Eine Pilotenkarriere - Der Anfang

Für die Logbucheinträge unserer Pilotinnen und Piloten
Benutzeravatar
KOLUMBUS
Moderator
Beiträge: 1464
Registriert: Do 21. Jul 2022, 19:22
Hat sich bedankt: 2347 Mal
Danksagung erhalten: 2565 Mal

Re: Eine Pilotenkarriere - Der Anfang

#11

Asteroiden-Blues

Das ausgewählte System war mit einem Sprung erreicht. Mittels der eingebauten Scanner konnte ich alle Himmelskörper aufspüren. Rasch war danach der Gasriese mit dem metallischen Ring erreicht.
Um die besten Bereiche im Ring erkennen zu können. Benötigte man den DOS-Scanner. Ich schaltete ihn ein, der Bildschirm schaltete auf dessen Overlay um, ich zielte auf den Ring und schon war die erste Drohne unterwegs. Da ich sowieso auf das Ergebnis warten musste, zielte ich anschließend auf den Gasriesen und deckte ihn nach und nach mit 12 Sonden ein.
Um einen Planeten ganz zu erfassen, musste man mit den Sonden 90% seiner Oberfläche abgesucht haben. Die Anzeige zählte langsam hoch, überschritt das notwendige Limit. Der erste Planet war im Detail gescannt und in meiner Datenbank verankert.
Nun sah ich mir das Ergebnis zum Ring an. Ein Bereich enthielt hohe Konzentrationen von Painit.
Es gab noch Platin und Gold, deren Zentren lagen jedoch im Planetenschatten, das Painit lag dagegen in hellem Sternenlicht. Also richtete ich mich dorthin aus.
Nach einiger Zeit tauchte ich in den Ring ein. Brocken aus Metall und Fels tauchten vor mir auf, rotierten in unterschiedlicher Geschwindigkeit und Richtung. Sternenlicht wurde reflektiert, gestreut und blockiert, je nachdem wie man zu den einzelnen Brocken stand.

Noch während ich das für mich total neue Schauspiel bewunderte, tauchten auf einmal zwei Signale auf dem Radarschirm auf. Noch zu weit entfernt um klar erfasst zu werden, flackerten sie, sprangen hin und her. Was konnte hier sein? Ich achtete nun weniger auf die Asteroiden, beobachtete den Radarschirm.
Die Signale wurden auf einmal klar erkennbar, es waren zwei Schiffe, sie näherten sich schnell.
Was die wohl hier machen, ob die auch Bergbau betreiben? Dachte ich und, das ist ja ein echter Zufall, daß ich genau da lande wo auch Andere sind.
Dann nach weiterer Annäherung funkte man mich an.
Na was hastn Du an Bord?
Ein Alarmton durchdrang mein Schiff. Eingehender Scan vermeldete mein Bordrechner.
Kurz danach kam wieder ein Funkspruch herein.
Du hast ja gar nichts, voll die Zeitverschwendung.

Völlig ahnungslos hatte ich noch keinen Ton von mir gegeben, nur beobachtet. Nun sah ich auf dem Radarschirm, daß die beiden Schiffe sich rasch wieder entfernten.

Endlich fiel der Credit. Piraten.
Aber wieso sagten die, ich hätte nichts? Im Laderaum waren doch...
VERDAMMT. Mein ruf hallte einen Moment durch das Cockpit.
Natürlich hatte ich nichts, ich hatte in meinem Eifer total vergessen, mich mit Drohnen einzudecken.
Nun saß ich hier, hatte den Flug völlig umsonst gemacht.
Oder? Ich konnte doch zumindest ein paar Tonnen manuell einsammeln, so kämen wenigstens die Spritkosten wieder herein.
Also öffnete ich die Waffenschächte und fuhr die beiden Mininglaser aus, welche ich verbaut hatte.
Ich näherte mich einem Asteroiden, eröffnete das Feuer und konnte beobachten wie sich einzelne Materialien daraus lösten.
Ein Blick auf den Schirm, ein Fragment mit hohem Silberanteil auswählen und die Frachtluke öffnen, waren nur ein paar Handgriffe.
Dann wurde es knifflig, ich versuchte mein Schiff so zu steuern, daß das Fragment in den Frachtgreifer glitt. Dies erwies sich trotz speziellem Zielschirm schwieriger, als ich dachte.
Ich geriet ziemlich ins schwitzen, bis ich genügend Fragmente für zwei Tonnen Silber in die Raffinerie aufgenommen hatte und diese als Ladung in den Frachtraum überstellt wurden.

So ging es nicht, stellte ich fest. Ohne Drohnen würde ich nicht nur ewig benötigen, um den Frachtraum zu füllen, mir würden auch die Arme abfallen, so mühsam war es.
Also beendete ich die Aktion an dieser Stelle.
Die Waffen wurden gesichert, fuhren ein und die Luken schlossen sich darüber.
Der Frachtgreifer wurde eingefahren und geschlossen.
Dann setzte ich den Kurs zurück, verließ den Ring und ging in den Sprung.
Kurz danach war ich wieder auf der Station.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor KOLUMBUS für den Beitrag (Insgesamt 5):
HomunkMelbar KaasomLiptomMichael0903Anderle
Fly Safe
Bild
Discord meines Carriers BETTY BOOP
Meine Galaxisweite TRITIUMHotspot-Tabelle
Benutzeravatar
KOLUMBUS
Moderator
Beiträge: 1464
Registriert: Do 21. Jul 2022, 19:22
Hat sich bedankt: 2347 Mal
Danksagung erhalten: 2565 Mal

Re: Eine Pilotenkarriere - Der Anfang

#12

Asteroiden Blues - Zweiter Versuch

Auf der Station verkaufte ich die zwei Tonnen Silber, die damit erhaltenen Credits investierte ich in Drohnen, gönnte mir eine Mahlzeit und danach brach ich wieder auf.
Nicht sehr viel später befand ich mich wieder in dem Ring.

Der erste Asteroid wurde ins Ziel genommen, ich schickte eine Drohne los um heraus zu bekommen, welche Materialien er enthielt.

Drei Stunden später hatte ich etliche Tonnen verschiedener Metalle gesammelt. Und..
Es war so langweilig!
Asteroid scannen, Materialien heraus lösen, aufsammeln, den nächsten Asteroid scannen, Materialien lösen... und immer so weiter.
Asteroidenbergbau, wie konnte man das nur zu seinem Beruf machen? Definitiv war das nichts für mich.
Doch ich war hier, hatte etliche Credits in das Unternehmen investiert und zumindest wollte ich nicht mit Verlust aus der Unternehmung heraus kommen.
Es half nichts, ich musste einfach die Zähne zusammen beißen und zusehen, daß ich den Frachtraum voll bekam.

Verzweifelt versuchte ich, mich während dem Beschuss der Brocken nicht total in tiefe Depression fallen zu lassen. Doch mein Hirn verkümmerte schon vor Langeweile, und der Laderaum war noch nicht mal zur Hälfte gefüllt. Meine Gedanken schweiften ab, unsinniges und irrwitziges ging mir durch den Kopf.

Um nicht komplett zu verblöden, sah ich mir die einzelnen Brocken ringsum genauer an, versuchte darin irgendwelche Formen zu erkennen. Manchmal gelang es mir, oft aber sah ich einfach nur den stink langweiligen Brocken. Ab und an schlug die Pareidolie zu und ich sah ein Gesicht, wo keines war. Dann begann ich mit dem Laserstrahl Formen in die Asteroiden zu brennen, während ich ihre Bodenschätze abbaute. Immer besser wurde ich darin, es gelang mir sogar, einen Notenschlüssel in einen zu brennen.
Stolz sah ich mir das gelungene Werk an, wie es mit der Rotation des Brockens aus meiner Sicht verschwand und nach einer kleinen Weile wieder über den Horizont trat.
Musik! Auf einmal kam mir der Gedanke. Etwas Musik würde vielleicht helfen.
Dabei fiel mir das gekaufte Album wieder ein. Cora und Monday1, was für Musik die beiden wohl darauf gebracht hatten?
Ich sprang auf, lief durch mein Schiff und suchte den Frachtraum auf.
Irgendwo hier waren die Datenträger, ich durchsuchte die verschiedenen Frachtabteile und fand sie schließlich. 34 Stück lagen sauber geschlichtet vor mir. Dann schlug ich mir mit der Hand an den Kopf, ich hatte doch einen direkt mit genommen, ich griff in die Tasche, in die ich ihn geschoben hatte, zog ihn heraus und lief wieder zurück in das Cockpit. Schnell war der Datenträger mit dem Bordsystem verbunden und ich aktivierte die Wiedergabe.

Die Lieder der beiden waren so ganz anders als das was ich sonst hörte. Daß sie keinen Canto-Bass Syntheserock spielten, hatte ich ja schon damals in der Bar bemerkt.
Und Blue Wonder Star hatte mich beeindruckt, wieso sonst hatte ich den gesamten Bestand an Datenträgern gekauft.
Nun hörte ich das erste Stück „After The Fire“ und ihre Musik war sanft, gefühlvoll, kräftig und schön. Alles zugleich.

Zu „Army oft Two“ sammelte ich Stück für Stück der Rohstoffe.
Im Takt zu „Breathe again“ zerfetzte ich die Oberfläche mehrerer Asteroiden.
Bei „Lay It All On Me“ gönnte ich mir eine Kaffeepause.
Und setzte mein Werk zu „Lights Go Out“ und „Mesage In The Wind“ fort.
„Blue Wonder Star“ spornte mich zu höchster Effektivität an.

Und bei dem Finalen Lied „Mother“ füllte ich die letzten Winkel meines Schiffes.
Es war geschafft.
Beim Rückflug hörte ich den Datenträger ein weiteres mal.

Die Leute im Kontrollturm, welche meine Landeanfrage bearbeiteten, wirkten leicht irritiert. Ob dies an meiner guten Laune, oder der im Hintergrund abgespielten Musik lag, wusste ich nicht.

