KOLUMBUS - Probleme in der Bubble

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KOLUMBUS - Probleme in der Bubble

#1

Ich fange hier mal mit dem ersten Teil meiner ersten Geschichte an, bitte um Verzeihung, falls sie schon gelesen wurde, und auch falls jemand kein Interesse daran hat.
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Re: KOLUMBUS - Probleme in der Bubble

#2

Ich war in der Nähe der Blase angekommen, leicht zu erkennen daran, daß man hier kaum noch Systeme fand, die komplett oder teilweise unentdeckt waren.
So einen Fund konnte man hier schon mit einem Hauptgewinn in der Stellar-Lotterie gleich setzen.

Nicht daß ich dort mit spielen würde, gute ehrliche Exploration war da schon einträglicher.
Zumindest dann, wenn man die Credits dringend brauchte.

Nun hätte ich direkt Kurs auf TOLUKU nehmen können, üblicherweise hätte ich das auch getan.
Aber dieses mal musste ich einen kleinen Umweg einplanen, ich setzte Kurs auf DECIAT.

So heimlich, wie möglich; ich hatte noch nicht mal meinen Freunden mitgeteilt, wo ich gerade war; schlich ich mich in einen Hangar von FARSEER.

Dort angekommen, bat ich sie um ein persönliches Gespräch, dem sie glücklicherweise schnell zustimmte. Ich war ja doch kein unbekannter für sie.

Nachdem ich ihr meine Probleme erklärt hatte und auch, was ich von ihr wollte, dachte sie kurz nach und sagte mir dann ihre Hilfe zu.
Ein paar Credits wechselten den Besitzer, dazu noch ein paar Rohstoffe, welche ich von meiner Reise an Bord hatte. Nichts, das ich nicht wieder einsammeln hätte können, aber FELICITY hatte dafür Verwendung.
Wir erledigten die Arbeit zu zweit, niemand sonst hatte Zugang zu dem Hangar, in dem meine PHILIPP FRANZ von SIEBOLD stand.

Nachdem Sie ihre Arbeit abgeschlossen hatte, machten Wir noch einen Test, der zu meiner vollen Zufriedenheit ausfiel. Ich war gerüstet.
Nun holten Felicity und ich noch den versiegelten Tresor aus dem speziell gesicherten Laderaum, sie würde für mich versuchen, heraus zu finden, woher die Spionageausrüstung kam.
Ein kleiner Behälter wechselte auch noch den Besitzer, nützliche kleine Helfer von Felicity.

Jetzt endlich konnte ich nach TOLUKU zurück kehren. Ein kleiner Umweg musste aber noch gemacht werden, damit ich nicht aus der falschen Richtung dort ankam. Man musste ja nicht unnötig Aufmerksamkeit erregen.


In TOLUKU angekommen, steuerte ich ohne große Umstände FODEN ORBITAL an.
Meine Ankunft erregte etwas mehr Aufmerksamkeit als sonst, kam ich doch; wenn auch sehr spät; von der DW 2 zurück.

Trotzdem nahm ich erst einmal keine Termine an. Ich verließ noch nicht einmal mein Schiff.
Eigentlich hätte ich meine dauerhaft erworbene Wohneinheit aufsuchen können, etwas Luxus genießen, in einem Restaurant gut essen und so weiter.
Das was man nach einer derart langen Reise normalerweise macht.

Aber ich hatte andere Pläne.
Als erstes organisierte ich eine komplette Wartung für mein Schiff.
Die armen Techniker, ich ging ihnen sicher sehr auf die Nerven, blieb ich doch während der ganzen Zeit an Bord, sah allen auf die Finger, fragte nach, was sie wie machten und so weiter.
Jede Kiste, Werkzeugkoffer, jedes Ersatzteil wurde von mir persönlich inspiziert. Niemand von ihnen hätte Gelegenheit gehabt, irgend etwas an Bord zu schmuggeln.

Fragen nach meinem Verhalten ging ich entweder aus dem Weg, oder gab nichtssagende Auskünfte.
Zu guter Letzt sorgte meine Großzügigkeit in Sachen Verpflegung auch für gute Laune, und das Trinkgeld, das die Leutchen einstreichen konnten, war auch nicht gerade wenig, ich verteilte gute 5 Mio Credits unter der Wartungscrew. Die Kosten für die Wartung an sich nicht mit gerechnet.

Endlich war hier alles fertig. Das Schiff war wieder in dem bestmöglichen Zustand.
Ich verabschiedete alle Techniker persönlich, gab noch einmal jedem mehr Trinkgeld als sie sonst in einem Monat erhielten, und dann war ich wieder allein an Bord.

Zeit meine anderen kleinen Besonderheiten und meine Daten einzupacken.
Ich versiegelte anschließend die PHILIPP FRANZ von SIEBOLD, verschloss den Hangar, und wechselte in mein Quartier.

Ein Bad, ein gutes Essen und eine ruhig verbrachte Nacht später machte ich einen Termin bei
UC, wobei für mich eine persönliche Betreuung in einem privaten Büro organisierte.

Zu meiner Überraschung konnte ich schon eine knappe halbe Stunde später dort erscheinen.

Eine junge Dame, wohl in den mittleren 30ern nahm mich in Empfang, stellte sich mir als Cathrin Hartmann vor und führte mich in das vorbereitete Büro.
Dort war bereits alles notwendige vorhanden, ein Datenterminal mit Zugriff für Cathrin und mich, dazu eine gut gefüllte Bar und ein Terminal mit allgemeinem Zugang auf jede Bank, die mit UC zusammen arbeitete.

Wir begannen recht zügig damit, den von mir mitgebrachten Datenkern auszulesen.
Cathrin; anscheinend mit der Materie gut vertraut; sammelte bei mir erste Pluspunkte, als sie sich zuerst einmal einen Überblick über den Umfang ihrer Aufgabe verschaffte.
Und sie bekam große Augen, als sie sah, WAS ich da an Arbeit für sie mit gebracht hatte.

Es war wohl auch nicht alltäglich mit Daten für geschätzt 2,5 MILLIARDEN Credits hier anzutreten.

Nun begann die langwierige Arbeit, alle Daten aufzubereiten, fest zu stellen, wo ich Erstentdecker und -mapper sein würde, in den entsprechenden Systemen meinen Namen einzutragen und die Credits dafür meinem Konto gut zu schreiben.
Klar machte das meiste der Computer, aber die Überwachung oblag nun einmal einem Mitarbeiter von UC.

Dies zog sich über Stunden hin, wir unterhielten uns dabei, ich erzählte ihr von den Wundern da draußen, gab Geschichten über die Systeme, deren Daten wir gerade bearbeiteten wieder und erzählte ganz allgemein davon, wie sehr mich das Leben als Explorer faszinierte.

Natürlich verschwieg ich auch nicht die Nachteile, sprach über die Einsamkeit, die Gefahren, wie leicht man auf einem Planeten aufschlagen konnte, wenn man nicht immer ganz bei der Sache war.
Notstops bei Sternen oder anderen Himmelskörpern ließen sie beinahe zusammen zucken.

Den Schock, nach dem Sprung zwischen zwei Sternen zu materialisieren und beinahe gegrillt zu werden erlebte sie förmlich mit.

Trotzdem schien sie fasziniert zu sein.

Sie sprach von ihrer Arbeit, dem langweiligen Alltag, der standardisierten Datenbearbeitung, welche sie normalerweise erledigen musste.
Üblicherweise waren die Datenmengen überschaubarer, die Verkäufer meist auch in Eile, hatten nur Augen für die Credits.

Ich konnte gut verstehen, daß dies keine Arbeit war, die man sein ganzes Leben lang machen wollte.
Über all die Daten, unsere Unterhaltung und die vielen Computerzugriffe wurde es Mittag, und ich verspürte Hunger.
Da Cathrin sowieso den ganzen Tag für mich reserviert war, war es eigentlich egal, ob wir die ganze Zeit hier im Büro waren, oder mal für eine Stunde in ein gutes Restaurant gingen, also fragte ich sie, ob wir etwas essen gehen wollten.
Leider durfte sie während der Arbeit die Geschäftsräume nicht verlassen. Hausregeln, meinte Sie.
Nun gut, ich fragte, was Sie essen wollte, nahm mein Kommunikationsgerät und bestellte für uns beide eine kleine aber feine Mahlzeit bei einem Dreisterne Restaurant mit Lieferservice.

Ich fragte beim Essen, ob sie nicht selbst mal raus in das All wollte, durch die vorangegangene Unterhaltung hatte ich den Eindruck daß sie das durchaus reizen könnte.
Sie sah mich nur traurig an, und meinte daß das unmöglich wäre.
Warum, die Pilotenlizenz haben sie doch? Fehlt es am Schiff?
Nein, das können sie nicht verstehen, bitte fragen sie nicht weiter.
Ich merkte, daß es ihr unangenehm war, und wechselte das Thema. Erzählte weiter von den Wundern der Galaxie, weil ich merkte daß sie das wieder fröhlicher stimmte.

Frisch gestärkt machten wir uns daran, die restlichen Daten aufzuarbeiten. Der Tag schritt voran.
Es wurde Nachmittag, eine kleine Kaffeepause wurde eingelegt und gegen Abend sahen wir endlich die letzten Daten über den Terminal laufen.

Mein Konto war nun wieder mehr als gut gefüllt, auch wenn ich noch nicht wusste, was ich mit dem neu erworbenen Geld anfangen würde.
Nun wollte ich meine Arbeitsbeziehung noch etwas vertiefen, immerhin hatten wir uns ja doch sehr gut unterhalten und ich fand Cathrin auch durchaus für mehr als nur ein nettes Gespräch würdig, wenn Ihr versteht.

Ich fragte also, ob wir uns nach Ende ihrer Arbeitszeit noch zum Essen verabreden wollten.
Kaum ausgesprochen fror ihr Lächeln ein.

Es tut mir leid, aber ich bin verheiratet.

Oh, tut mir leid, das wusste ich nicht, entschuldigen sie bitte.
Sie verstehen hoffentlich, ich sehe auch keinen Ring an ihrem Finger, auch keinen der neuerdings sehr beliebten Stirnringe.


Eine Vorgabe des Arbeitgebers, keine Gegenstände in denen Datenspeicher versteckt sein könnten, sie Verstehen sicher.

Ah, das ergibt aus Sicht von UC wohl Sinn, ja.
Nun denn, da wir uns unter den Umständen wohl kaum noch sehen werden. Ich möchte Ihnen als Zeichen meiner Dankbarkeit dennoch etwas geben, schließlich haben Sie wegen mir den ganzen Tag schwer gearbeitet.


Kurzentschlossen ging ich zu dem Terminal und ließ mir von meinem Konto etwas auf einen Standardchip überweisen. Der Chip wurde in das Ausgabefach ausgegeben, ich nahm ihn und drückte ihn ihr in die Hand.

Auf Wiedersehen Cathrin.
Leben Sie wohl Kolumbus.
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Re: KOLUMBUS - Probleme in der Bubble

#3

Nun hatte ich also keine Verabredung, aber noch jede Menge vor. Doch ehe ich mein Pläne umsetzen wollte, würde ich erst einmal etwas feiern.

Spät Abends; ich hatte mir noch ein gutes Essen in einem der teureren Restaurants geleistet; sah man mich in Freizeitkleidung in einer unter uns Explorern beliebten Bar.
Das G-Star hatte seine Lage direkt an der Außenwand von FODEN ORBITAL und bot dank eingebauter Fenster einen direkten Blick auf TOLUKU. Durch die Rotation konnte man den Planet immer wieder da Draußen vorbei ziehen sehen.

Ich hatte gerade meinen zweiten MOJITO, Cmdr JA-WELL hatte gerade eine Runde geschmissen, die nächste wollte ich übernehmen, als jemand zu mir an den Tisch kam.

Es war ein ziemlich großer Mann, ziemlich kräftig, seine Muskeln sprengten beinahe das billig wirkende karierte Hemd, die blauen Hosen mit abgewetzten Stellen waren dagegen etwas zu weit geschnitten, wenn es nach mir ging.
Dem Blick nach, den er mir entgegen schleuderte, war wohl nicht damit zu rechnen, daß er mir einen Drink spendieren wollte, zumal ich den Verdacht hegte, daß er dafür auch nicht die notwendigen Credits haben würde. Ein Wunder, daß er am Türsteher vorbei gekommen ist.

Kolumbus? Sprach er mich fragend an, die Augen zusammen gekniffen, angespannte Wangenmuskeln und mit zu Fäusten geballten, zitternden Händen schien er mir doch sehr aufgeregt zu sein, nur warum war das so?

