KOLUMBUS - Finale

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KOLUMBUS - Finale

#1

Intermezzo 1

Mein Name ist KOLUMBUS, kein zweiter Name.
Ich stehe auf der Brücke meiner AESCULAP.

Vor mir Barnards Loop, in all seiner großartigen Schönheit.

Nur die Scheibe des Cockpits trennt mich davon, nun gut, ich bin nicht wirklich direkt davor, so eine riesige Struktur im Weltall kann man nicht betrachten, ohne einen gewissen Abstand dazu zu haben.

Aber ich bin so nahe dran, wie man es nur sein kann, wenn man die ganze Schönheit dieses kosmischen Wunders betrachten will.

Wovon spreche ich hier, warum bin ich so begeistert? Das alles ist für Euch, für uns doch normal, denkt ihr?
Nun für mich ist es so besonders wie es nur sein kann.

Während ich das Wunder im All betrachte geht hinter mir das Schott auf.

Na, hast Du dich endlich satt gesehen?

Doch zurück zum Anfang, Ohne die Vorgeschichte ergibt das für Euch keinen Sinn.

Also... lasst Euch erzählen...
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Re: KOLUMBUS - Finale

#2

Geschichte 1


Guten Morgen Universum.
Oder was davon übrig ist...
Weiß geflieste Wände, gekachelter Boden, kaum ein Farbklecks, alles auf maximal mögliche Hygiene getrimmt, breite Türen, kaum etwas sinnvolles zu tun, oder gute Unterhaltung...

Ich hasse es, hier zu sein. So lange lag ich jetzt hier, und ein Ende ist nicht abzusehen.
Naja... Irgendwie doch, aber wer will schon gerne sterben?

Das schlimmste daran, ich konnte mich hier nicht mal meinem Hobby widmen.
Mein PC lies sich hier einfach nicht aufstellen, geschweige denn daß es hier eine vernünftige Internetverbindung gäbe. Das altersschwache WLAN, das es hier gab, reichte ja kaum für ein Smartphone aus...
Ein Hospitz eben...

Davor war es ähnlich im Krankenhaus.
Und dort, das bescheuertste, die Ärzte...
Wenn man schon weiß daß es zu Ende geht, wissen sie, daß man für alle Experimente und neumodische Therapien bereit ist. Das nutzen sie aus.
Wenn sie einem wenigstens eine halbwegs vernünftige Erfolgsgarantie geben könnten.
Anfangs hat man Hoffnung, das macht blind für die Tatsache, daß sie auch keine Wunder vollbringen können.

Also fragte ich mich, wozu herum experimentieren, wenn es eh keinen Sinn hat?
Und schließlich gab ich auf, machte nicht mehr mit.
Sie sind nicht begeistert, aber sie konnten mich nicht umstimmen.

Ihr wollt wissen, was mich hierher gebracht hat?
Eine sehr seltene Art Lungenkrebs.

Glück im Unglück, ich leide kaum, das erste was der Krebs zerstört hat, ist mein Schmerzempfinden.

Nun lag ich also hier in meinem Einzelzimmer, und wartete auf das Ende.
Wenigstens das konnte ich mir leisten, man hofft ja immer, man braucht die Versicherung nicht, aber jetzt war sie doch zu etwas gut.

Es klopfte.

An der Tür, hoffentlich war das nicht das Ende.
Erwähnte ich schon meinen Galgenhumor?

Naja, wenn ich schon nichts besseres zu tun hatte, konnte ich genauso gut herein rufen.

Die Tür öffnete sich und herein kamen zwei Männer.
Guten Tag Sir, ich bin General Aevin der dritte und dieser Herr hier ist Professor Adi Rolf.
Wir kommen extra aus Amerika um mit Ihnen zu sprechen.

Noch so ein Arzt? Was der andere Typ, der mich angesprochen hatte, dabei wollte? Keine Ahnung aber egal, ich hatte keine Lust, mir noch mal den ganzen Blödsinn von wegen neue Therapie, Medikamente, Prognosen und so weiter an zu hören.

Verpisss Dich, ich werde garantiert nicht für deine Experimente zur Verfügung stehen.
Aber sie verstehen nicht, wir kommen von der Nas...

RAUS HIER schrie ich.

In dem Moment betrat Schwester Brigitte mein Zimmer.

Sagte ich einfach nur Schwester?
Es war die coolste Schwester, die es geben konnte. Nicht daß sie besonders heiß aussah, nein, sie war einfach klasse drauf und tat nicht so, als wäre das hier der beste Ort der Welt.

Hallo Walter,“ sagte sie, „Ich bringe dein Essen.
Danke, stell es mir bitte auf den Tisch, und wenn es Dir nichts ausmacht, nimm beim Gehen die zwei da mit raus.
Brigitte sah sich meine Gäste an, dann mich.
Mit den Leuten solltest Du vielleicht reden, die machen nicht den gleichen Eindruck auf mich, wie alle anderen.

Versteht ihr was ich sagen will?
Wenn sie meinte, man sollte mit den Leuten reden, naja, dann war es das meist auch wert.

Ich dankte ihr, sie ging, und wandte mich den zwei Leuten zu.
Okay, dann lassen Sie mal hören.

Professor Adi Rolf kam näher.
Wie mein Kollege gerade sagen wollte, kommen wir von der NASA.

Ach, und Sie haben wohl ein Wundermedikament, das sie gerne an mir ausprobieren wollen?
Da sprach wieder die schlechte Erfahrung aus mir, konnte gut sein, daß ich deshalb etwas unfair reagierte, aber... Nun stellt Euch meine Situation vor, nehmt das schlechteste, was Euch hätte passieren können, und verdoppelt es.

Nun, wir hätten da tatsächlich ein Medikament....
Dies kam von General Aevin.

Und das geben Sie mir einfach so? Der Sarkasmus in meiner Stimme hätte wohl kaum deutlicher heraus klingen können. Wollen mal sehen, wie es wirkt, und wenn nicht, was soll´s, der arme Kerl hat eh nicht mehr lange, da kann auch nix passieren, wenn Nebenwirkungen auftreten, was?

Der General sah mich an, schätzte wohl ab, was er von mir zu halten hätte. Derweil zog sich der Professor einen Stuhl heran, und setzte sich neben das Bett.
Hören Sie, Ich glaube, daß man Ihnen schon eine Menge über irgendwelche Therapien, Medikamente, Kuren und was weiß ich alles erzählt hat. Und egal was, nichts hat Sie heilen können, die Krankheit schreitet fort, und Ihre Zeit wird knapp.
Nun, wir können Sie nicht heilen, da will ich Ihnen gar nicht erst etwas vormachen.


PROFESSOR! Der General wirkte sichtlich schockiert, na hätte man sich ja denken können, daß der versucht hätte mich mit irgendwelchen falschen Versprechungen zu ködern.
Da gefiel mir Adi Rolf schon eher. Sagen wir, ob seiner Ehrlichkeit hatte er bei mir Pluspunkte gesammelt.
Ich sah dem General in die Augen, lange, stechend, bis er endlich den Blick senkte.
Seien Sie wenigstens Ehrlich zu mir, sonst können Sie sich ihr Egal Was sonst wohin stecken.
Etwas mehr Mitgefühl, ein bisschen Ehrlichkeit und Einfühlungsvermögen könnten Sie Euch Militärs schon mal beibringen.

Er wirkte wie ein geprügelter Hund, trollte sich in eine Ecke des Zimmers.
Zufrieden mit mir wandte ich mich wieder den Professor zu.

Na dann erzählen sie mir mal, was sie von mir wollen. Aber glauben Sie nur nicht, daß ich einfach so tue, was Sie wollen. Nochmals wandte ich mich dem General in der Ecke zu Egal was Sie vorhatten, Ihr Begleiter hat mir gerade ganz deutlich gezeigt, daß Ihnen nicht zu trauen ist.