Nach dem Verkauf meiner Ladung war ich um etliche Credits reicher. Doch für mein nächstes Vorhaben reichte es noch nicht. Ich schätzte, daß ich noch zwei weitere volle Laderäume benötigte, um dieses sicher finanzieren zu können.
Begeistert war ich nicht, dennoch, ich hatte das ganze begonnen. Aufgeben kam nicht in Frage, und Langeweile war kein Grund, auf die Credits zu verzichten.
Und je früher ich anfing, desto früher würde ich auch fertig werden.

Ich ließ mein Schiff also mit den notwendigen Drohnen beladen, Treibstoff nach tanken und die übliche Routinewartung durchführen.
Der Kurs wurde erneut gesetzt und ich flog los.

Auch wenn die nächste Tour nicht spannender wurde, konnte ich meine Gewinnspanne verbessern.
Die Kosten der Ausrüstung hatte ich nach dem ersten Verkauf zurück. Treibstoff, Wartung und Drohnen kosteten nur geringe Beträge.
Wäre das ganze nicht so langweilig für mich, hätte ich damit nach und nach richtig reich werden können.

Zwei Touren schaffte ich, dank der Musik von Cora und Monday.
Bereits jetzt war ich so gelangweilt, daß ich meinte, nicht einen Asteroiden mehr sehen zu können.

Noch eine Tour würde ich brauchen, um genügend Credits für meine nächsten Pläne zu haben. Doch zunächst gönnte ich mir eine Pause, ich saß in einer Bar, trank einen Mojito.

Nachdenklich starrte ich aus dem nächstgelegenen Fenster. Durch die Rotation gab es dort viel Bewegung, Sterne zogen vorbei, dann ein Planet, und als dieser am Rand des Fensters verschwand, wieder Sterne. Nach einiger Zeit wiederholte sich das ganze, einzige Abwechslung waren gelegentlich vorbei fliegende Schiffe. Doch wie oft mochte der gleiche Stern schon an diesem Fenster vorbei gezogen sein? Der Planet?

Lange saß ich noch in der Bar, dachte nach und schließlich raffte ich mich auf. Mental bereitete ich mich auf die letzte langweilige Bergbautour vor.
Als ich fertig war, stand ich auf. Es konnte weiter gehen.
Ein paar Stunden später saß ich in meinem Schiff, es war frisch aufgetankt, Drohnen warteten im Laderaum auf ihren Einsatz, die Wartungscrew hatte gute Arbeit geleistet, das Schiff war in bestmöglichem Zustand.

Der Start war nur Routine, der Flug zu dem Asteroidengürtel ebenfalls.
Wieder suchte ich mir eine geeignete Stelle um in den Gürtel hinein zu springen, erwartete den üblichen Besuch, meist waren es Piraten, die enttäuscht abzogen, wenn sie feststellten daß es (noch) nichts zu holen gab. Ab und an war es eine Polizeieinheit. Auch diese würden nichts bei mir finden.
Ich kam zwischen den Asteroiden aus dem Supercruice heraus. Wartete auf den üblichen Besuch.
Doch diesmal... Nichts geschah, kein Schiff tauchte auf. Ich wartete zehn Minuten, immer noch nichts. Weitere zehn Minuten später startete ich den Antrieb, flog tiefer in den Gürtel.
Ich suchte nach einem geeigneten Asteroiden, bald war er gefunden. Immer noch tauchte kein Schiff auf.
Ich wartete noch einmal 10 Minuten, nachdem immer noch kein Schiff auftauchte zuckte ich in Gedanken die Schultern und fing an, das Erz aus dem Asteroiden zu lösen. Painit war der Hauptanteil, schnell hatte ich mehrere Tonnen im Laderaum.
Bald war der Asteroid leer geräumt, die Drohnen sammelten noch ein, was im All schwebte.
Währenddessen suchte ich nach dem nächsten Ziel. Aus dem Augenwinkel nahm ich ein Flackern auf dem Radar wahr.

Ein Schiff? Eventuell ein anderer Miner? Vielleicht eine Polizeieinheit? Piraten?
Über meinem Grübeln wurde das Signal stärker, das Schiff kam näher.
Nahe genug für einen Scan, konnte ich eine Diamondback Scout erkennen. Nicht gerade das größte Schiff, aber je nach Ausstattung konnte es mir doch gefährlich werden.
Noch wusste ich aber nicht, wer da auf mich zu kam.
Das Schiff kam näher, ein Signal kam herein, man wollte mit mir sprechen.
Entdeckt war ich bereits, also nahm ich den Ruf an.
Du bist ganz schön tief in dem Asteroidenfeld drin, muss einsam sein hier.
Wieder so ein Spruch, was konnte das werden?
Nicht einsam genug, Du bist doch auch hier. Die Antwort schien mir angemessen.
Jaa war ganz schön schwer, hier her zu kommen, viele Steine im Weg.
Tja so ist das in einem Asteroidengürtel, da hat es halt mal viele Steine.
Rotieren wie blöd, stoßen zusammen, ist echt hart da rein zu kommen.
Wenn es Dich stört, warum tust Du es dann?
Credits, ich suche Credits.
Na dann los, ist genug für alle da.
Ich wollte gerade weiter machen, als...
Nicht so schnell, das ist mir viel zu schwer, ich will dein Zeug.
Mein Zeug?
Ja, gib mir 4 Tonnen von deinem Zeug.
Warum sollte ich das tun?
Warum Du das tun solltest? ich zeig Dir warum.
Uns schon zuckte ein Laserstrahl knapp an den Schilden meiner T6 vorbei.
Vor Schreck drückte ich den Schubhebel voll durch. Mein Schiff ruckte an, annähernd direkt auf die DB Scout zu. Die Schilde kollidierten, blitzende Entladungen flammten auf. Mit einem lautlosen Flackern brach der Schild der DB Scout zusammen. Schild und Hülle trafen aufeinander, das Schiff begann unter der kinetischen Wucht zu rotieren.
Aus dem Funk drang ein lang gezogener Schrei. Mein Schiff löste sich von der DB Scout, vor mir das Asteroidenfeld, ich zögerte nicht, mit vollem Schub drang ich tiefer in das Asteroidenfeld ein.




1
Hier ist mal eine Fußnote nötig. Cora und Monday sind eine Adaption von "Carol and Tuesday", einer Serie die man auf Netflix sehen kann.
Dabei geht es um zwei junge Frauen, die auf dem Mars leben und dort eine Karriere als Musikerinnen starten. Die dabei gespielten Lieder und die Geschichte darum haben mich zu der Adaption inspiriert. Wer interesse an den Liedern hat, diese kann man auf Youtube anhören.
https://youtu.be/X_s_4-muBO8?si=Dqh-GpDRXUzYzrT1
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor KOLUMBUS für den Beitrag (Insgesamt 5):
HomunkMelbar KaasomMichael0903AnderleLiptom
Fly Safe
Bild
Discord meines Carriers BETTY BOOP
Meine Galaxisweite TRITIUMHotspot-Tabelle
Benutzeravatar
KOLUMBUS
Moderator
Beiträge: 1464
Registriert: Do 21. Jul 2022, 19:22
Hat sich bedankt: 2347 Mal
Danksagung erhalten: 2565 Mal

Re: Eine Pilotenkarriere - Der Anfang

#13

Flucht

Den Moment der Überraschung ausnutzend, brachte ich den ersten Asteroiden zwischen mich und den Piraten.

Im Funk hörte ich wie er fluchte und wilde Beschimpfungen gegen mich ausstieß. Konnte ein Mensch solch ein Repetoire an Flüchen und Schimpfworten haben?
Meines erweiterte sich in diesem Moment um solche Worte wie Drecksprenger, Vakuumspreizer, Solarplasmaschlucker und noch viel mehr.

Ich flog derweil mit Vollschub auf zwei Asteroiden zu, die sich sehr nahe standen, beide rotierten um mehrere willkürlich im Raum verteilte Achsen, Teile der unregelmäßig geformten Objetkte kamen sich dabei sehr nahe.
Näher und näher kam ich den beiden, sollte ich ausweichen, oder darauf zu halten?
Hinter mir kam gerade der Pirat um den Brocken, der zwischen uns lag. Ein Laserstrahl schoss nicht weit an meinem Schild vorbei, auf dem einen Asteroiden vor mir schlug er ein, an der Oberfläche verdampfte Material, glühte teilweise nach.

Eine Lücke bildete sich gerade, die groß genug für meine T6 war. Ich nutzte den Boost, wurde in den Sitz gepresst, rotierte um die Mittelachse um mich der Lücke anzupassen und kam gerade noch durch, ehe sie sich zu sehr verkleinerte.
Hinter mir schloss sie sich. Vor mir tauchte direkt in meiner Flugbahn ein weiterer Brocken auf.
Ich zog die Nase meines Schiffes hoch, gab gleichzeitig Schub auf die Vertikaldüsen, der Asteroid kam näher, seine Oberfläche rotierte vor mir vorbei. Der Rand kam langsam näher.
Mit einem hässlichen Zischen schrammte der Schild meiner T6 über die Oberfläche, das Schiff bockte und schlingerte.

Vor mir lag ein Bereich des Asteroidenfeldes, in dem viel unterschiedlich große Brocken rotierten, Staub glitzerte in den Lücken. Mit vollem Schub steuerte ich hinein.
Auf dem Radarschirm wurde das Signal des Piraten schwächer, begann zu tanzen, nur im Funk hatte sich noch nichts geändert, immer noch stieß er wütende Beschimpfungen aus.
Tiefer und tiefer drang ich in unberührte Bereiche des Asteroidenfeldes vor. Wo es möglich war, benutzte ich den Boost, um den Piraten weit hinter mir zu lassen.
Sein Signal auf dem Radarschirm war längst verloschen, außerhalb der Reichweite meines Scanners, doch ich wusste nicht, ob sein Scanner nicht weiter reichte als der meines Schiffes, so blieb ich weiter auf Vollschub, änderte nur den Winkel meines Kurses. Leiser und leiser wurde die Stimme im Funk, stotterte, kaum verständlich waren die Worte, und dann.. verstummte auch das.
Ich war ihm entkommen, und ich war allein in den tiefen des Ringes, ein Bereich der anscheinend noch nie betreten wurde.