Ja, was kann ich für Sie tun?

Du Mistkerl. Ah jetzt waren wir also schon beim Du...

Wie bitte, was wollen sie? Kennen wir uns überhaupt?

Noch nicht, aber Du wirst mich gleich kennen lernen, presste er zwischen den Lippen hervor, griff in seine Hosentasche, ich spannte mich an. Als er die Hand heraus zog, hatte er aber keine Waffe darin.
Eine schnelle Bewegung, es klapperte auf dem Tisch. Ein Standardchip rollte darüber.

Was soll das?

Du Drecksack hast das meiner Frau gegeben, was hast Du mit ihr getrieben?

Mir dämmerte, was hier los war. Ich lachte, vielleicht ein Fehler.

Das ist lediglich ein kleines Trinkgeld, welches ich Ihrer Frau gab, da sie mir bei UC so nett geholfen hat.

KLEINES TRINKGELD? Erzähl mir doch keine Scheiße, niemand gibt 20 Millionen Trinkgeld für den Blödsinn, den Cathrin da macht.

Blödsinn? Ihre Frau hat den ganzen Tag hart für mich gearbeitet, das sollten Sie doch wissen, immerhin wird sie dafür gut bezahlt.

Die paar Credits? Damit können wir kaum die Miete zahlen. Ohne das was ich heim bringe, würden wir verhungern.

Ich war fassungslos, waren die Mieten hier so extrem gestiegen? Immerhin zahlte UC überdurchschnittlich gut, soweit ich das wusste.
Fragen konnte ich nicht mehr danach, der Typ griff über den Tisch und wollte Handgreiflich werden.

Sofort sah er in die Mündung von drei Handwaffen, Cmdr JA-WELL, DEWIE 54 und CHESSI hatten wohl schon geahnt, daß hier Ärger im Anflug war, und waren mir zu Hilfe geeilt.

Nimm mal schön die Hände von unserem Freund, sonst lernst Du uns kennen.
JA-WELL sah dem Typ in die Augen, der fing sich wohl und ließ mich los.

Ist ja klar, daß Ihr hier alle unter einer Decke steckt. Ein ehrlicher Mann hat hier wohl keine Chance, seine Rechte durchzusetzen, was.

Sie Irren sich, sagte ich ruhig zu ihm, Ihre Frau hat niemals etwas getan was Sie beunruhigen könnte. Sie hat wirklich nur meine Explorerdaten bearbeitet, die ich von meiner langen Reise durch die Galaxis mit gebracht habe.

So ein Quatsch, Explorerdaten, so was gibt es doch gar nicht, Ihr habt hier in der Welt doch irgendwelche schmutzigen Geschäfte laufen, soviel Geld kann sonst niemand verdienen.

Sie meinen, ich hätte keine Daten von anderen Systemen verkauft, sehe ich das richtig?

Andere Systeme, Käse, gibs doch gar nicht, da ist nix anderes als die Welt hier drinnen.

Und womit erklären Sie sich dann das, was man da draußen hinter der Scheibe sehen kann?
Ich deutete hinter ihn, wo gerade der Planet vorbei zog.

Er drehte sich unwillkürlich um, sah durch die Scheibe, fing an zu zittern, ein komisches Geräusch war zu hören, wie wenn Atmosphäre durch einen Mikroriss in einer Cockpitscheibe entweicht.
Dann fiel er der Länge nach um, wie ein Stock, ein dumpfer Schlag, ein Glück daß der Teppich so dick war, niemand hatte schnell genug reagieren können um ihn noch rechtzeitig auf zu fangen.

Was war das denn jetzt, JA-WELL, DEWIE und ich standen völlig ratlos vor dem ohnmächtig am Boden liegenden.

Was hat der denn genommen? Und wo bekomme ich das?

Ich drehte mich um, sah zu dem Tisch, von dem das gekommen war, dort saß der INQUISITOR.
Mit einem Schulterzucken drehte ich mich zurück, INQUISITOR tat immer so, als wäre er ein böser harter Kerl, und weil wir ihn alle mochten, ließen wir ihn in dem Glauben.

Warum habt ihr IABUD denn zum Fenster raus sehen lassen?
Der Vorarbeiter vom Raumdock war zu uns getreten.

IA BUD? fragte ich, komischer Name.

Nein IABUD, das gehört zusammen, sein Nachname lautet HARTMANN.

Hartmann? So ein Zufall, ich hatte Heute mit einer Frau zu tun, die auch so heißt.

Cathrin Hartman?

Ja.

Das ist seine Frau, kann einem leid tun, er ist so was von Eifersüchtig, dabei gibt es dafür gar keinen Grund.

Ah, jetzt kapier ich, warum er mich angemacht hat. Kommt helft mir mal, setzen wir ihn an den Tisch. Und könnten Sie mir helfen, wenn er zu sich kommt? Da gibt es eindeutig etwas zu klären und ich spendiere auch ne Runde Drinks.

Ich sah den Vorarbeiter an, der nickte.

Die Runde war schnell bestellt, Bier für IABUD und den Vorarbeiter, Pangalaktische Donnergurgler für JA-WELL, DEWIE und INQUISITOR ließ ich auch was an den Tisch stellen.
Ich selbst blieb bei meinem geliebten Mojito.

Wir warteten, bis IABUD wieder zu sich kam. Nun war ich aber neugierig, was ihn da gerade umgeworfen hatte.

Warum ist er eigentlich umgekippt, als er aus dem Fenster sah?

Er ist ein Phobiker, Raumphobie, Stufe 6.

Oh, das ist hart, jetzt tut er mir doch irgendwie leid.
Ja, bei ihm ist es richtig schlimm, führt dazu daß er sogar glaubt daß es außerhalb der Station gar nichts gibt. Darum kann er auch nur in der Recyclinganlage arbeiten, schade, er hätte mehr drauf, aber sobald er auch nur einen Hauch vom Weltraum mitbekommt, hau es ihn um.

Der Vorarbeiter erzählte dann noch, daß Iabud als Kind mit seinen Eltern auf einem Schiff hierher kam, und während dem Sprung einen Blick aus einer Luke warf. Das hatte ihm soviel Angst gemacht, daß man ihn seitdem nie wieder auf ein Schiff gebracht hatte.

Armer Kerl, seine Eltern wollten hier eigentlich nur einen kurzen Aufenthalt einlegen, und konnten dann nicht weiter, weil es unmöglich war, ihren Sohn auch nur in die Nähe eines Schiffes zu bringen. Schließlich hatten sie sich hier nieder gelassen bis er alt genug war, für sich selbst zu sorgen. Vor kurzem hatten sie sich nach COLONIA aufgemacht.

Endlich kam er wieder zu sich.
Was ist los, wo bin ich? Er wirkte noch verwirrt.

Du bist gestolpert und blöd hin gefallen, beruhigte ihn der Vorarbeiter.
Trinken Sie einen Schluck, das hilft Ihnen, wieder zu sich zu kommen. Ich schob ihm das Bier rüber.

Er sah mich an.
Mit ihnen trinke ich nicht, sie haben meine Frau gefickt.

IABUD! Der Vorarbeiter sah ihn an, das ist KOLUMBUS, der macht so was nicht, ich kenne ihn, vertrau mir.

Aber, was soll dann das? Der Chip lag immer noch auf dem Tisch, er deutete darauf.

Das war ein Dankeschön für die Hilfe Ihrer Frau, und wenn ich gewusst hätte, daß Sie das so aufregt, hätte ich wohl nicht so übertrieben. Es tut mir leid und ich versichere Ihnen daß Ihre Frau sich zu keinem Zeitpunkt ihnen gegenüber falsch verhalten hat.

Er sah mich an, den Vorarbeiter, der nickte.
Trotzdem nehme ich das nicht. Er schnippte den Chip über den Tisch, ich fing ihn auf.

Sind Sie sicher?

Ja, ich nehm kein Geld von Gaunern.

Ich überlegte, ob ich mir das gefallen lassen sollte, doch aus dem Augenwinkel sah ich, wie der Vorarbeiter vorsichtig den Kopf schüttelte.

Wie Sie meinen, dann nehmen Sie aber wenigstens noch ein Bier, als Entschuldigung für meinen Fehler.
Iabud nahm das Bier, trank es in einem Zug aus, wortlos stand er auf und ging. Kein Dank, nicht mal ein Blick zurück, vielleicht war das auch besser so, hätte er dabei doch wieder versehentlich aus dem Fenster sehen können.

Der Abend war damit vorbei, irgendwie kam danach keine Stimmung mehr auf, und ich ging bald.

Die ganze Sache ließ mir aber keine Ruhe, ich hatte das Trinkgeld Cathrin gegeben, also sollte sie selbst entscheiden, ob sie es nehmen wollte oder nicht.
Am nächsten Tag ging ich zu UC, wollte nochmals einen Termin und verlangte nach Cathrin, doch man sagte mir, sie wäre nicht da, hätte sich krank gemeldet.

Also ließ ich meine Beziehungen spielen, ihre Adresse war schnell zu erhalten.
Ich bewegte mich durch FODEN ORBITAL, nahm einen Lift, und fuhr auf die Ebene, wo ihre Wohnung war. Dort angekommen, kamen mir Erinnerungen an die Wohngegend meiner Jugend, als ich mein Raumpatent machte. Ich lebte in einem ähnlichen Habitat, kleine schäbige Wohnungen, nicht sehr teuer und verdammt knapp bemessen.

Gefallen hatte es mir damals dort nicht, aber es war billig gewesen, und ich konnte das Geld für meine erste Sidewinder nach und nach ansparen.

Ich fand ihre Wohnung, sie lag auf einer der etwas höher gelegenen Etagen, anscheinend eine der wenigen Wohneinheiten mit mehr als 2 Zimmern.
Trotzdem, so teuer konnte das gar nicht sein, als daß das Gehalt von Iabud und Cathrin nicht gereicht hätte. Was war da faul?

Ich sah mich um, verschaffte mir erst mal einen Überblick über die Wege und Ausgänge, man konnte ja nie wissen.

Dann betätigte ich das Türsignal. Nach ein paar Augenblicken öffnete sich die Tür, Cathrin stand in der Tür, mit einem billigen Bademantel bekleidet, die Lippe war angeschwollen ein Auge blau.
So ein Mistkerl, er hatte sie geschlagen.

Hallo, was wollen denn Sie hier?

Ich hatte gestern einen Zusammenstoß mit ihrem Mann, anscheinend war ich da nicht der einzige.

Sie sah mich entgeistert an, dann brach sie in Tränen aus.
Kurzentschlossen schob ich sie durch die Tür, machte diese hinter mir zu.
Schnell sah ich nach, er war nicht hier. Dann setzte ich sie an einen Tisch, gab ihr ein Tuch, damit sie ihre Tränen trocknen konnte.

Als sie sich beruhigt hatte frage ich nach Iabud.
Wo steckt er?

Er ist bei der Arbeit.

Gut, ich habe hier etwas, das Ihnen gehört.
Ich legte den Chip auf den Tisch.

Dann fragte ich, warum sie hier mit ihrem Mann wohnte, wo sie doch viel besser verdiente und sich eine Wohnung in viel besserer Lage leisten könnte. Sie erklärte mir daß sie ihr Gehalts auf ein geheimes Konto auszahlen ließ und nur einen geringen Betrag auf das gemeinsame Konto überwies, damit ihr Mann sich nicht schämen musste, daß er so wenig verdiente.

Was für ein Wahnsinn, dachte ich.
Der Grund warum sie nicht in den Raum können ist ihr Mann, richtig?

Ja, er kann von hier doch nicht weg. Und er...
Er hat Sie GESCHLAGEN, fiel ich ihr ins Wort, was braucht es noch, bis sie merken, daß das kein Leben für sie ist.

Wo soll ich denn hin, ich habe zwar Geld aber das reicht nicht für ein Schiff.

Das dürfte kein Problem darstellen. Meinte ich, schob den Chip über den Tisch.

Mir fehlt die Zeit, er kommt bald zurück.

Ich überlegte, in meinem Kopf reifte ein Plan.

Los gehen sie, ziehen Sie sich an, packen Sie das wichtigste ein und beeilen Sie sich.
Aber...
Kein Aber, wenn Sie ein besseres Leben wollen, tun sie es einfach.

Sie ließ sich schlussendlich überzeugen, wohl auch deshalb, weil sie selbst schon wusste, daß sie so nicht weiter leben wollte.