Das Medikament, das wir hätten, wird Sie nicht heilen, aber es würde Ihren Zustand soweit stabilisieren, daß sie hier heraus können, und noch ein paar Monate durchhalten.
Sie könnten noch etwas tun, anstatt hier in dieser deprimierenden Anstalt ihre letzte Stunde völlig passiv abzuwarten.
Wir würden Sie dafür nur um eines bitten.


Und was wäre das
Der General gesellte sich wieder zu uns, etwas hatte sich in seinem Verhalten geändert, er wirkte irgendwie... entschlossen.
Kommen Sie mit uns zum Mars.
Mir viel die Kinnlade herunter.
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Re: KOLUMBUS - Finale

#3

Geschichte 2
Die Marskolonie, erstmals eröffnet von der NASA im Jahr 2029, nach anfänglichen Schwierigkeiten lief es ganz gut, wenn man den Berichten trauen konnte. Und vor knapp einem halben Jahr wurden sämtliche Informationen von der NASA auf einmal stark eingeschränkt.

Die Medien hatten sich förmlich zerrissen, was der der Grund dafür sein konnte, wilde Spekulationen und seltsame Theorien gingen durch die Presse.
Im Internet wurde noch verrückteres diskutiert. Angefangen von Außerirdischen bis Zombies war da alles vertreten.

All das schoss mir gerade durch den Kopf und ich musste in diesem Augenblick wohl wirklich dämlich aussehen.
Professor Adi Rolf sah mich an, General Aevin ist ein wenig... direkt, meine ich, aber in einem Punkt hat er recht, wir möchte wirklich, daß Sie mit uns auf den Mars kommen, da wir hoffen, daß Sie uns dort helfen können.

Mir schwirrte der Kopf, konnte ich wirklich gehört haben, was ich glaubte gehört zu haben?
Ich musste nachfragen.
DER Mars?
Ja, der Mars, der rote Planet.
Tatsächlich, sie sprachen vom 4. Planeten in unserem System.
Mal abgesehen davon, daß ich mir gar nicht vorstellen kann, wie ich Ihnen auf dem Mars helfen könnte, wenn Sie ihre Hausaufgaben gemacht haben, wissen Sie sicher, daß ich keinen Beruf ausgeführt habe, der auf dem Mars benötigt wird, und auch ansonsten wüsste ich nicht, was ich dort tun könnte.
Und außerdem, wie wollen Sie mich in meinem Zustand überhaupt dort hin bringen ohne mich dabei um zu bringen? Mein Gesundheitszustand ist gelinde gesagt nicht der beste.


Da kommen die Medikamente ins Spiel, von denen ich vorhin sprach. Professor Adi Rolf sagte Ihnen ja schon daß sie keine Wunder vollbringen, aber damit würden Sie soweit wiederhergestellt daß Sie die Reise überstehen und lange genug überleben, um den Mars zu erreichen und uns dort zu helfen.

Allerdings müssen wir davon ausgehen, daß es für Sie von dort kein zurück gibt.
Sie würden ihre restliche Zeit dort in der Kolonie verbringen müssen.

Die Ehrlichkeit des Professors war wirklich erfrischend.

Und wie wollen Sie mich nun zum Mars bringen? So ein Raketenstart dürfte für mich trotz aller Medikamente nicht sehr leicht zu überstehen sein.
Wir würden Sie für die Start-, Beschleunigungs- und Bremsmanöver in einer Hydrokammer unterbringen.
Das ist kurz gesagt ein mit spezieller Flüssigkeit gefüllter Behälter, in dem die hohen G-Kräfte für Sie besser auszuhalten sein sollten.


Sollte? Es gibt also ein Risiko?
Ja, im Grunde ist das ein System, das noch nicht mit einem lebenden Menschen getestet wurde,
Sie wären da sozusagen der erste.
Wir sind da aber sehr zuversichtlich, daß es funktioniert.


Mag sein, daß das funktionieren würde, aber Sie haben mir noch nicht gesagt, warum ich auf den Mars soll.

Das ist streng geheim, Sie werden verstehen daß wir Ihnen hier nichts darüber mitteilen können. Alles notwendige werden Sie während dem Flug zum Mars erfahren.

Ich lachte dem General ins Gesicht.
Jungchen, wenn Sie wollen, daß ich mit komme, dann sagen Sie mir jetzt warum, oder Sie packen ihre sieben Sachen und verschwinden.

Adi Rolf wandte sich mir zu.
Bitte, ich weiß daß wir hier viel von Ihnen verlangen, vor allem einen wirklich großen Vorschuss an Vertrauen, aber glauben Sie mir, es ist wirklich wichtig, daß Sie uns begleiten.
Ich bitte Sie, kommen Sie mit, Sie werden es bestimmt nicht bereuen.

In mir arbeitete es, einerseits wollte ich dem komischen General nicht die Befriedigung gönnen, andererseits. Eine Reise zum Mars, so eine Gelegenheit würde doch auch Niemand von Euch ausschlagen, oder?

Na gut, ich komme mit.
Aber ich habe hier noch ein paar Dinge zu regeln, das verstehen Sie sicher.


Natürlich,
Wir holen sie dann in zwei Tagen um 10 Uhr Morgens ab.


Kaum genug Zeit, alles zu klären.
Ich musste ein Testament schreiben, schließlich würde ich vom Mars nicht mehr zurück kommen, soviel war klar, und dies bei einem Notar hinterlegen.
Ihr fragt Euch sicher, warum ich das nicht schon getan hatte? Nun, ich hatte es die ganze Zeit vor mir her geschoben, hätte es doch meine endgültige Resignation bedeutet, davor hatte ich nun doch Angst, und auch jetzt fiel mir das nicht leicht.
Doch was getan werden musste...

Dann schrieb ich Abschiedsbriefe an Freunde, Familie gab es keine mehr.
Auch die Aufgabe von deren Versand würde dem Notar aufgetragen werden.

Als nächstes kümmerte ich mich um meine Finanzen, ein paar Konten wurden umgebucht, aufgelöst, alles nach Möglichkeit zu meiner Hausbank transferiert.
Meine Erbin; eine Gute Freundin welche mich als einzige nie aufgegeben hatte; würde sich freuen, hoffte ich, damit wäre ihre Rente abgesichert. Wenig das ich für sie tun konnte aber immerhin.

Dann stellte ich eine Liste mit meinen Onlinekonten, Zugangsdaten und Passwörtern auf, all dies würde die Freundin bekommen, zusammen mit Anweisungen, was aufgelöst, gekündigt oder wo jemand Informiert werden müsste. Ganz schön viel, was da in einem Leben zusammen kam.
Als ich endlich damit fertig war, fühlte ich mich erleichtert, soviel das ich vor mir her geschoben hatte, fiel wie ein Stein von meinen Schultern.

Ein letztes Gespräch mit Schwester Brigitte, sie hatte ich in meinem Testament auch bedacht, das verriet ich aber nicht.
Vielen Dank für alles, ich hoffe, Dir geht es immer gut.
Bist Du sicher, daß Du das tun willst? Ich hatte Dir zwar zu dem Gespräch geraten, aber daß Du gleich mit denen mit gehst... Ich wundere mich doch.
Glaub mir, die können keine Wunder bewirken, letztendlich geht es doch zu Ende.
Aber es ist eine Gelegenheit für eine Reise, die ich einfach nicht ausschlagen konnte.
Auch wenn ich Dir nicht sagen darf, wohin ich gehe, ich werde Dich nicht vergessen, solange ich lebe.

Na dann, ich sehe, Du hast Dich entschieden, ich hoffe nur daß es für Dich nicht eine Enttäuschung wird.
Keine Sorge, das kann es gar nicht. Und nun lebe wohl, ich bin dankbar, daß ich Dich hier kennen lernen durfte.
Und ich bin erstaunt, wenige Menschen sind so seltsam wie Du.

