Hallo KDT.
@DocDillingham und alle Diskussionsteilnehmer,
ein sehr interessantes Thema, dass KDT.
@DocDillingham hier zur Diskussion stellt. Auch ich möchte mal meinen Senf dazugeben.
Sorry, wer meine Beiträge im Forum kennt, der wird einen ziemlich großen Senftopf befürchten.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass eine Diskussion über das Göttliche ein äußerst komplexes Unterfangen darstellt. Sie läßt sich nicht auf wenige Schwerpunkte begrenzen. Es gibt zahlreiche Kausalitäten zu anderen Sachthemen
KDT.
@DocDillingham, Du sagst, „Du bist kein Atheist und glaubst an das Göttliche.“ Gleichzeitig kannst Du die „klassischen theistischen Gedanken, wie ihn diverse Religionen hegen, in keinem Fall teilen.“ Du betrachtest alles eher aus naturwissenschaftlicher Sicht.
Ich denke, ich selbst vertrete wohl die Gegenfraktion zu Deiner Meinung.
Ich bin nicht wissenschaftlich vorgebildet, verfüge aber als interessierter Laie über ein umfangreiches Allgemeinwissen auf vielen Gebieten. Daher kurz etwas über meine Person:
Gebohren 1954, aufgewachsen in der DDR, Berufsausbildung mit Abitur, nicht studiert, als junger Mann viele Jahre zur See gefahren, zuletzt 26 Jahre in einem großen Logistikzentrum als Haustechniker gearbeitet, davon etwa 12 Jahre als Vorarbeiter. Seit drei Jahren in Rente.
Schon in der Schule habe ich etwas über die sogenante
Grundfrage der Philosophie gelernt, die Frage nach dem Primat von Bewußtsein oder Materie, nach dem Verhältnis von Denken und sein oder was war zuerst da, der Geist (Gott) oder die materielle Welt. Das ist eigentlich schon die Frage nach dem Göttlichen.
Diese Frage wurde bereits im alten Griechenland und in China diskutiert, nahm aber erst mit den deutschen Philosophen (Feuerbach, Hegel, Kant und anderen) so richtig an Fahrt auf. Je nach ihrer Beantwortung bildeten sich die beiden Hautrichtungen der Philosophie heraus,
Idealismus und Materialismus.
U.a. Friedrich Engels, der Mitstreiter von Karl Marx, formulierte aus dieser Frage das Primat der Materie, d.h. die uns umgebende Natur war zuerst da und die Vorstellungen vom Göttlichen sind das Produkt der menschlichen Phantasie. Diese Interpretation wurde natürlich auch uns Schülern in der DDR eingebläut.
Als junger Mann neigte ich, zusammenfassend gesagt, also mehr dem Materialismus zu.
In meinem gesamten Berufsleben gab es immer mit den Kollegen und außerhalb der Arbeit mit Verwandten, Freunden und Bekannten Diskussionen zu politischen und philosophischen Fragen, auch zu Fragen der Religion und zum Göttlichen.
Dieses kleine Ansteckschildchen, etwa 8 x 5,5 cm groß und mit einer Klammer zum Befestigen versehen, hat ein Arbeitskollege für und über mich gebastelt, als ich in Rente ging.
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https://abload.de/img/02-406y7fe4.jpg[/IMGPLUS]
Der Fisch ist bekanntermaßen ein Zeichen der Christen. Dass er durchgestrichen wurde, findet nicht gerade meinen Beifall. Menschen, die an etwas glauben und sei es an Gott, verdienen meines Erachtens unseren Respekt, sofern sie nicht permanent versuchen, uns zu missionieren.
Ich selbst sehe mich außerstande, an etwas zu glauben, schon gar nicht an das Göttliche.
Man könnte also sagen, ich wäre ein Atheist. Ich mag es aber nicht, in irgendwelche Schubladen einsortiert zu werden. Hier ein Link zu einem YouTube-Video über unser Thema:
Atheist spricht Klartext! Warum Atheist?
Genau wie der Sprecher in diesem YT-Beitrag sehe ich mich als Mensch, nicht als Atheist, nicht als Agnostiker, nicht als was auch immer.
Heute lehne ich den Glauben an den christlichen Gott oder an die Götter anderer Religionen oder an das Göttliche überhaupt nicht grundsätzlich ab. Ich halte es durchaus für möglich, dass Gott oder das Göttliche tatsächlich existieren und unser Dasein bestimmen oder zumindest beeinflussen.
Das Göttliche stelle ich mir aber nicht so vor, wie es uns alle großen Religionen erklären wollen. Als materielles Wesen schon gar nicht, eher als eine Art reines Energiewesen oder als Energiefeld.
Mein Standpunkt wird durch den Anstecker kurz und bündig umrissen.
Ich will und kann nicht glauben. Das ist etwas für die Anhänger von Religionen oder von Sekten. Ich will die Wahrheit wissen!
Das bedeutet natürlich auch, dass ich alles für möglich halte, inclusive der Existenz vom Göttlichen.
Ich interessiere mich sehr für Politik und Geschichte, insbesondere für ungelöste Rätsel und Mythen der Menschheit, für die sogenannte verbotene Archäologie, für Verschwörungstheorien aller Art und durchaus auch für den christlichen Glauben und seine Geschichte, aber auch für den Glauben anderer Völker.
Daher stehen in meinem Bücherschrank neben zahlreichen Schriften zu den genannten Interessen auch mehrere Bibeln, eine deutsche Übersetzung vom Koran und diverse Bücher über die anderen großen Weltreligionen. In der heutigen Zeit nutze ich natürlich auch die digitalen Medien, um mich zu informieren.