Wir verließen die schäbige, kleine Wohnung, kein Blick wurde zurück geworfen.
Keiner von uns beiden würde wohl noch einmal hierher zurück kommen.

Auf dem Weg nach Oben fragte ich sie nach ihren Plänen.
Wenn Sie ein Schiff hätten, was würden Sie im Universum tun wollen, Handel, Forschung, Passagiere oder...

Kopfgeldjagd!
Sie sagte das mit einer inbrünstigen Begeisterung, daß einem Angst werden hätte können.

Sind Sie dafür denn fit? Sie sind ja anscheinend schon sehr lange nicht mehr geflogen, oder?

Nur Simulator, das aber regelmäßig.

Ich war halbwegs beruhigt, die Simulatoren konnten zwar nicht die echte Raumfahrt ersetzen, waren aber so gut, daß man es mit der Realität beinahe gleichsetzen konnte.

Nun stellte sich die Frage, wie ich ihr konkret helfen konnte.
Mir kam eine Idee, das würde zwar teuer werden, aber egal, ich hatte sie in den Schlamassel rein gebracht, jetzt würde ich sie auch ganz da raus holen.

Wir fuhren zur Hangarebene, dort ging ich zu einem Terminal.
Ich identifizierte mich, und rief mein Schiffsregister auf. Der gewünschte Eintrag war schnell gefunden, und ich bestellte den Posten vom Lager in einen Hangar.
Da ich meine Schiffe aus alter Gewohnheit immer komplett gewartet, geladen und aufgetankt einlagerte, war es sofort Startbereit.
Die Hangarnummer wurde angezeigt, und ich führte Cathrin zu Hangar No. 5.
Dort angekommen sagte ich ihr, daß Sie das Schiff haben könne, wenn sie wollte, sie müsse mir nur versprechen, daß sie es immer gut behandeln würde.

Sie wollen mir ein Schiff geben? Das ist doch viel zu teuer, wie könnte ich das annehmen?

Denken Sie mal an Gestern, und welche Summen sie an mich im Auftrag von UC ausgezahlt haben, lachte ich.
Das schien sie zu beruhigen, sie meinte, sie könnte sich das Schiff ja mal ansehen.

Okay, lassen Sie mich noch ihre ID für das Schiff frei schalten, und dann gehen wir rein.

5 Minuten später betraten wir den Hangar, und von dem Moment an war Cathrin wie ausgewechselt.
Begeistert wie ein Kind zu Weihnachten rannte sie an dem Schiff entlang, sah sich jedes Detail an, umrundete es bestimmt 5 oder 6 mal, während ich wartete.
Endlich hatte sie sich satt gesehen. Sie kam zu mir.

Das ist ja ein höllisch schönes Schiff, meinte sie atemlos, ich wusste gar nicht daß ein Explorer so etwas auch hat.

Es gefällt ihnen also?

Gefallen? Ich LIEBE es, es gibt kein schöneres Schiff im der Galaxie.
Aber, wieso der Name?


Vergeben Sie mir, es war ein von Humor geprägter Augenblick, also ich es taufte.

Das Schiff war wirklich eine heiße Biene, ja, aber nicht das einzige seiner Baureihe.

Und Sie wollen es mir wirklich geben?

Wenn es ihnen gefällt, gehört es ihnen, Cathrin.

Oh ja, es gefällt mir sehr, ich NEHME es.

Und dabei haben Sie es bisher nur von Außen gesehen, lächelte ich.
Ich war innerlich zufrieden, das Schiff hatte nie wirklich zu mir gepasst, ich hatte es aber auch nie über mich gebracht es zu verkaufen.

Cathrin und ich gingen zu der Schleuse.
Darf ich wirklich?

Nur zu, ich habe Ihre ID an das Schiff übertragen, sie können es gefahrlos betreten und steuern.

Cathrin legte ihre Hand auf das Schloss, die Schleuse ging auf und wir betraten die PLEASE DONT KILL ME.

Innen war alles so, wie ich es bei der letzten Benutzung verlassen hatte. Cathrin sah sich um, ich nahm derweil im Wohnbereich platz und wartete. Ich konnte sie überall im Schiff herum stöbern hören, ab und an eilte sie am offenen Schott vorbei.

Endlich schien sie alles gesehen und begutachtet zu haben, sie kam zu mir, in der engen Kabine war kaum Platz für uns beide, das Schiff war auch nicht für die Beförderung von Personen konzipiert worden.

Nun, gefällt Ihnen was sie sehen?

Oh ja, ich habe mir alles angesehen, sie haben das Schiff ganz gut ausgestattet, auch wenn ich die Bewaffnung etwas anders gewählt hätte, man kann damit ganz gut austeilen, meine ich.

Es steht ihnen frei, die Konfiguration an ihre Bedürfnisse anzupassen.

Nein, so haben Sie sie geplant und ich werde mich daran gewöhnen.

Gut, ich gehe davon aus, daß Sie wissen, was sie tun und was Sie sich zutrauen können.
Nun gut, ich denke daß es Zeit wird, daß ich mich wieder um meine Angelegenheiten kümmere.
Ich lasse Sie mit ihrem neuen Schiff allein, alles Gute Cathrin, und achten Sie gut auf sich.


Ich erhob mich.

Sie kam auf mich zu, umarmte mich und küsste mich.

Danke.

Gern geschehen, ich würde mich freuen, wenn wir in Kontakt bleiben, wenn ich weiß, daß es Ihnen wohl ergeht.

Natürlich, sie küsste mich noch einmal, Du hörst von mir, garantiert.

Wir verabschiedeten uns, ich verließ das Schiff und ging in die Ausichtslounge.
Dort angekommen, sah ich wie Cathrin mit ihrem neuen Schiff startete.
Ruhig und gleichmäßig erhob sich das Schiff von dem Landepad, richtete sich aus und beschleunigte.
Ich blickte der mattschwarzen FER DE LANCE nach, bis sich durch den Schlitz hinter dem man die Sterne rotieren sah verschwunden war.

Viel Erfolg da Draußen Cathrin. Ich freue mich auf ein Wiedersehen.

Mit diesen Worten drehte ich mich um und nun musste ich mich wieder mit meinen eigenen Problemen befassen.
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Re: KOLUMBUS - Probleme in der Bubble

#4

Als nächstes ließ ich meine AMELIA MARY EARHART von OMEGA MINING nach FODEN ORBITAL zurück liefern.
Ihr erinnert Euch? Das Schiff, welches mir von der Versicherung auf meinem Rückflug als zerstört, ersetzt und rückgeliefert gemeldet wurde.
Die Credits waren mir egal, aber der Ärger, den die Typen von OMEGA MINING bei mir ausgelöst haben, naja...

Dann wollte ich mich eigentlich mal mit meiner Flotte befassen, auch in der Blase war die noch über ein paar Systeme verteilt und das wollte ich ändern.
Auch war da die Überlegung, ob ich auf das eine oder andere Schiff verzichten könnte.
Vermutlich kam mir da aber meine Nostalgie und die Sammelleidenschaft in die Quere.

Allerdings konnte ich nicht einmal ernsthaft über das Vorgehen dazu nachdenken, da ich eine Nachricht von LARGO ORMAND bekam, daß ich dringend in seinem Büro vorsprechen sollte.

Largo war wichtig, also ging ich unverzüglich hin, wurde sofort zu im vorgelassen und fand ihn und noch zwei mir unbekannte Personen in seinem Büro vor.

Wir setzten uns in eine Sitzecke, auffällig war daß Largo sehr steif wirkte.
Er stellte mir die beiden Herren als Professor Stephen C. Dobson und Doktor Nebay Aatifa von der HANDAL Klinik für Psychohygiene vor.

Professor? Doktor? Mit ihren Militärstiefeln, den langen dunklen Mänteln und Hosen sahen sie gar nicht so aus. Professor Stephen hatte dazu noch ein hartes, wenig vertrauenerweckendes Gesicht mit einer Knollennase, Dr. Nebay trug eine hellrote Narbe die sich über die Nase bis zum rechten Ohr hin zog. Wenn diese Leute in der Medizin arbeiteten, dann war ich ein Müllmann.
Ich versuchte mir jedoch vorerst nichts anmerken zu lassen.

Nachdem er mich den beiden vorgestellt hatte, kamen sie auch sehr schnell zur Sache.

Herr Kolumbus, wir haben zufällig erfahren, daß Sie Kontakt mit einem unserer Patienten hatten, welcher aus der Sicherheitsverwahrung entkommen konnte. Leider konnten wir seiner bis Heute nicht wieder habhaft werden und darum hoffen wir, daß Sie uns bezüglich seines Aufenthaltsortes weiter helfen können.

Der Irre, der mich kontaktiert hatte? Ich hab nie herausgefunden, was der von mir wollte, weil er nur wirres Zeug von sich gegeben hat. Noch nicht mal seinen Namen kenne ich, wer war das überhaupt?

Der Name lautet SWEN BADER, viel haben wir leider nicht über ihn, und Sie müssen auch verstehen daß wir unseren Patienten gegenüber eine Schutzpflicht haben.
Bitte denken Sie nach, vielleicht hat er Ihnen irgend etwas gesagt, das uns weiter helfen könnte.

Ich dachte wirklich nach, fragte mich, ob ich den beiden überhaupt etwas sagen sollte, dazu meinte ich sogar ein Schulterholster unter dem Mantel von Dr. Nebay zu erahnen.
Ich fasste einen Entschluss, möglichst viele Informationen für nichts.

Leider weiß ich auch nicht viel, abgesehen davon, woher wissen Sie eigentlich, daß er mit mir Kontakt aufgenommen hat?

Die beiden sahen sich an, dann sprach Dr. Nebay:
Ehe er verschwand, hat er Sie direkt aus seiner Zelle kontaktiert, wir haben bis jetzt nicht ermitteln können, wie er es geschafft hat, in seiner Unterkunft ein Funkgerät zu bauen. In der Sicherheitsverwahrung gibt es eigentlich keine Möglichkeiten dafür.
Als wir dann feststellten, daß er aus seiner Unterkunft heraus zugriff auf das Galnet nahm, haben wir seine Kommunikation selbstverständlich überwacht, darum wissen wir, daß er Sie kontaktiert hat.
Leider haben Sie auf seine Kontaktversuche nicht gerade positiv reagiert, was ihn letztendlich wohl zu seiner Flucht veranlasst hat.

Was, er ist ihnen entkommen? Heißt das, daß ich mir Sorgen machen muss?
Wann ist er denn geflohen, wie lange suchen Sie ihn schon?

Seine Flucht haben wir am 5. Juli festgestellt.

AH, das war interessant, kurz nach dem Zeitpunkt hatte er mir die ersten codierten Nachrichten gesendet.

Unter den Umständen sehen Sie sicher ein, daß ich mehr Informationen brauche, schließlich könnte er es auf mich abgesehen haben.

Bitte verstehen Sie, wir können unmöglich...

BLÖDSINN, schrie ich.

Largo betrachtete uns derweil sehr beunruhigt.
Ich hoffte, er würde mir nicht in die Parade fahren, das hätte ich gerade nicht brauchen können.

Entweder geben Sie mir etwas, oder das hat keinen Sinn, Sie haben doch sicher eine Akte über diesen Sven.

Sicher, aber wir können Ihnen nicht...

Na gut, dann auf Wiedersehen.

Augenblick, meinte da der Professor zu dem Doktor, ich denke wir sollten vielleicht eine Ausnahme machen.
Das kann nicht ihr Ernst sein, wir können die Akte nicht heraus geben.
Nun, wir müssen diese natürlich überarbeiten, die Privaten Informationen unkenntlich machen...
Wenn wir Ihnen entgegen kommen, Mr, Kolumbus, sagen sie uns dann was Sie wissen?

Das war blöd, ich dachte nach, hatte einen Geistesblitz und willigte ein.
In Ordnung, wir haben einen Deal.

Dann treffen wir uns am besten Morgen wieder, können wir das wieder hier in ihrem Büro tun, Mr. Largo?

Largo willigte ein, daraufhin erhoben sich alle, und die beiden verabschiedeten sich und gingen.

Kurz nachdem die Tür sich geschlossen hatte, erwartete ich eigentlich einige Fragen von Largo.
Doch der bedeutete mir nur, still zu sein, und machte sich an einer Konsole zu schaffen.

Nach einiger Zeit drehte er sich zu mir um.

Wir können reden, es gibt hier keine Abhörgeräte, ich habe alles überprüft.

Gut, das kommt mir entgegen.