Sie sagte das mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Ich nahm sie in die Arme, drückte sie kurz.

Sei nicht traurig, ich hatte ein schönes Leben und auch wenn das Ende nahe ist, so bereue ich nichts.

Und schon war es soweit, ich wurde mit einem Transporter der NASA abgeholt. Auf dem nächst gelegenen Flughafen in einen Jet der NASA verfrachtet wo ein Arzt mir die versprochenen Medikamente gab.

Der Start erfolgte kurz darauf, schon erstaunlich, wie ruhig es inzwischen wieder auf unseren Flughäfen zuging, seit die Jungen Leute von Monday for Nature erzwungenermaßen mit ihren Montagsdemonstrationen aufgehört hatten.

Da waren sie eigentlich seit längerem auf einem guten Weg und dann wurde ihr Vorbild, Gerhard Thunberg in einen Sexskandal verwickelt.

Daß er schwul war – kein Problem, vollkommen wurscht, daß er mit dem Schwanz seines Liebhabers im Mund fotografiert wurde – wir leben ja in sehr aufgeklärten Zeiten.
Nein, daß es ausgerechnet ein Ölscheich war, das hat ihm und seiner Bewegung vollkommen die Glaubwürdigkeit geraubt.

Seitdem war es um die jungen Leute still geworden, sie gingen wieder brav zur Schule, blockierten keine Flughäfen oder anderes, und unsere Wirtschaft hatte sich auch wieder ganz gut erholt, seit sich niemand mehr um die Umwelt scherte.
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Re: KOLUMBUS - Finale

#4

Krise 1


Ein einsames System, ein M-Stern, umgeben von einem Asteroidengürtel, weit Draußen noch ein T-Stern.
Solche Systeme waren in der Regel uninteressant, kaum Jemand würde dort hinein springen, außer es wäre zufällig ein Zwischenziel auf seiner Route.
Die Sterne hatten keinen Eigennamen, nur eine Systembezeichnung anhand des Sektors, wo sie sich befanden. Kein Commander hatte seinen Namen hier hinterlassen.

Ein schiff kam aus dem Sprung, mattschwarz lackiert, elegant geschwungen, im schwach rötlichen Licht des M-Sterns kaum vom All zu unterscheiden.

Es unterbrach die Stille mit einem Honk.
Die Scanner wurden aktiviert, auf volle Leistung getrimmt, der Cmdr verschaffte sich einen Überblick.
Nahe dem Belt registrierten die Scanner ein Trümmerfeld, hatte es hier ein Unglück gegeben?

Im Supercruice näherte sich das Schiff den Koordinaten.
Austritt aus dem SC, das Trümmerfeld wurde verortet. Der Cmdr stutzte, es war viel größer als erwartet, Trümmer unterschiedlicher Schiffstypen waren zu verorten.
Der Computer listete auf:
DB-Scout, Anaconda, Python, Corvette, Fighter-Unterschiedliche Modelle, ASP Explorer, Vulture...
Die Liste war lang.
Hier war nicht nur ein Unglück geschehen, eine Schlacht hatte statt gefunden.

Der Cmdr konzentrierte sich auf die Trümmer der ASP EX, suchte danach, scannte, endlich ein Stück der Hülle, Reste der weißen Lackierung, abgenutzt, tiefe Kratzer von den Partikeln, die trotz der weite des Alls doch immer wieder auf eine Hülle trafen, dazu überzogen mit schwarz verbrannten Schlieren.

Treffer.
Der Cmdr suchte weiter, registrierte jedes auffindbare Stück des Schiffes, ließ den Computer die Vektoren und Geschwindigkeiten verrechnen.
Endlich, über 17 Datensätze später gab der Computer ein Signal, er hatte mit hoher Wahrscheinlichkeit die Koordinaten errechnet, wo das Schiff zerstört wurde.

Am Ziel, die Koordinaten stimmten bis auf 5 Stellen nach dem Komma.
Ein großes Trümmerstück der Hülle. Reste des Cockpits.
Eine Person kam aus dem schwarzen Schiff, glitt hinüber zu dem Überrest, suchte, ein Laser blitzte auf, flackerndes Licht erfüllte das zerstörte Cockpit, der Flugschreiber wurde geborgen.

Zurück im Schiff, Stunden vergehen, die Daten werden rekonstruiert, endlich eine Spur.

… Schiff schwer besch..
...Canopy zerstört, Notrettung einge...
Capsel 1 auswurf... ...Zielsystem TZ-ARIETIS...Capsel 2 ausw...
Reaktor Integrität Nu...

Mehr war nicht notwendig, der Cmdr suchte nach dem angegebenen System, flog in die entsprechende Richtung, die Orter auf höchste Empfindlichkeit getrimmt.

Stunden vergehen, die Suche zog sich hin, Lichtsekunde um Lichtsekunde nichts.
Das System lag weit hinter dem Schiff, da ein Signal, so schwach, daß es im Hintergrundrauschen des Universums kaum auszumachen wäre.
Das Schiff schwenkte auf das Ziel ein, wieder verging Lichtsekunde auf Lichtsekunde, nur das Signal gab den Kurs vor, so schwach, es war nicht zu erkennen, was es war.
Stunden vergehen, endlich kann der Computer das Signal besser erfassen, hochrechnen.
Eine Rettungskapsel, schwer beschädigt, kaum noch Energie in den Notakkumulatoren.
Das Signal wird von Sekunde zu Sekunde schwächer, Grund warum es so lange dauerte, es zu erkennen.
Das Schiff erreicht die Kapsel, kurz danach verstummt das Signal, die Akkumulatoren hatten den Kampf gegen die Zeit verloren.

Die Frachtluke geht auf, der Greifer erfasst die Kapsel, sie wird an Bord genommen.
Luke schließt, Atmosphäre wird eingeleitet, das Schott geht auf, der Cmdr stürzt hinein.
Öffnet die Kapsel.

Das All ist kalt, weit und leer, der verzweifelte Schrei im Schiff kann nur dort gehört werden, außerhalb herrscht tiefe, eisige Stille.
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Re: KOLUMBUS - Finale

#5

Geschichte 3
Die USA, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Zumindest waren sie das mal.
Nach dem größten Trampel, der hätte Präsident dieses Landes hätte werden können, hatten sie es zumindest geschafft, die Weltraumforschung auf ein neues Level zu heben, wie sonst hätten sie als erste eine dauerhafte Kolonie auf dem Mars einzurichten.

So hieß es zumindest. Seit dem Kommunikationsabbruch war das etwas... Zweifelhaft.

In Miami angekommen stellte ich fest, daß ich mich wesentlich besser fühlte, die Medikamente zeigten wohl Wirkung.

Grund für Optimismus? Nun zumindest hatte ich damit wohl Zeit gewonnen.
Ich würde sehen was ich daraus machen konnte.

Das Auschecken und die Einreise waren schnell erledigt, wie ich feststellen durfte, hatten wir alle Diplomatenstatus, nicht unpraktisch.

Man quartierte uns in einem Hotel nahe dem Zentrum ein, aus irgendeinem Grund sollten wir erst in zwei Tagen nach Kennedy Space Center gebracht werden.
Ich nutzte die Zeit, sah mich etwas um, in einem Computerladen, den ich dabei zufällig fand, kaufte ich mir ein neues Notebook. Erstaunlich wie dünn und leicht die jetzt waren, dabei mit genug Rechenleistung, um meinen letzten Desktop als besseren Taschenrechner dastehen zu lassen. Dazu noch ein interessantes Spielzeug, einen Joyglove.
Das ganze war nicht gerade billig, über 2000 Dollar wechselten den Besitzer, aber was solls, ich muss wohl nicht sparen, oder?

