück holen?
Über die Langstreckenortung der AESCULAP konnte ich feststellen, daß vom Mars inzwischen ein Schiff gestartet ist, das den technischen Spezifikationen entspricht, welches Dich dorthin gebracht hat.
Das bedeutet, daß der Container an Bord der Phoenix auf dem Weg zur Erde ist?
Korrekt, wenn Du es wünscht könnte ich die Phoenix mit den Waffen der AESCULAP zerstören.

NEIN! Ich war so geschockt, daß ich aufschrie.
Wäre es eine Option, wenn ich die Phoenix nur bewegungsunfähig mache?
Dann würde die Besatzung wohl langsam sterben, wenn die Vorräte zu ende gehen, nein, auch das ist keine Option.

Wenn ich gegen das Schiff nichts unternehmen kann, wird der Container die Erde erreichen.

Es muss eine andere Lösung geben.
Hm, was wäre wenn die gesamte Menschheit die Daten aus dem Container hätte?
Mir schwebte ein total verrückter Plan vor. Tränen traten mir in die Augen, bei dem Gedanken, was das aus der Menschheit machen könnte. Sowohl im guten als im bösen...
Aber es gab keinen anderen Weg, die Büchse der Pandora war geöffnet, schade nur, daß ich das Endergebnis nie würde sehen können. Andererseits, vielleicht würde es so wie in der anderen Realität, wer konnte schon in die Zukunft sehen?

Sag mir, kannst Du nach dem Tanken; übrigens warum dauert das so lange; noch mal zur Erde fliegen, ehe wir das System verlassen?

Ich kann aufgrund einiger notwendiger Umbauten leider nur auf einen kleinen 2A Fuelscoop zugreifen, der Tankvorgang ist aber in einer Stunde beendet.
Du musst auch wissen, ich kann auf der Erde wegen der dichten Atmosphäre nicht landen. Dafür ist die AESCULAP nicht konzipiert.


Landen müssen wir nicht, nur auf das Internet der Erde zugreifen. Kannst Du das?
Ich benötige dazu die Spezifikationen der Datenübertragung, damit ich darauf zugreifen kann.
Kannst Du mir diese mitteilen?

Leider nein... Mist... Da fiel mir mein Laptop ein. Ich hatte ihn in einem Fach des Raumanzugs verstaut.

Ich muss etwas aus meinem Anzug holen. Kann ich aufstehen?
Es spricht nichts dagegen, sei aber bitte vorsichtig.
Ich erhob mich, konnte gut stehen.
Gut, führe mich bitte zur Schleuse, und danach wieder zur Zentrale.

Der leuchtende Ball erschien wieder vor mir.
Ich folgte ihm.

In der Zentrale angekommen, schaltete ich den Laptop an, entsperrte ihn.
Kannst Du auf die Technik zugreifen?

Stelle ihn bitte auf das Terminal links von Dir.
Ich sah nach links, dort leuchtete ein Panel, ich stellte den Laptop darauf.

Stelle Datenverbindung her. Gleiche Verschlüsselung an, Kompatibilität erzeugt.
Jetzt kann ich mit und über den primitiven Computer Daten austauschen, dessen Speicher ist aber sehr begrenzt.


Das macht nichts, sobald wir bei der Erde sind, logge ich mich bei allen Konten ein, die ich noch habe und kenne. Du überträgst dann bitte die gesamten Daten aus dem Container in allen dir bekannten Sprachen dorthin.
Das geht doch, oder?

Nach allem, was ich den Funkübertragungen entnehmen konnte, ist das möglich.
Genau kann ich das erst sagen, wenn ich Zugriff auf das Internet habe.

Gut, wir versuchen es auf jeden Fall.

Der Tank der AESCULAP ist gleich voll, ich nehme Kurs auf die Erde.
Setze dich bitte in den Pilotensitz.


Ich nahm platz, sah nun auch mit voller Aufmerksamkeit aus dem Cockpit der AESCULAP.
Der Anblick der gigantischen Sonne vor mir, samt Protuberanzen, Sonnenflecken war einfach unbeschreiblich. Ich war der erste Mensch, der unserem Stern so nahe war.

Dann wanderte Sol langsam aus meinem Blick, wir nahmen Kurs Erde.

Im Supercruice kam der Planet schnell näher, wurde immer größer, wir schwenkten in eine Umlaufbahn ein. Rechts zog der Mond vorbei, auch diesen Anblick genoss ich in vollen Zügen.