Das soll nicht heißen, dass ich alles vorbehaltlos glaube, was ungezählte Spinner meinen, im Netz posten zu müssen und es dann auch noch als einzig absolute Wahrheit hinstellen. Ich bin durchaus in der Lage, mir selbst ein Urteil zu bilden.
Die absolute Wahrheit werden wir meines Erachtens niemals erfahren. Für uns Menschen gibt es immer nur den aktuellen Stand des Wissens oder die gegenwärtig dominante Richtung in der Diskussion darüber.
Schon in dieser Sekunde kann es irgenwo und durch wen auch immer neue Erkenntnisse geben, die alles, was bisher als absolute Wahrheit galt, über den Haufen werfen.
Und wer an etwas glaubt, den interessieren Beweise dafür oder dagegen sowieso nicht.
Wie nun schon mehrfach gesagt, ich möchte wissen, was die Wahrheit ist. Daher habe ich unendlich viele Fragen, die mir niemand zuverlässig beantworten kann. Insbesondere sind es Fragen zur menschlichen Geschichte und zu den ungeklärten Mythen und Legenden, zu gigantischen Bauwerken und seltsamen Artefakten aus der Vergangenheit. Vieles liegt nach wie vor im Dunkeln.
Alle diese Fragen lassen sich auch auf das Göttliche zurückführen, sie haben zumindest mit ihm zu tun. Heute möchte ich aber noch nicht zu sehr ins Detail gehen, sonst würde dieser Post unendlich lang werden.
Ich denke, wenn das Göttliche existiert, dann ist es auch verantwortlich für die Entstehung von uns Homo sapiens und für alle vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Ereignisse.
Wer an das Göttliche glaubt, der ist fein raus. Alles kann ganz einfach erklärt werden. Es ist Gottes Wille oder der Wille der Götter oder der Wille des Übernatürlichen, eben des Göttlichen. Und dieser Wille ist für uns Menschen unergründlich. Nur die Gläubigen und Bußfertigen werden ihn erkennen.
Zu denen gehöre ich leider nicht. Schade!
Über das
Thema perfekte mathematische Zahl fällt mir nichts ein. Für Nicola Tesla waren es z.B. die Zahlen 3 6 9. Das habe ich irgendwo gelesen. Die Zahl 0 scheint mir auch ein guter Kandidat zu sein. Meine Frau bevorzugt die 7 8 8. Das hat etwas mit Feng Shui zu tun. Es soll Liebe, Glück, Gesundheit und Wohlstand bringen. Ich werde das nie verstehen. Natürlich finde ich gut, was meine Frau denkt, hehe.
Grundsätzlich ist es meine Meinung, dass man aus Zahlen alles herauslesen und alles in sie hineininterpretieren kann, je nachdem, was man gerade erreichen will. Und sei es der Nachweis der Existenz des Göttlichen.
Einer Sache bin ich mir absolut und 100%ig sicher!
Auf der Landkarte der menschlichen Geschichte gibt es noch gewaltige weiße Flächen, die wir entweder noch nicht kennen oder die von Wissenden bewusst vor der ganzen Menschheit geheim gehalten werden, aus welchen Gründen auch immer.
Mit dem Göttlichen verhält es sich ganz genau so. Wir wissen nicht, ob es einen höheren Willen gibt, welcher Natur er auch sein mag. Und wer es weiß, der ist entweder tot oder er verrät es uns nicht.
Menschen, die behaupten, das Wesen des Göttlichen zu kennen, wissen entweder gar nichts oder sie lügen ganz bewußt, um für sich einen Vorteil zu erlangen.
Existiert das Göttliche und werden wir von ihm bestimmt? Genau das will ich wissen. Niemand kann es mir zuverlässig sagen. Als Alternative bleibt mir nur der Glaube. Das ist aber nichts für mich.
Wie Ihr gewiss schon bemerkt habt, bin ich jetzt als alter weißer Mann kein reiner Materialist mehr. Ich habe mich viel mit Spiritualität, mit den Religionen der Völker und mit dem Glauben allgemein beschäftigt. Die Frage, ob das Göttliche existiert, steht dabei im Mittelpunkt meines Interesses.
Ich will aber immer noch nicht glauben!
Ich will wissen! Ich will, ich will, ich will … verdammt nochmal!
Je älter man wird, je mehr denkt man auch über die Themen Tod und Sterben nach. Ich habe keine Angst davor, ganz im Gegenteil, mich überkommt dabei eine tiefe Zufriedenheit.
Denn spätestens nach meinem Tod werde ich ja erfahren, ob es das Göttliche gibt!
Oder auch nicht, weil da nur die Vergänglichkeit des Leibes ist. Mit dem Absterben des Gehirns endet auch die Existenz des eigenen Bewußtseins, man geht in die große unendliche Leere ein, in das Nichts.
Oder auch nicht. Vielleicht trennt sich das Bewußtsein beim Sterben ja doch vom Körper und wendet sich etwas oder jemand anderem zu, was auch immer es sein mag. Wer weiß!
Ich kann mich also entspannt zurücklehnen und ganz in Ruhe abwarten, wie die Antwort lautet. In diesem Leben werde ich sie nicht erhalten, vielleicht nach meinem Tod, vielleicht in einem neuen Leben.
Damit muss ich abschließend eingestehen, dass es doch etwas gibt, woran ich glaube. Ja, tatsächlich.
Ich glaube, dass nach dem Tod absolut nichts mehr ist.
Grüße von Dewie