Nach einer Stunde hatte ich mir das Gerät eingerichtet und Zugriff auf alle jemals von mir gespeicherten Daten.
Darunter etliche Gigabyte an Fotos. Da auch der Speicher des Notebooks um etliche Größenordungen besser war, lud ich mir über Nacht alles herunter. Dazu etliches an Lesestoff, Musik und ein paar der neuesten Filme.
Weil dann immer noch viel Platz war, installierte ich noch ein paar Spiele, für die kein Internetzugriff nötig war. Gar nicht so leicht in der heutigen Zeit, auf meinen Liebling ELITE DANGEROUS, inzwischen in der EXODUS-Version musste ich da wohl verzichten, da dafür eine Online-Verbindung notwendig war. Angeblich gab es am Mars zugriff auf das Netz, nun bei der Zeitverzögerung würde es wohl extrem laggen, oder gar nicht funktionieren.
Civilisation 15 war gerade heraus gekommen, und konnte offline gespielt werden, das nahm ich mit, dazu etliche Denk- und Knobelspiele, Schach, Sudoku, Mah Jongg und noch einiges mehr.

Als letztes noch ein Astronomieprogramm mit den Daten zum kompletten Sonnensystem. Ich war neugierig, damit heraus zu bekommen, wie lange wir wohl bis zum Mars brauchen würden.

Ich war recht überrascht, daß der Mars Heute am 11.05.31 der Erde sehr nahe war.
Nur 82,8 Millionen KM, wow, das bedeutete, daß sich der Mars beinahe auf die Minimaldistanz angenähert hatte.
Sollte mich mein amateurhaftes Wissen nicht täuschen, würde das die Reise dorthin ziemlich schwierig machen. Bis wir uns der Marsbahn angenähert haben würden, würde dieser sich immer weiter von der Erde entfernen.

Eigentlich nicht mein Problem, aber daraus könnte man schließen, daß die ganze Angelegenheit wohl doch wichtiger war, als gedacht.
Leider musste ich bei dem Versuch, ein paar mögliche Routen zum Mars durchzuspielen feststellen, daß mir dafür etliche Daten fehlten.
Vielleicht konnte ich diese ja noch eruieren.

Zufrieden mit dem, was ich erreicht hatte, gönnte ich mir noch ein leckeres Steak mit Folienkartoffel, das konnten sie hier sehr gut.
Dann fragte ich mich, ob ich mir auch einen Mojito gönnen könnte, da ich aber nicht wusste, wie die neuen Medikamente sich mit Alkohol vertrugen, blieb es dann doch bei einer Apfelschorle.

Eine ruhige Nacht, ein halbwegs akzeptables Frühstück mit grauenhaftem Kaffee später, und wir wurden abgeholt.
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Re: KOLUMBUS - Finale

#6

Krise 2
System TZ-ARIETIS, Planet 5B– Planetenbasis SANTOS DEPOT

Funkdurchsage:
Achtung, achtung Notfallprotokoll tritt in 5 Minuten in Kraft.
Ankunft medizinischer Notfall Priorität Alpha.
Für alle Schiffe gilt Start- und Landeverbot – Schiffe im Anflug haben den Anflugkorridor 7 zu räumen und mindestens 5 Km Abstand einzuhalten, bei Zuwiderhandlung ist die Stationssicherheit berechtigt, geeignete Maßnahmen zu ergreifen.


Sämtliche Landepads werden gesperrt und zwangsverriegelt, nur Landepad 7 ist noch offen, ringsherum leuchten rote Lampen und rotieren wild.

Ein Schiff kommt aus dem Gleitflug, schwarz, schnell, die Geschwindigkeit viel zu hoch.
Der Pilot hat es eilig, bremst mit Höchstleistung der auf höchstem Nieveau getunten Triebwerke.
Die FDL kommt über dem Pad zum stehen, landet.
Sofort fährt ein Krankentransporter und zwei Notarztshuttles zu dem Schiff, die Schleuse öffnet sich, der Pilot befördert in höchster Eile eine Rettungskapsel heraus.
Qualm tritt aus, Funken schlagen, Die Medizintechiker in ihren Anzügen schließen Kabel an der Kapsel an, stabilisieren die noch funktionierende Technik, Energie wird transferiert.

Erste schnelle Untersuchung, dann Transport zur Klinik.

Verstört bleibt der Pilot zurück, kein Platz an Bord der Medifahrzeuge.
Er stürmt zum Schiff, kurze Zeit später fährt er mit seinem SRV hinterher.
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Re: KOLUMBUS - Finale

#7

Geschichte 4
Ankunft am Kennedy Space Port. Hier war ich in den 90ern schon einmal gewesen, lange ist das her, und ich könnte nicht sagen, wie sehr sich das Gelände verändert hat.

Das lag auch daran, daß wir wohl nicht dort hin gebracht wurden, wo die Touristen hin fahren.
Wie ich später noch erfahren würde, gab es da etliche Gebäude und Einrichtungen, sowohl ober- wie auch unterirdisch.

Wir wurden zu einem speziell für die Unterbringung von Astronauten eingerichteter Komplex gebracht, dort stiegen wir aus.

Als ich gerade zu dem Gebäude gehen wollte, kam uns General Aevin zusammen mit Jemandem in schwarzem Anzug entgegen.
Sir, würden Sie bitte mit kommen.
Adi Rolf kam dazu, fragte den General, was er wolle.
Es handelt sich um eine Sicherheitsüberprüfung, wir haben festgestellt, daß Er sich ein nicht genehmigtes Gerät besorgt und massiv mit Daten und Programmen eingedeckt hat.
Für die Nationale Sicherheit muss das alles konfisziert und eine umfassende Überprüfung eingeleitet werden.
Sir, sie müssen jetzt mit mir kommen.


Ich sah den Typ an, er stank förmlich nach Geheimdienst, und mir kam ein Gedanke, gedacht getan, ich zog den Ausweis aus der Tasche, den man mir gegeben hatte, hielt ihm den unter die Nase und sagte:
Das können Sie vergessen, ich genieße hier diplomatische Immunität.

Der Typ sah verdutzt auf das Dokument, und sah den General fragend an
Der war ganz aufgebracht, meinte: Das ist doch nur zur Tarnung, so war das nie gedacht.

Ist das ein Diplomatenpass? Ja oder Nein? Ich sah ihn fest an, gab nicht nach. Was hatte ich schon zu verlieren, nachdem mir gesagt wurde, daß ich gebraucht würde, war es unwahrscheinlich, daß die NASA mich so leicht hergeben würde.
Tatsächlich kam Unterstützung von Adi Rolf, Dieser Pass ist echt und hat volle Gültigkeit, damit ist unser Gast für Sie unantastbar.

Der General gab aber noch nicht auf, er versuchte, mich am Arm zu packen, und mit zu ziehen, Adi griff sich seinerseits seinen Arm, der Typ im Schwarzen Anzug; stumm wie ein Fisch; ging dazwischen, dabei geriet ich aus dem Gleichgewicht, stürzte.

In meinem Alter fällt man nicht mehr so leicht, ich hatte noch Glück, fiel in ein Blumenbeet, mehr als eine leichte Prellung am Arm hatte dabei ich wohl nicht abbekommen, aber vor Schreck schrie ich auf.
Einige der umstehenden Personen kamen näher, auch aus dem Gebäude kamen ein paar Leute, umringten uns, zwei halfen mir auf. Die anderen fragten was los war, und der Typ im Anzug wurde sichtlich unsicher, zumal Adi Rolf allen sagte, daß ich völlig zu Unrecht vom General und ihm tätlich angegangen wurde.

Als dann auch noch ein paar ihr Mobiltelefon nahmen und damit Aufnahmen machten, zog sich der General schnell in das Gebäude zurück, der Typ verschwand er so schnell es ihm möglich war.