Wir sind in einer Umlaufbahn von der aus ich zugriff auf das Internet erhalte.
Sehr gut, ich brauche ein wenig um mich überall einzuloggen.
Bis Du soweit bist, bereite ich die Daten vor.
Übrigens kann ich im Internet etliche Sprachpakete finden, darunter Englisch, Spanisch, Russisch, Deutsch, Italienisch, Chinesisch, Portugiesisch und Japanisch, ich bereite Module in diesen Sprachen für die technischen Beschreibungen vor.


Währenddessen öffnete ich ein Tab nach dem anderen im Browser, rief eine mir bekannte Website auf und loggte mich ein.
Als ich fertig war, begann der Upload.

Wie lange brauchst Du?
Das Internet ist in seiner Kapazität begrenzt, ich tue mein möglichstes indem ich die Daten komprimiere und mit einem Automatischen Dekomprimierungsset versehe.

Okay, ich nehme noch etwas auf, bis Du einverstanden wenn ich auch für Dich spreche?
Du fragst nach meiner Meinung? Wirklich?
Ja, das tue ich.
Wenn es Dir wichtig ist, bin ich dabei.
Super, ich nehme gleich auf, das hängst Du dann bitte noch mit an die Daten.
Wie Du wünscht.

Ich öffnete eine Audiodatei und begann:

O seven, Ich bin Kolumbus.
Hiermit übergeben mein Kamerad und ich der gesamten Menschheit diese Daten, mit denen die über lichtschnelle Raumfahrt möglich wird.
Nehmt sie und benutzt sie mit Herz und Verstand.
Ihr alle seid Menschen, ihr alle seid frei in der Wahl, was Ihr mit unserem Vermächtnis beginnt.
Jedoch wünschen wir, daß Ihr es friedlich und gemeinsam einsetzt und teilt.
Fly Safe


Ich war mir nicht sicher, ob der Beginn und der letzte Satz eine gute Idee waren, hoffte aber daß meine Worte etwas in den Herzen der Menschheit bewegen würden.

Die Audiodatei wurde ebenfalls in allen verfügbaren Sprachen mit versendet, dann... waren wir hier fertig.

Eines war schade, nämlich daß ich nicht die dummen Gesichter vom General und Adi Rolf sehen konnte, wenn sie feststellen würden, daß ihr mit solcher Raffinesse erbeuteter Schatz bereits der gesamten Menschheit bekannt war. Und daß ich dafür verantwortlich war.

Sind wir hier fertig?
Ja, sind wir, Du kannst Kurs auf das Ziel setzen.

Die AESCULAP schwenkte aus dem Orbit aus, beschleunigte. Eine Zielmarkierung tauchte vor uns auf. Dann begann ein Countdown herunter zu zählen. Und wir sprangen.

Ich erlebte das schönste und zugleich fremd artigste Farbenspiel, das man sich vorstellen kann.

Vor uns intensivierte sich ein heller Punkt, wurde immer strahlender, größer und heller.
Und dann traten wir aus dem Sprung aus.
Maximaler Bremsschub drückte mich tief in die Gurte, vor uns stand eines der gefährlichsten, bissigsten und zugleich wunder schönsten Objekte des Alls. Ein weißer Zwerg.

Lange sah ich aus dem Cockpit, der Anblick der gleißenden, planetengroßen Sternleiche war geradezu hypnotisch.
Nahm man noch die Jets hinzu, die wabernd in das Dunkel des Alls ragten, war dies ein Anblick den ich wohl sehr lange hätte genießen können.
Jedoch...

Mir wurde schwindlig, ich stöhnte auf, fühlte mich auf einmal alt und schwach.

Kolumbus... ich denke wir haben nicht mehr viel Zeit, wir sollten weiter machen.
Ja... ich denke Du hast recht, was muss ich tun?
Du musst dich bitte in die Krankenstation begeben, schaffst Du das?

Ich antwortete nicht, biss die Zähne zusammen, erhob mich und ging langsam zum Ausgang.
Durch den Schwindel musste ich mich an der Wand abstützen, konnte nur langsam gehen.
Komisch, so weit war es doch gar nicht bis zur Krankenstation, war der Korridor schon Gestern so lange gewesen?
Endlich da, ich sank auf die Liege.

Was passiert nun?
Ich werde den Scan deines Gehirns initialisieren und gleichzeitig in den Schweif des Sters eintreten um die für den Übergang notwendige Energie aufzunehmen.
Das Schiff wird dabei aber sehr unruhig, darum muss ich darum bitten, Dich fest zu schnallen.
Es ist einerseits notwendig, um den Scan nicht zu gefährden und auch sicherer für Dich, damit Du nicht herum geschleudert wirst.