Eine weitere Stunde wartete ich ab, dann begann ich wieder, Rohstoffe abzubauen.
Mehrere Asteroiden erleichterte ich um ihre Schätze, dann erregte ein besonders großer Brocken meine Aufmerksamkeit, ich näherte mich ihm, neugierig, was sich wohl in ihm fand.
Langsam rotierte er vor mir, seine zerklüftete Oberfläche erzeugte im Licht des Sterns wabernde Schatten.

Nahe genug für meine Erzsucherdrohne wollte ich diese gerade abfeuern, als mit der Rotation etwas über den Horizont glitt, das im Sternenlicht gleiste. Helle Lichtspeere zuckten durch den Staub, der auch hier von der schwachen Gravitation der Asteroiden in seltsame Bahnen gezwungen wurde.
Was war das? Metall auf einem Felsbrocken? Hier? Und dazu noch in solch reiner Form, daß es Licht reflektierte, meine Neugierde war geweckt. Ich steuerte die T6 näher heran, versuchte, mich der Rotation anzupassen. Noch war ich zu weit weg um in dem diffusen Licht mehr zu erkennen, Lichtblitze blendeten mich immer wieder und verhinderten, daß ich mehr erkannte.
Noch näher heran? Die Abstandswarnung leuchtete bereits rot. Deutliches Zeichen von Gefahr, aber da war ein Rätsel und ich wollte es lösen. Also ging ich das Risiko ein und steuerte noch näher heran. Nur wenige hundert Meter über dem Asteroiden war ich nun, gerade als die Stelle in dunklem Schatten lag, nichts war zu erkennen, doch kurz darauf rotierte die Stelle ins Licht, und da war... ein Schiff, es lag direkt auf dem Asteroiden in einer Senke, gehalten von der schwachen Gravitation.
Ich glitt noch etwas näher heran, wollte den Schiffstyp erkennen. Die Form kam mir bekannt vor, und dann.. Eine Cobra?
Aber sie sah anders aus, plumper, gedrungener, das war seltsam. Was konnte ich tun? Noch näher konnte ich meine T6 nicht heran bringen, ohne eine Kollision zu riskieren.
Konnte ich es riskieren, auszusteigen? Warum nicht, das Schiff ließ sich mittels Steuercomputer über der Stelle halten, und die Gravitation war so schwach, daß die Steuerdüsen meines Mavericks ausreichten um mich hinab und wieder hinauf zu tragen.

Kurze Zeit später stand ich in der Schleuse meiner T6, Sicherheitshalber befestigte ich ein Seil an einem Haltegriff, man konnte nie wissen.
Dann steuerte ich mit sanften Schüben des Maverick hinab zu dem unbekannten Schiff.
Je näher ich heran kam, desto deutlicher sah ich daß es sehr alt sein musste, seine Oberfläche hatte tiefe Kratzer von Mikrometeoriten, Krater die von direkten Treffern selbiger erzeugt worden waren. Die Cockpit-Scheiben waren beinahe blind, kaum etwas vom Cockpit darunter zu erkennen, nur undeutliche und verschwommene Eindrücke ließen sich bei bestem Licht erhaschen.
Und die Seriennummer, der Schiffsname, Lackierung? All dies war so zerstört, daß man es nicht mehr entziffern konnte.
Alles dies nahm ich beim Abstieg wahr, und endlich war ich unten, landete vorsichtig auf der Oberfläche des Schiffes. Nun konnte ich es genauer erkennen, dies war ein sehr altes Schiff, die Form der Cobra war deutlich zu erkennen, aber es war keine Mark III. Welche weiteren Modelle dieses Schiffes waren noch mal gebaut worden?
Die MK II war nie über den Prototyp hinaus gekommen, ob es eine MK I gegeben hatte? Darüber hatte ich nie etwas erfahren, aber da war noch die MK IV. Kaum 100 Schiffe waren damals davon gebaut worden, konnte ich so etwas seltenes hier gefunden haben?
Von Außen lies sich das nicht feststellen, zu viele Spuren hatte die Zeit verwischt

Ich musste hinein, also suchte ich nach der Schleuse. Endlich fand ich sie. Verschlossen.
Der Zugangsport war dunkel, keine Energie. Ob es ich mit dem Energietool aufladen konnte?
Nur ein Versuch würde das zeigen. Also zog ich das Werkzeug heraus, stellte es ein und richtete es auf den Port, Energie wurde übertragen. Nach kurzer Zeit leuchtete das Terminal auf.
Energie war jetzt vorhanden, ich versuchte, die Schleuse zu öffnen. Tatsächlich bewegte sie sich, ruckartig, der Staub musste in die Führungsschiene eingedrungen sein, in einer Atmosphäre hätte man sicher schreckliche Geräusche gehört. Hier im Vakuum geschah es in völliger, unheimlicher Lautlosigkeit, die nur von den Geräuschen unterlegt wurden, die in meinen eigenen Anzug ertönten.
Auf halbem Weg blieb das Schott hängen, es reichte aber um mich hindurch zu zwängen.
Innen versuchte ich, die Schleuse wieder zu schließen.
Die Automatik kämpfte gegen den Staub, schaffte es aber nicht. Wie bekam ich das jetzt hin?
Ich sah mich in der Schleusenkammer um, da war ein Handrad. Drehen ließ es sich, nur welche Richtung? Im Uhrzeigersinn ging es nur ein Stück, nichts geschah, ich drehte in die andere Richtung, das Schott zitterte erst, dann machte es einen kleinen Ruck. Die Öffnung war kleiner geworden. Ich drehte weiter, kämpfte gegen den Widerstand an und schaffte es, die Schleuse zu schließen.
Ich drehte mich um, das innere Schott lag verschlossen vor mir, ein dunkles Terminal daneben.
Ich lud auch dieses auf, und konnte das Schott problemlos öffnen, Anscheinend war hier kein Staub eingedrungen.

Es fand kein Druckausgleich statt, die Temperatur war weit unter allem, was für Menschen erträglich war, aber das innere des Schiffes war jetzt zugänglich. Ich trat ein.

Der Hauptgang war leer, nichts zu sehen, wenige Schotten führten rechts und links in verschiedene Räume, nicht weit vor mir sah ich das nur zum Teil geschlossene Hauptschott zum Cockpit.
Mit magnetisierten Schuhen konnte ich mich vorsichtig Schritt für Schritt vorwärts bewegen. Das Schott kam näher, durch den Spalt konnte ich einen kleinen Teil des Cockpits erspähen, einen Teil des Pilotensitzes, ein Stück blinde Scheibe, teile der toten Instrumente.
Der Blickwinkel änderte sich geringfügig, während ich näher kam, kurz bevor ich durch das Schott trat, sah ich etwas am Boden liegen, es war ein... Fuß in einem Raumanzug?
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor KOLUMBUS für den Beitrag (Insgesamt 5):
HomunkMelbar KaasomLiptomAnderleMichael0903
Fly Safe
Bild
Discord meines Carriers BETTY BOOP
Meine Galaxisweite TRITIUMHotspot-Tabelle
Benutzeravatar
KOLUMBUS
Moderator
Beiträge: 1464
Registriert: Do 21. Jul 2022, 19:22
Hat sich bedankt: 2347 Mal
Danksagung erhalten: 2565 Mal

Re: Eine Pilotenkarriere - Der Anfang

#14

Hätte ich gekonnt, wäre ich vorwärts gestürmt, doch die Umstände erlaubten nur langsame, bedachte Bewegungen. Somit schlich ich förmlich in das Cockpit, bar der Eile, welche mich innerlich antrieb.

Doch ich kam hinein, sah um mich, nichts in dem engen Cockpit war so, wie ich es kannte, die Instrumente, blinden Anzeigen, ja selbst der Pilotensitz waren von einer Bauart, die man so schon lange nicht mehr verwendete.
Doch dies war nur Ablenkung, der Fuß, den ich gesehen hatte, er hatte mich erschrocken, am liebsten hätte ich ihn ignoriert, aber...
Wie von einem inneren Zwang angetrieben zog es meinen Blick wieder auf den Fuß.
Selbst der Raumanzug war alt, das Material sah so anders aus. Langsam wanderte mein Blick weiter, über den Fußknöchel, Schienbein, ein weiterer Fuß, eigentlich klar, ein normaler Körper hatte zwei Beine, doch ich wusste nicht, was ich hätte erwarten sollen.
Die erste Leiche, kein besonders erstrebenswerter Fund, denkt ihr nicht auch so?
Unter- und Oberkörper, jetzt war klar, daß es sich um eine männliche Leiche handelte. Dann der Kopf, ein Gesicht, die Leiche hatte ein Gesicht!
Die Augen standen offen, ebenso der Mund, der Tod war für die Person wohl nicht angenehm gewesen, ob sie erstickt ist? War sie erfroren, oder hatte sie sich eine tödliche Strahlendosis eingefangen? Ich konnte es nicht wissen.

Mit großer Anstrengung löste ich den Blick von dem Toten. Sicher, er war präsent, aber ich musste mehr heraus finden, auch, wer er war, wie lange er wohl schon hier lag.
Ich sah mich um, im Cockpit schien nichts zu sein, das mir weiter half, da es keine Energie gab, konnte ich den Computer nicht aktivieren. Das Energiewerkzeug meines Anzuges erschien mir dafür nicht geeignet, ein zu starker Impuls könnte die empfindlichen Schaltkreise beschädigen, das wollte ich nicht riskieren.