Puh, da hatte ich noch mal Glück gehabt. Ich dankte allen die mir geholfen hatten, schüttelte einige Hände und durfte mit großer Begleitung in das Gebäude eintreten.
Vom General weit und breit nichts zu sehen.

Dort wurde mir ein Zimmer zugewiesen, wo ich erst mal wohnen würde. Ein Plan, welche Stationen ich die nächsten Tage zu absolvieren hätte, war auch bereit. Das war die NASA, alles durchorganisiert.

Ich erfuhr auch, daß der Start mit einem SLS II System in 12 Tagen angesetzt war.

Bis dahin wollte man mich untersuchen, mit dem Standard-Raumanzug vertraut machen und noch so einiges besprechen, was für den Ritt auf einer Rakete so erforderlich wäre.

Den Rest des heutigen Tages wurde ich herum geführt, lernte Leute kennen und hatte ein paar kurze Vorbesprechungen zu dem was kommen würde.
Unter anderem erfuhr ich von Adi Rolf:
Hier weiß kaum jemand, warum Sie hier sind, und wo Sie hin sollen, bekannt ist, daß Sie mit dem SLS II in den Orbit gehen werden.
Bitte versuchen Sie, Fragen zu ignorieren, das dürfte Ihnen nicht schwer fallen, da Sie ja selbst erst auf dem Flug zum Mars näheres erfahren.

Ich musste lachen, husten...
Nun Mr... Rolf?

Ach bitte, nennen Sie mich Adi.

Ich soll also verschweigen, daß ich eigentlich noch gar nichts weiß?
Was ein Witz.


Nun, wir wollten soweit wie möglich Aufsehen vermeiden, die NASA hätte große Probleme, der Öffentlichkeit zu erklären, warum sie mit zum Mars kommen.

Das kann ich mir vorstellen, zumal Sie ja seit einiger Zeit keine Kommunikation zwischen Mars und Erde mehr frei geben. Was ist dort eigentlich los?

Das hängt alles mit dem zusammen, was Sie auf dem Flug erfahren sollen, bitte haben Sie Geduld und versuchen Sie so wenig wie möglich dazu zu sagen.

Ich dachte nach, wenn ich über das ganze während des Fluges informiert würde, na das konnte ich doch noch aushalten. Okay, aber ich garantiere für nichts, wenn sich der General wieder einmischt, mit Geheimhaltung kennt DER sich jedenfalls sehr gut aus, wie sich vor dem Gebäude gezeigt hat.

Adi lachte

11 Tage bis Start.
Ich kam morgens zu den Ärzten der NASA, wurde untersucht, die stutzten schon ganz schön, bei den Werten, die sie erhielten, gesund war etwas anderes.
Aber kaum hatten sie mich durch einen Kernspin gejagt, und das Ergebnis erhalten, brachen Sie ab.
In einem Besprechungszimmer informierte mich ein Arzt.

Guten Tag Mr...?

Ach nennen Sie mich doch einfach Walter.

Nun, Mr. Walter, Ich bin Dr. Dougi Houser, der begleitende Bordarzt der Mission, ich muss Ihnen leider mitteilen, daß Sie sehr krank sind und daß ein Flug mit dem SLS II für Sie absolut nicht in Frage kommt.

Ach echt? Was habe ich denn?

Das war ihm jetzt sehr unangenehm, er versuchte sichtlich, Worte zu finden.
Es tut mir sehr leid, Ihnen das sagen zu müssen, aber Sie haben eine seltene, unheilbare Abart von Krebs, wir sind erstaunt, daß Sie sich so gut halten, aber ein Start mit dem SLS II würden Sie in dem Zustand sicher nicht überstehen.

Das ist aber blöd, ich dachte mir, daß der Arzt wohl nicht informiert war.
Was macht das denn dann aus, wenn ich mit komme? Ist doch egal wo mich der Krebs umbringt, oder?

Damit war er jetzt sichtlich überfordert, daß ich so eine Haltung einnahm, war wohl nicht gerade üblich und noch dazu, daß ich auf meinem Platz an Bord beharrte, sogar lieber bei dem Start sterben würde. Man konnte sehen, wie es in ihm arbeitete, dann rang er sich zu folgendem durch.

Nun Sir, ich habe keine Ahnung, wie Sie den Platz an Bord erhalten haben, bei dem Budget, das der NASA in den letzten Jahren zur Verfügung stand, hätte ich da aber eine Vermutung.
Doch da ich für die Gesundheit aller Mitglieder der Mission zuständig bin, habe ich entschieden, daß Ihr Flug nicht statt findet.
Ein entsprechendes Kommunikee mit dem Befund ging bereits an die entsprechenden Verantwortlichen. Sicherlich erhalten Sie dann auch ihre.. „Spende“ zurück.


Ich sah ihn an, sind Sie sicher? Ich meine da ist das letzte Wort noch nicht gesagt.

Er sah auf, dachte wohl ich würde nur fantasieren.
Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, wann Ihre Heimreise organisiert ist, und Sie uns verlassen, guten Tag.

Damit stand er auf, wollte mir die Hand reichen, ich blieb aber sitzen und sah ihn nur an.
Ihre sture Haltung ändert an meiner Entscheidung gar nichts. Mit den Worten verschwand aus dem Raum.
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Re: KOLUMBUS - Finale

#8

Geschichte 5

Ich hatte nach der Untersuchung nichts zu tun, dafür war ursprünglich der ganze Tag angesetzt, nach den ersten Ergebnissen aber von Dr. Houser abgebrochen worden. Für ihn war der Fall klar.
Es blieb abzuwarten, ob sein Wort wirklich soviel Gewicht haben würde.

Derweil schlenderte ich durch das Gelände, der Simulator lag links von mir, den wollte ich mir ansehen.
Dort angekommen, zeigte ich kurz den NASA Ausweis, welchen ich erhalten hatte, und war doch überrascht daß man mich ohne weitere Fragen in das Gebäude eintreten ließ.

Aus einer Tür trat jemand und kam auf mich zu, ich erkannte ihn als eine der Personen, welche mir nach dem kleinen Zwischenfall bei meiner Ankunft beigestanden hatte.

Ah da ist ja unser geheimnisvoller Gast, geht es Ihnen gut?

Hallo, vielen Dank für Ihre Hilfe gestern, ich konnte Gestern noch nicht mal nach Ihrem Namen fragen.
Hallo auch, ich bin Lt. Cmdr. Pete Washington. Nennen Sie mich einfach Pete und Sie sind?
Wenn Sie mögen, dürfen Sie mich einfach Walter nennen.

Okay Walter, mal unter Uns, können Sie mir sagen, warum Sie hier sind?

Ich sah ihn an, aufgrund seiner freundlichen Hilfe mir gegenüber verdiente er die Wahrheit, nur kannte ich die ja selbst nicht.
Ich entschied mich für ein hoffentlich diplomatisches Zwischending.

Es tut mir wirklich leid, Sie haben mir geholfen und ich meine Sie verdienen die Wahrheit, aber ich sollte nichts sagen, ehe Sie nicht offiziell informiert werden, bitte verstehen sie mich nicht falsch.

Er lächelte, sah mich an und sagte:
Hervorragend, so mögen wir es bei der NASA, immer nur das sagen, was man verantworten kann.

Na dann, was führt Sie denn in den Simulator?

Die Neugierde, ich habe mich früher schon für Raumfahrt interessiert, und da hoffte ich, hier einen Blick erhaschen zu können.

Wirklich? Dann kommen Sie doch mit, ich simuliere in kürze einen Start des SLS II, und der Platz des Funkoffiziers ist frei. Von dort können Sie gut sehen, was geschieht.

Gerne wenn ich nicht störe.