Mh, okay, sehe ich ein, fang einfach an.

Gurte fuhren seitlich aus der Liege, schlangen sich um mich.
Liegst Du bequem, geht es?
Ja, Du kannst weiter machen.

Nun wurden mehrere Geräte von der Decke herunter gelassen, gruppierten sich um meinen Kopf.
Drei Ringe aus Energie bildeten sich, um tanzten meinen Kopf.
Ein leichtes kitzeln schien direkt in meinem Gehirn zu stehen, dazu summte es leise.

Nun begann auch das Schiff zu schlingern, es war wohl von der KI in den Schweif gebracht worden.

Kolumbus?
Die KI klang unsicher, fragend. Was war los?
Was hast Du?

Du.. wolltest mir doch einen Namen geben, hast Du das vergessen?

Das war es also, nein vergessen hatte ich es nicht, nur, ich kam einfach nicht darauf, woher ich die Stimme kannte, und das machte mich echt fuchsig.
Was konnte ich sagen? Einfach die Wahrheit? Es erschien mir angesichts dessen was bevorstand am besten.

Nein, ich habe es nicht vergessen, nur, ich möchte Dir nicht irgendeinen Namen geben, sondern den einzig passenden.
Seit ich deine Stimme das erste mal hörte, bin ich sicher, ich kenne sie, und es gibt dazu den richtigen Namen, nur, egal wie ich mich anstrenge, er fällt mir nicht ein.


Da kam mir ein Gedanke.
Sag mal, Du scannst doch mein Gehirn, da müsstest Du doch einfach die Erinnerung an den Namen und deine Stimme finden und auslesen können?

Nein das kann ich nicht, die Informationen sind in einem Gehirn nicht so gespeichert, als daß ein Computer damit etwas anfangen könnte.

Mist und zugenäht, das tut mir jetzt echt leid, ich will Dir wirklich den versprochenen Namen geben, aber es soll der richtige sein.
Verstehst Du daß ich da nicht einfach einen anderen nehmen kann.


Es... ist gut, ich... ich wünsche mir einen Namen... von Dir. Wenn er Dir nicht einfällt... dann... dann warte ich solange, bis es geschieht.

Konnte eine KI traurig sein? Ich wurde es jedenfalls gerade, so sehr, daß mir die Tränen kamen.
Es tut mir leid, ich will mich erinnern aber es fällt mir nicht ein...

Kolumbus... das Schiff ist soweit, der Übergang muss nun eingeleitet werden. Falls es gelingt, hoffe ich, daß Du auf der anderen Seite wieder erwachst.

Ich Schluckte. Ich VERSPRECHE Dir, daß Du deinen Namen bekommst. Und sei es auf der anderen Seite.

Ich bin dann vielleicht nicht mehr da, so wie ich es verstehe, wollen meine Erschaffer mich löschen, sobald es vollbracht ist.

WAS, das lasse ich nicht zu.
Aber... wie...

SCHIFF!
AESCULAP hier, wie lautet Ihr Befehl?

AESCULAP, ich gebe hiermit den Befehl, daß niemand außer KOLUMBUS zugriff auf den Hauptcomputer nehmen darf.
Jeder Zugriff soll mit allen gebotenen Mitteln verhindert werden.


Verstanden.

So, damit solltest Du sicher sein, hoffe ich...
Mehr kannst Du wohl nicht tun, danke.

Ich leite den Übergang ein.

Ein Countdown begann, wurde vom Schiff herunter gezählt.
30...29...28...
Das schien wohl etwas länger zu dauern, als bei einem normalen Sprung.
Maschinen liefen geräuschvoll an,Vibrationen liefen durch das Schiff. Die Luft schmeckte metallisch, Statik baute sich auf.

15...14...13...

Und ich hörte seltsame Geräusche, konnte aber nicht sagen wo sie her kamen, vielleicht entstanden sie direkt in meinem Kopf, ich war nicht sicher.
Bup, bubbi, bup, brrr, rwafwfrl...

10..9...8...

Da kam mir endlich die Erinnerung. Die Stimme.. Ich wusste es wieder.

4...3...2...

Ich weiß es wieder, dein Name ist...

0!
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor KOLUMBUS für den Beitrag (Insgesamt 2):
MajorKAnderle
Fly Safe
Bild
Discord meines Carriers BETTY BOOP
Meine Galaxisweite TRITIUMHotspot-Tabelle
Antworten

Zurück zu „RPG Logbuch-Einträge“