Also Kolumbus, was sollte das? Ich kenne Dich gut genug um zu merken, daß hier etwas nicht stimmt.

Das kannst Du laut sagen, ich traue den zwei Typen nicht, hast Du dir die mal genau angesehen, das sind eher irgendwelche Militärtypen als Ärzte.

Ist mir auch aufgefallen, aber da ich nicht weiß was los ist, habe ich mich zurück gehalten.

Danke, wenn Du willst erzähle ich Dir, was los ist, aber das könnte etwas dauern.

Kein Problem, ich habe Zeit, komm setzen wir uns.
Wir gingen zu einer bequemen Sitzecke, Largo bot mir etwas zu trinken an, setzten uns, und dann erzählte ich Largo alles, was mir auf meinem Rückflug von der DW2 an seltsamen Dingen passiert war.

Als ich geendet hatte, nahm er sein Glas, drehte es in der Hand und dachte er lange nach.

Okay, wie kann ich Dir helfen?

Als erstes muss ich mal sehen, was die zwei mir Morgen bringen.

Du glaubst doch nicht, daß Du wirklich was erfahren wirst?

Nein, aber ein Versuch muss gemacht werden, denke ich.
Sag mal, ist dir die Waffe bei Dr. Nebay aufgefallen? Ich dachte, seit deiner Entführung hättest Du hier keine mehr zugelassen?

Habe ich auch nicht, die Scanner haben bei dem Dr. nichts angezeigt, bist Du sicher daß er eine Waffe trug?

Ich meine, das Holster gesehen zu haben, ob eine Waffe darin war, weiß ich nicht sicher.
Meiner Meinung nach solltest Du morgen deine Selbstverteidigungsanlage auf maximale Sicherheit stellen.

Glaubst Du wirklich, daß das notwendig ist?

Sicher bin ich nicht, aber besser ist besser.

Gut, ich werde mich vorbereiten.

Damit tranken wir uns noch einmal zu, und ich verabschiedete mich von Largo.

Am nächsten Tag bekam ich recht bald die Meldung, daß man mich in Largo´s Büro erwartete.

Dort angekommen, begrüßte mich Largo persönlich, nur eine kurze Geste sagte mir, daß er auf alles vorbereitet war.
Wir mussten nicht sprechen, es war am Tag davor ja alles besprochen worden.

Im Büro hatten die beiden Typen es sich schon bequem gemacht, bei unserem eintreten erhob sich der Professor und begrüßte mich.
Auf dem Tisch vor den beiden lag eine Akte, ich war verwundert, weil es anscheinend ein altmodisches Dokument auf Papier war.

Als wir uns gesetzt hatten schob mir Professor Stephen die Akte zu.
Bitte sehr, sie können Sich das Dokument ansehen, aber sie verstehen, daß wir sie nicht unbeaufsichtigt damit lassen können.

Selbstverständlich, sagte ich, nahm das Dokument, und öffnete es.

Auf den ersten Blick sah ich, daß ich nichts von Wert daraus entnehmen würde können, bereits das erste Blatt hatte mehr geschwärzte und geweißte Textstellen, die somit unlesbar gemacht worden waren.

Ich las dennoch was ich sehen konnte. Lies mir zeit, sah mir die ersten zwei Seiten genau an.
Dann, so als würde ich total vertieft in das Dokument sein, begann ich beim lesen zu summen.

Ich fing an, die Melodie von Sarah Connors Vincent zu summen.
Die beiden sahen mir verwundert zu, wie ich aus dem Augenwinkel bemerkte, ansonsten tat sich aber nichts.

Ich blätterte um, die nächste Seite, mehr Weiß und Schwarz als Buchstaben, bestimmt 90% der Seite waren unlesbar, gerade ein paar Worte, wie etwa: tat, der, rund, blau, vielleicht nicht und so weiter waren erkenntlich, ergaben aber einfach keinen Sinn ohne den Rest.

Ich wechselte die Melodie, summte jetzt Ode an die Freude von Mozart.

Mit einem Schrei sprang Dr. Nebay auf, er schwitzte, seine Hände zitterten, ich hatte einen Volltreffer gelandet.

Mit hoffentlich gut gespielter Verwunderung sah ich auf. Was haben Sie denn?
Ehe der Doktor irgendetwas sagen konnte, hatte der Professor ihn am Arm gepackt, und zwang ihn, sich wieder zu setzen.

Sie müssen ihn entschuldigen, er hatte Gestern noch viel zu Tun,die Akte musste ja vorbereitet werden. Das war wohl zu viel auf einmal.

Ah so, nun gut, ich bin aber auch durch mit ihrer Akte, und ganz ehrlich, so einen Mist hätte ich nicht erwartet.

Was meinen Sie?

Daß Sie mir auch gleich leere Blätter hätten hin legen können, nachdem Sie die Akte praktisch unlesbar gemacht haben.

Wie bereits gesagt, haben wir den Patientenschutz zu halten. Aber nachdem wir unserem Teil der Abmachung nachgekommen sind, erwarten wir dennoch, daß Sie uns nun uns sagen, was sie wissen.

Richtig, sagte ich, wir haben einen Deal und ich werde Ihnen sagen was ich weiß:

Damit stand ich auf, deutete auf den Professor, und sagte:
Ich weiß! Sie beide sind keine Ärzte, sie sind von CANON und sie sind hinter mir her.
Sie haben mein Schiff verwanzt, und....

Der angebliche Doktor sprang wieder auf, zog eine Waffe aus seinem Holster, richtete sie auf mich.

Largo sprang ebenfalls auf, was den Dr. dazu veranlasste, die Waffe aus einem Reflex heraus in seine Richtung zu schwenken.
Ein Fehler, den die scharf gestellte Sicherheitsanlage sofort mit einem Laserstrahl beantwortete.
Es zischte, die Waffe fiel zu Boden, Dr. Nebay schrie, hob die Hand, ich konnte sein entsetztes Gesicht durch das Loch darin sehen.

Auch Professor Stephen schrie in dem Moment laut, begleitet von dem Zischen des Lasers. Aus seiner Haltung konnte man entnehmen, daß er aus dem linken Stiefel wohl eine Waffe hatte ziehen wollen. Dort war jetzt ebenfalls ein leicht rauchendes Loch zu sehen. Blut floss keines, die Hitze des Lasers hatte beide Wunden sofort kauterisiert.

Largo ging zu seinem Schreibtisch, zog dort zwei Handblaster heraus, einen warf er mir zu. Ich fing ihn auf.
Wir richteten beide den Blaster auf die auf frischer Tat ertappten Typen.

Largo hatte wohl inzwischen auch die Sicherheit gerufen. Kurz darauf war das Büro mit unseren Leuten voll, die zwei wurden abgeführt.
Wie hatten sie eigentlich die Waffen an der Sicherheit vorbei geschmuggelt? Nach einer kurzen Untersuchung stellten wir fest, daß es Waffen waren, die komplett mit einer Scanner absorbierenden Keramik umhüllt waren.
Die Dinger kosten beinahe soviel wie eine voll ausgestattete ANACONDA, meinte Largo.

Und was jetzt? Fragte er mich.
Meinst Du, wir kriegen aus den Typen etwas heraus?

Schwer zu sagen, viele Möglichkeiten haben wir nicht, wenn wir uns nicht genau so beschissen verhalten wollen, wie die.

Warten wir doch mal ab, meinte ich, lassen wir die Typen ein paar Tage in unserer Sicherheitsverwahrung schmoren, und sehen dann, ob sie reden.
Okay, meinte Largo, Du kannst es ja gerne versuchen.

Wir tranken noch etwas, sahen uns die irrsinnig teuren Waffen an, dann schloss Largo diese mit seinen beiden Blastern in den Tresor und wir verabschiedeten uns.

Der restliche Tag verging ohne besondere Ereignisse, ich nutzte die Zeit um mir Gedanken über mein weiteres Vorgehen zu machen. Es galt schließlich einen Zielort zu erreichen, ohne dabei gesehen oder verfolgt zu werden.
Am ende verging auch dieser Tag, und ich begab mich nach einem einfachen Abendessen in meine Suite. Ich verbrachte eine unruhige Nacht, am nächsten Tag wollte ich meine Schiffe überprüfen, und ein geeignetes für die Reise aussuchen.

Mein Kommunikationsgerät sprach an, LARGO rief mich. Etwas erstaunt nahm ich das Gespräch an, so schnell hätte ich nicht damit gerechnet. Eher hätte ich mich in zwei oder drei Tagen melden und nach den hoffentlich bis dahin verunsicherten Gefangenen sehen wollen.

Ich eilte zu Largo´s Büro, wurde auch diesmal sehr schnell zu ihm durch gelassen.
Largo wartete auf mich vor seiner Kommunikationskonsole.

Da bist Du ja, ich habe gerade eine Nachricht erhalten.

Was meinst Du?

Sieh selbst, hier.
Er drehte sich um und zeigte auf einen Schirm.

Ich sah mir an, was dort stand.

Sehr geehrter Mr. Ormand,
wie wir gerade erfahren mussten, sind zwei unserer Mitarbeiter in Ihrem Gewahrsam.
Die Gründe, welche zur Inhaftierung der zwei Personen führten mögen schwerwiegend und begründet sein, dennoch müssen wir aufgrund gültiger Kooperationsvereinbarungen, bestehender Auslieferungsverträge und auch im Geiste der Freundschaft auf der Auslieferung beider Mitarbeiter an uns bestehen.
Wir senden Ihnen ein Team, welches noch im Laufe des Tages bei Ihnen eintreffen und unsere Mitarbeiter übernehmen wird.
Natürlich steht es Ihnen frei, Rechtliche Ansprüche gegen bezeichnete Personen an unsere Rechtsabteilung zu stellen.

Mit friedlichen Grüßen, CANON.

Was für eine gequirlte Scheiße, rief ich, Largo, das kann doch nicht deren Ernst sein.
Die holen Ihre Leute raus, und wir gehen leer aus.

Ja, leider kann ich dagegen nichts tun, wir sind nun mal an die bestehenden Gesetze gebunden.
Auf jeden Fall müssen die zwei nicht alleine gekommen sein, sonst hätte Canon nicht so schnell davon erfahren können.

Klar müssen wir uns an die Regeln halten, das ist der Nachteil, wenn man zu den Guten gehört.
Mein Sarkastischer Unterton ließ Largo aufsehen.

Willst Du mir etwa vorschlagen, die Gesetze zu brechen?

Nein, das nicht, aber sicher können wir doch zumindest versuchen, von den zwei noch etwas zu erfahren.

Wie stellst Du dir das vor, wir können ihnen wohl kaum Abhörgeräte anhängen. Die werden doch sicher untersucht, bevor sie an Bord gehen dürfen.

Klar aber ich habe da etwas von einer Freundin, wir sollten den zwei noch eine Mahlzeit servieren und das hier drunter mischen.

Ich zeigte Largo einen kleinen Behälter, den ich von Felicity erhalten hatte.

Was ist das?

Es handelt sich um sogenannte Biosonden, die lagern sich direkt im Körper an.
Könnten die Sonden nicht dennoch gefunden werden?

Laut Aussage meiner Freundin nicht, sie hat sie auch auf eine ungewöhnliche Frequenz getrimmt, so daß man die Funksignale höchstwahrscheinlich nicht erfassen wird. Eine 100% Garantie gibt es selbstverständlich nicht.

Largo war überzeugt, daß wir es zumindest versuchen sollten. Die beiden Gefangenen bekamen noch eine Mahlzeit, und als ihr Abholkommando kam, wurden sie diesem nach möglichst umständlichem erledigen der Formalitäten übergeben.

Wir verfolgten gebannt, was wir nun zu hören bekamen.

Zuerst war das nur unwichtiges, Befehle, Anweisungen, Fahr- und Schrittgeräusche. Dazu alle möglichen technischen Geräusche wie sie in einem Hangar immer vorkommen.

Dann endlich waren die beiden wohl an Bord, untersucht und mit neuen Monturen ausgestattet.

Endlich wurde die Geräuschkulisse etwas weniger allgemein, man hörte daß sie sich in einer Kabine einfinden sollten, dort hörte man unruhige Schrittgeräusche.
Das Schiff war inzwischen gestartet und hatte die Station verlassen, Felicity hatte mit den Biosonden gute Arbeit abgeliefert, das Funksignal blieb stabil und klar.

Dr. Nebay schrie den Professor an, er solle sich setzen. Der wollte wohl gerade dagegen halten, als man das Schott hörte.

Eine unbekannte Stimme.

Was haben sie sich dabei gedacht?