Die Kabine des Kapitäns, sie lag direkt neben dem Cockpit. Ich öffnete das Schott mit der Notentriegelung. Darin sah es ganz anders aus, Unordnung herrschte, überall lagen Dinge herum. Vorsichtig trat ich ein. Eine Koje, darauf eine Decke und ein Kissen, beide zerknittert. Die Hygienezelle, Handtücher und anderes Zeug auf dem Boden verteilt. Im Wohnbereich ein Tisch und ein Stuhl. Erstaunlicherweise lag hier nur ein einziger Gegenstand auf dem Tisch, es war etwas, das man schon lange nicht mehr nutzte. Ein Block, seitlich ein Stift daran geklemmt. Ich trat näher heran, neugierig, so ein antikes Stück hatte ich noch nie gesehen.
Oben auf dem Block standen Zahlen, neugierig betrachtete ich sie näher.
Dort stand:

4975#48636-3663-75352-56663-332-495°548°554

Die Zahlen, dazu die Zeichen, so etwas hatte ich schon einmal gesehen, während meines Studiums.
Was war das noch gewesen? Ich versuchte mich zu erinnern.
In dieser angespannten Situation war das nicht leicht, immer wieder wanderte mein Blick zu der Leiche, sie lag hier schon wie lange? Hatte sie Familie gehabt? Gab es noch Jemanden, der sich für sie interessieren würde, oder war sie lange vergessen? Wenn es noch Jemanden gab, wie würde er reagieren, wenn ich...
Verdammt! Das war es, die Zahlen, das war ein alter Rufcode, Darin verschlüsselt das System, Planet und so weiter. Alles was damals nötig war, um Jemand bestimmten sprechen zu können.

Ich machte hastig ein Foto, dann kehrte ich zu meinem Schiff zurück. Dort aktivierte ich das Funkgerät, hielt inne, den alten Rufcode konnte ich so wohl nicht mehr verwenden. Also aktivierte ich den Computer, rief die Datenbank auf und gab ihn in den Historienspeicher ein. Vielleicht würde der ja etwas damit anfangen können.
Auf dem Bildschirm wurde angezeigt, daß die Eingabe bearbeitet wurde.
Ich wartete, scheinbar verging eine Ewigkeit, doch in Wirklichkeit waren es nur Sekunden.
Dann stand auf dem Bildschirm:
Eingabe konvertiert. Soll eine Verbindung aufgebaut werden?
Ich überlegte, wie lange mochte es her sein, daß das Schiff hier gestrandet war? Vielleicht existierte ja dort, wo die Verbindung hin führte, niemand mehr? Oder selbst wenn, vielleicht interessierte man sich gar nicht mehr für den Toten? Allerdings, da lag ein Mensch, er hatte gelebt, gegessen, war ins All aufgebrochen, wer wusste, wo er gewesen war, was er gesehen hatte?
Mit seinem Tod war all dies verloren, geblieben war nur das, was sich vielleicht im Speicher des Schiffes befand, vielleicht gab es dort doch Jemanden, den es interessierte.
Ich sah den Toten an, sah in die gebrochenen Augen. Ja ich musst es versuchen, auch wenn ich ihn nicht kannte, MICH interessierte es. Ich bestätigte:
Verbindung aufbauen.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor KOLUMBUS für den Beitrag (Insgesamt 5):
HomunkLiptomMelbar KaasomAnderleMichael0903
Fly Safe
Bild
Discord meines Carriers BETTY BOOP
Meine Galaxisweite TRITIUMHotspot-Tabelle
Benutzeravatar
KOLUMBUS
Moderator
Beiträge: 1464
Registriert: Do 21. Jul 2022, 19:22
Hat sich bedankt: 2347 Mal
Danksagung erhalten: 2565 Mal

Re: Eine Pilotenkarriere - Der Anfang

#15

Das Rufsignal wurde ausgestrahlt, tatsächlich wurde eine Verbindung hergestellt. Ich bekam das Bestätigungssignal, welches anzeigte, daß die Verbindungsanfrage durchgestellt wurde.
Zuerst passierte nichts, das Rufsignal pulsierte, verklang, pulsierte wieder.
Viele male, ich dachte bereits daran, den Ruf abzubrechen.
Noch einen Moment länger, dann leuchtete unerwartet der Bildschirm auf.
Vor einem hellen Hintergrund war nur eine Silhouette zu sehen, ein Schatten, Sekundenlang tat sich nichts weiter. Ich wollte gerade anheben zu sprechen, als...
Wer sind Sie, und wie haben sie diese Verbindung herstellen können?
Äh, ich... ich...
So ging es nicht, ich fing mich.
Ich hielt die Aufnahme des Blockes in die Kamera, daher habe ich die Verbindung. Diesen Rufcode
fand ich auf einem Block in dem Wrack eines Schiffes. Da ist auch eine Leiche. Ich dachte vielleicht möchte Jemand wissen, was mit der Person passiert ist.

Das Bild der Übertragung veränderte sich, ein Mann in einem vermutlich teuren Anzug war zu sehen. Gespannt sah er mich an.
Ein Wrack mit einer Leiche? Und darin dieser uralte Rufcode?
Ja genau, was soll ich jetzt tun? Das Schiff steckt mitten in einem Ring, wenn ich hier weg fliege, findet man das Schiff sicher nie wieder? Abtransportieren kann ich es nicht, es hat keine Energie mehr. Von selbst bewegt es sich nicht.
Das ist in der Tat ein Problem. Würden Sie mir bitte mit teilen in welchem System Sie sich befinden?
Ich gab die Systemkennung durch, behielt aber den Teil für mich, der den Himmelskörper bezeichnete.
Mein gegenüber lachte auf. Sie sind vorsichtig, sehr gut. Doch ich versichere Ihnen, von Uns geht keinerlei Gefahr für Sie aus. Bitte warten Sie kurz, ich checke die Distanz, die uns von dem System trennt.

Nicht viel Später:
Wir könnten in ca. einer Stunde bei Ihnen sein. Wären Sie so freundlich und geben Sie uns ein Wingsignal? Wir kämen dann direkt zu Ihrer Position und könnten das Schiff bergen.
Ich dachte kurz nach. Okay, ich gebe Ihnen die Signalkennung. Hoffentlich bereue ich es nicht.
Seien sie versichert, das werden Sie nicht.

Die Verbindung wurde von ihm unterbrochen.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor KOLUMBUS für den Beitrag (Insgesamt 4):
Melbar KaasomHomunkLiptomMichael0903
Fly Safe
Bild
Discord meines Carriers BETTY BOOP
Meine Galaxisweite TRITIUMHotspot-Tabelle
Benutzeravatar
KOLUMBUS
Moderator
Beiträge: 1464
Registriert: Do 21. Jul 2022, 19:22
Hat sich bedankt: 2347 Mal
Danksagung erhalten: 2565 Mal

Re: Eine Pilotenkarriere - Der Anfang

#16

Bergung

Nach nicht ganz einer Stunde erreichte mich die Anfrage für den Wing. Da sie über den vereinbarten Kanal herein kam, nahm ich an. Drei Schiffe mit denen ich nun assoziiert war tauchten auf dem Schirm auf.
Noch waren sie weit entfernt, aber sie kamen rasch näher.
Dann traten die drei Schiffe aus dem Whitchspace aus. Zwei Vulture waren zuerst hier, dann kam ein weiteres Schiff, es war riesig. Ihr habt bestimmt schon einmal die Anaconda aus der Nähe gesehen. DAS Schiff war größer, plumper aber auch wesentlich kantiger als alles was ich jemals gesehen hatte. Auch sendete es keine Kennung aus. Hätte ich nicht das Wingsignal gesehen, hätte ich mir noch größere Sorgen gemacht. Nicht daß ich gerade beruhigt war, da kamen mir Leute näher, über die ich rein gar nichts wusste.

Die beiden Vulture flankierten das große Schiff. Langsam kamen sie näher.
Auf einmal tauchte am Radar noch ein Signal auf. Näherte sich ebenfalls. Ich nahm es ins Visier, stellte fest, daß es sich um eine DB Scout handelte, war das wieder der Pirat?
Tatsächlich kam über den allgemeinen Kanal ein Ruf.
Na da hab ich ja einen dicken Fisch gefunden, gebt mir 4 Tonnen von Eurer Fracht und ich bin gleich wieder weg.
Ehe ich reagieren konnte, fuhren alle drei Schiffe ihre Waffen aus.
Die beiden Vulture scherten aus, richteten sich auf den Piraten aus. Das Große Schiff bewegte sich nicht, aber alle Waffen, welche auf der passenden Seite lagen, richteten sich ebenfalls auf den Piraten aus. Darunter das größte Geschütz, das ich je sah. Ihr kennt die größte Waffenaufhängung der Anaconda? Das Teil war noch größer.
Eine Vulture flog langsam auf den Piraten zu. Im Funk war die Stimme einer Frau zu hören.
Junge, Du bist hier zur falschen Zeit am falschen Ort. Dreh besser ab und flieg wo anders hin, dann passiert Dir nichts.
Aber wie das denn, gebt mir doch einfach...
Die Waffen der beiden Vultures feuerten, beide hatten sehr genau gezielt. Der Schild der DB Scout flackerte und erlosch.
War das deutlich genug? Die Frauenstimme ertönte wieder aus dem Funk.
Naaa, jetzt brauch ich mehr, die Energie is teuer... Anscheinend litt der Pirat an Realitätsverlust. Anders ließ sich soviel irrsinnige Sturheit nicht erklären.
Ich sah aus dem Augenwinkel eine Bewegung, drehte den Kopf, das riesige Geschütz schwenkte ein. Glühende Plasmastrahlen fuhren aus den seitlichen Kühlrippen, das Geschoß fuhr aus dem Rohr, hinter sich ebenfalls einen Plasmastrahl. Das Rohr fuhr durch den Rückstoß zurück in die gewaltigen Stoßdämpfer. Trotzdem blieb soviel Bewegungsenergie übrig, daß das riesige Schiff sich bewegte, die Manövrierdüsen aktivierten sich um die Bewegung abzufangen.
Während all dies geschah, bewegte sich das Geschoß mit irrsinniger Geschwindigkeit auf die DB-Scout zu. In meiner Fantasie sah ich das Schiff, wie es zerfetzt und zertrümmert wurde.
Der Schütze in dem unbekannten Schiff hatte allerdings gar nicht auf den Piraten gezielt, das Geschoß bohrte sich mit einer gewaltigen Fontäne aus Metall und Gestein in einen nahen Asteroiden. Risse, aus denen glühende Masse austrat, wanderten über seine Oberfläche. Teile des Asteroiden verschoben sich, drifteten auseinander. Mehr und mehr glühende Masse strömte aus den sich verbreiternden Rissen, um den getroffenen Asteroiden wurde es heller, gleißendes Licht trat aus, Sekunden später platzte er endgültig auseinander, Trümmer trudelten in alle möglichen Richtungen, Glutnester darauf kühlten in der Kälte ab, wurden dunkler.
Aus dem Funk kam eine männlich harte, kalte Stimme. Das ist die letzte Warnung, als nächstes verhält sich Ihr Schiff wie der Asteroid, und Sie MIT ihm.
Der Pirat schien endlich zu kapieren, daß er hier fehl am Platz war, er wendete das Schiff, die Triebwerke leuchteten auf, und er entfernte sich. Kurze Zeit später war er verschwunden.