Keine Sorge, sicherheitshalber nehmen wir die Konsolen dort vom Netz, so kann nichts geschehen, aber Sie bekommen einen guten Eindruck von dem ganzen.

Wenn das geht, ist es mir eine Freude, dabei sein zu können.

Ich begleitete Pete zum Simulator, der einer Kapsel des SLS II täuschend echt nachempfunden war. Nur daß darunter nicht die Rakete montiert war, sondern ein Hydraulikgestell, mit dem Bewegung und Erschütterung simuliert werden konnte und viele Kabel von und zu der Kapsel führten.

Pete zeigte mir, wie man in die Kapsel einstieg, und wo ich Platz nehmen sollte, stellte mir noch den Kopiloten vor. Er hieß Mike Telgrade.

Mike war recht schweigsam, nickte mir nur kurz zu, kümmerte sich ansonsten nicht um meine Anwesenheit.

Nette Leute waren das, man fühlte sich unter ihnen doch echt wohl. Schade daß der General da gar nicht rein passte.

Das ganze wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis, die Simulation war so gut, daß man abgesehen von den fehlenden Beschleunigungskräften hätte meinen können, daß man wirklich in den Orbit aufstieg.

Als alles vorbei war, und die Kapsel geöffnet wurde, hatte ich wohl Sterne in den Augen, Pete sah mich verwundert an.
Ich hatte noch nie jemanden in dem Simulator, der so begeistert davon war.
Das könnte daran liegen, daß ich normalerweise nie in so ein Gerät gekommen wäre, immerhin ist das Ihr Job, ich denke, das macht es für Sie zu so etwas wie... Routine?

Er lachte, nein, Routine ist das nie, so ein Start mit einer Rakete ist jedes mal ein heißer Ritt bei dem entweder alles klappt, oder; was man nie wünscht; alles Schief geht.
Darum nutzen wir jede freie Minute um das zu üben und alle möglichen und unmöglichen Zwischenfälle durch zu spielen.

Ich sehe, sie sind Profi und ich bin bei Ihnen wohl in guten Händen.

Wir verabschiedeten uns, und ich ging zu meinem Quartier, über die Simulation war es Abend geworden und ich wollte vor dem Abendbrot noch kurz duschen.
In meinem Quartier stellte ich fest, daß jemand hier gewesen war. Mein Gepäck war durchsucht.
Es fehlte aber nichts. Den Laptop hatte ich vorsorglich mit mir geführt. Aber ich konnte ihn wohl nicht immer im Auge behalten. Was konnte ich tun?

Ich sah mir den Laptop genauer an, stellte fest, daß das Hauptspeichermodul austauschbar war.
Da hatte der Verkäufer doch gesagt, es wäre ein Ersatz dabei, ich sah in der Tasche nach, tatsächlich es war da zusammen mit einem Kabel, über das man es anschließen konnte.
Zuerst verschlüsselte ich den ganzen Inhalt mit einem Passwort, welches ich schon seit sehr vielen Jahren immer wieder nutzte. Hoffentlich fiel der General darauf herein.

Danach clonte ich den gesamten Inhalt des Speichers, jetzt hatte ich ein identisches Backup inclusive Betriebssystem.
Das Teil war klein genug, daß ich es immer an mir verstecken konnte.
Zusätzlich ließ ich mir für den gesamten Speicher einen Hash-Wert ausgeben, den ich mir notierte.
Damit sollte es mir möglich sein, Veränderungen am Speicherinhalt zu bemerken.

Zufrieden mit meinem Werk ging ich zum Abendessen, diesmal nahm ich den Laptop noch mit, ganz so einfach wollte ich es dem Typ nicht machen.
Beim Essen dachte ich darüber nach, wie ich mit ihm umgehen sollte. Und ich beschloss zu tun, was ich früher schon tat. Ich benutzte mein Gehirn und wartete auf die passende Gelegenheit.

10 Tage bis zum Start, heute wurde mir ein Raumanzug maßgeschneidert und perfekt angepasst.
Danach bekam ich stundenlang immer abwechselnd Theorie und Praxis im Umgang mit dem Anzug gelehrt.
So verging der Tag, unterbrochen von zwei Mahlzeiten und die Nacht brach herein.

9 Tage bis zum Start, Heute war eine Besprechung mit allen Crew-Mitgliedern anberaumt.
Vormittags hatte ich nichts zu tun, ich schlenderte über das Gelände, dabei traf ich zufällig Pete.

Hallo Pete, wie geht es Ihnen?
Hallo Walter, wie ich sehe, haben Sie wohl gerade nichs zu tun.
Stimmt, Gestern bekam ich einen Raumanzug und mir wurde beigebracht damit umzugehen, aber Heute ist neben der Besprechung nachmittags nichts zu tun.
Wollen Sie denn wieder mit in den Simulator? Ich war gerade auf dem Weg um dort noch ein Rendevouzmanöver zu üben.

Ich war begeistert, aber gerne doch. Ich möchte aber keinesfalls stören.
Auch diesmal war es ein sehr intensives Erlebnis für mich.
Danach ging ich ganz beschwingt zu der Besprechung. Unterhielt mich dabei mit Pete und erzählte ihm was ich früher gemacht habe. Daß ich mit Werkzeug umgehen konnte, da ich einen mechanischen Beruf ausgeübt hatte schien ihm zu imponieren. Auch meine Begeisterung für Raumfahrt und alles darum herum interessierte ihn.
Er erzählte mir dagegen von seiner Laufbahn, und wie er zur NASA gekommen war.

An der Tür zu dem Besprechungsraum lief uns Dr. Dougie Houser über den Weg.
Was machen Sie denn noch hier? Ich dachte, Sie wären längst abgereist.

Also wenn Sie mich fragen, nein, ich bin noch hier. Oder was meinen Sie Pete?
Ich kann Sie deutlich sehen, Sir.

Dr. Houser stürmte in den Raum, auf General Aevin zu und redete leise auf ihn ein.
Derweil gingen Pete und ich ebenfalls hinein, nahmen Platz, die Plätze waren mit Namensschildern gekennzeichnet.
Das Gespräch zwischen Dr. und General war derweil weiter im Gang.
Anscheinend lief es für den Dr. nicht so gut. Er gestikulierte wild, und wirkte recht aufgebracht.

General Aevin wurde es wohl zu bunt, er stand abrupt auf, zeigte auf den Platz des Dr. und sagte.
Hören Sie jetzt auf, setzen sie sich!

Sichtlich wütend nahm der Arzt Platz, er warf mir einen giftigen Blick zu, Freunde würden wir wohl nicht werden.

Endlich waren alle Teilnehmer vor Ort.

Anwesend waren neben mir selbst:
General Aevin.
Dr. Dugie Houser.
Copilot Mike Telgrade.
Lt. Cmdr. Pete Washington.
Und der Funkoffizier Sven Albright.

Die Türen wurden geschlossen. General Aevin hob an:

So, als erstes möchte ich Ihnen allen erklären, daß alles was hier besprochen wird, unter die Geheimhaltung fällt.
Unseren NASA Mitarbeitern muss ich dazu nicht viel erklären, aber unser Gast sollte verstehen daß..


Ich fiel ihm ins Wort, Ja klar, geschenkt, wem sollte ich denn etwas erzählen? Wer würde mir glauben, dazu wissen Sie doch bestimmt längst, daß ich keine Plaudertasche bin.

Pete grinste, Mike der in meiner Anwesenheit noch kein einziges Wort gesprochen hatte, nickte beinahe unmerklich.

Nun, es mag sein, daß Sie schweigen können, trotzdem ist es meine Pflicht, die Umstände zu klären.