Sir, wir dachten, wir könnten den entflohenen aufspüren.

Statt dessen haben Sie mit ihrer Unfähigkeit die gesamte EoT auf uns aufmerksam gemacht.

Sir wir hatten alles im Griff bis...

Einen Dreck hatten Sie, die wissen jetzt, daß wir die Zielperson überwacht haben, was davor noch unbekannt gewesen ist.

Aber...

RUHE, wegen Ihrer Blödheit mussten wir uns zu erkennen geben, jetzt werden wir wohl kaum erwarten können, daß man uns zu dem Entflohenen führt.
Das ist Ihr Fehler, aber zum Glück können Sie jetzt keinen Mist mehr bauen.

Das Schott war wieder zu hören, mit dumpfen Klang wurde es verriegelt.
Man hörte wie gegen das Schott getrommelt wurde.
Schreie... weiteres trommeln.
Dann ein schabendes Geräusch, zischen, Stille...

Largo und ich sahen uns geschockt an, ich muss wohl kreidebleich geworden sein.
Jeder der es schon einmal im Weltall erlebt hatte, daß sein Schiff einen Unfall hatte, kannte das saugende Geräusch, mit dem die Atmosphäre in das Vakuum entwich.
Die.. haben einfach ihre Leute umgebracht. Konnte ich es endlich aussprechen.

Offensichtlich...
Largo sah mich an, wir wussten beide, daß die Sache damit eine ganz neue Dimension angenommen hatte.

Was willst Du jetzt tun?

Jetzt muss ich zusehen, daß ich eine Verabredung einhalte.
Und ich muss zusehen, daß ich dabei nicht verfolgt werde... Das könnte schwer werden.

Wenn Du Hilfe brauchst, sag Bescheid.

Danke Largo, ich muss mal sehen, wie ich vor gehe, wenn ich etwas brauche melde ich mich.
Und entschuldige bitte, daß ich Dich da mit hinein gezogen habe.

Kein Problem, wir Explorer müssen zusammen halten.

Damit gingen wir wieder auseinander.
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Re: KOLUMBUS - Probleme in der Bubble

#5

Hallo Kolumbus,

sehr schön und kurzweilig zu lesen, danke für den interessanten Reisebericht. Nur die sehr große Schrift macht das Lesen schwierig.
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Re: KOLUMBUS - Probleme in der Bubble

#6

Hm, gibt es denn eine Zwischengröße? weil die normale Schrift kommt mir dafür etwas zu klein vor... Oder wäre es so besser?
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Re: KOLUMBUS - Probleme in der Bubble

#7

Am nächsten Tag wollte ich mir ein Schiff aussuchen, mit dem ich mich still und heimlich zu dem System aufmachen konnte, in dem mein Kontakt auf mich wartete.

Gerade beim Hangar angekommen, fing mich ein Mann in Uniform ab.

Mr. Kolumbus, ich möchte Sie bitten, mich zu begleiten.
Wohin denn?
In Konferenzraum 5353 C, Neben Hangar 17.

Damit konnte ich noch leben, ein fremdes Schiff wäre mir deutlich unangenehmer gewesen. Niemand konnte sagen, ob es nicht sofort abheben würde, wenn ich an Bord wäre.

Und wen werde ich dort treffen?
Cmdr. Madison Duncan, Brigadegeneral von CANON.
Nun dann sagen Sie ihrem Vorgesetzten, daß ich gerade erst ein mehr als unangenehmes Gespräch mit seinen Leuten hatte, und daß ich keine Lust habe, das zu wiederholen.

Damit drehte ich mich um und ging zu einem Terminal, um meine Schiffe zu begutachten.

Kaum 5 Minuten später stand jemand direkt neben mir.
Ich sah auf, sah eine Frau in Uniform, ein paar Zentimeter kleiner als ich, breite Schultern, kurze schwarze Haare. Sie sprach mich an.

Sie wollen also nicht mit mir sprechen? Darf ich fragen, warum?

Ah, sie müssen wohl Miss Madison sein.
Brigadegeneral Duncan, wenn ich bitten darf.
Nun, wenn Ihnen das wichtig ist, meinetwegen auch Brigadegeneral Duncan.
Und um weder Ihre, noch meine Zeit zu verschwenden, ich denke, daß bereits genug zwischen uns vorgefallen ist.


Sie seufzte. Damit meinen Sie wahrscheinlich die Leute von einer extremistischen Splittergruppe.
Wir sind offen gesagt, auf der Suche nach diesen Leuten, da sie Ziele verfolgen, die mit unserer Meinung nicht übereinstimmen.

Erwarten Sie tatsächlich, daß ich Ihnen das so ohne weiteres glaube?

Vermutlich wäre das zu viel verlangt. Hören Sie, diese Leute sind gefährlich, um ihre Ziele zu erreichen gehen sie über Leichen. Wir hatten nach langen Mühen einen Agenten bei ihnen eingeschleust, aber er wurde wohl enttarnt und musste fliehen.

Das ist eine schöne Geschichte, nur sehe ich nicht, wo ich da hinein passe.

Sie sind momentan der Mittelpunkt der Geschichte, wie sie das nennen. Unser Mann wird von den Extremisten gejagt, und daß die sich für Sie interessieren, zeigt deutlich, daß Sie etwas damit zu tun haben. Bitte wir müssen erfahren was Sie wissen.

Tja, es tut mir leid aber ich kann Ihnen da wirklich nicht weiter helfen.
Für mich war es Zeit zu gehen, ich wollte mit diesen Leuten nichts mehr bereden, solange ich nicht wusste, was da tatsächlich geschah.

Rasch hatte ich an der Konsole das von mir gewählte Schiff abgerufen. Durch einen Zufall war der direkt neben der Konsole liegende Hangar frei.
Ich ging ohne ein weiteres Wort an Bord, die Schleuse fuhr zu und ließ alle unerwünschten Personen draußen.
Ein kurzer Check ergab, daß das Schiff voll einsatzbereit war.
Ich zog meinen Pilotensuit an, setzte mich ans Steuer, schaltete die Hauptenergie ein.
Mit einem tiefen Grollen lief das Kraftwerk an, niedefrequente Vibrationen liefen durch den Pilotensessel, die Konsole leuchtete auf. Mein Schiff war startbereit, ich nahm Kontakt zum Tower auf und forderte die Startfreigabe an.

Erstaunt hörte ich aus dem Funk:
Negativ, sie müssen zuerst einen Flugplan einreichen.

WAS? Ich war so verdattert daß ich in den Funk schrie. Seit wann brauche ich einen Flugplan?

Tut mir leid Sir, dies ist eine neue Vorschrift. Ich kann Sie ohne Flugplan nicht starten lassen.

OK, vegessen Sie´s, ich kümmere mich darum.

Wutentbrannt verließ ich mein Schiff, ließ es wieder zurück in die Lagerung schaffen und versuchte, bei LARGO anzurufen.

Man sagte mir, er wäre vor einer Stunde mit unbekanntem Ziel von Foden Orbital gestartet.
Na gut, dann musste ich mich an die nächste Person wenden, die hier etwas zu sagen hatte.

REAPER N7; War der jetzt General? Admiral? Etwas anderes...?, ich konnte mit Militär nie viel anfangen...; war zum Glück in seinem Büro und ich wurde auch schnell vorgelassen.

Hallo Kolumbus, was kann ich für Dich tun?
Hallo Reaper, ich wollte gerade aus Foden raus, als man mir sagte, ich bräuchte einen Flugplan, ehe ich starten darf. So etwas hat es hier noch nie gegeben, weißt Du davon?

Reaper sah mich eine Weile an, man sah direkt, wie es in ihm arbeitete.

Dann... Tut mir leid, verschiedene Stellen üben da Druck auf uns aus, deshalb ist LARGO auch unterwegs, weil wir das natürlich nicht tolerieren wollen, aber bis das geklärt ist, kann ich dagegen nichts machen. Wenn Du eine Startfreigabe willst, wirst Du vorläufig den Flugplan einreichen müssen.

So, da steckt nicht etwa CANON dahinter.

Er hob eine Braue, anscheinend hatte ich da einen Treffer gelandet, keine schwere Aufgabe wenn das Ziel so groß wie SAG A* ist.

Unter anderem, mehr darf ich dazu nicht sagen, es tut mir wirklich leid...

Na wenigstens weiß ich bescheid, vielen Dank.

Ich ging, das war jetzt doch...
Frustriert lief ich durch Foden Orbital, gedankenversunken, nachdenkend, wie ich reagieren könne, bis ich; ohne mir dessen bewusst zu sein; vor der Bar des G-Star stand.
Der Barkeeper kannte mich, und ohne etwas gesagt zu haben, hatte ich einen MOJITO vor mir stehen.
So früh am Morgen trank ich eigentlich nie, aber das war eine Ausnahme.
Ich nahm den Drink, zahlte und gab dem Barkeeper noch mal soviel als Trinkgeld.

Dann setzte ich mich in die Ecke, die in der Bar als die Eigenbrötlercouch gehandelt wurde.
Dort war man nur, wenn man nicht gestört werden wollte.

Der Drink wurde langsam warm, weil ich kaum einmal daran nippte, ich kritzelte ein paar Systeme auf eine Barserviette. Versuchte, einen Flugplan zu fingieren, der möglichst weit von der Wahrheit entfernt war.

Auf einmal änderte sich das Licht, jemand warf einen Schatten auf den Tisch.
Ich blickte auf, ein Mann stand am Tisch, sah mich an.

Hallo Mr. Kolumbus.

Ich deutete auf ein Schild, welches in freundlichen Buchstaben anzeigte:

Ruhezone
Bitte nicht Stören

Können sie etwa nicht lesen? Fragte ich so unfreundlich wie möglich.

Das was ich Ihnen zu sagen habe kann leider nicht aufgeschoben werden. Wir benötigen Ihre Kooperation.

Anscheinend bin ich derzeit wohl sehr gefragt, was?

Nun, ich komme von der Allianz, wir bitten sie uns alle Informationen zu dem Canon-Zwischenfall zu geben, die sie haben, und wenn Sie uns zugriff auf die gesuchte Person geben könnten...

Was würde ich denn von der Allianz dafür erhalten?

Fragen sie nicht wie die Allianz Sie glücklich machen kann, fragen Sie wie Sie die Allianz glücklich machen können.

Mit so einem blöden Spruch können Sie mich nicht überzeugen.

Nun, wenn Sie nicht mit uns kooperieren wollen, können wir auch auf andere Art überzeugend sein.

Der Ton gefiel mir nun gar nicht.
Ach wirklich, wie das denn? Glauben Sie wirklich, daß ich als unabhängiger Explorer auch nur einen Gedanken daran verschwende, für irgendwelche mir fremden Leute zu arbeiten?

Er zog eine Karte aus der Tasche, legte sie auf den Tisch und deutete mit einem Finger darauf.
Wenn Sie es sich anders überlegen würden, hier meine Nummer.
Ich sah nicht mal auf die Karte und sagte nur, das können Sie gleich wieder mit nehmen.

Nun, wie würde es ihnen gefallen, wenn wir ihnen garantieren, daß ihrer Familie kein Unfall passiert, falls Sie uns entgegen kommen.

DAS war zu viel, auch wenn ich keine Familie mehr hatte, allein daß man es wagte diese potentielle Drohung auszusprechen, ich stand auf, mit einer fließenden Bewegung zog ich meinen Blaster und schoß ihm durch die noch auf dem Tisch verharrenden Hand.
Die Wucht der Energieladung drückte seine Hand ganz auf den Tisch, brannte ein Loch hinein und schmolz dabei auch etwas vom Tisch.
Die Hand war fest gebacken, er kam nicht mehr los.

Sein Schrei hallte durch die Bar, in meiner Wut steckte ich ihm den Blaster in den weit offen stehenden Mund.

Der Schrei erstarb in einem entsetzten Gurgeln.

Nun, wie ich sehe, habe ich Ihre volle Aufmerksamkeit, sagte ich gefährlich leise.
Nennen Sie mir einen Grund, warum ich jetzt nicht einfach abdrücken soll.

Weiteres Gurgeln, ich wollte aber auch keine echte Antwort.

Nicht mehr? Dann kann ich wohl abdrücken, ist eh egal.

Gurgel, gurgel. Tränen standen ihm in den Augen, der Lauf in seinem Mund war sicher nicht besonders bequem.

Okay, wenn ich Sie noch einmal sehe oder rieche, oder jemand, der auch nur im entferntesten so ähnlich wie sie riecht mir nahe kommt, dann bleibt es nicht bei dem Loch in der Hand, verstehen Sie das.