Ein Ruf ging über den Funk ein. Offenbar kam er von dem großen Schiff. Ich nahm an.

Hallo da sind wir, und den Störenfried wurden wir auch los. Bitte docken Sie in der Anna Maria an, ich öffne den Hangar, bitte nehmen Sie das hintere Landepad.

Ich blieb stumm, nickte nur, zu erstaunt war ich. Dieses Schiff konnte meine T6 in einem Hangar aufnehmen? Und dann passten anscheinend zwei Schiffe hinein. So etwas konnte noch nicht einmal die Anaconda.
Tatsächlich öffnete sich in dem Schiff eine große Luke, dahinter leuchtete eine Landebefeuerung.
Ich gab mir einen Ruck, näherte mich vorsichtig dem Schiff, kurz bevor ich hinein flog, fuhr ich die Landestützen aus, richtete das Schiff aus und setzte auf. Meine T6 wurde magnetisch verankert.
Ich deaktivierte den Antrieb.

Bitte warten Sie im Schiff, bis wir die Bergung abgeschlossen haben.
Okay, ich wartete, sah zu wie sich mehrere Personen im Hangar zu schaffen machten. Hilfstriebwerke, so groß wie zwei ausgewachsene Männer wurden heran geschafft, in der Schwerelosigkeit konnten sie von den Leuten aus dem Hangar bewegt werden. Mit den Steuerdüsen ihrer Raumanzüge verbrachten sie sie zu dem Schiff auf dem Asteroiden, befestigten sie daran. Das Schiff wurde vorsichtig vom Asteroiden geborgen, sie bewegten es langsam in den Hangar, richteten es über dem anderen Landepad aus. Als es magnetisch verankert war. Schlossen sie den Hangar.
Sie können jetzt aus ihrem Schiff kommen, bitte haben Sie Verständnis, daß wir noch keine Atmosphäre herstellen. Das erleichtert uns die Bergung des Verstorbenen.

Ich ging zur Schleuse, öffnete Sie und betrat den Hangar.

Zwei Männer standen vor meinem Schiff. Einer trug einen Maverick, der andere einen Dominator, wie ich unzweifelhaft an den beiden Schweren Waffen in ihren Aufhängungen erkennen konnte.

Der im Maverick winkte mir zu, ich näherte mich den beiden. Er deutete auf seinen Helm, ich verstand, schaltete meinen Funk auf den allgemeinen Kanal.

Hören Sie mich jetzt?
Ja, ich höre Sie.

Sehr gut, es dauert noch einen kleinen Moment. Bitte warten Sie mit uns, bis wir den Verstorbenen geborgen haben.
Natürlich, wissen Sie denn, wer es ist.
Leider nein, wir benötigen noch mehr Informationen aus dem Schiff, wenn diese vorhanden sind, hilft uns das vermutlich weiter, ansonsten müssen wir unsere Archive durchforsten, was erheblichen Aufwand bedeutet. Aber bitte, wir sollten jetzt schweigen. Sehen sie nach dort drüben.
Er deutete auf eine großes Schott das sich gerade öffnete, daraus traten sechs Frauen in weißen Pilotensuiten, jede trug dazu noch einen schwarzen Umhang auf dem ein großer gelber Stern zu sehen war. Sie gingen langsam auf das geborgene Schiff zu, trugen zwischen sich einen Sarg mit sechs Haltegriffen.
Sie gingen langsam in das Schiff, es dauerte eine Weile, dann kamen sie wieder heraus. Als die ersten beiden aus der Schleuse traten, hörte ich im Helmfunk mehrstimmig Gesang. Die Frauen sangen. Es war ein Lied, das ich noch nie gehört hatte. Traurig und wunderschön, getragen nur von den Stimmen der Frauen.

Helft der schwachen Lara.
Er hat sie oft angerufen und erzählt.
Engel gibt es wirklich.
Leben dort oben in der Galaxie.
Lass sie uns besuchen

In den Sternen, wo Träume entstehen,
Helft der schwachen Lara, lasst sie fliegen gehen.
Er hat sie oft angerufen, Geschichten erzählt,
Von einer Welt, die im Himmel verweilt.
Helft der schwachen Lara, gebt ihr Kraft,
Ein Himmel voller Sterne, die für sie lacht.
Engel umgeben uns, in der Galaxie so weit.
Helft der schwachen Lara.
Er hat sie oft angerufen und erzählt.
Engel gibt es wirklich.
Leben dort oben in der Galaxie.
Lass sie uns besuchen.

Ihre Tränen spiegeln sich im Sternenlicht,
Solange sie bedroht wird, versiegen sie nicht.
Für die Weiten der Galaxie ist sie bereit,
in ihrer Schwäche, für die Ewigkeit.

Helft der schwachen Lara.
Er hat sie oft angerufen und erzählt.
Engel gibt es wirklich.
Leben dort oben in der Galaxie.
Lass sie uns besuchen.

Helft der schwachen Lara, gebt ihr Kraft,
Ein Himmel voller Sterne, die für sie lacht.
Engel umgeben uns, in der Galaxie so weit,
Lasst uns sie besuchen, sie ist bereit.

Zwischen den Sternen wird sie sein
Angels Cloud trägt sie hinein
Die Galaxie ruft, ein Ruf in der Stille.
Helft der schwachen Lara, zu erfüllen den Wille.

Helft der schwachen Lara.
Er hat sie oft angerufen und erzählt.
Engel gibt es wirklich.
Leben dort oben in der Galaxie.
Lass sie uns besuchen.

Die Reise beginnt, ein Band zwischen uns gespannt,
Durch Raum und Zeit, Hand in Hand.
Die Sterne erzählen von Hoffnung und Glück,
Für Lara, die Stärke findet im Sternenblick.

Helft der schwachen Lara.
Er hat sie oft angerufen und erzählt.
Engel gibt es wirklich.
Leben dort oben in der Galaxie.
Lass sie uns besuchen.


Andächtig hatte ich dem wunderbaren Gesang gelauscht, mit der letzten Strophe waren die Frauen durch das große Schott hindurch geschritten und es hatte sich geschlossen.

Der Mann im Maverick wandte sich mir wieder zu. Wir stellen jetzt die Atmosphäre her.
Der riesige Hangar wurde mit Atmosphäre geflutet, zuerst sah man aus den Belüftungsöffnungen Nebel austreten dann nach einer weile wurden Geräusche hörbar, zuerst ein leises Säuseln, welches immer lauter wurde und am Ende in einem Brausen verklang als der Druck das richtige Niveau erreicht hatte.

Die beiden Männer nahmen ihre Helme ab, ich erkannte denjenigen, welcher sich bei meinem ersten Ruf gemeldet hatte.
Auch ich nahm jetzt meinen Helm ab.
Vielen Dank, daß sie gewartet haben.
Ich bitte Sie, sie haben jedes Recht, dem Toten ihre Ehre zu erweisen, aber was war das für ein Lied? Ich habe das noch nie gehört.

Das ist Laras Lied, er stammt aus der Vergangenheit und hat mit der gleichnamigen Legende zu tun. Wir erweisen unseren Toten schon sehr lange die Ehre, indem wir es singen.

Ein sehr bewegendes Lied, und noch eine Legende? Die möchte ich kennen lernen.
Vielleicht später, wenn wir Gelegenheit haben.
Verständlich, was machen Sie mit dem Toten? Bestatten Sie ihn im Raum?
Nein, unsere Toten werden alle auf der Heimatwelt bestattet. Wir nehmen ihn also dorthin mit.

Es ehrt Sie daß sie sich Gedanken darum machen, doch jetzt sollten wir uns darüber unterhalten, wie Sie das Schiff gefunden haben. In der Zeit untersuchen unsere Ingenieure das Schiff. Und bitte haben Sie Verständnis, daß wir nicht hier in dem System bleiben, wir begeben uns in Kürze zu einer sicheren Station.

Ich dachte kurz nach, bisher war man sehr freundlich zu mir gewesen, warum sollte man sich soviel Mühe machen, wenn man mich längst hätte... Nein, hier geschah mir nichts.
Natürlich, liege ich richtig daß es sich dabei um eine Cobra MK IV handelt?
Sie sind gut informiert.

Karl, Du solltest nicht so offen mit wichtigen Informationen umgehen. Der Mann im Dominator sprach erstmalig. Wir wissen nichts über ihn.
Mag schon sein Robert, aber er hat sich von selbst bei uns gemeldet, und ohne Umschweife auf das havarierte Schiff angesprochen. Auch hat er nie nach einer Belohnung gefragt. Ich denke, daß wir es mit einem ehrlichen Mann zu tun haben.

Ich dachte für mich, stimmt an eine Belohnung habe ich nicht einmal gedacht. Dabei will ich eigentlich viele Credits verdienen.