Und jetzt, ehe ich die Details der Mission erkläre, Dr. Houser, sie sollten unseren Gast ohne Vorbelastung vollständig untersuchen. Dadurch wollte ich Ihnen die Chance auf ein unvoreingenommenes Bild geben.
Er hob seine Stimme, der Ton wurde schärfer.
Aber Sie mussten ja wieder mal den Klugscheißer geben und haben einfach abgebrochen, entgegen ihrem Befehl, und dann auch noch einen Bericht an die falschen Stellen eingegeben.
ICH HATTE DOCH AUSDRÜCKLICH BEFOHLEN, NUR MIR BERICHT ZU ERSTATTEN!
Was glauben Sie wie viele Umstände ich hatte, diesen Bericht überall verschwinden zu lassen.


Dr. Houser schien leicht konsterniert.
General hören Sie, in meiner Eigenschaft als Bordarzt kann ich für den Patienten keinen Raumflug frei geben, er ist nicht nur physisch schwer krank, psychisch ist er ebenso labil und verdrängt seinen Zustand offensichtlich.
Seine ordnungsgemäße Versorgung kann an Bord des SLS II schon so nicht gesichert werden, eine dramatische Verschlechterung würde dazu die ganze Mission gefährden.
Ich diagnostiziere auch einen gewissen tode...


Ich hatte genug von dem Klugscheißer, erhob mich ruckartig von meinem Stuhl und schrie den Dr. an.
WIE LAUTET MEIN NAME?

Er sah mich verdattert an. Wie bitte?
Ich wurde leise. Wie...lautet...mein...Name?

Er verstand die Frage anscheinend falsch, sah wieder zum General.
Es scheint, daß der Patient auch unter Gedächtnisproblemen leidet.

So ein Arsch, da musste ich wohl noch deutlicher werden.
Zu ihrer Information, Dr. Klugscheißer, ich weiß ganz genau wie ich heiße, ich habe auch nichts wichtiges vergessen. Auch wenn es da so einiges gibt, was ich am liebsten für immer los würde, aber mein Gehirn ist nicht das Problem.
Es ist mir auch vollkommen bewusst, wie krank ich bin, und was das für mich bedeutet. Was sie als Verdrängung bezeichnen ist einfach meine Art, damit umzugehen.
Oder können sie mich heilen? Kann ich irgendwo auf diesem Planeten gesund werden?

Wieder schien er überfordert, wusste nicht was er mir sagen sollte.
Ehe er sich noch mehr hinein reiten konnte schritt der General ein.

Genug jetzt, Dr. Houser, unser Gast wird mit uns kommen, ob es Ihnen passt oder nicht, falls dem so ist, nehme ich gerne Ihren Rücktritt an. In dem Fall wir eben Ihr Ersatz den Platz an Bord einnehmen.

Ich kann das nicht verantworten.

Gut, in dem Fall können Sie jetzt den Raum verlassen. Ihnen ist doch klar, daß Sie dennoch der Geheimhaltungspflicht unterliegen?

Das ist mir bekannt.

Dr. Houser verließ den Raum, der General griff zum Telefon.
Holen Sie Dr. Johnson.

Es dauerte etwa eine halbe Stunde, dann kam Dr. Johnson herein, ein Afroamerikaner, er machte von Anfang an einen sympathischeren Eindruck auf mich.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, kam der General dann endlich auf das eigentliche Thema zu sprechen.
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Re: KOLUMBUS - Finale

#9

Geschichte 6


Ich werde Ihnen jetzt erklären wie wir weiter vorgehen werden.
Bereits in einer Woche werden Dr. Adi Rolf und 5 Crew-Mitglieder in den Orbit gehen und die hier anwesenden Personen und ich folgen dann zwei Tage später nach.

Dr. Johnson, vor Ihnen liegen die Aufzeichnungen von Dr. Houser, ich möchte daß sie diese studieren und unseren Gast anschließend zu Ende untersuchen.
Dabei ist zu beachten, daß er; ungeachtet aller körperlichen Mängel; UNBEDINGT mit dieser Mission zum Mars aufbrechen wird. Wir werden ihn; um seine Belastung bei Start sowie Landung zu reduzieren; in der Hydrokammer unterbringen und dabei diese auch unter Realen Bedingungen testen.


Der Doktor nickte nur, sah mich kurz an, und fragte: Ist Ihnen morgen Vormittag um 10 Uhr recht?
Ja klar, kein Problem.
Wunderbar, General sie können fort fahren.


Sehr schön, im Orbit angelangt, docken wir an der Phoenix an.
Dort richten wir uns ein, und zwei Tage später starten wir dann zum Mars.
Sobald wir dann den Erdorbit verlassen haben, werden wird es dann ein Briefing geben, bei dem Professor Adi Rolf uns allen erklären wird, was das eigentliche Missionsziel ist.
Noch Fragen?


Pete meldete sich zu Wort.
Da wäre noch die Frage des Kurses, da wir; wie Sie wissen; zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt starten.
Sollten wir die übliche Route fliegen, wäre bei Ankunft am Mars der Treibstoff beinahe aufgebraucht und wir müssten die Phoenix neu betanken, was mit den Möglichkeiten vor Ort etwa 9 Monate dauern würde.
Haben Sie sich dazu meine Vorschläge angesehen?


Ja habe ich, und nach einer längeren Beratung mit unseren Astronomen habe ich entschieden, daß wir die Abkürzung nehmen.
General Aevin hob die Hand, ehe Pete einen Einwand vorbringen konnte.
Ich kenne Ihre Bedenken wegen der Gefahren, aber wir befinden uns gerade in einer Phase geringer Sonnenaktivität, dazu steht der Merkur sehr günstig, so daß wir ihn für ein Swing-By-Manöver nutzen können, was die Reisezeit auf 3 Monate verkürzt, und der Phoenix genügend Reserven für den Rückflug sichert.
Dazu hat das Wohnmodul und die Raumazüge einen Überzug mit dem neuartigen Strahlenschutz Neutrix erhalten, was uns noch zusätzliche Sicherheit gibt.


Pete nickte, gut, unter diesen Umständen kann man die kurze Route vertreten, sollte es jedoch einen Ungünstigen Koronalen Massenauswurf geben, haben wir ein echtes Problem.

Dessen bin ich mir bewusst, und ich bin mir Sicher, in so einem Fall werden Sie alles tun um die Mission zu retten.

Dann meine Herren, wir sind soweit, jeder hat seine Aufgabe, machen wir weiter.

Augenblick, ich habe noch eine Frage, was ist meine Aufgabe an Bord? Mir wurde nichts zugeteilt.

Der General sah mich an, was für eine Aufgabe, sie sind kein Angehöriger der NASA, also werden Sie die Füße still halten und die Reise in ihrer Kabine verbringen, abgesehen von Besprechungen oder einem Notfall.

Ich lachte, NEIN, ich werde mich weder in der Kabine einsperren lassen, noch drei Monate untätig herum sitzen, das können Sie vergessen, dann bleibe ich gleich hier.

Aevin wurde rot im Gesicht, man sah, daß er gleich explodieren würde. Da meldete sich Pete zu Wort.
Sir, ich denke daß wir die Hilfe unseres Gastes gut gebrauchen können, jede helfende Hand macht die Reise leichter.
Er wandte sich an mich.

Wenn Sie wirklich wollen, werde ich Ihnen an Bord die Aufgaben zuteilen, daß Sie handwerklich begabt sind, weiß ich ja schon, aber was würden Sie noch alles tun?

Ich überlegte, nun wenn Sie wollen, kann ich auch putzen, kochen, waschen, ich würde sogar die Toiletten putzen, Hauptsache ich muss nicht die ganze Zeit nur die Wände meiner Kabine anstarren und bin nützlich für Sie.

Bedenken Sie, da Oben haben wir bei laufenden Triebwerken maximal 0,7 G , sind sie abgestellt null G und bei dem Swing-By-Manöver wird die Belastung auf ca. 2,5 G ansteigen, glauben Sie, daß sie damit fertig werden?