Gurgeln.
Ich kann nichts hören.

Noch verweifelteres Gurgeln.

Das kann doch kein Mensch verstehen. Blinzeln sie zweimal, wenn Sie verstanden haben.

Er blinzelte. Ich zog langsam meine Waffe aus seinem Mund.
Ging; immer ein Auge auf dem Typ; zum Bartresen. Dort gab ich dem Barkeeper bescheid, daß er mir die Rechnung für den Tisch schicken sollte.

Keine Sorge Mr. Kolumbus, das geht auf´s Haus.

Danke, ich ging. Was mit dem Typ passierte, war mir offen gesagt egal.

Es half alles nichts, ich sah es kommen, daß ich hier in der Station keine Ruhe mehr finden würde.

Vernünftigerweise sollte ich mich für die Planung meiner weiteren Schritte aus der Öffentlichkeit zurück ziehen.

Auf dem Weg zu meinem Quartier sah ich in einer Ecke etwas am Boden liegen.
Ich bückte mich, sah es mir genauer an, eine Geldbörse.
Nachdem ich sie aufgehoben hatte, sah ich hinein, sie gehörte dem Inquisitor. Anscheinend musste sie ihm gestohlen worden sein, solange ich ihn kannte, hatte er sich nie davon getrennt.
Keine Credits mehr drin, die Kreditkarten weg. Anderes Zeug wie eine Mitgliedskarte vom Captain-Future-Fanclub (Mitgliedsnummer 4583) waren noch drin.
Da gab es nur eines was ich tun konnte, ich ging zu Universal Parcel Service und adressierte meinen Fund an seine Adresse auf Nimoy Station. Expresszustellung mit einer kleinen Nachricht.

Hallo Inquisitor, ich habe das hier auf Toluku nahe des G-Star gefunden.
Scheint Dir gestohlen und dann weg geworfen worden zu sein.
Hoffe, Du hast nicht zu viele Credits verloren.
Gruß Kolumbus

Hoffentlich freute er sich, das Teil wieder zu bekommen.

Nun ging ich aber direkt zu meinem Quartier.
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Re: KOLUMBUS - Probleme in der Bubble

#8

Koarl, der Hausmeister fing mich kurz vor der Tür ab.
Hallo Kolumbus, deine Mutter ist zu Besuch, ich hab sie schon in deine Suite gelassen.

Meine Mutter, bist Du sicher?

Ja, sie hat mir ein Bild von Dir und ihr gezeigt, meine Güte, ich wusste nicht, daß du so berühmte Eltern hast.

Meine Mutter lebte nicht mehr, sie war gestorben, ehe ich meine Pilotzenlizenz erworben hatte.
Wer war das also?

Nun, das ließ sich wohl heraus finden.

Danke Koarl, Du hast doch hoffentlich Verständnis, daß das keiner wissen soll.
Na klar, keine Sorge, verlass Dich auf mich.

Ich drückte ihm noch 5000 Credits in die Hand und dann öffnete ich meine Tür.

Das Licht ging ganz normal an, niemand zu sehen.
Keiner im Wohnbereich, ich suchte weiter. Ein merkwürdiger Geruch lag in der Luft.
Gefährlich konnte das nicht sein, da hätte die Klimakontrolle sofort Alarm geschlagen.
Dennoch, beim durchsuchen der Wohnung wurde der Geruch intensiver.
Ich versuchte, dem Geruch zu folgen, er wurde stärker.

Sicherheitshalber griff ich im Korridor in die Notfallbox, holte eine Atemmaske heraus. Als mit den Gefahren des Alls vertrauter, hatte ich mir sofort beim beziehen der Suite eine solche Box mit allen Schikanen einbauen lassen.
Als ich das Schlafzimmer erreichte, wurde der Geruch sehr intensiv, brannte beinahe in den Augen.
Ich zog mir die Maske über und öffnete die Tür.
Beinahe traf mich der Schlag.

Arissa Lavigny-Duval höchstpersönlich räkelte sich auf meinem Bett, mit nichts als einem durchsichtigen Negligee bekleidet. Man konnte deutlich alles sehen, die üppigen Brüste, Brustwarzen so groß Notschalter an einer Rettungskapsel und eine Scham mit mehr Haaren als ein Tribble.

Hallo Kolumbus, flötete sie. Warum denn die Maske?

Riechen Sie das nicht?

Mein Parfüm, der letzte Schrei im Imperium. Gefällt es Dir nicht?

Schrei trifft es wohl, das Zeug ist abscheulich.
Ich weiß ja nicht, wie Ihr reagiert hättet, aber ich war einfach total genervt, und wollte nicht höflich sein. Dazu kam noch, daß Arissa überhaupt nicht mein Typ war.

Sie sah mich indigniert an, gab aber noch nicht auf.
Wenn Du mich willst, komm, nimm die Maske ab und wir haben Spaß zusammen.

Danke aber Nein danke, sagte ich, nicht mal wenn sie sich waschen und anschließend komplett in meinem Lieblings Parfüm baden und gurgeln.

Sie war offensichtlich verletzt, stand auf, zog sich an, ihre Kleidung machte sie wenigstens wieder ansehnlich. Ohne Maske hätte ich mit ihr aber dennoch nicht in einem Raum sein wollen.

Nun gut Mr. Kolumbus. Ich sehe schon, daß Wir uns die Höflichkeiten sparen können.

Genau, und darum können Sie auch gleich zur Sache kommen.
Ich ging derweil zu einer Konsole, und stellte die Klimaanlage auf maximalen Atmosphärendurchsatz.

Die amtierende Imperiatrice sah mir zu, dann ging sie in Richtung Wohnzimmer.
Kommen Sie, wir sollten uns dennoch unterhalten.

Ich überlegte, sollte ich sie anhören, oder lieber gleich raus werfen?
Aus irgendeinem Grund dachte ich aber, ich sollte doch erst mal sehen, was sie will.

Im Wohnbereich angekommen setzte sie sich und wartete, bis ich ebenfalls Platz genommen hatte.

Nun Mr. Kolumbus, ich weiß daß Sie in letzter Zeit ziemlich viel Ärger hatten, und deshalb will ich über Ihre Unfreundlichkeit hinwegsehen.

Und ich bin ziemlich genervt von all den Leuten, die mir in letzter Zeit etwas vorgemacht, mich bedroht oder ausspioniert haben.
Ich bin ein normaler Mensch, der sein Leben einfach in Freiheit und Unabhängigkeit genießen will.
Also was wollen Sie nun auch noch von mir.


Ich würde tatsächlich gerne etwas haben, nämlich den Aufenthaltsort des Doppelagenten, welcher angeblich für CANON gegen die Extemisten eingesetzt wurde, aber in Wahrheit auf Seiten des Imperiums stand.

Na jetzt wird es ja echt interessant, ich komme mir vor wie in einem billigen Spionageroman.

Den Eindruck macht die Situation leider tatsächlich, aber es geht um wirklich wichtige Dinge.
Ereignisse, die so weitreichend sind, daß wir sogar mit der Föderation zusammen arbeiten.
Nur die Allianz versucht, ihren eigenen Vorteil aus den Vorfällen zu ziehen.


Ja, mit der hatte ich Heute auch schon zu tun. Sehr zum Nachteil der Person, die man zu mir geschickt hatte.

Ich bin informiert, und nur weil sie nicht mit der Allianz zusammen arbeiten haben Sie hier mich angetroffen, anstatt einer Eingreiftruppe aus Imperialen Sturmtruppen.

Oh, sollte ich mich jetzt geschmeichelt fühlen?

Bitte Mr. Kolumbus, es geht wirklich um wichtige Dinge, die Existenz der Menschheit steht auf dem Spiel.

Hat das mit den Thargoiden zu tun? Ich bin immer noch nicht sicher, ob wir wirklich deren Ziel sind, und das nicht doch eine Verwechslung mit den Guardians, oder etwas anderes ist.

Das ist nicht der wirkliche Grund für den Krieg, das hängt alles mit Professor Palin und den schrecklichen Experimenten zusammen, die einer unserer freien Mitarbeiter jüngst aufgedeckt hat.

Er hat versucht, eine hybride Rasse aus Menschen und Thargoiden zu züchten.

Das ist auch der Grund für seinen Umzug, da er dadurch direktes Ziel der Thargoiden wurde.
Leider konnten wir aus genau dem gleichen Grund nie zu ihm durch stoßen und wir müssen auch sehr vorsichtig sein, weil wir nicht wollen, daß er an seinem neuen Standort auch von den Thargoiden aufgespürt wird.


Freier Mitarbeiter? Reden sie vom Inq..

Bitte keine Namen, man weiß nie. Und ich versichere Ihnen daß das nur ein Zufall war, daß die von ihnen vermutete Person kurz nach unserem Agent dort auftauchte. Leider hat diese Person dann das ganze Beweismaterial vernichtet.

Jedenfalls müssen wir zuerst erfahren, woher Palin das Material für seine Versuche bekam.

Und wir müssen unseren Agenten unbedingt unversehrt zurück bekommen.


Ich dachte nach, konnte ich ihr vertrauen, war das endlich die Wahrheit?

Woher weiß ich, daß das diesmal die Wahrheit ist, können Sie irgend einen Beweis dafür präsentieren?

Ich dachte mir schon, daß Sie mir nach all den Geschehnissen nicht sofort trauen, darum habe ich tatsächlich etwas mitgebracht.

Sie zog einen Behälter hinter meiner Couch hervor, den hatte ich vorher nicht gesehen.

Bitte, nehmen und öffnen sie ihn.
Damit reichte sie ihn zu mir herüber.

Ich sah mir den Behälter genauer an, es handelte sich offenbar um eine Isolierbox. Geschaffen für die sichere Aufbewahrung gefährlicher Substanzen.

Ist der Inhalt gefährlich? Muss ich irgendetwas beachten?

Es spricht für Sie daß sie fragen, aber der Inhalt wurde neutralisiert, er ist nicht mehr gefährlich, wenn man von der Beweiskraft absieht, die ihn für diejenigen gefährlich macht, die seine Existenz gerne verheimlichen würden.

Ich öffnete die Box darin war... Es war schrecklich, eine Abscheulichkeit, anscheinend war dies ein Hybrider Embrio, eingegossen in einen transparenten Kunststoff.

Ich machte den Behälter wieder zu. Okay, sagte ich, ich denke das würde jeden Überzeugen.
Sie sagen, sie brauchen den Agenten zurück, ich kann Ihnen sagen, wo sie ihn finden.


Nein, das würde nicht funktionieren, er ist geistig nicht mehr stabil. Das ständige Doppelleben, das er führen musste, dazu die ständige Angst ertappt zu werden, dann ging auch noch einiges schief.
Es war wohl zu viel für Ihn. Jedenfalls traut er niemandem mehr. Sie scheinen die einzige Ausnahme zu sein.


Da Sie es gerade ansprechen, WARUM eigentlich ich?

Es mag ihnen nicht gefallen, aber Sie sind tatsächlich nur durch Zufall in die Sache verwickelt worden.

Wie das denn? Mein Schiff war verwanzt, an drei verschiedenen Stellen, dazu noch die seltsame Installation an meiner Ortungs- und Funkanlage. Wie kann das Zufall gewesen sein.

Es hat mit ihrer Bestellung der Luxuskabine zu tun, deren Interieur sie in ihre Anakonda einbauen ließen. Dies Kabine wurde in einer Fabrik hergestellt, auf die der Agent zugriff hatte. Er hat in einem der Module die Geräte untergebracht, zusammen mit programmierten Microbots, die zu einem vorgegebenen Zeitpunkt die Ausrüstung an Bord ihres Schiffes versteckten.
Daß dabei durch einen unvorhersehbaren Zufall diese von Ihnen entdeckt wurden, war nicht einkalkuliert.


In den Modulen hätten unter normalen Umständen nur die Beweisdokumente gespeichert werden sollen, welche er über GALNET versandt hatte. Aber da sie die Module isoliert und damit eine Übertragung unmöglich gemacht haben, musste ein anderer Weg gefunden werden.

Daraufhin hat unser Mann den Beweis den Sie gesehen haben, zu uns gesandt. Leider wurde das Fehlen des Embrios bemerkt und zu ihm zurück verfolgt, daraufhin musste er fliehen.

Und dann hat er mich kontaktiert, sehe ich das richtig?