Denken Sie sich nichts bei dem was Robert sagt, er ist unser Sicherheitsingenieur, Misstrauen ist sein Geschäft.
Sicherheitsingenieur hm, ich sah Robert direkt in die Augen. Lange. Er hielt meinem Blick gelassen stand. Dabei hatten wir während des Studiums strenges Starren immer wieder untereinander geübt. Ich hatte es dabei unter uns Studenten recht weit gebracht, die meisten hatten meinem Blick nicht stand gehalten. Robert dagegen sah mich unverwandt an, ich sah zurück, in seinen Augen konnte ich nichts falsches erkennen. Nach zwei Minuten war mir klar, so würden wir nicht weiter kommen.

Sie machen halt ihren Job, würden Sie mir einfach vertrauen, wären Sie fehl am Platz.

Er lachte, der Junge scheint tatsächlich richtig zu sein. Er zwinkerte mir zu. Na gut, aber ich beobachte dich trotzdem weiter. Dabei lächelte er, ich grinste zurück. Okay, machen Sie nur.

Nachdem das geklärt ist, würde ich vorschlagen, daß wir uns an einen bequemeren Ort begeben. Sie müssen hungrig und durstig sein. Kommen Sie bitte.
Ich wurde durch ein kleines Schott in das Schiff geführt, durch einen langen Gang ging es bis zu einem Raum in dem mehrere Tische standen, bequeme Sitzgelegenheiten ringsum. Eine Dame in einem Pilotensuite brachte ein Tablett mit Belegten Broten und mehrere Karaffen mit Getränken.
Wir machten es uns bequem. Dann ehe einer meiner Gastgeber etwas sagen konnte hob ich an.

Ehe Wir über meinen Fund sprechen, habe ich noch Fragen. Warum haben Sie den Piraten nicht in tausend Stücke gesprengt? mit der riesigen Kanone dieses Schiffes wäre das doch ein leichtes gewesen. Machen Sie sich keine Sorgen, daß er etwas erzählen könnte?
Und was ist das für ein Schiff? So etwas habe ich noch nie gesehen, geschweige denn, davon gehört oder gelesen. Und ich habe mich sehr für die verschiedenen Schiffstypen interessiert, die es gibt und gab.


Robert sah mich an.
Nun, zum einen wollen wir niemand unnötig verletzen oder töten. Das ist nicht unsere Art. Und selbst wenn der Typ irgendwo irgendetwas erzählt, denken Sie ernsthaft, daß man ihm glaubt?
Man wird das ganze für das typisch übertriebene Piratengewäsch halten.

Und daß unsere ANNA MARIA ihre Aufmerksamkeit erregt, verstehe ich vollkommen. Sie werden in der ganzen Galaxie kein zweites Schiff dieser Art in raumflugfähigem Zustand finden.
Die BOA wird seit Jahrhunderten nicht mehr gebaut. Und ihre Wartung, sowie die Ersatzteile kosten uns ein kleines Vermögen. Trotzdem wollen wir nicht auf sie verzichten, sie ist recht nützlich wie Sie gesehen haben.


Allerdings, kein Schiff kann so einen Hangar verbauen, selbst in die größten passen nur Fighterhangars.
Erregt das Schiff nicht viel zu viel Aufmerksamkeit, wenn Sie es nutzen?


Nun ja, das tut es, und darum nutzen wir es nur sehr selten.
Doch nun, würden Sie uns bitte erzählen, wie sie zu dem havarierten Schiff gelangt sind.
Ich erzählte ihnen, warum und wie ich das Schiff gefunden hatte. Auch warum ich Mining betrieben hatte. Die ganze Geschichte. Sie hörten aufmerksam zu.

Ein paar Fragen stellten sie noch, ich beantwortete sie, soweit ich das konnte. Was meine weiteren Pläne waren, wollten sie dann wissen.
Ich war noch mitten in der Erzählung meiner weiteren Pläne, als jemand den Raum betrat.
Er ging zu Robert legte ihm eine Folie auf den Tisch und flüsterte ihm etwas zu.
Danach verließ er den Raum wieder.
Er sah zu mir, unsere Ingenieure haben die Untersuchung abgeschlossen. Leider sind die Speicher des Schiffes zerstört, sie waren zu lange der kosmischen Strahlung ausgesetzt. Sie konnten jedoch die Seriennummer des Schiffes ermitteln. Es sollte uns also mittels unserer Archive möglich sein, den Toten zu identifizieren.
Was ihm widerfahren ist, und wie er in den Ring geraten und dort havariert ist, werden Sie nun aber nicht erfahren, das tut mir leid.
Das ist leider wahr, aber die Zeit forderte ihren Tribut. Ich möchte ihnen versichern daß wir ihnen sehr dankbar sind, ohne Sie wäre der Tote und das Schiff für immer verloren. So aber können wir ihn nach Hause bringen.

Er stand auf. Nun gut, wir haben alles getan, was uns möglich war. Vielleicht möchten Sie sich ausruhen.
Ich war tatsächlich müde, bis jetzt hatte mich die Spannung der Ereignisse daran gehindert, es zu bemerken, doch jetzt gähnte ich.
Ja, ich denke etwas Ruhe wäre nicht schlecht.
Nun, dann ruhen Sie sich aus. Wir treffen uns in 6 Stunden, bis dahin sind wir an unserer Station angelangt und haben alles erledigt.
Sie brachten mich zu einer Kabine, ich stellte mir einen Weckruf in 5 Stunden, legte mich in die Koje und der Schlaf forderte sein Recht.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor KOLUMBUS für den Beitrag (Insgesamt 4):
Melbar KaasomLiptomMichael0903Homunk
Fly Safe
Bild
Discord meines Carriers BETTY BOOP
Meine Galaxisweite TRITIUMHotspot-Tabelle
Benutzeravatar
KOLUMBUS
Moderator
Beiträge: 1464
Registriert: Do 21. Jul 2022, 19:22
Hat sich bedankt: 2347 Mal
Danksagung erhalten: 2565 Mal

Re: Eine Pilotenkarriere - Der Anfang

#17

Ich erwachte beim ertönen des Wecksignals. Dem Schweregefühl, das ich verspürte entnahm ich, daß das Schiff gelandet war. Nur wo?
Ich nahm den Wecker, warf ihn senkrecht nach oben und beobachtete wie er wieder herunter fiel, jedoch wich er beim Fallen seitlich aus. Also waren wir in einer Coriolis-Station, wie es von Robert angekündigt wurde. Auf einem Planeten hätte ich keine Abweichung beim Fallen feststellen können. Dort hätte man schon eine Vorrichtung wie ein Focaultsches Pendel und viel Zeit und Geduld benötigt.

Ich erhob mich, begab mich in die Nasszelle und duschte. Dann verließ ich die Kabine, fragte den ersten, der mir begegnete, wo ich etwas zu Essen bekäme und wurde zu einer Kantine geführt.
Eine Tasse Kaffee und zwei belegte Brote später fragte ich erneut, diesmal nach Robert.
Ach der Chef, gehen sie hier den Gang bis zum Ende, dort in der Zentrale muss er zu finden sein.
Die Zentrale war groß, so wie alles an diesem Schiff, Robert war tatsächlich dort und kam auf mich zu. Ich wollte Sie gerade holen lassen. Wenn ich gewusst hätte, daß Sie bereits auf den Beinen sind.
Kein Problem, ich war schneller fertig als gedacht und nutzte das noch für ein Frühstück.
Ah verstehe. Ich hoffe es hat ihnen geschmeckt. Wir haben die Zeit auch genutzt und ihr Schiff in einen Hangar der Station verbracht. Es wurde gewartet und aufgetankt. Die Kosten haben wir bereits beglichen. Betrachten Sie das als einen kleinen Anteil unseres Dankes.
Ich stutzte. Was meinte er damit?
Ah ich sehe, Sie haben es bemerkt.
Nun ja, Ihre Formulierung ist mir nicht entgangen. Was meinen Sie damit?
Er lächelte, übergab mir ein Dokument. Bitte sehr.
Ich nahm das Dokument, las es.
Das ist...
Die Besitzurkunde für eine Cobra MK IV. Seriennummer 0BDN-1753 und sie soll Ihnen gehören.
Es gibt aber eine Bedingung auf der ich bestehen muss.
Eine Bedingung? Welche?
Betrachten Sie es als Leihgabe auf Lebenszeit. Sie können das Schiff ausrüsten und nutzen, wie Sie es für richtig halten. Nur verkaufen, verleihen, oder verschrotten Sie es niemals. Und Sie müssen testamentarisch festlegen, daß es nach ihrem Tod an uns zurück geht. Sie können auch frei über die Ladung verfügen, die sich an Bord befindet. Er zwinkerte, die Nahrungsmittelcontainer sollten Sie aber fachgerecht entsorgen, nach so langer Zeit sind diese garantiert verdorben.
Das ist ungewöhnlich. Warum handeln Sie so?
Mag sein, das Schiff gehört einem Zweig unserer Familie, daher kann ich es ihnen nicht endgültig übergeben. Aber ich kann es ihnen für eine unbestimmte Zeit leihen.
Nehmen sie an?

Ich dachte kurz nach, was könnte ich mit diesem Schiff anfangen? Offen gesagt, ich wusste es nicht. Aber wer weiß, eventuell war es für irgend einen Zweck nützlich, nicht Heute, oder Morgen, aber irgendwann. Und sollte ich es nicht gebrauchen können, ich konnte es jederzeit zurück geben.
Doch das würde ich nur erfahren, wenn ich es in meine Obhut nahm.

Ja ich nehme an.
Dann ist es beschlossen. Ich lasse das Schiff ebenfalls hier in einem Hangar einstellen. Und ich sorge dafür, daß Sie hier keine Liegegebühren zahlen, egal für wie viele oder welche Schiffe.
Oh...

Keine Widerrede, betrachten Sie es als letzten Teil unseres Dankes.
Nun müssen wir uns aber verabschieden, meine Wege führen mich zurück auf unsere Heimatwelt.
Und Sie, was werden Sie nun tun?