Keine Ahnung, wie ich damit klar komme, so etwas hatte ich ja noch nie, aber solange ich kann, werde ich gerne alles tun, was notwendig ist.

Sehr gut, wir finden garantiert genug zu tun, damit Ihnen nicht langweilig wird.
General, solange ich Kommandant der Phoenix bin, werde ich entscheiden, wer an Bord welche Aufgabe hat, somit wird unser Gast von mir die Aufgaben nach meinem Ermessen und Bedarf zugeteilt erhalten.


Gut, wie Sie meinen. Also meine Herren, erneut, wir legen los.
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Re: KOLUMBUS - Finale

#10

Krise 3



System TZ-ARIETIS, Planet 5B– Planetenbasis SANTOS DEPOT.

In einem Beratungsraum der AGNODIKE Klinik wartet der Pilot, sein schwarzer Raumanzug ist geschlossen, der Helm sitzt ebenfalls immer noch auf dem Kopf.

Er läuft auf und ab, wartet, endlich betritt ein Arzt den Raum.

Guten Tag, mein Name ist Dr. HOUSE, es tut mir leid daß Sie so lange warten mussten.

Wie geht es Ihm? Weiteres herumlaufen.

Der Patient? Wir haben ihn eingehend untersucht, und... aber bitte setzen Sie sich doch.

Der Pilot nimmt platz, ist aber weiterhin höchst nervös und angespannt.
Was... was ist nun mit ihm?

Nun, wir haben den Patienten sehr gründlich untersucht, aber ich fürchte wir werden nichts mehr für ihn tun können.

Sind sie sicher? Er wurde doch kryokonserviert. Das konnte ich nach der Bergung eindeutig feststellen.

Dem kann ich nicht widersprechen und genau darum bin ich auch hier, weil ich der führende Experte für Kryomedizin und Rekonstruktion bin. Aber leider, die Kapsel war wohl durch die massiven Schäden am Schiff schon beschädigt, so daß die letzte Notfallrettungseinheit nicht richtig gearbeitet hat. Zudem wurde der Behälter mit dem Kryogel beschädigt, so daß nicht ausreichend davon vorhanden war.
Er wurde bei aussetzen der Versorgung zwar noch kryokonserviert aber leider hat das Gehirn durch die Umstände massiven Schaden genommen.
Wir könnten seinen Körper mittels Nanomedizin wiederherstellen, auch das Gehirn wäre rekonstruktabel, aber es hätte keinerlei Sinn, da sie dann nur eine leere Hülle ohne jede Persönlichkeit hätten.


Unter dem Helm ist schluchzen zu hören. Der Arzt greift zu einem Taschentuch, irritiert hält er es vor den Helm.

Hören Sie, Miss...? Wäre es nicht besser, Sie nehmen den Helm ab?

Cathrin, sie können mich Cathrin nennen, der Helm deaktiviert sich, faltet sich im Kragen des Anzugs ein.
Dr. House gibt ihr das Taschentuch, sie trocknet die Tränen.
Er sieht sie mitfühlend an, greift über den Tisch und nimmt Ihre Hände.
Es tut mir leid, aber wir können trotz allem Fortschritt immer noch nicht alles heilen, beim Gehirn sind uns immer noch Grenzen gesetzt.
Das beste wäre wirklich, wenn wir seinen Körper in der Kryostase belassen, ich stelle Ihnen den Totenschein aus, und dank unseres Hausinternen Krematoriums könnten wir die Einäscherung...


Dr. House blickt direkt in die aktivierte Abstrahlmündung eines schwarz brünnierten Blasters.

… natürlich auch noch verschieben. Der Arzt ist abgebrühter als man denken möchte, hat nur einen winzigen Moment gezögert und den Satz der Situation angemessen beendet.

Miss Cathrin, es tut mir echt leid, aber.. bitte legen Sie doch die Waffe weg, ich bin Sicher ihr...Gefährte? Würde dem nicht zustimmen.

Cathrin sichert den Blaster legt ihn achtlos auf den Tisch.
Sie schlägt die Hände vor ihr Gesicht, schluchzt, unter dem Weinkrampf bebt ihr ganzer Körper, die kurzen schwarzen Haare zittern.

Dr. House geht um den Tisch, nimmt sie in die Arme, versucht sie zu trösten.
Nachdem sie sich etwas beruhigt hat, stellt er Ihr ein Glas hin, wollen Sie etwas trinken, vielleicht etwas starkes?
Ja , Rum bitte.
Dr. House holt eine Flasche aus dem Tisch, schenkt Cathrin etwas ins Glas, sie trinkt es in einem Zug aus.

Geht es Ihnen besser?
Ja, etwas, aber...

Miss, es tut mir wirklich leid, ich verstehe, daß Sie aufgewühlt sind, man verliert nicht so ohne weiteres geliebte Menschen. Dennoch sollten Sie sich entscheiden, was nun zu tun ist.

Sie sind sicher? Es hätte keinen Sinn... ihre Stimme wird dabei immer leiser, erstirbt.

Wir haben alles versucht, es hat wirklich keinen Sinn.
Gut, stellen Sie den... schluchzen... Totenschein aus...

Dr. House tippt auf einer bis dahin nicht sichtbaren Holotastatur, aus einem Schlitz kommt der Totenschein.
Er übergibt ihn Cathrin, zusammen mit einem Datenträger.

Was ist das?

Dies fanden wir auch in der Kapsel, er muss es kurz vor seinem Tod noch aufgenommen haben, angehängt ist ein Testament und eine Nachricht speziell für Sie.

Kann ich sie mir gleich anhören?
Sicher, ich lasse Sie alleine, wenn Sie fertig sind, drücken Sie einfach auf diesen Knopf.

Dr. House geht, die Tür schließt hinter ihm. Cathrin aktiviert den Datenträger mittels Anzugsinterface.

Seine Stimme:
Hallo Cathrin, es tut mir leid, aber wenn Du diese Nachricht bekommst, ist wohl etwas passiert.
Hoffentlich hattest Du keine Umstände und bitte sei nicht traurig, ich hatte ein spannendes und erfülltes Leben, ich bedaure nur, daß ich es nicht mit...


Sie lauscht dem, was Kolumbus ihr aus dem Grab heraus noch sagen wollte.
Tränen fließen, niemals hätte sie gedacht, daß sie so traurig sein könnte.

Am Ende weiß sie, daß sie nun sehr reich ist, Kolumbus hat ihr all seinen Besitz vermacht, alle Schiffe, und den Carrier, welcher kurz vor seiner Fertigstellung stand. Dazu Credits im Wert von mindestens 7 Milliarden.
Doch jetzt, in diesem Moment, sie wünschte, sie könnte all dies für einen kurzen Augenblick mit ihm eintauschen. Zu spät, es geht nicht mehr...

Am Ende noch eine kurze Nachricht.

Cathrin, sobald Du an Bord deines Schiffes alleine bist, aktiviere bitte noch eine Nachricht, welche ich codiert habe, Der Schlüssel besteht aus dem Datum und der Zimmernummer unseres allerersten Treffens.
Was könnte das bedeuten? Sie hat eine Aufgabe, sein letzter Wille, er muss erfüllt werden.

Sie deaktiviert den Datenträger, steckt ihn ein, drückt auf den Knopf.

Dr. House kommt herein.
Miss Cathrin?

Bitte verladen sie die Kapsel in mein SRV, für seinen letzten Wunsch möchte ich sie mit nehmen.
Das ist nicht gerade üblich, normalerweise dürfen Sterbliche Überreste nur nach der Einäscherung heraus gegeben werden.
Wieder blickt er in den aktivierten Blaster.
Nun, ich denke, wir können eine Ausnahme machen.

Die Kapsel wird in das SRV verladen, Cathrin fährt zurück zu ihrer FDL.
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