Ja, und Sie haben sich dabei als äußerst widerspenstig erwiesen, vor allem haben Sie sich standhaft geweigert, auch nur eine Minute früher zurück zu kehren, als sie wollten.
Das hat den geistigen Zustand unseres Agenten wohl auch nicht gerade verbessert.


Sie hätten mal hören sollen, was der für einen Blödsinn über Funk los gelassen hat.
An meiner Stelle hätten sie da auch keinen Credit dafür umgedreht.


Das mag sein, und es tut mir leid, daß Sie in die Sache mit hinein gezogen worden.
Dennoch muss ich sie bitten, uns zu helfen, Sie sind die einzige Person, die wir zu ihm schicken können, ohne daß wir befürchten müssen, daß er sich uns wieder entzieht.

Heißt das, daß ich ihn abholen und zu Ihnen bringen soll?

Ich bitte Sie um Hilfe. Daß ich persönlich hier bei Ihnen bin, sollte zeigen, wie wichtig das ist.

Nun denn, ich hatte sowieso vor, zu ihm zu reisen, nur wie ich das schaffen soll, ohne verfolgt zu werden muss ich mir noch überlegen.

Wir können Ihnen dabei nicht offiziell helfen, aber wenn Sie etwas brauchen, sagen sie es.

Ich denke, daß Sie nicht viel tun können, ich muss zuerst einen Flugplan erstellen, der von dem tatsächlichen Ziel ablenkt, und dann dabei verschwinden, ohne daß man mir folgen kann.

Geben Sie mir einen Tag Zeit, ich muss darüber nachdenken und alles vorbereiten.
Sorgen Sie nur dafür, daß nicht noch mehr Leute bei mir vorstellig werden, das lenkt mich nur vom Ziel ab.


Verständlich, Sie werden von niemand mehr belästigt.
Damit stand sie auf, nahm den Behälter und wollte gehen.

Einen Moment noch, sagte ich, es gibt da etwas das ich noch wissen möchte, hätten sie wirklich mit mir geschlafen, um ihre Ziele zu erreichen?

Denken Sie denn, daß ich das nötig gehabt hätte?

Nun, wenn Sie mit einer weniger vertrauenswürdigen Person zu tun gehabt hätten, wären Sie dieser doch hilflos ausgesetzt gewesen.

Sie lachte, sah mich an. Wie nahe wären Sie denn vorhin an mich heran gekommen?

Ich stutzte, dann.. musste ich lachen. Das Parfüm, ja?

Genau, es hat seinen Zweck eindeutig erfüllt, oder etwa nicht?
Damit verließ sie mich.



Ich hatte es mir im Wohnzimmer auf dem Sofa bequem gemacht.
Das Schlafzimmer war nicht benutzbar. Vor allem das Bett strömte immer noch Arissas Parfüm; ich sollte wohl besser von Kampfstoff reden; aus.

Diese Nacht hatte ich sehr gut geschlafen, kein Ärger hatte mich gestört.

Nun war es aber an der Zeit, ich machte Reisepläne.
Falsche Reisepläne natürlich. Niemand sollte wissen, wo ich tatsächlich hin reisen wollte.

Worüber ich nicht nachdenken musste, war, mit welchem Schiff ich das tun würde.
Meine AMELIA MARY EARHART war dafür die beste, die einzige Wahl.

Und so langsam kam mir auch ein geeignetes Ziel in den Sinn, HUTTON ORBITAL.
Die Reise dorthin würde mir genug Zeit verschaffen, um mich so sicher wie möglich verschwinden zu lassen. Niemand sollte mir folgen können.

Ich schrieb meinen Reiseplan nieder und reichte ihn ein.
Damit sollte es mir nun endlich möglich sein, eine Starterlaubnis zu erhalten.

Dann machte ich mir ein Frühstück, nichts besonderes, etwas Norwegischer Lachs auf französischem Weißbrot mit frischer Butter aus Hokaido.
Dazu Kaffee, und ein Glas Orangensaft.
Dabei studierte ich die Nachrichten. Besonders fiel mir die mysteriöse Zerstörung einer Korvette auf. Wohl wegen dem Namen des Besitzers – Inqusitior. Irgendwie hatte ich derzeit immer wieder mit Ihm oder mit Spuren von ihm zu tun.
Daß sein Schiff nicht versichert war und er auch noch die Reparaturkosten für den Hangar tragen musste, dürfte ein harter Schlag für ihn gewesen sein.
Nach kurzer Überlegung beschloss ich, ihm ein wenig zu helfen.
Ich startete einen Aufruf bei SOS-Pilotenhafen, zahlte selbst die erste Million auf das damit initialisierte Spendenkonto ein und legte die Laufzeit und danach automatisch erfolgende Auszahlung für den Ersten Oktober fest.

Nach dem Frühstück bestellte ich bei Koarl noch eine Komplettreinigung für meine Suite.
Das anzügliche Grinsen, welches er mir dabei zuwarf, ignorierte ich einfach.
Sollte er doch glauben was er wollte.

Nun zog ich meine Pilotensuit an und ging zum Hangarbereich.
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Re: KOLUMBUS - Probleme in der Bubble

#9

In der Hangar Ebene angekommen wollte ich an einem Terminal mein Schiff abrufen.
Gerade hatte ich die Daten eingegeben, als ich eine Meldung erhielt.
Meine Philipp Franz von Siebold meldete Code E.
Die Falle hatte zugeschnappt.

Dies erforderte meine Aufmerksamkeit. Ich löschte meinen Aufruf für die Amelia Mary Earhart und lies mir statt dessen meine Anaconda liefern.
Schnell stand sie in einem Hangar, und ich konnte das Schiff betreten.
An Bord ging ich sofort auf die Brücke und dort fand ich den Eindringling.
Es war ein Mann, gefangen in der Falle, die ich von Felicity hatte einbauen lassen. Ausgelöst durch den Abruf bestimmter Daten am Hauptcomputer.

Ich grinste ihn an, er sah dagegen eher wenig erfreut aus.
Na, haben wir uns das etwas anders vorgestellt? Auf meine leicht ironisch gemeinte Frage bekam ich aber keine Antwort.
Er sah mich nur mit zusammen gepressten Lippen an.

Na gut, ich hatte nicht wirklich damit gerechnet, eine Antwort zu erhalten, ehrlich gesagt war mir das inzwischen auch recht egal.

Wenn Sie nichts zu sagen haben, kann ich sie ja auch einfach wieder raus werfen, oder?

Er starrte weiter, dachte wohl, er käme glimpflich davon.
Ein wenig anders stellte ich mir das jetzt aber schon vor.

Computer, transportiere unseren Gast in Notschleuse 7.
Diese Schleuse diente dem schnellen ausstieg des Kommandanten, lag deshalb direkt hinter der Brücke und öffnete sich nach Oben.

Als der Eindringling sich in der Schleuse befand, setzte ich mich in den Pilotensitz.
Ich aktivierte die Überwachung, die Reaktoren liefen warm und das tiefe Grollen, begleitet von dem niederfrequenten Zittern lief durch das Schiff.
Zwar hätte die Energie vom Werftanschluss für meine Zwecke genügt, aber ich musste eine kleine Illusion für meinen ungebetenen Besucher aufbauen.

Nun musste ich mich kurz tarnen, da das was ich vor hatte, nicht ganz legal war.

Die Farbe meines Schiffes musste kurz geändert werden, ich entschied mich für Mitternachtsschwarz. Die Decals wurden entfernt, und der Name und ID musste auch geändert werden.
Was konnte ich nehmen? Ich entschied mich für eine Person aus der frühen Industriezeit der Erde.
Greta Thunberg würde passen, ich konnte mich gerade nur nicht mehr erinnern, was sie damals gemacht hatte.
Die ID war leicht, der Computer erzeugte einen zufälligen Code.
Und zuletzt musste ich meine Identität verschleiern.

Nachdem alles vorbereitet war, ließ ich mein Schiff an die Oberfläche bringen.
Starten würde ich nicht.

Mein „Gast“ war inzwischen auch recht unruhig, der Aufenthalt in der Schleuse; begleitet von den offensichtlichen Startgeräuschen; gefiel im wohl gar nicht.

Nur noch ein wenig Geduld, wir sind gleich soweit. Ich wollte ihn mit meiner Aussage weiter verunsichern.

Was... was haben Sie vor?
Ah, haben wir unsere Stimme wieder gefunden? Ich schlage vor, daß Sie sich auf eine kleine Reise vorbereiten. Allerdings ohne mich, da ich andere Pläne habe.

Das können Sie nicht tun.
Glauben Sie? Na dann passen Sie mal auf, was ich alles tun kann, wenn man meint, mein Eigentum zu stehlen.

Computer, bereite das Öffnen der Schleuse 7 vor, berechne Impuls für den Auswurf des Inhaltes in einen Abstand von 100 Metern.

Berechnung ausgeführt, bereit für öffnen und Impuls.

Computer, ausführen.
Ausführung in drei...
Sie werden noch bereuen, was Sie da tun, die Twelve Dadly Ships werden sie jagen und stellen.
Zwei, eins, ausgeführt.

Der Eindringling wurde aus der Schleuse in den Großhangar der Station ausgestoßen, die von mir angegebene Entfernung reichte aus, ihn außerhalb der Corioliskraft zu befördern, so daß er schwerelos herum trieb.

Atmen konnte er, der Hangar war ja mit Atmosphäre geflutet, sicher konnte er auch um Hilfe rufen, wenn nicht, war mir das auch egal.

Kurz nach dem Auswurf bekam ich eine Funkmeldung.

Schiff Greta Thunberg, Cmdr Humbold, sie erhalten eine Strafe von 400 Credits wegen illegaler Müllentsorgung innerhalb der Station.

Danke, das zahle ich später.

Ich ließ mein Schiff zurück in den Hangar transportieren.
Die Modifikationen wurden rückgängig gemacht, alles wieder in den von mir gewünschten Zustand gebracht. Damit war meine Philipp Franz von Siebold wieder das Schiff, das ich liebte.
Die Strafe war damit auch nicht mehr Existent.

Als Cmdr KOLUMBUS verließ ich das Schiff, versiegelte es wieder, und ließ es einlagern.
Dann rief ich meine AMELIA MARY EARHART, stieg ein und startete.
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Re: KOLUMBUS - Probleme in der Bubble

#10

Endlich an Bord. Ich hatte die Maschinen gecheckt, den Bordcomputer mit einer garantiert sicheren Kopie überschrieben, so daß dort garantiert kein Virus oder Spionageprogramm versteckt sein konnte.
Dazu habe ich sämtliche Module in Augenschein genommen, nicht daß mir die Typen von OMEGA MINING da minderwertige Ware angedreht haben.
Das haben sie sich aber wohl doch nicht getraut, alles ist erstklassig und neu. Auch die Ingenieursarbeit ist eins zu eins übertragen worden.
Das Schiff ist also in erstklassigem Zustand.

Nun konnte es los gehen, ich rief die Startfreigabe ab, und konnte nach kurzer Zeit die Station verlassen.

Schon beim Start bemerkte ich, daß 8 Monate an Bord einer ANACONDA so ihre Spuren hinterlassen.
Gleich nach dem Abheben vom Landepad wollte ich eigentlich nur die Nase nach oben nehmen, überzog die Steuerung aber total und machte knapp über dem Deck einen Looping.
Peinlich, hoffentlich hatte das niemand gesehen.

Danach riss ich mich zusammen und ich kam problemlos aus der Station.
Ich verließ zuerst einmal die Sicherheitszone, und machte dort ein paar Flugübungen um wieder mit der AMELIA MARY EARHART vertraut zu werden.
Es dauerte nicht lange und meine Hände erinnerten sich wieder, was man mit einer ASP EX machen konnte, die Reise konnte beginnen.

Also programmierte ich den vorgesehenen Kurs nach ALPHA CENTAURI, Station Hutton Orbital.
Mit der Absicht, dort nie anzukommen.

Ich hatte mit Absicht kurze Sprünge geplant, auch wenn ich theoretisch sehr viel schneller dort sein hätte können, ich wollte etwas wissen, musste experimentieren.

Ich richtete mich auf den ersten Zielstern aus, löste die Sprungsequenz aus und beschleunigte.
Kurz vor ende des Countdowns meinte ich im Radar noch einen Verfolger zu entdecken, ein Schiff das mir direkt folgte.
Zu spät um noch zu wenden und zu scannen, aber dafür gab es bestimmt noch Gelegenheit.