Ah, ich wollte als nächstes auf Explorertour gehen, davor hätte ich aber meine letzte Mining-Tour erfolgreich beenden müssen um die notwendigen Mittel zu haben.
Nun, dann schlage ich vor, Sie sehen sich die Ladung der Cobra an. Vielleicht hilft sie Ihnen weiter.

Ich verließ das Schiff durch die Personenschleuse, orientierte mich, wo der Ausgang war und lief dort hin. Der Weg zog und zog sich.
Endlich war ich aus dem Hangar heraus. Als erstes verkaufte ich die Ausbeute aus der abgebrochenen Mining-Tour. Viel bekam ich nicht, aber immerhin.

Anschließend begab ich mich in den Hangar, in dem die Cobra stand. Im Schiff suchte ich den Laderaum auf. Darin standen nur wenige Container, den ersten öffnete ich, und schlug die Tür sofort wieder zu. Ein widerlicher Geruch durchdrang den Hangar, verwehte nur langsam.
Ich setzte ihn auf die Liste, derjenigen, die entsorgt werden mussten.
Beim zweiten Container schloss ich vorsichtshalber den Helm, öffnete die Tür und fand im Inneren nur Staub. Was auch immer sich darin befunden hatte, war im laufe der Zeit komplett zerfallen.
Noch ein Container für die Entsorgung.
Der dritte Container; auch in diesem erwartete ich nichts brauchbares; ich öffnete die Tür, leuchtete mit der Lampe hinein, weil er in einer schlecht ausgeleuchteten Ecke stand.
Geblendet schloss ich die Augen, öffnete sie langsam wieder, in der hinteren Ecke lag ein Haufen von Edelsteinen.
Ich konnte es nicht glauben, verschiedene Steine nahm ich in die Hand. Ich war kein Experte, aber sie fühlten sich echt an, funkelten und gleißten im Licht.

Was befand sich wohl in den restlichen Containern? Ich öffnete den nächsten und fand nichts als Staub. Ein weiterer enthielt verschiedene Getränke, welche verdorben waren. Es gab aber auch noch ein paar Flaschen Wein. Ob diese wohl noch verwendbar waren? Ich nahm eine heraus, wischte die Staubschicht ab und sah sie mir im Licht an. Der Inhalt sah flüssig und rot aus. Eventuell.. Sollte ich den Wein versuchen? Nein lieber nicht. Besser versuchte ich gleich alles zu verkaufen.

Vorher sollte ich aber noch die restlichen Container durch sehen. Es waren noch drei übrig.
Der erste enthielt Wasser, ich versuchte gar nicht erst, ob es noch brauchbar war. Der zweite war wiederum leer. Im dritten befand sich ein alter Raumanzug, der Helm war zerbrochen, in mehreren Behältern befanden sich Sand und Steine, allesamt seltsam aussehend, in verschiedenen seltsam aussehenden Farben. Anscheinend hatte der Pilot sie auf verschiedenen Planeten gesammelt.
Weiter hinten lagen etliche andere Dinge herum, darunter auch ein paar Bücher.
Das alles sah nach der persönlichen Habe des Piloten aus, ich wunderte mich, daß man das nicht mit genommen hatte.
Ich hätte jetzt versuchen können, Robert noch einmal zu kontaktieren, aber etwas hielt mich davon ab. Das Schiff sollte ja nach meinem Tod zurück gehen, das hatte ich schriftlich fixiert. Eine ordentlich beglaubigte Kopie des Dokuments befand sich bei mir, jeweils eine weitere war bei Robert und einem Notariat hinterlegt. Wenn ich diesen Container nie entfernte, würden Sie ihn mit dem Schiff zurück erhalten. Das war eine einfache, wenn auch langfristig gedachte Lösung.
Ich dachte nach und entschied, daß ich damit leben konnte.
Die Bücher wollte ich mir aber noch ansehen. Eines schien eine Art Bordbuch zu sein, auf den ersten beiden Seiten stand etwas über den Beginn einer Forschungsreise, es folgten Systemkoordinaten, Entfernungen, Stern- und Planetentypen. Ich schloss es wieder. Sah mir das nächste an. Der Titel „Die Fränkische Küche im Weltraum“ verwies auf ein Kochbuch. Ein weiteres betitelte sich mit „Pfälzer Gerichte – Ein Gaumenschmaus“. Die restlichen zwei Bücher schienen keinen Titel zu haben, ein kurzer Blick hinein ließ mich erkennen, daß der Pilot darin wohl eine Art Tagebuch geführt hatte. Das könnte vielleicht interessant sein, dachte ich.
Die Bücher würde ich mit nehmen und bei Gelegenheit studieren.

Als nächstes besorgte ich mir zwei Behälter, einen für die Edelsteine und den anderen für den Wein.
Nachdem ich beides geborgen hatte, ließ ich einen Recyclingdienst die überzähligen und unbrauchbaren Container abholen.

Der Fachmann vom Recyclingdienst sah sich bei seiner Arbeit auffällig um.
Ist n´ schönes Schiff, Mr.
Danke.
Wollen sie es verkaufen?
Nein.
Sicher, ich kenne Jemand, der Ihnen sofort 12 Millionen dafür gibt.
Nein Danke, ich verkaufe nicht.
15 Millionen.
Wie ich gerade sagte, ich verkaufe nicht.
Schade.

Er hatte seine Aufgabe beendet, und ging. Aber ich hatte bei den Blicken, die er meinem Schiff zu warf, kein gutes Gefühl.
Es wäre sicher keine schlechte Idee, in das Schiff eine moderne Diebstahlsicherung einbauen zu lassen.
Ich verließ das Schiff, und beauftragte den Einbau selbiger.
Als nächstes ging ich in den Handelsbereich der Station, suchte einen Händler für Alkoholika auf und zeigte ihm, was ich gefunden hatte, er riss mir die Weinflaschen förmlich aus der Hand.
Den Laden verließ ich mit 75.000 Credits mehr in der Tasche. Nun suchte ich nach einem Juwelier.
Zwei Etagen höher wurde ich fündig, der Name Cartdior stand groß und leuchtend als Hologramm über dem Eingang.
Ich betrat das Geschäft, dicke Teppiche dämpften darin jeden Schritt, Kleine Vitrinen mit dickem Panzerglas zeigten, was man hier erwerben konnte. Kein einziges Preisschild war zu sehen. Ringe aus kostbarem Metall mit Intarsien aus funkelnden Edelsteinen, Reife, Ketten und mehr wurden ausgestellt. Dazu kleine Figuren, welche aus allerlei Edelsteinen geschnitten und geschliffen waren.
Anscheinend waren hier die Preise derart exorbitant, daß eine Nennung selbiger nicht notwendig war.
Ich wollte aber auch nichts kaufen, sondern verkaufen. Seltsame Blicke wurden mir von zwei Männern in kostbaren Anzügen zugeworfen. Hinter einer Theke ganz am Ende des Geschäftes stand eine Dame in einem sehr teuer wirkenden Kleid. Sicher fiel ich in meinem nicht gerade schönen Raumanzug auf.
Egal, entschlossen begab ich mich zu der Dame hinter der Theke und sprach sie an.
Guten Tag, ich hätte hier etwas, das Sie interessieren könnte.
Den Koffer hatte ich dabei auf die Theke gelegt. Die Dame war sichtbar irritiert, sah mich mit einem Blick an, der; hätte er sich in Worten ausdrücken sollen; wohl so etwas wie Ratte, Fliege oder Kakerlake bedeutet hätte.
Sir, ich glaube nicht, daß sie hier richtig sind. Ich möchte Sie bitten, wieder zu gehen.
Die Worte kamen von einer Person hinter mir. Langsam drehte ich mich um. Einer der Herren die mich seltsam angesehen hatten, stand nun direkt hinter mir. Aus der Nähe fiel mir auf, daß er den linken Arm seltsam abstehend vom Körper hielt. Er musste unter dem Jackett wohl eine große Waffe tragen, gehörte wohl zum Sicherheitspersonal des Geschäftes.
Ich sah ihn direkt an, ich möchte keinen Ärger machen, keine Sorge, aber ich habe etliche Edelsteine, die ich hier gerne verkaufen würde.
Sie sehen nicht so aus, als würden Sie im Edelsteingeschäft tätig sein. Sind sie sicher, daß sie hier richtig sind?
Nun, ich bin tatsächlich im Raumfahrenden Gewerbe tätig, aber bevor Sie vorschnell urteilen, wenn Sie erlauben, öffne ich den Koffer und zeige Ihnen, was ich habe.
Der zweite Mann war nun auch näher getreten. Bitte Sir, bewegen Sie sich nicht, ich möchte den Koffer zuerst überprüfen.
Ich verhielt mich ruhig, bitte, wenn Sie meinen, ich habe nichts zu verbergen.
Er zog einen Scanner unter seinem Jackett hervor, hielt ihn über den Koffer, nahm verschiedene Schaltungen vor, unterschiedliche Töne erklangen, schwach reflektiertes unterschiedlich farbiges Licht zeugte von wechselnden Anzeigen auf dem Display. Dann nahm er den Scanner herunter, sah seinen Kollegen an. Keine gefährlichen Stoffe festzustellen, der Koffer ist sauber.
Er sah wieder zu mir, Sie können ihn jetzt öffnen.
Ich drehte mich um, öffnete die Verschlüsse des Koffers, klappte langsam den Deckel hoch und konnte das erstaunte Gesicht der Dame unter dem Funkeln und Gleißen des Inhaltes sehen. Sie verlor fast ihren Unterkiefer, so tief klappte er herab.
Zwei Stunden später verließ ich auch dieses Geschäft, um eine Summe reicher die ich vor kurzem nicht für möglich gehalten hätte.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor KOLUMBUS für den Beitrag (Insgesamt 4):
HomunkLiptomMelbar KaasomMichael0903
Fly Safe
Bild
Discord meines Carriers BETTY BOOP
Meine Galaxisweite TRITIUMHotspot-Tabelle
Benutzeravatar
KOLUMBUS
Moderator
Beiträge: 1464
Registriert: Do 21. Jul 2022, 19:22
Hat sich bedankt: 2347 Mal
Danksagung erhalten: 2565 Mal

Re: Eine Pilotenkarriere - Der Anfang

#18

Forschung.

Nach dem überraschenden Geldsegen ging ich daran, mir ein Schiff für die Reise ins Unbekannte auszurüsten.
Erstmalig brauchte ich mir wegen der Kosten keine Sorgen zu machen.
Ich entschied mich nach langem Überlegen, doch keine Cobra MK III zu verwenden, sondern die Cobra MK IV entsprechend umzubauen, die nicht geeigneten Module wurden eingelagert, ein Fuelscoop, Fahrzeughangar, und anderes notwendiges Gerät verbaut. Danach ließ ich das Schiff in dem vorhandenen Wartungsdock in den bestmöglichen Zustand versetzen. Anschließend ging ich auf Einkaufstour, rüstete das Schiff mit allem aus, was man für die Reise benötigte. Besorgte reichlich Wasser, Lebensmittel und allerlei anderes, was man auf so brauchte.

Und ein paar Tage später war ich bereits mehrere hundert Lichtjahre weit in den galaktischen Süden unterwegs.
Anfangs fand ich noch Systeme, die bereits von Anderen ekundet und benannt worden waren. Dann wurden diese Systeme spärlicher, lösten sich mit nur teil erkundeten Systemen ab.
Und schließlich war ich in absolut unbekanntem Gebiet, der Fremde. Man nannte das auch „THE BLACK“.
System für System besuchte ich, scannte das was ich fand, ging bei interessanten Himmelskörpern ins Detail. Tag für Tag verging, mir wurde gar nicht bewusst, wie lange ich unterwegs war.
Auf manchem Himmelskörper landete ich, sah mich unter den fremden Sternen und Atmosphären um. Holte das SRV aus dem Hangar und fuhr zur Abwechslung damit herum.
Verschiedene Materialien sammelte ich ebenfalls, manche hatten eine Verwendung, andere gaben mir Rätsel auf. Sicher hatten sie alle ihren Sinn, doch ich kannte ihn nicht.

Nach ein paar weiteren Tagen geriet ich in ein Feld mit braunen Zwergen.
Es war erstaunlich, aber ich entdeckte eine Sympathie für diese Sternenklasse, die ich nicht für möglich gehalten hätte.
Standet Ihr schon einmal auf einem Himmelskörper, der so nahe an einem Stern seine Bahn zog, daß dieser trotz klirrender Kälte groß und dominierend am Horizont stand. Rot-violettes Licht, das gerade ausreichte um das Eis funkeln zu lassen.
Ein Felsiger Planet, dessen Mond so nahe war, daß man befürchtete, davon überrollt zu werden.
Schluchten, Berge und Ebenen unter rotem Licht, das ich so nie zuvor gesehen hatte.
Es war mir kaum möglich, mich hier satt zu sehen. Doch, nach mehreren Wochen wurden meine Vorräte knapp, auch wenn ich mein Schiff großzügig ausgerüstet hatte, es war doch nicht genug gewesen um richtig lange außerhalb der Zivilisation zu bleiben.
Der Traum, für immer hier in den Weiten der Galaxie zu bleiben, war eben doch nur ein Traum.
Als Mensch war man abhängig von so vielen Dingen. Nicht zuletzt auch von der Gesellschaft anderer Menschen.

Auf dem letzten Planeten eines T-Sterns, drei Himmelskörper gab es hier nur, saß ich in meinem Cockpit, aß etwas und ließ die Gedanken treiben. Auch wenn ich wusste, daß ich diese Reise beenden musste, es war herrlich. Ich hatte vieles gesehen. Doch satt war ich nicht, ich wollte mehr.

Und ich würde mehr bekommen, nicht Heute, aber bald. Es würde eine weitere Reise geben.
Ich beendete mein Mahl, dann plante ich den Kurs zurück in die Zivilisation.

Neue Technologien

Auf dem Rückweg scannte ich weiter, was ich fand. Die Begeisterung für jeden neu gefundenen Himmelskörper hielt weiter an.
Um nicht die gleichen Systeme wie auf dem Weg hinaus noch einmal zu besuchen, hatte ich den Kurs variiert.
Viele Tag vergingen, langsam kam ich der Zivilisation wieder näher.
Als ich eines Morgens aus der Koje kam, fand ich eine Nachricht im Speicher vor.

Hallo, ich habe Sie beobachtet und finde Ihre Fortschritte bemerkenswert. Kommen Sie doch einmal bei mir vorbei. Eventuell kann ich etwas für Sie tun.

Ein System mit Koordinaten auf einem Himmelskörper wurde mit übermittelt.

Ich rätselte über die Nachricht. War diese tatsächlich für mich, und wenn ja, war sie ernst zu nehmen?
Eine Entscheidung wollte ich noch nicht treffen, noch war ich nicht zurück in der Zivilisation.

Vorerst setzte ich meine Reise fort.

Zivilisation

Nach etlichen Tagen kam ich zurück in die Zivilisation, steuerte das System an, in dem ich mittlerweile meine Ausgangsbasis sah.
TZ ARIETIS zeigte sich bei meiner Ankunft allerdings mehr als geschäftig. Als ich von hier abgereist war, hatte es noch den Charme eines ruhigen und beschaulichen Systems mit einer aufsteigenden Wirtschaft.
Was war geschehen? Ich steuerte die Station an, wollte andocken, doch man ließ mich warten.
Beinahe zwei Stunden dauerte es, bis meine Landeanfrage positiv beantwortet wurde.
Ich steuerte mein Schiff in die Station, musste mich dafür in eine ganze Reihe von Schiffen einordnen, welche nach und nach durch den Schlitz flogen, immer wieder unterbrochen von ausfliegenden Schiffen, welchen Vorrang eingeräumt wurde. Endlich war ich innen angekommen und steuerte das zugewiesene Landepad an. Kaum aufgesetzt, wurde mein Schiff sofort nach unten transportiert. Auch das war ungewöhnlich, normalerweise musste man dies selbst veranlassen.
Doch auf Anfrage sagte man mir, daß das Pad dringend gebraucht würde, sollte ich starten wollen, würde man mein Schiff so bald als möglich auf eine Plattform befördern. Doch vorerst stellte man es in einen der unterirdischen Hangars ein.

Dort angekommen, veranlasste ich die Wartung und wiederaufrüstung mit allen notwendigen Betriebsmitteln. Danach eilte ich mit den Daten zu dem hiesigen UC-Büro.

Ein Herr im Anzug begrüßte mich, nach einer kurzen Erklärung, warum ich gekommen war, brachte er mich in ein gemütliches Büro. Dort wartete bereits ein Sachbearbeiter.
Schnell und effizient bearbeitete er die von mir mitgebrachten Datensätze, knapp drei Stunden später verließ ich das Büro, um beinahe 600 Millionen Credits reicher.

Als nächstes wollte ich mich etwas entspannen, also checkte ich in einem Hotel ein, gönnte mir ein Bad, ein gutes Essen und eine Nacht ruhigen Schlafes.

Ausgeruht und nach einem guten Frühstück überlegte ich, was ich jetzt tun konnte.
Vorerst unentschlossen flanierte ich durch die Station. Dabei fiel mir auch hier eine Geschäftigkeit auf, die ich vor meiner Abreise nicht wahrgenommen hatte.

Was war hier nur los, was war der Auslöser dieser Hektik?
Ich brauchte ein paar Informationen und wo bekam man die schneller, als dort wo sich alle Raumfahrer gern trafen und ein Schwätzchen hielten? Schnell steuerte ich die nächste Bar an.
Obwohl es nach der hier geltenden Lokalzeit noch früh am Tag war, war diese gut besucht, An den Tischen verteilt saßen Raumfahrer in ihren Raumanzügen, manche trugen auch bequemere Freizeitkleidung, trotzdem erkannte sie der Kennerblick sofort. Auch am Tresen standen oder saßen sie, manche standen an den großen Panoramascheiben und beobachteten das Geschehen in dem Haupthangar.

Ich ging zum Tresen, bestellte mir beim Barkeeper einen Drink. Beim Zahlen fragte ich ihn.
Ganz schön was los hier. Als ich vor ein paar Wochen von hier weg bin, war noch alles ruhig. Was ist denn in der Zwischenzeit passiert?
Ah sie waren wohl raus aus der Zivilisation, was? Kein Wunder daß Sie fragen.
Nun Mr., vor ein paar Tagen haben sich ein paar Leute über Galnet gemeldet, sie nennen sich Ingenieure und bieten verschiedenen Piloten ihre Dienste an. Genau weiß ich es nicht, aber anscheinend kommt es darauf an, was man macht und wie viel man dabei erreicht hat, um ausgewählt zu werden. Das ganze ist nicht so recht durchschaubar.

Und was tun diese Ingenieure?
Keine Ahnung Mr., die Leute die sie besucht haben, verraten nicht, was sie tun.
Und mehr weiß man nicht? Ich war verwundert. Das fiel anscheinend auch dem Barkeeper auf.
Nein Mr. Mehr weiß man nicht, ich verstehe, daß Sie das nicht glauben wollen, aber diese Leute verstehen es, sich zu verstecken. Nur wenn man eingeladen wird, kann man ihre Basen finden.

Ich dachte nach, sollte ich verraten, daß ich eine Einladung erhalten hatte?
Nein, lieber nicht. Wer wusste schon, was es bedeutete, besser ich fand das erst einmal heraus.
Komische Sache, danke daß sie es mir erzählt haben.
Keine Ursache Mr.
Fly Safe
Bild
Discord meines Carriers BETTY BOOP
Meine Galaxisweite TRITIUMHotspot-Tabelle
Antworten

Zurück zu „RPG Logbuch-Einträge“