Sprung, Reise durch den Tunnel, Austritt, das alles war nichts neues für mich, doch was nun kam, interessierte mich brennend, also ging ich in den Tankmodus, ließ mir aber mit Absicht viel Zeit.
Und ich war noch nicht ganz mit tanken fertig, da kam er.
Ich scannte das Schiff, erkannte eine ASP EXPLORER, der Name verblüffte mich. Das Schiff hieß CNDS STALIN. Den Pilotennamen konnte ich nicht abrufen, irgendwie kam da nur *********.
Na bei dem Schiffsnamen hätte ich mich auch nicht outen wollen, dachte ich und gab Vollschub.
Der Fuelscoop tat sein übriges und ich löste mich von dem Stern, jetzt wollte ich mal schauen, ob das Schiff mit mir mit halten konnte.

Die Frage war, wie erfahren der Pilot war. Ein Explorer war das sicher nicht, vermutlich eher ein Soldat.
Und dann musste ich noch ermitteln, wie weit das Schiff springen konnte.

Zuerst mal ein Test, wie schnell er mir folgen konnte.
Ich hielt die Sprungreichweite niedrig, nicht mehr als 20 Lichtjahre, eher weniger.
Die Sprungsequenz lief an, Sprung.
Gleich nach dem Austritt gab ich Vollschub, ging auf einen Kurs um den Stern.
Der Fuelscoop lief an, mein Tank füllte sich schnell.
Ich drehte in Richtung Ziel, die Temperatur sank und Sprung.
Da kam er, kurz vor dem Sprung.
Wenn ich da richtig kalkulierte, konnte ich ihn wohl abhängen.
Ob er wohl den größtmöglichen Fuelscoop drin hatte, oder doch eher einen kleineren?
Welchen Sogwolkenscanner hatte er dabei, hatte er das Modul beim Ingenieur verändern lassen? Alles Faktoren, die mir Zeit verschaffen oder kosten könnten.

Der Sprung erfolgte, das nächste System, ein K-Stern, ich hatte die Route so gewählt, daß das nächste Ziel nicht direkt hinter dem Stern war, so konnte ich tangential vorbei fliegen, tanken und gleich in den Sprung, ohne übermäßig lange Zeit zu benötigen.
Ich nahm die Zeit. Nach 15 Sekunden konnte ich springen, der Countdown lief, 20 Sekunden, er war da.

Das könnte mir helfen, dachte ich, wenn ich das 20 Systeme lang durch halte, könnte er zu spät kommen um die Sogwolke noch zu scannen, es könnte aber... Ich hatte eine Idee, die hob ich mir jetzt aber erst mal auf.
Gut, sahen wir mal, ob er mit meinem Tempo mithalten konnte, ich hatte noch 5 Sprünge bis Alpha Zentauri eingeplant, die würde ich jetzt mal direkt nacheinander machen.

5 Sprünge später kam ich am Zielsystem an.
Nach den 4 Sprung hatte ich meinen Verfolger abgehängt, naja, er wusste ja eigentlich, wo ich hin will. Sofern er mir denn glaubte.
Ich tankte noch einmal voll, und machte mich auf den weiten Weg nach Hutton Orbital, etwa auf halbem Weg wollte ich dann spontan davon Springen.
Zu diesem Zweck leitete ich gleich noch eine Synthese ein. Die doppelte Sprungreichweite würde den Verfolger bei meinem ersten Fluchtsprung bestimmt überraschen.
Gut daß ich nach meiner Rückkehr immer noch so viele Materialien für die Synthese gebunkert hatte, davon gab es derzeit keinen Mangel.

Noch immer war nichts von ihm zu sehen, na egal ich richtete mich aus, und flog los. Jetzt hatte ich erst einmal Zeit das nächste System auszuwählen. Ich suchte mir einen Stern der L-Klasse aus.

Mein Bordcomputer plärrte los, Alarm – Abfangmanöver initiiert.
Ich griff in die Steuerung, stellte den Schub auf 75% und kämpfte gegen den erzwungenen SC-Austritt an. Leicht fiel mir das nicht, aber ich wollte sehen, was der Gegner drauf hatte.

Es gelang, ich konnte das Abfangmanöver abwehren. Danach sah ich mir an, welches Schiff es da auf mich abgesehen hatte.
Eine EAGLE, Name CNDS VIDELA, auch hier wurde für den Piloten nur ******** angezeigt.
Na damit war klar, wozu der gehörte, jedenfalls rotierte der erst mal etwas im Normalraum.

Vorerst hatte ich Ruhe, nichts am Schirm, kein Stress...
Nur über die Kommunikation kamen seltsame Infos, die Cmdr Chessi und PIT COCK schrieben mir, daß sie mich in einer seltsamen Zwischenwelt namens OPEN sahen, was aber gar nicht sein konnte... Naja, da musste wohl ein Hypersturm die Daten verwirbelt haben.

Ich war ziemlich weit gekommen, wollte eigentlich gerade die unerwartete Flucht einleiten, da schrillte der Alarm wieder los. Notsignal empfangen, Schiff schwer beschädigt, Menschen in Not.

Da konnte ich als ehrenhafter Raumfahrer nicht einfach wegsehen, ich nahm Kurs auf das Notsignal.
Glück, daß ich da war, weit und breit war hier im System kein anderes Schiff zu sehen.
Ich kam dem Signal näher, noch 1,5 Mm, noch 1,2, 1,0 Ich beendete den Supercruice und landete vor einem Trümmerhaufen.

Die Ortung lief, drei Rettungskapseln, besetzt, mehrere größere Trümmer teilweise traten noch Funken aus, glühte Metall, kondensierte Atmosphäre und anderes in der Kälte des Alls.
Das Schiff musste kurz vor meiner Ankunft explodiert sein.
Ich fuhr den Frachtgreifer aus, nahm die erste Rettungskapsel ins Ziel, flog darauf zu und erwischte sie.
Ein kurzer Check ergab, daß sie in Ordnung war, keine Zeit für den Insassen, er war sicher, erst noch die anderen zwei einsammeln.
Nummer zwei hatte ich fast, als völlig lautlos vor mir ein Schiff aus dem SC kam, eine EAGLE, DIE EAGLE, wie ich feststellen musste.
Sie flog sofort auf mich zu, fuhr die Waffen aus, und feuerte.
Ich gab volle Energie auf die Schilde, fluchte innerlich, daß ich gerade noch 100m bis zur Rettungskapsel hatte, die war praktisch schon innerhalb des Schilds, ich gab Schub, das musste jetzt schnell gehen.
Hoffentlich war ich gut ausgerichtet. Noch fehlten 5 Meter, 1 , sie war drin. Glück, der Frachtgreifer fuhr auf meinen Befehl ein. Ich richtete mich auf den Angreifer aus.
Dessen Waffen hatten meinen Schild nur gekitzelt, was war ich froh, daß da keine Korvette auf mich gewartet hatte.
Was tun? Waffen hatte ich keine mit, aber ich hatte das deutlich größere Schiff, dazu einen stärkeren Schild und die Panzerung war ja auch wesentlich stabiler als bei Explorern so üblich. Meine Chancen standen gut daß...
Egal, ich gab Schub, direkt auf den Mistkerl zu, drückte den Boost.
Der Schub presste mich in den Sitz, dessen Schockdämpfer ächzten, waren dem aber gewachsen.
Der Krach hinten im Laderaum war dagegen häßlich, die zweite Rettungskapsel musste wohl aus der Halterung gerutscht sein, gegen die Schottwand geprallt. Der Lademechanismus brauchte ja leider etwas Zeit, um das Teil richtig zu arretieren, nur hatten Wir die nicht gehabt.
Bitte, bitte, bitte, lass dem Insassen nichts passiert sein. Das war fast ein Gebet.
Es half nichts, ich konnte nichts mehr tun, um das zu ändern, Schuld war der Pilot in der EAGLE.
Dessen entsetztes Gesicht sah ich jetzt für einen Sekundenbruchteil, wir hatten uns wohl gerade so gedreht, daß das Licht des fernen Sterns genau in sein Cockpit fiel.
Der Aufprall kostete mich zwei Schildringe, deutlich weniger als ich befürchtet hatte.
Das Geräusch des Aufpralls dröhnte hässlich durch mein Cockpit. Dabei war nicht zu hören, ob die Rettungskapsel noch einmal herum geschleudert wurde.
Die Eagle kam wesentlich schlechter weg, ihr Schild platzte in einer heftigen Energieentladung.
Die Hülle musste wohl auch etwas abbekommen haben.
Funken flogen aus dem Schiff, ein Stück Hülle trieb vorbei.
Ich richtete mich wieder aus. Hoffte aber, daß mein erster Rammstoß reichen würde, beim zweiten würde auch mein Schiff richtig beschädigt werden. Soviel hielt der Schild jetzt nicht mehr aus, trotz daß er sich schon wieder langsam regenerierte.

Der Mistkerl drehte jedoch ab, gab Schub, na hoffentlich zog er sich zurück.
Ich suchte vorsorglich nach der dritten Rettungskapsel, wo war die abgeblieben?
Ich fand sie, genau vor der Eagle, der Arsch hielt genau darauf zu.
Sah der die nicht? Er flog dagegen, noch mehr Funken, diesmal von der Kapsel.
In meinem Schiff ging der Alarm wieder los.
Rettungskapsel beschädigt, Energieversogung zerstört, Notenergie beschädigt. Systemversagen in 90 Sekunden.

Die Eagle und Kapsel trudelten beide, ich beschleunigte auf die Kapsel zu, öffnete den Frachtgreifer.
Das Teil rotierte nach dem Aufprall wie verrückt um alle möglichen Achsen, hoffentlich klappte da der Zugriff.
Ich musste schnell sein, die Zeit lief davon.
Nur noch 70 Sekunden, ich war fast dran. Fehlgriff, die Kapsel driftete nach links weg.
Rasche Wende, neuer Versuch, langsamer, nicht zu schnell, dann klappte es vielleicht.
Ich flog heran, bremste kurz vor der Kapsel, nur noch minimale Annäherungsgeschwindigkeit, der letzte Versuch.
10 Sekunden vor Systemversagen, 9, noch 5 Meter, 7 Sekunden, 2 Meter, 3 Sekunden, Zugriff.
Die Kapsel wurde an Bord gezogen, die Luke schlug zu. Atmosphäre strömte ein gerade noch in letzter Sekunde, die Kapsel fiel auseinander.
Ihr Inhalt, eine männliche Person, rollte über den Boden meiner Frachtluke und ich eilte zu ihr, um zu helfen. Mit mühe schleppte ich den noch benommenen Mann zum Copilotensitz.

Das Notfallmedikit wurde erstmalig eingesetzt, bisher hatte ich das nie gebraucht. Gut, daß ich immer darauf achtete, daß es korrekt gefüllt und einsatzbereit war. Seit ich einmal in einem sehr alten Roman gelesen hatte, was es bedeuten konnte, wenn man immer mal etwas daraus entnahm und dachte, man braucht es nie.
Seither hatte ich mir zur Angewohnheit gemacht, das so nie zu halten.

Der Mann kam wieder zu sich. Die abrupte Öffnung der Kapsel hatte ihm wohl nicht geschadet.
Wo bin ich, was ist passiert?

Ihr Schiff wurde zerstört, ich konnte Sie gerade noch bergen, ehe schlimmeres geschehen wäre.
Sie sind in Sicherheit, bitte bleiben Sie vorerst sitzen, ich muss nach ihren beiden anderen Kameraden sehen.

Ich ging nach hinten, sah nach den Kapseln. Beide waren sicher verankert, und angeschlossen, die Monitore zeigten stabile Lebenszeichen, trotz der riesigen Delle, welche die linke Kapsel hatte.

Zurück im Cockpit gab ich dem Mann etwas zu trinken, fragte nach seinem Namen.

Ich bin Max, Max Glückstaler, wieso bin ich hier?
Haben Sie nicht mit bekommen, daß Ihr Schiff zerstört wurde? Fragte ich und deutete nach draußen wo gerade ein Trümmerteil vorbei trieb, die rot lackierte Hülle glänzte gerade im Sonnenlicht auf.

Oh, ist nicht mein Schiff, meinte er, ich hab mich an Bord geschlichen und versteckt, wusste gar nicht, wo die hin flogen, und plötzlich gab es da einen Ruck, es prallt mich gegen eine Wand... und ich bin hier.

Na da hast Du aber Glück gehabt. Meinte ich.
Nun müssen Wir aber zusehen, daß Du und die beiden anderen auf die nächste Station kommst.
Leider kann ich Euch nicht mit nehmen, das ist zu gefährlich.
Ich setzte wieder Kurs auf Hutton Orbital. Nun musste ich doch noch dort hin.
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